Spanien: Aufschwung dank Toptrainer Vilda

Die spanische Nationalmannschaft ist unter Trainer Jorge Vilda erfolgreich wie nie. Vor der Partie am Dienstag (ab 16 Uhr, live im ZDF) gegen Deutschland in Erfurt ist DFB.de den Gründen des Aufschwungs im spanischen Frauenfußball auf der Spur.

Als Spaniens Nationaltrainer coacht Jorge Vilda die Frauen seit 2015 in Nachfolge von Ignacio "Nacho" Quereda, der zuvor 27 Jahre lang das Sagen hatte. Der ehemalige U 17- und U 19-Trainer Vilda profitiert mit dem A-Team von seiner Grundlagenarbeit mit dem weiblichen Nachwuchs. Sieg auf Anhieb beim Algarve Cup 2017 durch den Treffer von Barca-Spielerin Leila Quahabi über Kanada, Irene Paredes von Paris Saint-Germain wurde dort beste Spielerin des Turniers. Sieg auch bei der erstmaligen Teilnahme am Zypern Cup 2018 im März in Larnaka mit einem 2:0 im Finale gegen Italien durch Treffer von Amanda Sampedro und Patricia Guijarro.

Zweite WM-Teilnahme nach 2015

Bei der EM 2017 im Viertelfinale ausgeschieden, hatte Spanien zuvor in der Qualifikation geglänzt. 39:2 Tore in den acht Spielen als Bestmarke in Europa. Acht Spiele, acht Siege, 25:2 Tore lautet die Bilanz aus der vergangenenWM-Qualifikation mit Jennifer Hermoso (7) und Irene Paredes (4) als besten Torschützinnen. Spanien ist damit zum zweiten Mal bei einer WM-Endrunde dabei, 2015 in Kanada kam das Aus in der Vorrunde.

Mit der U 17 und U 19 hatte sich der 37-jährige Vilda als erfolgreicher Medaillensammler entpuppt. U 17-Europameister 2010 und 2011, Silber jeweils 2014 und 2015, dazu WM-Silber 2014. Mit der U 19 holte er EM-Silber 2014 und 2015, dazu den Titel in diesem Sommer durch ein 1:0 im Finale gegen Deutschland. Für die Auszeichnung "Trainer des Jahres" wurde er bereits dreimal von der FIFA für die Shortlist nominiert.

"Jorge ist der geborene Sieger"

Warum Jorge Vilda ein Erfolgscoach ist, erklärt sein Vater Angel Vilda, in Spanien eine Trainerlegende, der seinen Sohn 2010 als Assistenten zu den U 19-Frauen holte: "Jorge ist ein sehr junger Trainer, der sich schnell weiterentwickelt hat und über ein enormes Potenzial verfügt. Und wenn er etwas will, kämpft er so lange, bis er es erreicht hat." Die Arbeit mit seinem Sohn habe zu den erfreulichsten Dingen überhaupt gezählt. "Jorge ist der geborene Sieger", so der Vater. "Jede Idee, die auftaucht, baut er aus, entwickelt sie nach seinen Vorstellungen und macht etwas Besseres daraus."

Spaniens Kapitänin Marta Torrejon (28) vom FC Barcelona ist derzeit die erfahrenste Spielerin in Spaniens Frauenauswahl. 79 Spiele hat die studierte Biologin als Kapitänin bisher bestritten, Nationalspielerin ist sie seit 2007. Jennifer Hermoso, ebenfalls 28 Jahre alt und im Sommer von Paris Saint-Germain zu Atletico Madrid in die Sturmspitze gewechselt, ist mit 25 Treffern aus 60 Spielen die aktuell erfolgreichste Torschützin im Nationalteam, das auf Rang zwölf der FIFA-Weltrangliste und dem sechsten Rang in Europa zu finden ist. Im Sommer vor drei Jahren war das Team noch auf Rang 19 bei der FIFA gelistet.

Ihren Aufwärtstrend wollen die Spanierinnen auch im kommenden Sommer bei der WM in Frankreich beweisen. "Ich habe nie daran gedacht, aber jetzt haben wir es geschafft", sagt Torrejon. "Man muss hart arbeiten und viel investierten, wenn man Ziele erreichen will. Das war auch bei meinem Studium so." Ihr älterer Bruder Marc Torrejon, ebenfalls länderspielerfahren mit der U 19 und U 21, ist derzeit Profi beim 1. FC Union Berlin, spielte davor beim SC Freiburg und 1. FC Kaiserslautern - wie seine Schwester in der Innenverteidigung.

Spanische Liga: Barca und Co. rüsten auf

Spaniens weibliche Primera Division mit 16 Teams hat im September begonnen. Die Frauenliga ist im Kommen, auch weil mittlerweile Profivereine mehr und mehr finanzielle Unterstützung geben. Steigendes Zuschauerinteresse und stärkere Medienpräsenz entstehen, vierstellige Besucherzahlen sind mittlerweile Alltag. Als Athletic Bilbao 2016 Champion wurde, feierten das über 20.000 Fans in der Stadt.

Große Namen wie der FC Sevilla und der FC Valencia locken, vor einem Jahr hat auch Real Madrid ein Frauenteam gegründet. Meister Atletico Madrid ist in der Champions League gerade gegen VfL Wolfsburg ausgeschieden. Vizemeister FC Barcelona, in der Königsklasse frisch ins Viertelfinale eingezogen, hat kräftig aufgerüstet. All das zeigt: Spaniens Frauenfußball boomt.

