Spanien stoppt deutsche Bergtour im Finale

Die deutsche Nationalmannschaft hat bei der EURO 2008 in Österreich und der Schweiz den Titelgewinn verpasst. Im Ernst-Happel-Stadion in Wien unterlag die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw im Finale Spanien 0:1 (0:1).

"Ins Finale gekommen zu sein, ist schon etwas Besonderes. Die Spanier hatten heute die besseren Chancen und waren in der Vorwärtsbewegung besser", konzidierte Bundestrainer Joachim Löw nach dem Finale im mit 52.000 Zuschauern ausverkauften Wiener Stadion.

Kapitän Michael Ballack sagte: "Die Mannschaft hat eine großartige EM gespielt. Leider haben wir heute ein bis zwei Fehler zu viel gemacht. Wir wollten, aber wir konnten nicht mehr."

Die deutsche Elf startete konzentriert in die Begegnung und tauchte schon in der dritten Spielminute zum ersten Mal gefährlich vor dem von Iker Casillas gehüteten spanischen Tor auf. Nach einem Fehlpass von Sergio Ramos drang Miroslav Klose in den Strafraum ein, legte sich den Ball allerdings etwas zu weit vor. In der achten Minute setzte sich Michael Ballack auf dem linken Flügel durch, seine Flanke segelte knapp an Mit- und Gegenspieler vorbei. Wenig später legte Philipp Lahm nach flüssiger Kombination für Thomas Hitzlsperger auf, dessen Schuss entschärfte Casillas problemlos (9.)

Spanien immer gefährlich

Der erste ernsthafte Angriff Spaniens sorgte allerdings gleich für Gefahr vor Jens Lehmann, nach Flanke von Andres Iniesta lenkte der deutsche Nationalkeeper einen Querschläger von Christoph Metzelder mit einem Reflex zur Ecke (15.). In der Folge neutralisierten sich beide Mannschaften weitestgehend im Mittelfeld, bis Torres die bis dahin beste Torchance der Iberer hatte. Der Stürmer des englischen Premier-League-Teams FC Liverpool setzte einen Kopfball aus fünf Metern in der 23. Minute an den Torpfosten.

EURO 2008 Finale: Deutschland - Spanien, Wien, 29. Juni 2008

Die deutsche Elf erholte sich jedoch schnell und hatte im Gegenzug selbst eine gute Gelegenheit, Carles Puyol blockte im Strafraum eine Direktabnahme von Ballack in letzter Sekunde (25.). Die Führung gelang dann aber den Spaniern: Nach einem Steilpass von Cesc Fabregas überwand Torres den herausstürmenden Lehmann zum 1:0 in der 33. Minute. Im Laufduell mit Philipp Lahm hatte Torres unbemerkt vom Schiedsrichter auch die Hände zur Hilfe genommen.

DFB-Team nach Rückstand geschockt

Die DFB-Auswahl zeigte sich zunächst geschockt, Iniesta drang in der 35. Minute in den deutschen Strafraum ein, seine Flanke konnte der freistehende David Silva aber nicht verwerten. Die Spanier setzten in der Folge gegen eine anrennende deutsche Mannschaft nun mehr und mehr auf Konter.

Bei einem Luftkampf mit Marcos Senna zog sich Ballack eine Platzwunde am rechten Auge zu und musste mehrere Minuten am Spielfeldrand behandelt werden. Der Nationalmannschaftskapitän konnte die Partie aber danach fortsetzen.

Lahm zur Pause verletzt raus

Zur zweiten Halbzeit blieb Philipp Lahm mit einer Risswunde, die von DFB-Arzt Dr. Josef Schmitt genäht werden musste, in der Kabine, für ihn kam Marcell Jansen aufs Feld. Das Team von Trainer Luis Aragones zog sich erneut zurück und überließ der deutschen Mannschaft weitgehend das Mittelfeld. Die erste gute Chance hatten allerdings erneut die Südeuropäer, der Schuss von Silva nach Ecke Xavi verfehlte das Ziel um einen knappen Meter (55.).

