Friede: "Haben weiterhin alle Chancen"

"Sidney Friede ist ein ganz feiner Fußballer, der allerdings ab und zu einen Tritt in den Hintern braucht", sagte Frank Kramer vor Beginn der U 19-EM in Georgien (2. bis 15. Juli). Auch wenn erst zwei Spiele absolviert sind, scheint der U 19-Coach bei seinem Mittelfeldmotor bisher den richtigen Nerv getroffen zu haben.

Der Herthaner spielt bislang ein starkes Turnier und hat mit einem Tor und zwei Vorlagen auch eine gute persönliche Bilanz vorzuweisen. Wie der 19-Jährige seine eigene Leistung einschätzt, worauf es nun im Gruppenfinale gegen England am Sonntag (ab 16 Uhr, live bei Eurosport) ankommt und warum er es genießt, noch zu Hause zu wohnen, erzählt der Abiturient im DFB.de-Interview mit Redakteur Peter Scheffler. Außerdem gibt Sidney Friede zu, dass Frank Kramer mit dem Tritt in den Hintern gar nicht so falsch liegt.

DFB.de: Herr Friede, wie groß war der Stein, der Ihnen nach dem 3:0-Sieg gegen Bulgarien vom Herzen gefallen ist?

Sidney Friede: Sehr groß. Für uns ist es wichtig, dass wir weiterhin alle Chancen hier bei der EM haben und unsere schlechte Leistung gegen die Niederlande aus dem ersten Spiel ausmerzen konnten.

DFB.de: Was lief besser als bei der 1:4-Niederlage im Auftaktspiel gegen die Niederlande?

Friede: Wir haben von Beginn an alles so durchgezogen, wie es der Trainer wollte und einen Top-Start erwischt. So sind wir schnell in Führung gegangen und haben im Gegensatz zum Niederlande-Spiel dieses Mal nachgelegt. Auch in der zweiten Hälfte sind wir gut gestartet und haben dann das 3:0 gemacht. Das einzige, was wir uns vorwerfen lassen müssen, ist, dass wir zu fahrig mit unseren Chancen umgegangen sind.

DFB.de: Unter den drei Toren waren zwei Elfmeter. Den ersten verwandelte Gökhan Gül sicher, den zweiten schnappten Sie sich. War das so geplant?

Friede: Eigentlich bin ich unser erster Schütze, aber Gökhan bat mich, den ersten schießen zu können, weil er sich sicher fühlte. Beim zweiten Elfer haben wir das einfach umgekehrt gemacht. Auch ich war mir sicher, dass ich ihn reinmache. So konnte ich mir auch das nötige Selbstvertrauen holen, falls es im Laufe des Turniers nochmal zu einem Elfmeter kommt.

DFB.de: Im Abschlusstraining am Mittwochabend haben Sie beide noch zusammen Elfmeterschießen trainiert. Hatten Sie da schon eine Vorahnung?

Friede: Nein, aber wir haben am Ende des Trainings oft noch zehn Minuten Zeit, um individuell zu trainieren. Da schnappen Gökhan und ich uns öfters einen Torhüter und hauen ein paar Elfer rein. Das hat sich anscheinend gelohnt. (lacht)

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer eigenen Leistung bei der U 19-EM bisher?

Friede: Mit meiner persönlichen Bilanz von einem Tor und zwei Vorlagen bin ich zufrieden. Trotzdem hätten wir nicht so hoch gegen die Niederlande verlieren dürfen. Da war unsere gesamte Leistung nicht optimal. Gut, dass wir uns gegen Bulgarien gesteigert haben. Jetzt müssen wir da weitermachen.



"Sidney Friede ist ein ganz feiner Fußballer, der allerdings ab und zu einen Tritt in den Hintern braucht", sagte Frank Kramer vor Beginn der U 19-EM in Georgien (2. bis 15. Juli). Auch wenn erst zwei Spiele absolviert sind, scheint der U 19-Coach bei seinem Mittelfeldmotor bisher den richtigen Nerv getroffen zu haben.

Der Herthaner spielt bislang ein starkes Turnier und hat mit einem Tor und zwei Vorlagen auch eine gute persönliche Bilanz vorzuweisen. Wie der 19-Jährige seine eigene Leistung einschätzt, worauf es nun im Gruppenfinale gegen England am Sonntag (ab 16 Uhr, live bei Eurosport) ankommt und warum er es genießt, noch zu Hause zu wohnen, erzählt der Abiturient im DFB.de-Interview mit Redakteur Peter Scheffler. Außerdem gibt Sidney Friede zu, dass Frank Kramer mit dem Tritt in den Hintern gar nicht so falsch liegt.

DFB.de: Herr Friede, wie groß war der Stein, der Ihnen nach dem 3:0-Sieg gegen Bulgarien vom Herzen gefallen ist?

Sidney Friede: Sehr groß. Für uns ist es wichtig, dass wir weiterhin alle Chancen hier bei der EM haben und unsere schlechte Leistung gegen die Niederlande aus dem ersten Spiel ausmerzen konnten.

