Spätes Gegentor: U 17 verpasst WM-Finale

Der Traum vom Einzug ins WM-Finale ist für die U 17-Juniorinnen mit einem Gegentreffer in der Schlussminute jäh geplatzt. Die DFB-Auswahl unterlag in der Neuauflage des EM-Endspiels gegen Weltmeister Spanien unglücklich mit 0:1 (0:0) und bekommt es nun im Spiel um Platz 3 am Sonntag (ab 12 Uhr, live bei FIFA+) mit Nigeria zu tun.

Damit riss auch die deutsche Serie von zuvor 15 Pflichtspielsiegen nacheinander. Mit den Afrikanerinnen im Spiel um Bronze ist es zudem ein Wiedersehen: Gegen die nigerianische Mannschaft hatte Deutschland im WM-Auftaktspiel mit 2:1 gewonnen. Bei 28 Grad vor 10.264 Zuschauer*innen im Pandit Jawaharlal Nehru Stadium in Margao lieferten sich beide Mannschaften einen packenden Kampf auf Augenhöhe - und es deutete alles auf ein entscheidendes Elfmeterschießen hin, bis Lucia Corrales mit ihrem Treffer in der 90. Minute die Entscheidung zugunsten der Spanierinnen herbeiführte.

"Wir sind unfassbar stolz"

"Wir sind unfassbar stolz auf unsere Mädels. Sie haben über 90 Minuten gefightet und sich in jeden Zweikampf geworfen. Wir waren über 90 Minuten da, haben nur in einer Aktion kurz geschlafen. Die Mädels haben sich wie in jedem Spiel aufgeopfert. Es tut mir unfassbar leid. Wir werden die Mädels bis Sonntag aufrichten und dann im Spiel um Platz 3 alles geben und dann hoffentlich mit der Bronzemedaille nach Hause kommen", sagte Assistenztrainerin Melanie Behringer, die DFB-Trainerin Friederike Kromp wegen ihrer Covid-19-Infektion an der Seitenlinie vertrat, unmittelbar nach Spielende im Interview auf FIFA+.

Kromp ergänzte später: "Ich bin unfassbar stolz auf das, was mein Team heute nochmal auf den Platz gebracht hat und wie die Spielerinnen mit all ihrem Herz heute Spanien bezwingen und ins Finale einziehen wollten. Wir waren über die gesamte Spielzeit besser im Spiel und dem Führungstreffer mehrfach so nah. Dass wir dann in der 90. Minute das 0:1 hinnehmen mussten, ist unbeschreiblich bitter. Dennoch können wir alle voller Stolz auf das Spiel heute und die gesamte WM blicken. Wir werden ab morgen den Blick wieder nach vorne richten, denn noch immer können wir bei dieser Weltmeisterschaft eine Medaille holen. Schon jetzt haben sie sich meine Spielerinnen das mehr als verdient."

Albers Tor zählt nicht

Womöglich mit der Bedeutung des Spiels im Hinterkopf begannen die Teams der beiden Dauerrivalen auf europäischer Ebene hektisch. Operiert wurde auf beiden Seiten meist mit hohen Bällen, längere Ballbesitzphasen hatten in der Anfangsphase Seltenheit. Erst nach gut zehn Minuten kam mehr Struktur ins Spiel - und Spanien kam zu guten Gelegenheiten: Eine Flanke von Vicky Lopez köpfte Carla Camacho an die Querlatte (12.). Zwei Minuten später schoss Sara Ortega aus der Distanz genau in die Arme von DFB-Torhüterin Lina Altenburg (14.).

Der vermeintliche Treffer fiel dann aber mit der ersten richtig gefährlichen Situation auf deutscher Seite: Eine Faustabwehr der spanischen Torfrau Sofia Fuente platzierte Mara Alber per Direktabnahme von der seitlichen Strafraumbegrenzung per Bogenlampe ins Tor (20.). Nach fast fünf Minuten langem Videostudium wegen einer möglichen Abseitsstellung bei der kurzen Ausführung des vorangegangenen Eckstoßes entschied das Schiedsrichterteam schließlich auf kein Tor.

