SGS-Trainerin Malinowski: "Richtiger Verein für nächsten Schritt"

In der Staffel West/Südwest der B-Juniorinnen-Bundesliga steht am heutigen Samstag (ab 14 Uhr) das Topspiel zwischen Spitzenreiter FSV Gütersloh und dem Tabellendritten SGS Essen im Blickpunkt. Beide Teams sind noch unbesiegt. Im DFB.de-Interview spricht SGS-Trainerin Kyra Malinowski (28) mit Mitarbeiter Peter Haidinger über das Gipfeltreffen, Motivationskünste und die Ausbildung junger Spielerinnen.

DFB.de: Die beiden noch unbesiegten Teams in der Staffel West/Südwest der B-Juniorinnen-Bundesliga treffen heute aufeinander. Überwiegt die Vorfreude oder die Anspannung, Frau Malinowski?

Kyra Malinowski: Die Stimmung bei uns ist nach dem jüngsten 3:1-Erfolg gegen den FC Iserlohn 46/49 besonders gut. Die Mannschaft hat Moral bewiesen und einen 0:1-Rückstand nach der Halbzeit aufgeholt. Die Vorfreude auf das Topspiel überwiegt. Ich erwarte beim FSV Gütersloh einen heißen Kampf.

DFB.de: Ihre Mannschaft stellt mit nur sechs Gegentoren die beste Defensive der Liga. Worauf wird es in Gütersloh ankommen?

Malinowski: Wie schon in den vergangenen Spielen müssen wir auch in Gütersloh sehr kompakt stehen. Wir wollen gegen einen spielstarken Gegner die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen geringhalten, müssen aggressiv dagegenhalten und möglichst eigene Akzente setzen.

DFB.de: Was zeichnet Ihr Team in dieser Saison besonders aus?

Malinowski: Die mannschaftliche Geschlossenheit ist bei uns stark ausgeprägt und unsere ganz große Stärke. Wir kommen mehr über das Team und weniger über die individuellen Leistungen.

DFB.de: Wie sehr sind Ihre Motivationskünste vor dieser Partie gefragt?

Malinowski: Wer auf dieses Spitzenspiel keinen Bock hat, dem ist nicht zu helfen. Je näher das Topspiel kommt, desto konkreter werde ich meine Worte in der Kabine wählen. Eine passende Ansprache habe ich bereits im Kopf. (lacht)

DFB.de: Wie sehen Sie insgesamt das Titelrennen in der Staffel West/Südwest?

Malinowski: Es ist meine zweite Saison als U 17-Cheftrainerin. Durch den corona-bedingten Abbruch der vergangenen Spielzeit habe ich noch nicht alle Mannschaften kennengelernt. Ich habe das Gefühl, dass es in der Spitze enger geworden ist. Bayer 04 Leverkusen mischt gut mit. Auch der FC Speyer 09, den ich nicht so stark erwartet hatte, spielt bislang eine gute Rolle. Ich hoffe, dass es bis zum Saisonende spannend bleibt und wir weiter oben mitmischen. Das hohe Niveau in der Liga tut unseren Spielerinnen gut.

DFB.de: 2009 wurden Sie als Spielerin mit der deutschen U 17-Nationalmannschaft Europameister, erzielten beim 7:0 im Finale gegen Spanien fünf Tore. 2010 wurden Sie vom DFB mit der Fritz-Walter-Medaille in Bronze als eine der besten Nachwuchsspielerinnen ihres Jahrgangs ausgezeichnet. Wie gerne erinnern Sie sich an diese Zeit noch?

Malinowski: Sehr gerne, weil diese Phase in meiner aktiven Fußballerinnenkarriere sehr viel Zeit in Anspruch genommen hatte. Die Erfahrungen kann ich jetzt mit den Mädels teilen und den Spielerinnen in ihrer Entwicklung Hilfestellungen geben.

DFB.de: Nach drei Kreuzbandrissen ist Ihnen die ganz große Karriere als Frauen-Nationalspielerin verwehrt geblieben. Wann war Ihnen klar, dass Sie den Weg als Trainerin gehen werden?

