Sorg: "Halstenberg bringt ein gutes Gesamtpaket mit"

Ergebnis oder Erkenntnis – Assistenztrainer Marcus Sorg spricht im DFB.de-Interview über die Ziele für das Länderspiel heute Abend (ab 21 Uhr, live im ZDF) in der ausverkauften Wembley-Arena und über die Qualitäten des Debütanten.

DFB.de: Herr Sorg, möglich wäre der siebte Sieg einer deutschen Nationalmannschaft in England in Folge. Aber ist das überhaupt wichtig?

Marcus Sorg: Serien sind so eine Sache. Erstmal hat so etwas doch nur einen statistischen Wert. Aber natürlich wollen wir ein gutes Spiel abliefern und natürlich wollen wir in der ausverkauften Wembley-Arena auch gewinnen. Gegen eine große Nation wie England anzutreten, hat immer seinen Reiz, dieser Herausforderung stellen wir uns, und klar, wir wollen, dass diese beeindruckende Serie bestand hat.

DFB.de: Man hört raus, es geht nicht nur um das Ergebnis, sondern eben auch um den Erkenntnisgewinn.

Sorg: Es ist doch nicht so, dass sich die beiden Zielsetzungen – Ergebnis und Erkenntnis – gegenseitig ausschließen oder auch nur widersprechen. Da geht es eher um eine Priorisierung. Und klar ist: wir gehen auf eine WM zu. Natürlich wollen wir das eine oder andere ausprobieren. Wir wollen den einzelnen Spieler unter Bedingungen testen, die für ihn nicht ganz so gewöhnlich sind. Im bis auf den letzten Platz gefüllten Wembley beim Klassiker gegen England, diese Konstellation verspricht einfach eine tolle Herausforderung, aus der wir im Trainerstab Erkenntnisse mit Blick auf die WM ableiten können.

DFB.de: Welchen Eindruck hat der Debütant die vergangenen Tage gemacht?

Sorg: Marcel (Halstenberg, Anm.d.Red.) macht einen guten Eindruck. Menschlich hat er sich hier sehr schnell eingefunden. Sportlich hat er bei den Trainingseinheiten gezeigt, was er kann und dass er zurecht in den Kreis berufen wurde. Er bringt ein gutes Gesamtpaket mit. Er hat die körperliche Präsenz, er hat eine gute Geschwindigkeit, ein sehr gutes Kopfballspiel und er hat eine gute Technik mit dem linken Fuß. Wenn man eine ausgewogene Mannschaft auf dem Platz stehen haben will, ist das nicht unwichtig.

DFB.de: England hat eine große Fußballtradition und scheinbar auch eine goldene Zukunft. Wie bewerten Sie die englischen Titel im Juniorenbereich?

Sorg: Das ist schon deutlich, sie verfügen nicht nur über gute Einzelspieler, sondern haben auch mit ihren Mannschaften überzeugt. Unser Anspruch muss es sein, dass wir hier mit der A-Mannschaft unsere Stärke präsentieren. Bei den Olympischen Spielen sind wir bis ins Finale gekommen, die U 21 wurde Europameister, beim Confed Cup haben wir mit einer jungen Mannschaft erfolgreich gespielt und wir sind mit allen Juniorenmannschaften bei den Turnieren qualifiziert. Aktuell sind die Engländer im Juniorenbereich, was Titel betrifft, das Maß der Dinge. Wir profitieren dann wieder von unserer Infrastruktur und dem Mut unserer Klubs, denn in der Bundesliga werden die jungen Talente auch eingesetzt. Das ist ein klarer Standortvorteil für den deutschen Fußball. Bei uns hört die Entwicklung nicht nach der U 20 auf. Und der Übergang vom Junioren- in den Aktivenbereich ist der wichtigste. Da muss eine gewisse Spielmöglichkeit gegeben sein, sonst können sich die Spieler nicht weiterentwickeln. Da sind wir in Deutschland sehr gut aufgestellt.

DFB.de: Das Länderspiel findet mit Video-Assistant statt, über den ja viel diskutiert wird. Wie ist denn Ihre Meinung zu dieser Neuerung?

Sorg: Wir haben es ja beim FIFA Confederations Cup in Russland schon erlebt. Natürlich braucht jede Regeländerung eine gewisse Zeit der Adaption. An und für sich finde ich die Idee, kritische Situationen definitiv korrekt zu entscheiden, erstmal sehr gut. Aber vielleicht muss man über die Art und Weise, wie man es macht, nochmal nachdenken und dementsprechend passend korrigieren. Ich habe den Eindruck, dass man da sehr klug und umgehend reagiert.