Die DFB-Auswahl ließ sich nach der Enttäuschung nicht beirren und arbeitete in den Folgeminuten mit deutlich mehr Feldvorteilen an einem neuerlichen Treffer. Ein Schuss von Alber aus etwa 30 Metern verfehlte das Tor der Ibererinnen nur knapp (29.). Dann stellten sich die Spanierinnen besser auf die deutschen Angriffe ein und beide Teams neutralisierten sich zunehmend im Mittelfeld. Spanien hatte mehr Ballbesitz, gegen die deutsche Defensive, die im Turnierverlauf bis dahin nur zwei Gegentreffer kassiert hatte, war aber bis zum Halbzeitpfiff kein Durchkommen.

DFB-Auswahl bestimmt zweite Halbzeit

Auch die zweite Halbzeit begann äußerst umkämpft mit vielen Nickeligkeiten. Für die deutschen Torabschlüsse war weiter Alber zuständig, die einen Freistoß aus etwa 25 Metern knapp am spanischen Gehäuse vorbeizirkelte (56.). Fast im Gegenzug zischte ein Freistoß der eingewechselten Olaya Enrique knapp über das deutsche Tor (58.).

Beide Seiten lauerten auf einen Lucky Punch, es war fast spürbar, dass eine Aktion die Entscheidung bringen könnte. Die Spanierinnen setzen immer wieder über Lopez gefährliche Nadelstiche, die deutsche Abwehr war aber stets auf der Hut und ließ die Gegenspielerinnen nicht zum Abschluss kommen. Doch auch Deutschland kam zu guten Szenen und erlangte zunehmend sogar die Oberhand: Ein Schuss von Svea Stoldt streifte aus gut 20 Metern noch das Außennetz (65.). Einen Flachschuss von Alber entschärfte Fuente (75.).

In der 80. Minute mussten sich die Vorderleute dann aber bei der hinausgeeilten Lina Altenburg bedanken, die einen Alleingang von Camacho durch couragiertes Torwartspiel an der Strafraumbegrenzung unterband. Im anderen Sechzehner segelte Fuente an einem deutschen Eckstoß vorbei, aus dem Gewühl heraus konnte die DFB-Auswahl jedoch kein Kapital schlagen (85.). In der Schlussminute musste Altenburg dann aber doch noch hinter sich greifen: Nach einem Einwurf waren die Spanierinnen gedankenschneller und Corrales brachte den Ball zum entscheidenden Treffer im Tor unter (90.).

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Der Traum vom Einzug ins WM-Finale ist für die U 17-Juniorinnen mit einem Gegentreffer in der Schlussminute jäh geplatzt. Die DFB-Auswahl unterlag in der Neuauflage des EM-Endspiels gegen Weltmeister Spanien unglücklich mit 0:1 (0:0) und bekommt es nun im Spiel um Platz 3 am Sonntag (ab 12 Uhr, live bei FIFA+) mit Nigeria zu tun.

Damit riss auch die deutsche Serie von zuvor 15 Pflichtspielsiegen nacheinander. Mit den Afrikanerinnen im Spiel um Bronze ist es zudem ein Wiedersehen: Gegen die nigerianische Mannschaft hatte Deutschland im WM-Auftaktspiel mit 2:1 gewonnen. Bei 28 Grad vor 10.264 Zuschauer*innen im Pandit Jawaharlal Nehru Stadium in Margao lieferten sich beide Mannschaften einen packenden Kampf auf Augenhöhe - und es deutete alles auf ein entscheidendes Elfmeterschießen hin, bis Lucia Corrales mit ihrem Treffer in der 90. Minute die Entscheidung zugunsten der Spanierinnen herbeiführte.

"Wir sind unfassbar stolz"

"Wir sind unfassbar stolz auf unsere Mädels. Sie haben über 90 Minuten gefightet und sich in jeden Zweikampf geworfen. Wir waren über 90 Minuten da, haben nur in einer Aktion kurz geschlafen. Die Mädels haben sich wie in jedem Spiel aufgeopfert. Es tut mir unfassbar leid. Wir werden die Mädels bis Sonntag aufrichten und dann im Spiel um Platz 3 alles geben und dann hoffentlich mit der Bronzemedaille nach Hause kommen", sagte Assistenztrainerin Melanie Behringer, die DFB-Trainerin Friederike Kromp wegen ihrer Covid-19-Infektion an der Seitenlinie vertrat, unmittelbar nach Spielende im Interview auf FIFA+.