Malinowski: Mein Knie ist nicht mehr dafür ausgelegt, um den Anforderungen im Leistungssport gerecht zu werden. Ich war in jungen Jahren sehr erfolgreich und es war für mich sehr schmerzhaft, als mir die Ärzte gesagt hatten, dass es nicht mehr geht. Ich musste Abstand gewinnen, habe in den eineinhalb Jahre mein Studium vorangetrieben und mich um Dinge gekümmert, die vorher zu kurz gekommen waren. Der Sport hat mich aber mein ganzes Leben begleitet und ich verbinde mit Fußball Leidenschaft und Freude. Deshalb hatte ich mir überlegt, welchen Weg ich gehen kann, um den Sport treu zu bleiben. Da ich hauptberuflich als Lehrerin tätig bin, war mir schnell klar, dass es die Vermittlerebene sein wird. Daher habe die Karriere als Trainerin eingeschlagen.

DFB.de: Wo und was unterrichten Sie?

Malinowski: Ich bin seit diesem Sommer an der Willy Brandt-Gesamtschule in Bottrop fest angestellt, unterrichte Deutsch und Sport. Von der fünften bis zur 13. Klasse könnte ich alles unterrichten. Momentan ist es weit gestreut, alle Altersklassen sind dabei.

DFB.de: Können Sie nach ihren Verletzungen im Training noch selbst mitmachen oder halten Sie sich bei den Spielformen komplett zurück?

Malinowski: Mitmachen kann ich schon. Aber wenn jemand bei den Abschlussspielen fehlt, dann schicke ich eher meine Co-Trainerin Sarah Freutel auf das Feld, um die nominelle Anzahl bei den Spielerinnen auszugleichen. Als langjährige Bundesligaspielerin ist sie ebenfalls ein großes Vorbild für die Mädels. Die Spielerinnen können aber durchaus sehen, dass ich selbst auch noch ein wenig "zocken" kann. (lacht)

DFB.de: Zum erweiterten Kader der deutschen Frauen-Nationalmannschaft gehören derzeit acht ehemalige SGS-Spielerinnen. Wie schafft es der Verein, regelmäßig Topspielerinnen hervorzubringen?

Malinowski: Ein Leitfaden bei der SGS Essen ist, auf Eigengewächse zu setzen. Nach der vorletzten Saison wurden mit Beke Sterner, Katharina Piljic und Ella Touon gleich drei Spielerinnen von der U 17 direkt in die Kader der ersten Mannschaft hochgezogen. Sie kommen schon jetzt regelmäßig in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zum Einsatz. In der abgelaufenen Spielzeit hatte Laura Pucks den Sprung geschafft. Alle Spielerinnen, die nicht direkt in den Bundesligakader aufrücken, können sich bei unserer U 20, die in der Regionalliga West spielt, in Ruhe weiterentwickeln und für höhere Aufgaben empfehlen. Wenn sich die Mädels an die größere Härte im Frauenfußball und das gestiegene Tempo gewöhnt haben, besteht weiterhin die Chance, in die erste Mannschaft nachzurücken. Dass die SGS für viele Spielerinnen der richtige Verein ist, um den nächsten Schritt zu machen und sich ins Blickfeld größerer Klubs zu spielen, zeigen viele Beispiele wie etwa Linda Dallmann, Lea Schüller, Lena Oberdorf oder Nicole Anyomi, um nur einige zu nennen.

DFB.de: Sie sind seit einem Jahr für die B-Juniorinnen als SGS-Trainerin tätig. Worauf legen Sie bei Ihrer Arbeit am meisten Wert?

Malinowski: Wir wollen die Spielerinnen individuell fördern und fordern, möglichst viele Talente in den Dunstkreis der Bundesliga- oder Regionalligamannschaft bringen. Genauso wichtig ist mir der zwischenmenschliche Bereich. Wir wollen eine Atmosphäre schaffen, in der sich alle wohlfühlen und gerne zum Training kommen. Als Teambuilding-Maßnahme waren wir im Rahmen unseres viertägigen Trainingslagers beispielsweise in einem Klettergarten. Zuletzt haben wir gemeinsam ein Zweitligaspiel der Handballer von TuSEM Essen angeschaut.

