Sport mit Herz beim OSC: 5000 Euro von "We kick Corona"

Hendrik Witte hat zurzeit mal wieder alle Hände voll zu tun - trotz oder gerade wegen Corona. Der Geschäftsführer des Osnabrücker SC muss Termine koordinieren, Mitarbeiter über die Rahmenbedingungen für Kurzarbeit informieren. 60 Angestellte in Voll- oder Teilzeit arbeiten beim OSC, neben dem ehrenamtlichen Vorstand halten hauptamtliche Angestellte wie eben Hendrik Witte den Laden mit etwa 200 Übungsleitern und 60 Minijobbern am Laufen. Geld kommt vor allem durch die Mitglieder rein - das sind beim Osnabrücker SC nicht gerade wenige.

Mehr als 8000 Mitglieder hat der Sportclub in über 40 Sportarten, darunter sind neben vielen Ballsportarten auch Kampfsport, Trampolin oder Windsurfen. Der Fußball ist zwar mit mehr als 600 OSClern in 32 Mannschaften die größte Abteilung, aber der als Männerturnverein von 1849 bereits vor 171 Jahren gegründete und 1969 in einer Fusion zum Osnabrücker SC verschmolzene Klub versteht sich vor allem als Breitensportverein.

Ob Fitness, Gesundheit, Walking, Boule, Rhönrad oder Tanz: Mit seinem vielfältigen Angebot für eine an Bewegung interessierte Bevölkerung in der 165.000 Einwohner zählenden Stadt in Niedersachsen ist der Sportclub in Osnabrück so etwas wie systemrelevant. Das überzeugte auch die Macher von "We kick Corona".

Nationalspieler-Initiative spendet 5000 Euro

Die von den beiden deutschen Nationalspielern Leon Goretzka und Joshua Kimmich gegründete Initiative genehmigte gern den Antrag der Osnabrücker auf Unterstützung während der Pandemie. "Wir haben einen Betrag in Höhe von 5000 Euro für unsere Stiftung 'Sport mit Herz' erhalten", berichtet Hendrik Witte.

Die sich gerade unter Federführung von Jens Blackstein in ihrer Gründung befindende Stiftung fördert in Osnabrück Sportprojekte, zum Beispiel in Zusammenarbeit mit der städtischen Jugendhilfe. Wichtige gesellschaftspolitische Themen wie Respekt, Integration, Bildung und Inklusion stehen so schon lange auf der Agenda des Vereins. In Zeiten von Corona gehört nun eben auch ein Einkaufsservice für ältere Menschen dazu. "Wir haben einen Kleinbus, mit dem unsere Mitarbeiter, Trainer oder Übungsleiter oder andere Vereinsmitglieder die Einkäufe erledigen und den bedürftigen Menschen nach Hause liefern können", erklärt Hendrik Witte.

Auf den insgesamt über 30 Sportanlagen beziehungsweise -stätten des Osnabrücker SC ruht derzeit wegen Corona natürlich der Betrieb. Noch ist Sport im Freien nicht erlaubt, zumindest nicht in Gruppen. Auch auf dem Kunstrasenfeld an der Hiärm-Grupe-Straße ist nichts los. Am 16. November hatte die erste Fußball-Mannschaft des OSC ihr letztes Punktspiel, das ist fast ein halbes Jahr her. In der Kreisliga A stand die Truppe von Trainer Tim Stein unangefochten an der Tabellenspitze, dann kam der Lockdown. "Wir setzen darauf, dass der aktuelle Tabellenstand gewertet wird und wir daher in die Bezirksliga aufsteigen", meint Hendrik Witte.

Treue der Mitglieder als Erfolgsgarant

Für einen Sportverein in der Größenordnung des Osnabrücker SC, dessen Basketballfrauen in der ersten und zweiten Bundesliga mitmischen, ist die erste Fußballmannschaft schließlich ein wenig unterrepräsentiert. Während etliche Jugendmannschaften überkreislich kicken, die Frauen auf dem Weg in die Regionalliga sind und die U 17-Mädchen die Niedersachsen-Liga anführen, sollen nun endlich auch die Herren die Niederungen der Kreisliga nach oben hin verlassen. "Dabei setzen wir verstärkt auf die Jugend", betont Hendrik Witte. Nach Möglichkeit soll etwa die Hälfte der Spieler, die aus der U 19 in den Seniorenbereich wechseln, den Sprung in die eigene "Erste" schaffen.

Die Voraussetzung, dass der Weg des Osnabrücker SC erfolgreich bleibt, ist die Treue der Mitglieder. Weil seit Monaten kein Spielbetrieb stattfindet, fallen die sonst üblichen Einnahmen am Wochenende weg. "Wir reden bei uns ja nicht von einer Würstchenbude", macht Hendrik Witte deutlich. Der "Sportlertreff" an der Hiärm-Grupe-Straße am Rande der Osnabrücker Innenstadt bietet Platz für über 100 Personen. Der große Saal wird regelmäßig für Feierlichkeiten vermietet - normalerweise. "Diese Zusatzeinnahmen fehlen uns natürlich jetzt", sagt Witte.

Irgendwie wird es schon weiter gehen. Wenn Profis wie Leon Goretzka und Joshua Kimmich mit "We kick Corona" dabei helfen, die Krise zu überwinden, umso besser.