Kromp ergänzte später: "Ich bin unfassbar stolz auf das, was mein Team heute nochmal auf den Platz gebracht hat und wie die Spielerinnen mit all ihrem Herz heute Spanien bezwingen und ins Finale einziehen wollten. Wir waren über die gesamte Spielzeit besser im Spiel und dem Führungstreffer mehrfach so nah. Dass wir dann in der 90. Minute das 0:1 hinnehmen mussten, ist unbeschreiblich bitter. Dennoch können wir alle voller Stolz auf das Spiel heute und die gesamte WM blicken. Wir werden ab morgen den Blick wieder nach vorne richten, denn noch immer können wir bei dieser Weltmeisterschaft eine Medaille holen. Schon jetzt haben sie sich meine Spielerinnen das mehr als verdient."

Albers Tor zählt nicht

Womöglich mit der Bedeutung des Spiels im Hinterkopf begannen die Teams der beiden Dauerrivalen auf europäischer Ebene hektisch. Operiert wurde auf beiden Seiten meist mit hohen Bällen, längere Ballbesitzphasen hatten in der Anfangsphase Seltenheit. Erst nach gut zehn Minuten kam mehr Struktur ins Spiel - und Spanien kam zu guten Gelegenheiten: Eine Flanke von Vicky Lopez köpfte Carla Camacho an die Querlatte (12.). Zwei Minuten später schoss Sara Ortega aus der Distanz genau in die Arme von DFB-Torhüterin Lina Altenburg (14.).

Der vermeintliche Treffer fiel dann aber mit der ersten richtig gefährlichen Situation auf deutscher Seite: Eine Faustabwehr der spanischen Torfrau Sofia Fuente platzierte Mara Alber per Direktabnahme von der seitlichen Strafraumbegrenzung per Bogenlampe ins Tor (20.). Nach fast fünf Minuten langem Videostudium wegen einer möglichen Abseitsstellung bei der kurzen Ausführung des vorangegangenen Eckstoßes entschied das Schiedsrichterteam schließlich auf kein Tor.

Die DFB-Auswahl ließ sich nach der Enttäuschung nicht beirren und arbeitete in den Folgeminuten mit deutlich mehr Feldvorteilen an einem neuerlichen Treffer. Ein Schuss von Alber aus etwa 30 Metern verfehlte das Tor der Ibererinnen nur knapp (29.). Dann stellten sich die Spanierinnen besser auf die deutschen Angriffe ein und beide Teams neutralisierten sich zunehmend im Mittelfeld. Spanien hatte mehr Ballbesitz, gegen die deutsche Defensive, die im Turnierverlauf bis dahin nur zwei Gegentreffer kassiert hatte, war aber bis zum Halbzeitpfiff kein Durchkommen.

DFB-Auswahl bestimmt zweite Halbzeit

Auch die zweite Halbzeit begann äußerst umkämpft mit vielen Nickeligkeiten. Für die deutschen Torabschlüsse war weiter Alber zuständig, die einen Freistoß aus etwa 25 Metern knapp am spanischen Gehäuse vorbeizirkelte (56.). Fast im Gegenzug zischte ein Freistoß der eingewechselten Olaya Enrique knapp über das deutsche Tor (58.).

Beide Seiten lauerten auf einen Lucky Punch, es war fast spürbar, dass eine Aktion die Entscheidung bringen könnte. Die Spanierinnen setzen immer wieder über Lopez gefährliche Nadelstiche, die deutsche Abwehr war aber stets auf der Hut und ließ die Gegenspielerinnen nicht zum Abschluss kommen. Doch auch Deutschland kam zu guten Szenen und erlangte zunehmend sogar die Oberhand: Ein Schuss von Svea Stoldt streifte aus gut 20 Metern noch das Außennetz (65.). Einen Flachschuss von Alber entschärfte Fuente (75.).

In der 80. Minute mussten sich die Vorderleute dann aber bei der hinausgeeilten Lina Altenburg bedanken, die einen Alleingang von Camacho durch couragiertes Torwartspiel an der Strafraumbegrenzung unterband. Im anderen Sechzehner segelte Fuente an einem deutschen Eckstoß vorbei, aus dem Gewühl heraus konnte die DFB-Auswahl jedoch kein Kapital schlagen (85.). In der Schlussminute musste Altenburg dann aber doch noch hinter sich greifen: Nach einem Einwurf waren die Spanierinnen gedankenschneller und Corrales brachte den Ball zum entscheidenden Treffer im Tor unter (90.).

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