DFB.de: Was lief besser als bei der 1:4-Niederlage im Auftaktspiel gegen die Niederlande?

Friede: Wir haben von Beginn an alles so durchgezogen, wie es der Trainer wollte und einen Top-Start erwischt. So sind wir schnell in Führung gegangen und haben im Gegensatz zum Niederlande-Spiel dieses Mal nachgelegt. Auch in der zweiten Hälfte sind wir gut gestartet und haben dann das 3:0 gemacht. Das einzige, was wir uns vorwerfen lassen müssen, ist, dass wir zu fahrig mit unseren Chancen umgegangen sind.

DFB.de: Unter den drei Toren waren zwei Elfmeter. Den ersten verwandelte Gökhan Gül sicher, den zweiten schnappten Sie sich. War das so geplant?

Friede: Eigentlich bin ich unser erster Schütze, aber Gökhan bat mich, den ersten schießen zu können, weil er sich sicher fühlte. Beim zweiten Elfer haben wir das einfach umgekehrt gemacht. Auch ich war mir sicher, dass ich ihn reinmache. So konnte ich mir auch das nötige Selbstvertrauen holen, falls es im Laufe des Turniers nochmal zu einem Elfmeter kommt.

DFB.de: Im Abschlusstraining am Mittwochabend haben Sie beide noch zusammen Elfmeterschießen trainiert. Hatten Sie da schon eine Vorahnung?

Friede: Nein, aber wir haben am Ende des Trainings oft noch zehn Minuten Zeit, um individuell zu trainieren. Da schnappen Gökhan und ich uns öfters einen Torhüter und hauen ein paar Elfer rein. Das hat sich anscheinend gelohnt. (lacht)

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer eigenen Leistung bei der U 19-EM bisher?

Friede: Mit meiner persönlichen Bilanz von einem Tor und zwei Vorlagen bin ich zufrieden. Trotzdem hätten wir nicht so hoch gegen die Niederlande verlieren dürfen. Da war unsere gesamte Leistung nicht optimal. Gut, dass wir uns gegen Bulgarien gesteigert haben. Jetzt müssen wir da weitermachen.

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DFB.de: Ihr Trainer Frank Kramer sagt, dass sie ab und zu einen Tritt in den Hintern brauchen. Hat er Recht?

Friede: Ich glaube, ich weiß, was er meint. Ich bin manchmal zu verspielt auf dem Platz. Da fehlt mir die Zielstrebigkeit. Dann ist es nicht schlecht, wenn ich von außen mal daran erinnert werde. Insofern hat er nicht ganz unrecht. (lacht)

DFB.de: Gegen England steht nun am Sonntag ein Gruppenfinale für die deutsche U 19 an. Wie wollen Sie das angehen?

Friede: Wir rechnen nicht vorher die Konstellationen aus. Was in dem anderen Spiel passiert, können wir eh nicht beeinflussen. Deshalb werden wir einfach unser Ding durchziehen und versuchen, das Spiel zu gewinnen. Das wird nicht einfach. Ich habe das Spiel der Engländer gegen Bulgarien gesehen. Sie haben ein paar richtig gute Jungs dabei.

DFB.de: Bei Ihrem Heimatverein Hertha BSC herrscht seit der Einführung von Pal Dardai als Proficoach ein regelrechter Jugendboom. Wie nehmen Sie das als einer der Protagonisten wahr?

Friede: Das stimmt. Pal Dardai setzt viel auf die Jugend, weil er vorher auch lange in diesem Bereich tätig war. Er nimmt uns mit ins Trainingslager oder zieht uns zum Profitraining hoch. Auch das Team nimmt uns super auf, so dass man sich gut entwickeln kann.

DFB.de: Wie geht es in der kommenden Saison für Sie weiter?

Friede: Ich bin im Kader der U 23 eingeplant, werde aber des Öfteren mit den Profis trainieren und dort auch auf meine Chancen lauern.

DFB.de: Viele Ihrer Teamkollegen hier mussten für die Fußballkarriere Ihren Heimatort verlassen. Genießen Sie das Privileg, immer noch in Berlin wohnen zu können?

Friede: Definitiv. Es ist schön für mich, in meinem gewohnten Umfeld aufzuwachsen und zuhause zu wohnen. Dort habe ich die komplette Unterstützung meiner Familie und kann mich nur auf das Fußballspielen konzentrieren.

DFB.de: Bis vor kurzem haben Sie sich auch noch auf die Schule konzentriert. Mittlerweile kann man Ihnen zum bestandenen Abitur gratulieren!

Friede: Vielen Dank. Ich merke erst jetzt, welcher Ballast von mir abfällt. Es war zwar kein großes Wunder, dass ich das Abi geschafft habe, da ich immer ganz gut in der Schule war. Aber nun, da die Doppelbelastung weg ist, wird mir bewusst, was ich geschafft habe. Das ist ein schönes Gefühl. Nun kann ich mich die nächsten ein, zwei Jahre erst einmal auf den Fußball konzentrieren.

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