[hb]

Hendrik Witte hat zurzeit mal wieder alle Hände voll zu tun - trotz oder gerade wegen Corona. Der Geschäftsführer des Osnabrücker SC muss Termine koordinieren, Mitarbeiter über die Rahmenbedingungen für Kurzarbeit informieren. 60 Angestellte in Voll- oder Teilzeit arbeiten beim OSC, neben dem ehrenamtlichen Vorstand halten hauptamtliche Angestellte wie eben Hendrik Witte den Laden mit etwa 200 Übungsleitern und 60 Minijobbern am Laufen. Geld kommt vor allem durch die Mitglieder rein - das sind beim Osnabrücker SC nicht gerade wenige.

Mehr als 8000 Mitglieder hat der Sportclub in über 40 Sportarten, darunter sind neben vielen Ballsportarten auch Kampfsport, Trampolin oder Windsurfen. Der Fußball ist zwar mit mehr als 600 OSClern in 32 Mannschaften die größte Abteilung, aber der als Männerturnverein von 1849 bereits vor 171 Jahren gegründete und 1969 in einer Fusion zum Osnabrücker SC verschmolzene Klub versteht sich vor allem als Breitensportverein.

Ob Fitness, Gesundheit, Walking, Boule, Rhönrad oder Tanz: Mit seinem vielfältigen Angebot für eine an Bewegung interessierte Bevölkerung in der 165.000 Einwohner zählenden Stadt in Niedersachsen ist der Sportclub in Osnabrück so etwas wie systemrelevant. Das überzeugte auch die Macher von "We kick Corona".

Nationalspieler-Initiative spendet 5000 Euro

Die von den beiden deutschen Nationalspielern Leon Goretzka und Joshua Kimmich gegründete Initiative genehmigte gern den Antrag der Osnabrücker auf Unterstützung während der Pandemie. "Wir haben einen Betrag in Höhe von 5000 Euro für unsere Stiftung 'Sport mit Herz' erhalten", berichtet Hendrik Witte.

Die sich gerade unter Federführung von Jens Blackstein in ihrer Gründung befindende Stiftung fördert in Osnabrück Sportprojekte, zum Beispiel in Zusammenarbeit mit der städtischen Jugendhilfe. Wichtige gesellschaftspolitische Themen wie Respekt, Integration, Bildung und Inklusion stehen so schon lange auf der Agenda des Vereins. In Zeiten von Corona gehört nun eben auch ein Einkaufsservice für ältere Menschen dazu. "Wir haben einen Kleinbus, mit dem unsere Mitarbeiter, Trainer oder Übungsleiter oder andere Vereinsmitglieder die Einkäufe erledigen und den bedürftigen Menschen nach Hause liefern können", erklärt Hendrik Witte.

Auf den insgesamt über 30 Sportanlagen beziehungsweise -stätten des Osnabrücker SC ruht derzeit wegen Corona natürlich der Betrieb. Noch ist Sport im Freien nicht erlaubt, zumindest nicht in Gruppen. Auch auf dem Kunstrasenfeld an der Hiärm-Grupe-Straße ist nichts los. Am 16. November hatte die erste Fußball-Mannschaft des OSC ihr letztes Punktspiel, das ist fast ein halbes Jahr her. In der Kreisliga A stand die Truppe von Trainer Tim Stein unangefochten an der Tabellenspitze, dann kam der Lockdown. "Wir setzen darauf, dass der aktuelle Tabellenstand gewertet wird und wir daher in die Bezirksliga aufsteigen", meint Hendrik Witte.

Treue der Mitglieder als Erfolgsgarant

Für einen Sportverein in der Größenordnung des Osnabrücker SC, dessen Basketballfrauen in der ersten und zweiten Bundesliga mitmischen, ist die erste Fußballmannschaft schließlich ein wenig unterrepräsentiert. Während etliche Jugendmannschaften überkreislich kicken, die Frauen auf dem Weg in die Regionalliga sind und die U 17-Mädchen die Niedersachsen-Liga anführen, sollen nun endlich auch die Herren die Niederungen der Kreisliga nach oben hin verlassen. "Dabei setzen wir verstärkt auf die Jugend", betont Hendrik Witte. Nach Möglichkeit soll etwa die Hälfte der Spieler, die aus der U 19 in den Seniorenbereich wechseln, den Sprung in die eigene "Erste" schaffen.

Die Voraussetzung, dass der Weg des Osnabrücker SC erfolgreich bleibt, ist die Treue der Mitglieder. Weil seit Monaten kein Spielbetrieb stattfindet, fallen die sonst üblichen Einnahmen am Wochenende weg. "Wir reden bei uns ja nicht von einer Würstchenbude", macht Hendrik Witte deutlich. Der "Sportlertreff" an der Hiärm-Grupe-Straße am Rande der Osnabrücker Innenstadt bietet Platz für über 100 Personen. Der große Saal wird regelmäßig für Feierlichkeiten vermietet - normalerweise. "Diese Zusatzeinnahmen fehlen uns natürlich jetzt", sagt Witte.

Irgendwie wird es schon weiter gehen. Wenn Profis wie Leon Goretzka und Joshua Kimmich mit "We kick Corona" dabei helfen, die Krise zu überwinden, umso besser.

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