Sofie Zdebel über Vater Thomas: "Am Anfang war ich oft nervös"

Der frühere Bundesligaprofi und polnische Nationalspieler Thomas Zdebel (46) gibt sein Wissen jetzt als U 17-Trainer von Bayer 04 Leverkusen in der B-Junioren-Bundesliga weiter. Seine Tochter Sofie (15) spielt für die B-Juniorinnen von Bayer 04 und hat den Sprung in das U 16-Nationalteam geschafft. Im DFB.de-Doppelinterview sprechen Vater und Tochter mit Mitarbeiter Ralf Debat über ihre Ziele.

DFB.de: Der Vater Ex-Profi und Nachwuchstrainer, die Tochter U 16-Nationalspielerin: Gibt es im Hause Zdebel eigentlich noch ein anderes Thema als Fußball?

Thomas Zdebel: (lacht) Zugeben: Es ist schon so, dass wir jeden Tag mit Fußball in Verbindung kommen oder gebracht werden. Er bestimmt schließlich einen großen Teil unseres Lebens. Nicht nur Sofie und ich, auch ihr Zwillingsbruder Lukas und unser ältester Sohn Jannes sind Fußballer. Von daher kommt man ja gar nicht daran vorbei. Das heißt aber nicht, dass wir uns ständig darüber Gedanken machen, wo der Weg vielleicht noch hinführen kann. Auch Sofie hat nicht nur Fußball im Kopf.

Sofie Zdebel: Um ganz ehrlich zu sein: Durch meine zahlreichen terminlichen Verpflichtungen bei Bayer 04 Leverkusen, bei der Nationalmannschaft und nicht zuletzt natürlich als Schülerin der zehnten Klasse der Gesamtschule Paffrath bei uns in Bergisch Gladbach bleibt nicht allzu viel Zeit für andere Hobbys. Ich höre aber sehr gerne Musik oder treffe mich mit Freunden.

DFB.de: Wie konnten Sie Ihre Tochter für den Fußball begeistern oder war das gar nicht nötig, Herr Zdebel?

Thomas Zdebel: Das ging irgendwie fast von selbst. Durch meine Zeit als Profi hat Fußball bei uns immer eine große Rolle gespielt. Die Kinder wussten, was der Vater macht. Unsere Jungs haben dann auch früh angefangen, selbst im Verein zu spielen. Und Sophie war dadurch auch sofort mittendrin. Sie hat dann schnell gemerkt, dass ihr Fußball viel Freude bereitet und dass sie auch ein gewisses Talent mitbringt. Da musste ich nicht antreiben.

DFB.de: Welche Erinnerungen verbinden Sie mit der aktiven Zeit Ihres Vaters, der als Profi unter anderem für Rot-Weiss Essen, den 1. FC Köln, den VfL Bochum, Bayer 04 Leverkusen, Alemannia Aachen sowie in Belgien und der Türkei gespielt hatte?

Sofie Zdebel: Auch wenn ich damals noch recht klein war, weiß ich, dass wir zumindest in Leverkusen häufiger bei den Spielen im Stadion waren und dass Papas Teamkollegen dann auch nach den Partien noch zu uns gekommen sind. Das war schon sehr aufregend.

DFB.de: Welche fußballerischen Fähigkeiten hat Ihre Tochter von Ihnen in die Wiege gelegt bekommen? Wie würden Sie Ihre Stärken beschreiben?

Thomas Zdebel: Sofie ist auf jeden Fall technisch schon sehr stark. Und das sage ich jetzt nicht nur als Vater. Dabei hat sich auch besonders positiv bemerkbar gemacht, dass sie noch bis zur vergangenen Saison in Bergisch Gladbach zusammen mit den Jungs, darunter auch Lukas, gespielt hat. Besonders dankbar bin ich ihren Trainern, dass sie meistens auf der linken Seite gespielt hat, obwohl sie eigentlich einen stärkeren rechten Fuß hat. Dadurch hat sie sich auch mit links deutlich verbessert und ist jetzt nahezu beidfüßig gut. Grundsätzlich konnte sie auch im Team der gleichaltrigen Jungen schon ausgezeichnet mithalten, ist höchstens durch ihre längeren Haare aufgefallen (lacht).

DFB.de: Haben Sie sich auch einige Tricks bei Ihrem Vater abgeschaut?

Sofie Zdebel: Als langjähriger Bundesligaprofi ist er selbstverständlich ein Vorbild für mich. Nachdem ich bei den Jungs in Bergisch Gladbach meistens als Außenverteidigerin gespielt hatte, komme ich jetzt bei den B-Juniorinnen in Leverkusen auf verschiedenen Positionen im Mittelfeld zum Einsatz - wie mein Vater früher. Er gibt mir auch regelmäßig Tipps, was ich besser machen kann, wenn er bei unseren Spielen vor Ort war.