DFB.de: In der FLYERALARM-Frauen-Bundesliga steht mit Anne Pochert beim FC Carl Zeiss Jena nur eine Frau als Cheftrainerin an der Seitenlinie. Auch in den B-Juniorinnen-Bundesligen sind nur wenige Trainerinnen tätig. Woran liegt das?

Malinowski: Gesellschaftlich wird der Fußball immer noch als Männerdomäne angesehen. Wir müssen noch einen enorm weiten Weg gehen, um eine komplette Gleichstellung zu erreichen. Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, bei Trainerlehrgängen meistens die einzige Frau zu sein. Dabei habe ich mich sehr unter Druck gesetzt, weil ich das Gefühl hatte, meine Kompetenz mehr als meine männlichen Trainerkollegen unter Beweis stellen zu müssen. Vielleicht fühlen und denken auch andere Frauen so und schlagen diesen Weg dann gar nicht erst ein. Aber auch die Verantwortlichen in den Vereinen gehen oft noch den "alten" Weg und stellen Trainer ein, obwohl auch einige Trainerinnen die gleiche Qualifikation mitbringen.

DFB.de: Wollen Sie das mittelfristig ändern?

Malinowski: Ich fühle mich in meiner jetzigen Position pudelwohl. Mittel- oder langfristig kann ich mir durchaus auch eine weitergehende Funktion im Frauenfußball vorstellen. Von meiner Kompetenz her traue ich mir aber auch eine Trainertätigkeit im Männerfußball zu. Derzeit wäre ein solches Amt vermutlich aber mit vielen kleineren oder größeren Kämpfen im Umfeld verbunden. Da würde es schwerfallen, sich auf die Arbeit als Trainerin zu konzentrieren. Irgendjemand muss diese Kämpfe jedoch führen. Deswegen kann ich mir auch gut vorstellen, diesen Weg irgendwann einzuschlagen.

[mspw]

In der Staffel West/Südwest der B-Juniorinnen-Bundesliga steht am heutigen Samstag (ab 14 Uhr) das Topspiel zwischen Spitzenreiter FSV Gütersloh und dem Tabellendritten SGS Essen im Blickpunkt. Beide Teams sind noch unbesiegt. Im DFB.de-Interview spricht SGS-Trainerin Kyra Malinowski (28) mit Mitarbeiter Peter Haidinger über das Gipfeltreffen, Motivationskünste und die Ausbildung junger Spielerinnen.

DFB.de: Die beiden noch unbesiegten Teams in der Staffel West/Südwest der B-Juniorinnen-Bundesliga treffen heute aufeinander. Überwiegt die Vorfreude oder die Anspannung, Frau Malinowski?

Kyra Malinowski: Die Stimmung bei uns ist nach dem jüngsten 3:1-Erfolg gegen den FC Iserlohn 46/49 besonders gut. Die Mannschaft hat Moral bewiesen und einen 0:1-Rückstand nach der Halbzeit aufgeholt. Die Vorfreude auf das Topspiel überwiegt. Ich erwarte beim FSV Gütersloh einen heißen Kampf.

DFB.de: Ihre Mannschaft stellt mit nur sechs Gegentoren die beste Defensive der Liga. Worauf wird es in Gütersloh ankommen?

Malinowski: Wie schon in den vergangenen Spielen müssen wir auch in Gütersloh sehr kompakt stehen. Wir wollen gegen einen spielstarken Gegner die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen geringhalten, müssen aggressiv dagegenhalten und möglichst eigene Akzente setzen.

DFB.de: Was zeichnet Ihr Team in dieser Saison besonders aus?

Malinowski: Die mannschaftliche Geschlossenheit ist bei uns stark ausgeprägt und unsere ganz große Stärke. Wir kommen mehr über das Team und weniger über die individuellen Leistungen.