[rh]

Die spanische Nationalmannschaft ist unter Trainer Jorge Vilda erfolgreich wie nie. Vor der Partie am Dienstag (ab 16 Uhr, live im ZDF) gegen Deutschland in Erfurt ist DFB.de den Gründen des Aufschwungs im spanischen Frauenfußball auf der Spur.

Als Spaniens Nationaltrainer coacht Jorge Vilda die Frauen seit 2015 in Nachfolge von Ignacio "Nacho" Quereda, der zuvor 27 Jahre lang das Sagen hatte. Der ehemalige U 17- und U 19-Trainer Vilda profitiert mit dem A-Team von seiner Grundlagenarbeit mit dem weiblichen Nachwuchs. Sieg auf Anhieb beim Algarve Cup 2017 durch den Treffer von Barca-Spielerin Leila Quahabi über Kanada, Irene Paredes von Paris Saint-Germain wurde dort beste Spielerin des Turniers. Sieg auch bei der erstmaligen Teilnahme am Zypern Cup 2018 im März in Larnaka mit einem 2:0 im Finale gegen Italien durch Treffer von Amanda Sampedro und Patricia Guijarro.

Zweite WM-Teilnahme nach 2015

Bei der EM 2017 im Viertelfinale ausgeschieden, hatte Spanien zuvor in der Qualifikation geglänzt. 39:2 Tore in den acht Spielen als Bestmarke in Europa. Acht Spiele, acht Siege, 25:2 Tore lautet die Bilanz aus der vergangenenWM-Qualifikation mit Jennifer Hermoso (7) und Irene Paredes (4) als besten Torschützinnen. Spanien ist damit zum zweiten Mal bei einer WM-Endrunde dabei, 2015 in Kanada kam das Aus in der Vorrunde.

Mit der U 17 und U 19 hatte sich der 37-jährige Vilda als erfolgreicher Medaillensammler entpuppt. U 17-Europameister 2010 und 2011, Silber jeweils 2014 und 2015, dazu WM-Silber 2014. Mit der U 19 holte er EM-Silber 2014 und 2015, dazu den Titel in diesem Sommer durch ein 1:0 im Finale gegen Deutschland. Für die Auszeichnung "Trainer des Jahres" wurde er bereits dreimal von der FIFA für die Shortlist nominiert.

"Jorge ist der geborene Sieger"

Warum Jorge Vilda ein Erfolgscoach ist, erklärt sein Vater Angel Vilda, in Spanien eine Trainerlegende, der seinen Sohn 2010 als Assistenten zu den U 19-Frauen holte: "Jorge ist ein sehr junger Trainer, der sich schnell weiterentwickelt hat und über ein enormes Potenzial verfügt. Und wenn er etwas will, kämpft er so lange, bis er es erreicht hat." Die Arbeit mit seinem Sohn habe zu den erfreulichsten Dingen überhaupt gezählt. "Jorge ist der geborene Sieger", so der Vater. "Jede Idee, die auftaucht, baut er aus, entwickelt sie nach seinen Vorstellungen und macht etwas Besseres daraus."

Spaniens Kapitänin Marta Torrejon (28) vom FC Barcelona ist derzeit die erfahrenste Spielerin in Spaniens Frauenauswahl. 79 Spiele hat die studierte Biologin als Kapitänin bisher bestritten, Nationalspielerin ist sie seit 2007. Jennifer Hermoso, ebenfalls 28 Jahre alt und im Sommer von Paris Saint-Germain zu Atletico Madrid in die Sturmspitze gewechselt, ist mit 25 Treffern aus 60 Spielen die aktuell erfolgreichste Torschützin im Nationalteam, das auf Rang zwölf der FIFA-Weltrangliste und dem sechsten Rang in Europa zu finden ist. Im Sommer vor drei Jahren war das Team noch auf Rang 19 bei der FIFA gelistet.

Ihren Aufwärtstrend wollen die Spanierinnen auch im kommenden Sommer bei der WM in Frankreich beweisen. "Ich habe nie daran gedacht, aber jetzt haben wir es geschafft", sagt Torrejon. "Man muss hart arbeiten und viel investierten, wenn man Ziele erreichen will. Das war auch bei meinem Studium so." Ihr älterer Bruder Marc Torrejon, ebenfalls länderspielerfahren mit der U 19 und U 21, ist derzeit Profi beim 1. FC Union Berlin, spielte davor beim SC Freiburg und 1. FC Kaiserslautern - wie seine Schwester in der Innenverteidigung.

Spanische Liga: Barca und Co. rüsten auf

Spaniens weibliche Primera Division mit 16 Teams hat im September begonnen. Die Frauenliga ist im Kommen, auch weil mittlerweile Profivereine mehr und mehr finanzielle Unterstützung geben. Steigendes Zuschauerinteresse und stärkere Medienpräsenz entstehen, vierstellige Besucherzahlen sind mittlerweile Alltag. Als Athletic Bilbao 2016 Champion wurde, feierten das über 20.000 Fans in der Stadt.

Große Namen wie der FC Sevilla und der FC Valencia locken, vor einem Jahr hat auch Real Madrid ein Frauenteam gegründet. Meister Atletico Madrid ist in der Champions League gerade gegen VfL Wolfsburg ausgeschieden. Vizemeister FC Barcelona, in der Königsklasse frisch ins Viertelfinale eingezogen, hat kräftig aufgerüstet. All das zeigt: Spaniens Frauenfußball boomt.

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