DFB.de: Ist das nicht auch manchmal problematisch, wenn der Papa so genau hinschaut?

Sofie Zdebel: Ganz ehrlich: Ich war am Anfang schon oft nervös, wenn ich ihn am Spielfeldrand gesehen und er zu mir herübergeschaut hat. Daran musste ich mich erst gewöhnen.

Thomas Zdebel: Ich will ganz bewusst keinen Druck auf Sofie ausüben, halte mich deshalb nach Möglichkeit auch mehr im Hintergrund. Bei den Jungs war ich früher kritischer, das war für sie nicht leicht. Da hat es dann zu Hause auch mal gescheppert. Daraus habe ich gelernt. Sofie soll ihre positive Entwicklung einfach genießen und so weitermachen. Dabei sind ihre Brüder auch gar nicht neidisch, sondern stolz auf sie. Sie freuen sich für Sofie, denn es ist für die gesamte Familie eine schöne Sache.

DFB.de: Wird denn von Ihnen als Tochter eines ehemaligen Bundesligaprofis im Team besonders viel erwartet?

Sofie Zdebel: Es kommt schon noch vor, dass ich gefragt werde, ob ich die Tochter des ehemaligen Bundesligaspielers bin. Deshalb werde ich aber nicht anders behandelt als die anderen Spielerinnen. Es erwartet auch niemand Wunderdinge von mir. Aber ich will schon zeigen, was ich kann, und mit meinen fußballerischen Qualitäten überzeugen.

DFB.de: Erst seit dieser Saison sind Sie beide bei Bayer 04 Leverkusen aktiv. War diese "Familienzusammenführung" geplant?

Thomas Zdebel: Nein, das hat sich eher zufällig ergeben. Weil Bayer 04 es auch im Frauen- und Mädchenbereich gut macht sowie wegen der räumlichen Nähe zu unserem Wohnort hatten wir uns für Leverkusen entschieden. Damals war aber meine Tätigkeit für Bayer 04 noch nicht absehbar. Sofie hatte schon in der vergangenen Saison ein Zweitspielrecht für Leverkusen, ist dann im Sommer komplett gewechselt. Dass ich jetzt auch für den Verein tätig bin und wir beispielsweise oft nach den Trainingseinheiten zusammen nach Hause fahren können, ist sehr praktisch.

DFB.de: Nach einigen Jahren beim SV Bergisch Gladbach 09 und dem TV Herkenrath 09 sind Sie jetzt wieder im Nachwuchsbereich tätig. Warum?

Thomas Zdebel: Ich komme ja aus dem Juniorenbereich, war schon in Bergisch Gladbach für die Nachwuchsabteilung verantwortlich und hatte außerdem beim Fußballverband Mittelrhein ausgeholfen. Von daher gab es immer Kontakt, unter anderem zu meinem jetzigen Leverkusen U 17-Trainerkollegen Jan Hoepner. Als sich dann die Möglichkeit ergeben hat, für einen großen Verein wie Bayer 04 zu arbeiten, habe ich mich sehr gefreut. Ich fühle mich in der neuen Rolle sehr wohl.

DFB.de: Wie lauten Ihre Ziele für diese Saison?

Thomas Zdebel: Im Mittelpunkt steht bei der U 17 die Ausbildung der einzelnen Talente. Die Spieler des älteren Jahrgangs sollen auf den Sprung in die U 19 vorbereitet werden, die jüngeren nach und nach mehr Verantwortung übernehmen. Dennoch ist klar, dass wir auch sportlich in der West-Staffel der B-Junioren-Bundesliga möglichst gut abschneiden wollen. Wenn sich unsere Spieler gut entwickeln, dann werden auch die Ergebnisse stimmen.

Sofie Zdebel: Ein tabellarisches Ziel haben wir uns in der Staffel West/Südwest der B-Juniorinnen-Bundesliga nicht gesteckt. Wir wollen einfach unser Bestes geben und so weit wie möglich oben landen.

DFB.de: Bisher läuft es für beide Teams gut. Im besten Fall könnten Sie also im nächsten Sommer beide um die Deutsche Meisterschaft mitspielen. Wie würde Ihnen das gefallen?