Unmittelbar darauf tauchte erneut Torres nach einem Steilpass frei vor Lehmann auf, dieses Mal behielt der deutsche Keeper aber die Oberhand (56.). Danach setzte Jansen an der Torauslinie energisch nach und legte mustergültig auf Ballack ab, dessen Schuss aus 17 Metern ans Außennetz (60.).

Ballack mit bester Chance

Es war ein Weckruf für die DFB-Auswahl, die nun wieder energischer in die Zweikämpfe ging. Flankenläufe von Schweinsteiger (62.) und Jansen (64.) blieben aber zunächst erfolglos. Auf der anderen Seite kam Ramos in der 67. Minute nach einem Freistoß frei zum Kopfball, Lehmann parierte glänzend. Bei der folgenden Ecke rettete Frings auf der Linie gegen einen Schuss von Iniesta (68.).

Torres (76.) und Xavi (77.) wurden bei Kontern der spanischen Mannschaft gegen die aufgerückte deutsche Hintermannschaft in letzter Minute gestoppt, Lehmann musste gegen Daniel Guiza (80.) am Strafraumrand klären. In der 82. Minute verpasste Marcos Senna eine Kopfballablage Guizas am langen Pfosten hauchdünn (82).

Nach Spielende überreichte UEFA-Präsident Michel Platini Spaniens Kapitän Iker Casillas unter dem Applaus der Fans den Siegerpokal.

Überaus prominent besetzt war die Gästeliste beim EM-Endspiel. Neben Bundespräsident Horst Köhler und dem spanischen König Juan Carlos I. saßen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, Außenminister Frank-Walter Steinmeier, Innenminister Wolfgang Schäuble, Verteidigungsminister Franz Josef Jung, Wirtschaftsminister Michael Glos und Umweltminister Sigmar Gabriel auf der Ehrentribüne.

Zu den VIP´s im Ernst-Happel-Stadion zählten auch Filmschauspieler Harrison Ford, IOC-Präsident Jacques Rogge, Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann, der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher und Ex-US-Außenminister Henry Kissinger.

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Die deutsche Nationalmannschaft hat bei der EURO 2008 in Österreich und der Schweiz den Titelgewinn verpasst. Im Ernst-Happel-Stadion in Wien unterlag die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw im Finale Spanien 0:1 (0:1).

"Ins Finale gekommen zu sein, ist schon etwas Besonderes. Die Spanier hatten heute die besseren Chancen und waren in der Vorwärtsbewegung besser", konzidierte Bundestrainer Joachim Löw nach dem Finale im mit 52.000 Zuschauern ausverkauften Wiener Stadion.

Kapitän Michael Ballack sagte: "Die Mannschaft hat eine großartige EM gespielt. Leider haben wir heute ein bis zwei Fehler zu viel gemacht. Wir wollten, aber wir konnten nicht mehr."

Die deutsche Elf startete konzentriert in die Begegnung und tauchte schon in der dritten Spielminute zum ersten Mal gefährlich vor dem von Iker Casillas gehüteten spanischen Tor auf. Nach einem Fehlpass von Sergio Ramos drang Miroslav Klose in den Strafraum ein, legte sich den Ball allerdings etwas zu weit vor. In der achten Minute setzte sich Michael Ballack auf dem linken Flügel durch, seine Flanke segelte knapp an Mit- und Gegenspieler vorbei. Wenig später legte Philipp Lahm nach flüssiger Kombination für Thomas Hitzlsperger auf, dessen Schuss entschärfte Casillas problemlos (9.)

Spanien immer gefährlich

Der erste ernsthafte Angriff Spaniens sorgte allerdings gleich für Gefahr vor Jens Lehmann, nach Flanke von Andres Iniesta lenkte der deutsche Nationalkeeper einen Querschläger von Christoph Metzelder mit einem Reflex zur Ecke (15.). In der Folge neutralisierten sich beide Mannschaften weitestgehend im Mittelfeld, bis Torres die bis dahin beste Torchance der Iberer hatte. Der Stürmer des englischen Premier-League-Teams FC Liverpool setzte einen Kopfball aus fünf Metern in der 23. Minute an den Torpfosten.

