Siegen-Trainer Wurm: "Die Bundesliga besitzt riesige Strahlkraft"

Der neue U 17-Trainer Tobias Wurm will sich mit Aufsteiger Sportfreunde Siegen in der West-Staffel der B-Junioren-Bundesliga behaupten. Der 40-Jährige, der als Vertriebs- und Projektmanager in einer Siegener Maschinenfabrik arbeitet, wurde als Nachwuchskicker mit Borussia Dortmund Deutscher B-Junioren-Meister. Im DFB.de-Interview spricht Tobias Wurm mit Mitarbeiter Peter Haidinger über seinen neuen Job.

DFB.de: Mitte August startet die B-Junioren-Bundesliga in die neue Spielzeit. Wie zufrieden sind Sie mit dem Stand der Vorbereitung, Herr Wurm?

Tobias Wurm: Wir haben die ersten beiden Trainingswochen hinter uns. Ich bin sehr zufrieden, wie die Jungs mitziehen und sich weiterentwickeln wollen. Wir sind aktuell noch in der Findungsphase und es gibt einige inhaltliche Themen, an denen wir arbeiten werden, um uns zu verbessern. Wir müssen zehn externe Zugänge aus dem Siegener Umland integrieren. Auch die 13 Spieler, die aus der eigenen U 16 aufgerückt sind, kommen von Trainingseinheit zu Trainingseinheit besser mit dem Niveau klar und machen Ihre Sache gut.

DFB.de: Wie sehr fiebern Ihr Team und Sie selbst bereits dem Saisonauftakt entgegen und wie äußert sich das in Ihrer täglichen Arbeit?

Wurm: Ich merke in jeder Trainingseinheit, dass sich die Jungs unbedingt für einen Platz in der Startelf empfehlen wollen. Es herrscht bei uns ein gesunder Konkurrenzkampf und alle im Team merken, dass allein schon das Wort Bundesliga eine riesige Strahlkraft besitzt. Die Vorfreude ist sehr groß.

DFB.de: Die Testspiele bei Eintracht Frankfurt und gegen den SV Viktoria Aschaffenburg gingen 0:4 und 2:5 verloren. In welchen Bereichen muss Ihr Team noch besser werden?

Wurm: Die Partie bei Eintracht Frankfurt kam für uns nach drei Trainingseinheiten eindeutig zu früh. Im Großen und Ganzen müssen wir mehr Robustheit reinbekommen, eine gesunde Zweikampfhärte an den Tag legen. Wir dürfen nicht als die "lieben Siegerländer" auftreten, sondern wollen für jedes Team ein möglichst ekliger Gegner sein.

DFB.de: Ihre ersten Erfahrungen als Cheftrainer haben Sie beim 1. FC Kaan-Marienborn in der Oberliga Westfalen gesammelt. Worin bestehen die größten Unterschiede in der Arbeit als Cheftrainer einer Herren- und einer Nachwuchsmannschaft?

Wurm: Nachwuchsspieler befinden sich in einem Lebensabschnitt, in dem Alltagsprobleme und schulische Themen eine wesentlich größere Rolle einnehmen. Hier muss ich als Trainer mehr Fingerspitzengefühl mitbringen. Neben der fußballerischen Ausbildung sind mir die persönliche Weiterentwicklung und der Umgang mit den Jungs ganz wichtig.

DFB.de: Warum haben Sie sich für die Arbeit als Nachwuchstrainer entschieden?

Wurm: Die Arbeit als Trainer in der B-Junioren-Bundesliga hat mich sehr gereizt und bereitet mir sehr viel Freude. Ich habe selbst zwei Söhne, die ebenfalls Fußball spielen. Joshua spielt in der U 14 bei den Sportfreunden Siegen und Felix kickt für den TSV Weißtal. Von daher müsste ich auf den Job als Juniorentrainer ganz gut vorbereitet sein. (lacht)

DFB.de: Was reizt Sie grundsätzlich an der Aufgabe, mit jungen Spielern zu arbeiten?

Wurm: Ich will junge Spieler fördern und sportlich sowie in Ihrer Persönlichkeit weiterentwickeln. Ich bin dazu sehr ehrgeizig. Wir wollen als Aufsteiger bestmögliche Ergebnisse in der höchsten deutschen Spielklasse erzielen. Die Erfahrungen, die unsere Spieler in dieser Saison machen, werden ihnen im Leben und in ihrer weiteren fußballerischen Entwicklung extrem weiterhelfen.

