"Sport ist ein wichtiger Integrationsmotor"

Integration war vor dem Länderspiel gegen Norwegen ein viel und auch kontrovers diskutiertes Thema. Schließlich hatte der Bundestrainer das Debüt des türkischstämmigen Gelsenkircheners Mesut Özil angekündigt.

Am Abend vor dem ersten Länderspiel des Jahres verlieh der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gemeinsam mit seinem Generalsponsor Mercedes-Benz den mit Geld- und Sachpreisen im Wert von 150.000 Euro dotierten Integrationspreis. Premiere-Moderator Sebastian Hellmann führte durch die Preisverleihung, eine abendliche Gala in einem Düsseldorfer Hotel.

Konflikt-Diskussion auch während der Spiele

Die TJ Dormagen, das Streetfootball-Projekt "Köln kickt" und die Förderschule Munderkingen, die drei Erstplatzierten des Integrationspreises, präsentierten ihre Projekte einen Tag später, am Mittwoch direkt vor dem Anstoß des Länderspiels. "Wir arbeiten insbesondere mit Kindern aus sozial benachteiligten Familien und bringen ihnen bei, Fußball zu spielen ohne sich dabei zu prügeln. Da unterbrechen wir auch mal ein Spiel, um die Konflikte auszudiskutieren. Das verändert viel", erklärte Josef Londji von der seit 2006 tätigen Initiative den akkreditierten Journalisten im Mercedes-Benz Sportpresse-Club.

Zu Turnieren können die Kölner künftig in ihrem neuen Mercedes-Transporter fahren, der Prämie für den 1. Platz in der Kategorie „Projekte“. Die Türkische Jugend Dormagen erhielt den DFB und Mercedes-Benz Integrationspreis 2008 gerade wegen des großen Engagements für den Mädchenfußball. "Wir haben 2007 mit sechs Mädchen angefangen. Ein paar Monate später waren es 40 und heute spielen bei uns 83 Mädchen Fußball", sagte Gürkan Bora vom Vorstand der TJ Dormagen.

"Gesellschaftlicher Aufstieg muss für jeden möglich sein"

Wie wichtig diese Basisarbeit wirklich ist, unterstrich Armin Laschet, der in der nordrhein-westfälischen Landesregierung Resortverantwortung für die Integration trägt. "38 Prozent der Kinder zwischen 0 und 6 Jahren haben mittlerweile eine Zuwanderungsgeschichte", berichtete der NRW-Minister. "Das sind die Kinder, die das Land in 20 Jahren tragen werden. Gesellschaftlicher Aufstieg muss für jeden möglich sein, egal woher er kommt. Und der Sport ist einer der wichtigsten Motoren für Integration in unserem Land."

Gerade deshalb verleiht der DFB den hochdotierten Preis. Im Mai soll ein bundesweit veranstalteter Aktionstag weiter über Integration auf dem Fußballplatz informieren. Andersartigkeit nicht ignorieren, sondern erkennen und respektieren - dieser wichtigen Aufgabe widmet sich auch die Förderschule Munderkingen aus Baden-Württemberg, die unter allen Schulen den ersten Preis holte. Kulturelle Integration kommt hier zusammen mit der integrativen Arbeit mit Behinderten.



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Integration war vor dem Länderspiel gegen Norwegen ein viel und auch kontrovers diskutiertes Thema. Schließlich hatte der Bundestrainer das Debüt des türkischstämmigen Gelsenkircheners Mesut Özil angekündigt.

Am Abend vor dem ersten Länderspiel des Jahres verlieh der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gemeinsam mit seinem Generalsponsor Mercedes-Benz den mit Geld- und Sachpreisen im Wert von 150.000 Euro dotierten Integrationspreis. Premiere-Moderator Sebastian Hellmann führte durch die Preisverleihung, eine abendliche Gala in einem Düsseldorfer Hotel.

Konflikt-Diskussion auch während der Spiele

Die TJ Dormagen, das Streetfootball-Projekt "Köln kickt" und die Förderschule Munderkingen, die drei Erstplatzierten des Integrationspreises, präsentierten ihre Projekte einen Tag später, am Mittwoch direkt vor dem Anstoß des Länderspiels. "Wir arbeiten insbesondere mit Kindern aus sozial benachteiligten Familien und bringen ihnen bei, Fußball zu spielen ohne sich dabei zu prügeln. Da unterbrechen wir auch mal ein Spiel, um die Konflikte auszudiskutieren. Das verändert viel", erklärte Josef Londji von der seit 2006 tätigen Initiative den akkreditierten Journalisten im Mercedes-Benz Sportpresse-Club.

Zu Turnieren können die Kölner künftig in ihrem neuen Mercedes-Transporter fahren, der Prämie für den 1. Platz in der Kategorie „Projekte“. Die Türkische Jugend Dormagen erhielt den DFB und Mercedes-Benz Integrationspreis 2008 gerade wegen des großen Engagements für den Mädchenfußball. "Wir haben 2007 mit sechs Mädchen angefangen. Ein paar Monate später waren es 40 und heute spielen bei uns 83 Mädchen Fußball", sagte Gürkan Bora vom Vorstand der TJ Dormagen.

"Gesellschaftlicher Aufstieg muss für jeden möglich sein"

Wie wichtig diese Basisarbeit wirklich ist, unterstrich Armin Laschet, der in der nordrhein-westfälischen Landesregierung Resortverantwortung für die Integration trägt. "38 Prozent der Kinder zwischen 0 und 6 Jahren haben mittlerweile eine Zuwanderungsgeschichte", berichtete der NRW-Minister. "Das sind die Kinder, die das Land in 20 Jahren tragen werden. Gesellschaftlicher Aufstieg muss für jeden möglich sein, egal woher er kommt. Und der Sport ist einer der wichtigsten Motoren für Integration in unserem Land."

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Gerade deshalb verleiht der DFB den hochdotierten Preis. Im Mai soll ein bundesweit veranstalteter Aktionstag weiter über Integration auf dem Fußballplatz informieren. Andersartigkeit nicht ignorieren, sondern erkennen und respektieren - dieser wichtigen Aufgabe widmet sich auch die Förderschule Munderkingen aus Baden-Württemberg, die unter allen Schulen den ersten Preis holte. Kulturelle Integration kommt hier zusammen mit der integrativen Arbeit mit Behinderten.

Gürkan Bora berichtete, wie er auch bei der alltäglichen Jugendarbeit seines Vereins auf kulturelle Unterschiede achten muss. "Bei den deutschen Eltern reicht ein mitgeschickter Zettel als Einladung für eine Vereinsveranstaltung. Bei den türkischen Eltern muss ich anrufen oder sogar vorbeigehen. Der direkte persönliche Kontakt ist viel wichtiger." Über den Schiedsrichter schimpfen beide. Alles kann so einfach sein.