Thomas Zdebel: Ich hätte auf jeden Fall nichts dagegen. (lacht) Ohne Frage werden wir mit unserem Team alles dafür tun, um uns für die Endrunde zu qualifizieren. Derzeit beträgt der Rückstand auf Platz zwei nur drei Punkte. Die Konkurrenz ist mit Vereinen wie Borussia Dortmund, dem 1. FC Köln, Borussia Mönchengladbach und Schalke 04 aber sehr groß.

Sofie Zdebel: Bei uns ist es ähnlich. Wir waren sehr gut gestartet, mussten dann mit einer Niederlage und einem Unentschieden die ersten Dämpfer hinnehmen. Jetzt haben wir in Ibbenbüren wieder gewonnen und wollen weiterhin den Anschluss nach oben halten. Noch sind wir in Schlagdistanz zu den Spitzenteams aus Gütersloh, Essen, Saarbrücken und Bad Neuenahr. Am Ende der Saison gegen Mannschaften aus anderen Bundesligastaffeln zu spielen, wäre auf jeden Fall sehr cool.

DFB.de: Sofie ist deutsche U 16-Nationalspielerin, Sie waren polnischer Nationalspieler. Gab es darüber innerhalb der Familie Diskussionen?

Thomas Zdebel: Nein, gar nicht. Während ich in Polen zur Welt gekommen bin und dort auch noch einen großen Teil meiner Jugend verbracht hatte, wurde Sofie ja bereits in Deutschland geboren und ist hier tief verwurzelt. Von daher hat sich die Frage nie gestellt.

DFB.de: In dieser Woche steht ein Lehrgang mit der DFB-Auswahl von Trainerin Anouschka Bernhard mit zwei Länderspielen gegen Gastgeber Dänemark auf dem Programm. Was nehmen Sie sich vor?

Sofie Zdebel: Erst mal habe ich mich sehr gefreut, dass ich dabei sein darf. Von der Schule wurde ich beurlaubt, habe aber auch einige Hausaufgaben im Gepäck. Ich möchte im Training mein Bestes geben und es wäre klasse, gegen Dänemark zum Einsatz zu kommen.

DFB.de: Welche persönlichen Ziele haben Sie sich für Ihre weitere Karriere gesteckt?

Sofie Zdebel: Es soll möglichst weiter nach oben. Ich möchte mich kontinuierlich verbessern und es eines Tages in den Profibereich schaffen - genau wie Papa. Ich weiß, dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist. Aber ich werde hart dafür arbeiten.

[mspw]

Der frühere Bundesligaprofi und polnische Nationalspieler Thomas Zdebel (46) gibt sein Wissen jetzt als U 17-Trainer von Bayer 04 Leverkusen in der B-Junioren-Bundesliga weiter. Seine Tochter Sofie (15) spielt für die B-Juniorinnen von Bayer 04 und hat den Sprung in das U 16-Nationalteam geschafft. Im DFB.de-Doppelinterview sprechen Vater und Tochter mit Mitarbeiter Ralf Debat über ihre Ziele.

DFB.de: Der Vater Ex-Profi und Nachwuchstrainer, die Tochter U 16-Nationalspielerin: Gibt es im Hause Zdebel eigentlich noch ein anderes Thema als Fußball?

Thomas Zdebel: (lacht) Zugeben: Es ist schon so, dass wir jeden Tag mit Fußball in Verbindung kommen oder gebracht werden. Er bestimmt schließlich einen großen Teil unseres Lebens. Nicht nur Sofie und ich, auch ihr Zwillingsbruder Lukas und unser ältester Sohn Jannes sind Fußballer. Von daher kommt man ja gar nicht daran vorbei. Das heißt aber nicht, dass wir uns ständig darüber Gedanken machen, wo der Weg vielleicht noch hinführen kann. Auch Sofie hat nicht nur Fußball im Kopf.

Sofie Zdebel: Um ganz ehrlich zu sein: Durch meine zahlreichen terminlichen Verpflichtungen bei Bayer 04 Leverkusen, bei der Nationalmannschaft und nicht zuletzt natürlich als Schülerin der zehnten Klasse der Gesamtschule Paffrath bei uns in Bergisch Gladbach bleibt nicht allzu viel Zeit für andere Hobbys. Ich höre aber sehr gerne Musik oder treffe mich mit Freunden.

DFB.de: Wie konnten Sie Ihre Tochter für den Fußball begeistern oder war das gar nicht nötig, Herr Zdebel?

Thomas Zdebel: Das ging irgendwie fast von selbst. Durch meine Zeit als Profi hat Fußball bei uns immer eine große Rolle gespielt. Die Kinder wussten, was der Vater macht. Unsere Jungs haben dann auch früh angefangen, selbst im Verein zu spielen. Und Sophie war dadurch auch sofort mittendrin. Sie hat dann schnell gemerkt, dass ihr Fußball viel Freude bereitet und dass sie auch ein gewisses Talent mitbringt. Da musste ich nicht antreiben.