DFB.de: Sie selbst wurden als Nachwuchsfußballer in der Saison 1997/1998 mit Borussia Dortmund Deutscher B-Junioren-Meister. Welche Erinnerungen verbinden Sie an das Finale im Dortmunder Stadion Rote Erde gegen den VfB Stuttgart?

Wurm: Das war sportlich der schönste Tag in meinem Leben, ein einmaliges Erlebnis. Ich wurde als damaliger Jungjahrgang für den späteren Bundesligaprofi Florian Kringe eingewechselt, wir gewannen im Elfmeterschießen. Unmittelbar nach dem Gewinn der Meisterschaft flogen wir direkt weiter nach Nordirland, nahmen dort an einem internationalen Turnier teil. Dort spielten wir gegen Newcastle United und sind gegen Aston Villa im Viertelfinale ausgeschieden. Wir hatten jede Menge Spaß und ganz ehrlich: Das Turnier war eher nebensächlich. Wir waren stolz und froh, Deutscher Meister zu sein.

DFB.de: Was hat sich aus Ihrer Sicht seitdem im Nachwuchsfußball geändert?

Wurm: Wenn man nur das Beispiel BVB nimmt, werden die Unterschiede deutlich sichtbar. Die jetzigen Trainingsbedingungen im Nachwuchsleistungszentrum in Dortmund-Brackel sind sensationell. Wir hatten damals noch im Hoeschpark trainiert, einer Grünanlage im Dortmunder Norden. Wir haben auch schon ganz ansehnlich gespielt. Aber der Fußball hat sich enorm weiterentwickelt, ist wesentlich dynamischer und temporeicher geworden.

DFB.de: Während Ihrer Laufbahn im Männerfußball waren Sie als Spieler bereits für die Sportfreunde Siegen am Ball. Was bedeutet Ihnen der Verein?

Wurm: Nach meiner Zeit bei Borussia Dortmund bin ich zu den Sportfreunden gewechselt. Ich hatte in Siegen eine sehr gute Zeit und die Kontakte zu den handelnden Personen sind nie abgerissen. Es ist ein Traditionsverein, der in der Region eine große Bedeutung hat. Durch meinen Sohn, der jetzt für die Sportfreunde Siegen spielt, sind die Kontakte in den Jugendbereich intensiver geworden. So kam es letztlich auch zur Verpflichtung als Trainer.

DFB.de: Mit welcher Zielsetzung werden die Sportfreunde Siegen in der Staffel West der B-Junioren-Bundesliga in die Saison starten?

Wurm: Uns ist bewusst, dass es eine harte Mission wird. Viele sprechen sogar von einer "Mission Impossible". Der Aufgabe stellen wir uns aber gerne und wollen natürlich möglichst das Gegenteil beweisen. Wir spielen in einer einfachen Runde ohne Rückspiele. Von 16 Mannschaften werden insgesamt fünf absteigen. Für uns geht es sportlich ausschließlich um den Klassenverbleib.

DFB.de: Worauf legen Sie bei Ihrer Arbeit am meisten Wert?

Wurm: Wir werden als Aufsteiger definitiv keinen Beton anrühren. Auch wenn wir in den meisten Partien voraussichtlich weniger Ballbesitz als unsere Gegner haben werden, wollen wir möglichst auch unser Spiel bestmöglich auf den Platz bringen. Wir wissen, dass wir defensiv extrem gefordert werden, müssen bis zum Saisonstart noch an der Kompaktheit und Zweikampfhärte arbeiten.

DFB.de: Was können Sie überhaupt nicht leiden?

Wurm: Disziplinlosigkeiten auf und neben dem Platz mag ich überhaupt nicht. Ich bin kein General. Die Jungs wissen aber genau, wann ich ein bisschen unangenehmer werde und wann ich als Trainer auch ein Kumpeltyp sein kann. Ich versuche immer, eine gesunde Mischung zu finden.

DFB.de: Zum Ligastart steht mit der Auswärtspartie bei Bayer 04 Leverkusen gleich eine ganz schwere Aufgabe auf dem Programm. Was wollen Sie bei den favorisierten Leverkusenern von Ihrem Team sehen?

Wurm: Im Endeffekt will ich genau das sehen, was wir uns in den sechs Wochen der Vorbereitung erarbeiten. Wir wollen uns nicht verstecken, werden die Aufgabe mutig und mit viel Selbstvertrauen angehen.