DFB.de: Wie sehr sind Ihre Motivationskünste vor dieser Partie gefragt?

Malinowski: Wer auf dieses Spitzenspiel keinen Bock hat, dem ist nicht zu helfen. Je näher das Topspiel kommt, desto konkreter werde ich meine Worte in der Kabine wählen. Eine passende Ansprache habe ich bereits im Kopf. (lacht)

DFB.de: Wie sehen Sie insgesamt das Titelrennen in der Staffel West/Südwest?

Malinowski: Es ist meine zweite Saison als U 17-Cheftrainerin. Durch den corona-bedingten Abbruch der vergangenen Spielzeit habe ich noch nicht alle Mannschaften kennengelernt. Ich habe das Gefühl, dass es in der Spitze enger geworden ist. Bayer 04 Leverkusen mischt gut mit. Auch der FC Speyer 09, den ich nicht so stark erwartet hatte, spielt bislang eine gute Rolle. Ich hoffe, dass es bis zum Saisonende spannend bleibt und wir weiter oben mitmischen. Das hohe Niveau in der Liga tut unseren Spielerinnen gut.

DFB.de: 2009 wurden Sie als Spielerin mit der deutschen U 17-Nationalmannschaft Europameister, erzielten beim 7:0 im Finale gegen Spanien fünf Tore. 2010 wurden Sie vom DFB mit der Fritz-Walter-Medaille in Bronze als eine der besten Nachwuchsspielerinnen ihres Jahrgangs ausgezeichnet. Wie gerne erinnern Sie sich an diese Zeit noch?

Malinowski: Sehr gerne, weil diese Phase in meiner aktiven Fußballerinnenkarriere sehr viel Zeit in Anspruch genommen hatte. Die Erfahrungen kann ich jetzt mit den Mädels teilen und den Spielerinnen in ihrer Entwicklung Hilfestellungen geben.

DFB.de: Nach drei Kreuzbandrissen ist Ihnen die ganz große Karriere als Frauen-Nationalspielerin verwehrt geblieben. Wann war Ihnen klar, dass Sie den Weg als Trainerin gehen werden?

Malinowski: Mein Knie ist nicht mehr dafür ausgelegt, um den Anforderungen im Leistungssport gerecht zu werden. Ich war in jungen Jahren sehr erfolgreich und es war für mich sehr schmerzhaft, als mir die Ärzte gesagt hatten, dass es nicht mehr geht. Ich musste Abstand gewinnen, habe in den eineinhalb Jahre mein Studium vorangetrieben und mich um Dinge gekümmert, die vorher zu kurz gekommen waren. Der Sport hat mich aber mein ganzes Leben begleitet und ich verbinde mit Fußball Leidenschaft und Freude. Deshalb hatte ich mir überlegt, welchen Weg ich gehen kann, um den Sport treu zu bleiben. Da ich hauptberuflich als Lehrerin tätig bin, war mir schnell klar, dass es die Vermittlerebene sein wird. Daher habe die Karriere als Trainerin eingeschlagen.

DFB.de: Wo und was unterrichten Sie?

Malinowski: Ich bin seit diesem Sommer an der Willy Brandt-Gesamtschule in Bottrop fest angestellt, unterrichte Deutsch und Sport. Von der fünften bis zur 13. Klasse könnte ich alles unterrichten. Momentan ist es weit gestreut, alle Altersklassen sind dabei.

DFB.de: Können Sie nach ihren Verletzungen im Training noch selbst mitmachen oder halten Sie sich bei den Spielformen komplett zurück?

Malinowski: Mitmachen kann ich schon. Aber wenn jemand bei den Abschlussspielen fehlt, dann schicke ich eher meine Co-Trainerin Sarah Freutel auf das Feld, um die nominelle Anzahl bei den Spielerinnen auszugleichen. Als langjährige Bundesligaspielerin ist sie ebenfalls ein großes Vorbild für die Mädels. Die Spielerinnen können aber durchaus sehen, dass ich selbst auch noch ein wenig "zocken" kann. (lacht)

DFB.de: Zum erweiterten Kader der deutschen Frauen-Nationalmannschaft gehören derzeit acht ehemalige SGS-Spielerinnen. Wie schafft es der Verein, regelmäßig Topspielerinnen hervorzubringen?