DFB.de: Welche Erinnerungen verbinden Sie mit der aktiven Zeit Ihres Vaters, der als Profi unter anderem für Rot-Weiss Essen, den 1. FC Köln, den VfL Bochum, Bayer 04 Leverkusen, Alemannia Aachen sowie in Belgien und der Türkei gespielt hatte?

Sofie Zdebel: Auch wenn ich damals noch recht klein war, weiß ich, dass wir zumindest in Leverkusen häufiger bei den Spielen im Stadion waren und dass Papas Teamkollegen dann auch nach den Partien noch zu uns gekommen sind. Das war schon sehr aufregend.

DFB.de: Welche fußballerischen Fähigkeiten hat Ihre Tochter von Ihnen in die Wiege gelegt bekommen? Wie würden Sie Ihre Stärken beschreiben?

Thomas Zdebel: Sofie ist auf jeden Fall technisch schon sehr stark. Und das sage ich jetzt nicht nur als Vater. Dabei hat sich auch besonders positiv bemerkbar gemacht, dass sie noch bis zur vergangenen Saison in Bergisch Gladbach zusammen mit den Jungs, darunter auch Lukas, gespielt hat. Besonders dankbar bin ich ihren Trainern, dass sie meistens auf der linken Seite gespielt hat, obwohl sie eigentlich einen stärkeren rechten Fuß hat. Dadurch hat sie sich auch mit links deutlich verbessert und ist jetzt nahezu beidfüßig gut. Grundsätzlich konnte sie auch im Team der gleichaltrigen Jungen schon ausgezeichnet mithalten, ist höchstens durch ihre längeren Haare aufgefallen (lacht).

DFB.de: Haben Sie sich auch einige Tricks bei Ihrem Vater abgeschaut?

Sofie Zdebel: Als langjähriger Bundesligaprofi ist er selbstverständlich ein Vorbild für mich. Nachdem ich bei den Jungs in Bergisch Gladbach meistens als Außenverteidigerin gespielt hatte, komme ich jetzt bei den B-Juniorinnen in Leverkusen auf verschiedenen Positionen im Mittelfeld zum Einsatz - wie mein Vater früher. Er gibt mir auch regelmäßig Tipps, was ich besser machen kann, wenn er bei unseren Spielen vor Ort war.

DFB.de: Ist das nicht auch manchmal problematisch, wenn der Papa so genau hinschaut?

Sofie Zdebel: Ganz ehrlich: Ich war am Anfang schon oft nervös, wenn ich ihn am Spielfeldrand gesehen und er zu mir herübergeschaut hat. Daran musste ich mich erst gewöhnen.

Thomas Zdebel: Ich will ganz bewusst keinen Druck auf Sofie ausüben, halte mich deshalb nach Möglichkeit auch mehr im Hintergrund. Bei den Jungs war ich früher kritischer, das war für sie nicht leicht. Da hat es dann zu Hause auch mal gescheppert. Daraus habe ich gelernt. Sofie soll ihre positive Entwicklung einfach genießen und so weitermachen. Dabei sind ihre Brüder auch gar nicht neidisch, sondern stolz auf sie. Sie freuen sich für Sofie, denn es ist für die gesamte Familie eine schöne Sache.

DFB.de: Wird denn von Ihnen als Tochter eines ehemaligen Bundesligaprofis im Team besonders viel erwartet?

Sofie Zdebel: Es kommt schon noch vor, dass ich gefragt werde, ob ich die Tochter des ehemaligen Bundesligaspielers bin. Deshalb werde ich aber nicht anders behandelt als die anderen Spielerinnen. Es erwartet auch niemand Wunderdinge von mir. Aber ich will schon zeigen, was ich kann, und mit meinen fußballerischen Qualitäten überzeugen.

DFB.de: Erst seit dieser Saison sind Sie beide bei Bayer 04 Leverkusen aktiv. War diese "Familienzusammenführung" geplant?

Thomas Zdebel: Nein, das hat sich eher zufällig ergeben. Weil Bayer 04 es auch im Frauen- und Mädchenbereich gut macht sowie wegen der räumlichen Nähe zu unserem Wohnort hatten wir uns für Leverkusen entschieden. Damals war aber meine Tätigkeit für Bayer 04 noch nicht absehbar. Sofie hatte schon in der vergangenen Saison ein Zweitspielrecht für Leverkusen, ist dann im Sommer komplett gewechselt. Dass ich jetzt auch für den Verein tätig bin und wir beispielsweise oft nach den Trainingseinheiten zusammen nach Hause fahren können, ist sehr praktisch.