[mspw]

Der neue U 17-Trainer Tobias Wurm will sich mit Aufsteiger Sportfreunde Siegen in der West-Staffel der B-Junioren-Bundesliga behaupten. Der 40-Jährige, der als Vertriebs- und Projektmanager in einer Siegener Maschinenfabrik arbeitet, wurde als Nachwuchskicker mit Borussia Dortmund Deutscher B-Junioren-Meister. Im DFB.de-Interview spricht Tobias Wurm mit Mitarbeiter Peter Haidinger über seinen neuen Job.

DFB.de: Mitte August startet die B-Junioren-Bundesliga in die neue Spielzeit. Wie zufrieden sind Sie mit dem Stand der Vorbereitung, Herr Wurm?

Tobias Wurm: Wir haben die ersten beiden Trainingswochen hinter uns. Ich bin sehr zufrieden, wie die Jungs mitziehen und sich weiterentwickeln wollen. Wir sind aktuell noch in der Findungsphase und es gibt einige inhaltliche Themen, an denen wir arbeiten werden, um uns zu verbessern. Wir müssen zehn externe Zugänge aus dem Siegener Umland integrieren. Auch die 13 Spieler, die aus der eigenen U 16 aufgerückt sind, kommen von Trainingseinheit zu Trainingseinheit besser mit dem Niveau klar und machen Ihre Sache gut.

DFB.de: Wie sehr fiebern Ihr Team und Sie selbst bereits dem Saisonauftakt entgegen und wie äußert sich das in Ihrer täglichen Arbeit?

Wurm: Ich merke in jeder Trainingseinheit, dass sich die Jungs unbedingt für einen Platz in der Startelf empfehlen wollen. Es herrscht bei uns ein gesunder Konkurrenzkampf und alle im Team merken, dass allein schon das Wort Bundesliga eine riesige Strahlkraft besitzt. Die Vorfreude ist sehr groß.

DFB.de: Die Testspiele bei Eintracht Frankfurt und gegen den SV Viktoria Aschaffenburg gingen 0:4 und 2:5 verloren. In welchen Bereichen muss Ihr Team noch besser werden?

Wurm: Die Partie bei Eintracht Frankfurt kam für uns nach drei Trainingseinheiten eindeutig zu früh. Im Großen und Ganzen müssen wir mehr Robustheit reinbekommen, eine gesunde Zweikampfhärte an den Tag legen. Wir dürfen nicht als die "lieben Siegerländer" auftreten, sondern wollen für jedes Team ein möglichst ekliger Gegner sein.

DFB.de: Ihre ersten Erfahrungen als Cheftrainer haben Sie beim 1. FC Kaan-Marienborn in der Oberliga Westfalen gesammelt. Worin bestehen die größten Unterschiede in der Arbeit als Cheftrainer einer Herren- und einer Nachwuchsmannschaft?

Wurm: Nachwuchsspieler befinden sich in einem Lebensabschnitt, in dem Alltagsprobleme und schulische Themen eine wesentlich größere Rolle einnehmen. Hier muss ich als Trainer mehr Fingerspitzengefühl mitbringen. Neben der fußballerischen Ausbildung sind mir die persönliche Weiterentwicklung und der Umgang mit den Jungs ganz wichtig.

DFB.de: Warum haben Sie sich für die Arbeit als Nachwuchstrainer entschieden?

Wurm: Die Arbeit als Trainer in der B-Junioren-Bundesliga hat mich sehr gereizt und bereitet mir sehr viel Freude. Ich habe selbst zwei Söhne, die ebenfalls Fußball spielen. Joshua spielt in der U 14 bei den Sportfreunden Siegen und Felix kickt für den TSV Weißtal. Von daher müsste ich auf den Job als Juniorentrainer ganz gut vorbereitet sein. (lacht)

DFB.de: Was reizt Sie grundsätzlich an der Aufgabe, mit jungen Spielern zu arbeiten?

Wurm: Ich will junge Spieler fördern und sportlich sowie in Ihrer Persönlichkeit weiterentwickeln. Ich bin dazu sehr ehrgeizig. Wir wollen als Aufsteiger bestmögliche Ergebnisse in der höchsten deutschen Spielklasse erzielen. Die Erfahrungen, die unsere Spieler in dieser Saison machen, werden ihnen im Leben und in ihrer weiteren fußballerischen Entwicklung extrem weiterhelfen.