[th]

Ergebnis oder Erkenntnis – Assistenztrainer Marcus Sorg spricht im DFB.de-Interview über die Ziele für das Länderspiel heute Abend (ab 21 Uhr, live im ZDF) in der ausverkauften Wembley-Arena und über die Qualitäten des Debütanten.

DFB.de: Herr Sorg, möglich wäre der siebte Sieg einer deutschen Nationalmannschaft in England in Folge. Aber ist das überhaupt wichtig?

Marcus Sorg: Serien sind so eine Sache. Erstmal hat so etwas doch nur einen statistischen Wert. Aber natürlich wollen wir ein gutes Spiel abliefern und natürlich wollen wir in der ausverkauften Wembley-Arena auch gewinnen. Gegen eine große Nation wie England anzutreten, hat immer seinen Reiz, dieser Herausforderung stellen wir uns, und klar, wir wollen, dass diese beeindruckende Serie bestand hat.

DFB.de: Man hört raus, es geht nicht nur um das Ergebnis, sondern eben auch um den Erkenntnisgewinn.

Sorg: Es ist doch nicht so, dass sich die beiden Zielsetzungen – Ergebnis und Erkenntnis – gegenseitig ausschließen oder auch nur widersprechen. Da geht es eher um eine Priorisierung. Und klar ist: wir gehen auf eine WM zu. Natürlich wollen wir das eine oder andere ausprobieren. Wir wollen den einzelnen Spieler unter Bedingungen testen, die für ihn nicht ganz so gewöhnlich sind. Im bis auf den letzten Platz gefüllten Wembley beim Klassiker gegen England, diese Konstellation verspricht einfach eine tolle Herausforderung, aus der wir im Trainerstab Erkenntnisse mit Blick auf die WM ableiten können.

DFB.de: Welchen Eindruck hat der Debütant die vergangenen Tage gemacht?

Sorg: Marcel (Halstenberg, Anm.d.Red.) macht einen guten Eindruck. Menschlich hat er sich hier sehr schnell eingefunden. Sportlich hat er bei den Trainingseinheiten gezeigt, was er kann und dass er zurecht in den Kreis berufen wurde. Er bringt ein gutes Gesamtpaket mit. Er hat die körperliche Präsenz, er hat eine gute Geschwindigkeit, ein sehr gutes Kopfballspiel und er hat eine gute Technik mit dem linken Fuß. Wenn man eine ausgewogene Mannschaft auf dem Platz stehen haben will, ist das nicht unwichtig.

DFB.de: England hat eine große Fußballtradition und scheinbar auch eine goldene Zukunft. Wie bewerten Sie die englischen Titel im Juniorenbereich?

Sorg: Das ist schon deutlich, sie verfügen nicht nur über gute Einzelspieler, sondern haben auch mit ihren Mannschaften überzeugt. Unser Anspruch muss es sein, dass wir hier mit der A-Mannschaft unsere Stärke präsentieren. Bei den Olympischen Spielen sind wir bis ins Finale gekommen, die U 21 wurde Europameister, beim Confed Cup haben wir mit einer jungen Mannschaft erfolgreich gespielt und wir sind mit allen Juniorenmannschaften bei den Turnieren qualifiziert. Aktuell sind die Engländer im Juniorenbereich, was Titel betrifft, das Maß der Dinge. Wir profitieren dann wieder von unserer Infrastruktur und dem Mut unserer Klubs, denn in der Bundesliga werden die jungen Talente auch eingesetzt. Das ist ein klarer Standortvorteil für den deutschen Fußball. Bei uns hört die Entwicklung nicht nach der U 20 auf. Und der Übergang vom Junioren- in den Aktivenbereich ist der wichtigste. Da muss eine gewisse Spielmöglichkeit gegeben sein, sonst können sich die Spieler nicht weiterentwickeln. Da sind wir in Deutschland sehr gut aufgestellt.

DFB.de: Das Länderspiel findet mit Video-Assistant statt, über den ja viel diskutiert wird. Wie ist denn Ihre Meinung zu dieser Neuerung?

Sorg: Wir haben es ja beim FIFA Confederations Cup in Russland schon erlebt. Natürlich braucht jede Regeländerung eine gewisse Zeit der Adaption. An und für sich finde ich die Idee, kritische Situationen definitiv korrekt zu entscheiden, erstmal sehr gut. Aber vielleicht muss man über die Art und Weise, wie man es macht, nochmal nachdenken und dementsprechend passend korrigieren. Ich habe den Eindruck, dass man da sehr klug und umgehend reagiert.

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