EURO 2008 Finale: Deutschland - Spanien, Wien, 29. Juni 2008

Die deutsche Elf erholte sich jedoch schnell und hatte im Gegenzug selbst eine gute Gelegenheit, Carles Puyol blockte im Strafraum eine Direktabnahme von Ballack in letzter Sekunde (25.). Die Führung gelang dann aber den Spaniern: Nach einem Steilpass von Cesc Fabregas überwand Torres den herausstürmenden Lehmann zum 1:0 in der 33. Minute. Im Laufduell mit Philipp Lahm hatte Torres unbemerkt vom Schiedsrichter auch die Hände zur Hilfe genommen.

DFB-Team nach Rückstand geschockt

Die DFB-Auswahl zeigte sich zunächst geschockt, Iniesta drang in der 35. Minute in den deutschen Strafraum ein, seine Flanke konnte der freistehende David Silva aber nicht verwerten. Die Spanier setzten in der Folge gegen eine anrennende deutsche Mannschaft nun mehr und mehr auf Konter.

Bei einem Luftkampf mit Marcos Senna zog sich Ballack eine Platzwunde am rechten Auge zu und musste mehrere Minuten am Spielfeldrand behandelt werden. Der Nationalmannschaftskapitän konnte die Partie aber danach fortsetzen.

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Lahm zur Pause verletzt raus

Zur zweiten Halbzeit blieb Philipp Lahm mit einer Risswunde, die von DFB-Arzt Dr. Josef Schmitt genäht werden musste, in der Kabine, für ihn kam Marcell Jansen aufs Feld. Das Team von Trainer Luis Aragones zog sich erneut zurück und überließ der deutschen Mannschaft weitgehend das Mittelfeld. Die erste gute Chance hatten allerdings erneut die Südeuropäer, der Schuss von Silva nach Ecke Xavi verfehlte das Ziel um einen knappen Meter (55.).

Unmittelbar darauf tauchte erneut Torres nach einem Steilpass frei vor Lehmann auf, dieses Mal behielt der deutsche Keeper aber die Oberhand (56.). Danach setzte Jansen an der Torauslinie energisch nach und legte mustergültig auf Ballack ab, dessen Schuss aus 17 Metern ans Außennetz (60.).

Ballack mit bester Chance

Es war ein Weckruf für die DFB-Auswahl, die nun wieder energischer in die Zweikämpfe ging. Flankenläufe von Schweinsteiger (62.) und Jansen (64.) blieben aber zunächst erfolglos. Auf der anderen Seite kam Ramos in der 67. Minute nach einem Freistoß frei zum Kopfball, Lehmann parierte glänzend. Bei der folgenden Ecke rettete Frings auf der Linie gegen einen Schuss von Iniesta (68.).

Torres (76.) und Xavi (77.) wurden bei Kontern der spanischen Mannschaft gegen die aufgerückte deutsche Hintermannschaft in letzter Minute gestoppt, Lehmann musste gegen Daniel Guiza (80.) am Strafraumrand klären. In der 82. Minute verpasste Marcos Senna eine Kopfballablage Guizas am langen Pfosten hauchdünn (82).

Nach Spielende überreichte UEFA-Präsident Michel Platini Spaniens Kapitän Iker Casillas unter dem Applaus der Fans den Siegerpokal.

Überaus prominent besetzt war die Gästeliste beim EM-Endspiel. Neben Bundespräsident Horst Köhler und dem spanischen König Juan Carlos I. saßen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, Außenminister Frank-Walter Steinmeier, Innenminister Wolfgang Schäuble, Verteidigungsminister Franz Josef Jung, Wirtschaftsminister Michael Glos und Umweltminister Sigmar Gabriel auf der Ehrentribüne.

Zu den VIP´s im Ernst-Happel-Stadion zählten auch Filmschauspieler Harrison Ford, IOC-Präsident Jacques Rogge, Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann, der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher und Ex-US-Außenminister Henry Kissinger.