DFB.de: Nach einigen Jahren beim SV Bergisch Gladbach 09 und dem TV Herkenrath 09 sind Sie jetzt wieder im Nachwuchsbereich tätig. Warum?

Thomas Zdebel: Ich komme ja aus dem Juniorenbereich, war schon in Bergisch Gladbach für die Nachwuchsabteilung verantwortlich und hatte außerdem beim Fußballverband Mittelrhein ausgeholfen. Von daher gab es immer Kontakt, unter anderem zu meinem jetzigen Leverkusen U 17-Trainerkollegen Jan Hoepner. Als sich dann die Möglichkeit ergeben hat, für einen großen Verein wie Bayer 04 zu arbeiten, habe ich mich sehr gefreut. Ich fühle mich in der neuen Rolle sehr wohl.

DFB.de: Wie lauten Ihre Ziele für diese Saison?

Thomas Zdebel: Im Mittelpunkt steht bei der U 17 die Ausbildung der einzelnen Talente. Die Spieler des älteren Jahrgangs sollen auf den Sprung in die U 19 vorbereitet werden, die jüngeren nach und nach mehr Verantwortung übernehmen. Dennoch ist klar, dass wir auch sportlich in der West-Staffel der B-Junioren-Bundesliga möglichst gut abschneiden wollen. Wenn sich unsere Spieler gut entwickeln, dann werden auch die Ergebnisse stimmen.

Sofie Zdebel: Ein tabellarisches Ziel haben wir uns in der Staffel West/Südwest der B-Juniorinnen-Bundesliga nicht gesteckt. Wir wollen einfach unser Bestes geben und so weit wie möglich oben landen.

DFB.de: Bisher läuft es für beide Teams gut. Im besten Fall könnten Sie also im nächsten Sommer beide um die Deutsche Meisterschaft mitspielen. Wie würde Ihnen das gefallen?

Thomas Zdebel: Ich hätte auf jeden Fall nichts dagegen. (lacht) Ohne Frage werden wir mit unserem Team alles dafür tun, um uns für die Endrunde zu qualifizieren. Derzeit beträgt der Rückstand auf Platz zwei nur drei Punkte. Die Konkurrenz ist mit Vereinen wie Borussia Dortmund, dem 1. FC Köln, Borussia Mönchengladbach und Schalke 04 aber sehr groß.

Sofie Zdebel: Bei uns ist es ähnlich. Wir waren sehr gut gestartet, mussten dann mit einer Niederlage und einem Unentschieden die ersten Dämpfer hinnehmen. Jetzt haben wir in Ibbenbüren wieder gewonnen und wollen weiterhin den Anschluss nach oben halten. Noch sind wir in Schlagdistanz zu den Spitzenteams aus Gütersloh, Essen, Saarbrücken und Bad Neuenahr. Am Ende der Saison gegen Mannschaften aus anderen Bundesligastaffeln zu spielen, wäre auf jeden Fall sehr cool.

DFB.de: Sofie ist deutsche U 16-Nationalspielerin, Sie waren polnischer Nationalspieler. Gab es darüber innerhalb der Familie Diskussionen?

Thomas Zdebel: Nein, gar nicht. Während ich in Polen zur Welt gekommen bin und dort auch noch einen großen Teil meiner Jugend verbracht hatte, wurde Sofie ja bereits in Deutschland geboren und ist hier tief verwurzelt. Von daher hat sich die Frage nie gestellt.

DFB.de: In dieser Woche steht ein Lehrgang mit der DFB-Auswahl von Trainerin Anouschka Bernhard mit zwei Länderspielen gegen Gastgeber Dänemark auf dem Programm. Was nehmen Sie sich vor?

Sofie Zdebel: Erst mal habe ich mich sehr gefreut, dass ich dabei sein darf. Von der Schule wurde ich beurlaubt, habe aber auch einige Hausaufgaben im Gepäck. Ich möchte im Training mein Bestes geben und es wäre klasse, gegen Dänemark zum Einsatz zu kommen.

DFB.de: Welche persönlichen Ziele haben Sie sich für Ihre weitere Karriere gesteckt?

Sofie Zdebel: Es soll möglichst weiter nach oben. Ich möchte mich kontinuierlich verbessern und es eines Tages in den Profibereich schaffen - genau wie Papa. Ich weiß, dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist. Aber ich werde hart dafür arbeiten.

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