DFB.de: Sie selbst wurden als Nachwuchsfußballer in der Saison 1997/1998 mit Borussia Dortmund Deutscher B-Junioren-Meister. Welche Erinnerungen verbinden Sie an das Finale im Dortmunder Stadion Rote Erde gegen den VfB Stuttgart?

Wurm: Das war sportlich der schönste Tag in meinem Leben, ein einmaliges Erlebnis. Ich wurde als damaliger Jungjahrgang für den späteren Bundesligaprofi Florian Kringe eingewechselt, wir gewannen im Elfmeterschießen. Unmittelbar nach dem Gewinn der Meisterschaft flogen wir direkt weiter nach Nordirland, nahmen dort an einem internationalen Turnier teil. Dort spielten wir gegen Newcastle United und sind gegen Aston Villa im Viertelfinale ausgeschieden. Wir hatten jede Menge Spaß und ganz ehrlich: Das Turnier war eher nebensächlich. Wir waren stolz und froh, Deutscher Meister zu sein.

DFB.de: Was hat sich aus Ihrer Sicht seitdem im Nachwuchsfußball geändert?

Wurm: Wenn man nur das Beispiel BVB nimmt, werden die Unterschiede deutlich sichtbar. Die jetzigen Trainingsbedingungen im Nachwuchsleistungszentrum in Dortmund-Brackel sind sensationell. Wir hatten damals noch im Hoeschpark trainiert, einer Grünanlage im Dortmunder Norden. Wir haben auch schon ganz ansehnlich gespielt. Aber der Fußball hat sich enorm weiterentwickelt, ist wesentlich dynamischer und temporeicher geworden.

DFB.de: Während Ihrer Laufbahn im Männerfußball waren Sie als Spieler bereits für die Sportfreunde Siegen am Ball. Was bedeutet Ihnen der Verein?

Wurm: Nach meiner Zeit bei Borussia Dortmund bin ich zu den Sportfreunden gewechselt. Ich hatte in Siegen eine sehr gute Zeit und die Kontakte zu den handelnden Personen sind nie abgerissen. Es ist ein Traditionsverein, der in der Region eine große Bedeutung hat. Durch meinen Sohn, der jetzt für die Sportfreunde Siegen spielt, sind die Kontakte in den Jugendbereich intensiver geworden. So kam es letztlich auch zur Verpflichtung als Trainer.

DFB.de: Mit welcher Zielsetzung werden die Sportfreunde Siegen in der Staffel West der B-Junioren-Bundesliga in die Saison starten?

Wurm: Uns ist bewusst, dass es eine harte Mission wird. Viele sprechen sogar von einer "Mission Impossible". Der Aufgabe stellen wir uns aber gerne und wollen natürlich möglichst das Gegenteil beweisen. Wir spielen in einer einfachen Runde ohne Rückspiele. Von 16 Mannschaften werden insgesamt fünf absteigen. Für uns geht es sportlich ausschließlich um den Klassenverbleib.

DFB.de: Worauf legen Sie bei Ihrer Arbeit am meisten Wert?

Wurm: Wir werden als Aufsteiger definitiv keinen Beton anrühren. Auch wenn wir in den meisten Partien voraussichtlich weniger Ballbesitz als unsere Gegner haben werden, wollen wir möglichst auch unser Spiel bestmöglich auf den Platz bringen. Wir wissen, dass wir defensiv extrem gefordert werden, müssen bis zum Saisonstart noch an der Kompaktheit und Zweikampfhärte arbeiten.

DFB.de: Was können Sie überhaupt nicht leiden?

Wurm: Disziplinlosigkeiten auf und neben dem Platz mag ich überhaupt nicht. Ich bin kein General. Die Jungs wissen aber genau, wann ich ein bisschen unangenehmer werde und wann ich als Trainer auch ein Kumpeltyp sein kann. Ich versuche immer, eine gesunde Mischung zu finden.

DFB.de: Zum Ligastart steht mit der Auswärtspartie bei Bayer 04 Leverkusen gleich eine ganz schwere Aufgabe auf dem Programm. Was wollen Sie bei den favorisierten Leverkusenern von Ihrem Team sehen?

Wurm: Im Endeffekt will ich genau das sehen, was wir uns in den sechs Wochen der Vorbereitung erarbeiten. Wir wollen uns nicht verstecken, werden die Aufgabe mutig und mit viel Selbstvertrauen angehen.

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