Malinowski: Ein Leitfaden bei der SGS Essen ist, auf Eigengewächse zu setzen. Nach der vorletzten Saison wurden mit Beke Sterner, Katharina Piljic und Ella Touon gleich drei Spielerinnen von der U 17 direkt in die Kader der ersten Mannschaft hochgezogen. Sie kommen schon jetzt regelmäßig in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zum Einsatz. In der abgelaufenen Spielzeit hatte Laura Pucks den Sprung geschafft. Alle Spielerinnen, die nicht direkt in den Bundesligakader aufrücken, können sich bei unserer U 20, die in der Regionalliga West spielt, in Ruhe weiterentwickeln und für höhere Aufgaben empfehlen. Wenn sich die Mädels an die größere Härte im Frauenfußball und das gestiegene Tempo gewöhnt haben, besteht weiterhin die Chance, in die erste Mannschaft nachzurücken. Dass die SGS für viele Spielerinnen der richtige Verein ist, um den nächsten Schritt zu machen und sich ins Blickfeld größerer Klubs zu spielen, zeigen viele Beispiele wie etwa Linda Dallmann, Lea Schüller, Lena Oberdorf oder Nicole Anyomi, um nur einige zu nennen.

DFB.de: Sie sind seit einem Jahr für die B-Juniorinnen als SGS-Trainerin tätig. Worauf legen Sie bei Ihrer Arbeit am meisten Wert?

Malinowski: Wir wollen die Spielerinnen individuell fördern und fordern, möglichst viele Talente in den Dunstkreis der Bundesliga- oder Regionalligamannschaft bringen. Genauso wichtig ist mir der zwischenmenschliche Bereich. Wir wollen eine Atmosphäre schaffen, in der sich alle wohlfühlen und gerne zum Training kommen. Als Teambuilding-Maßnahme waren wir im Rahmen unseres viertägigen Trainingslagers beispielsweise in einem Klettergarten. Zuletzt haben wir gemeinsam ein Zweitligaspiel der Handballer von TuSEM Essen angeschaut.

DFB.de: In der FLYERALARM-Frauen-Bundesliga steht mit Anne Pochert beim FC Carl Zeiss Jena nur eine Frau als Cheftrainerin an der Seitenlinie. Auch in den B-Juniorinnen-Bundesligen sind nur wenige Trainerinnen tätig. Woran liegt das?

Malinowski: Gesellschaftlich wird der Fußball immer noch als Männerdomäne angesehen. Wir müssen noch einen enorm weiten Weg gehen, um eine komplette Gleichstellung zu erreichen. Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, bei Trainerlehrgängen meistens die einzige Frau zu sein. Dabei habe ich mich sehr unter Druck gesetzt, weil ich das Gefühl hatte, meine Kompetenz mehr als meine männlichen Trainerkollegen unter Beweis stellen zu müssen. Vielleicht fühlen und denken auch andere Frauen so und schlagen diesen Weg dann gar nicht erst ein. Aber auch die Verantwortlichen in den Vereinen gehen oft noch den "alten" Weg und stellen Trainer ein, obwohl auch einige Trainerinnen die gleiche Qualifikation mitbringen.

DFB.de: Wollen Sie das mittelfristig ändern?

Malinowski: Ich fühle mich in meiner jetzigen Position pudelwohl. Mittel- oder langfristig kann ich mir durchaus auch eine weitergehende Funktion im Frauenfußball vorstellen. Von meiner Kompetenz her traue ich mir aber auch eine Trainertätigkeit im Männerfußball zu. Derzeit wäre ein solches Amt vermutlich aber mit vielen kleineren oder größeren Kämpfen im Umfeld verbunden. Da würde es schwerfallen, sich auf die Arbeit als Trainerin zu konzentrieren. Irgendjemand muss diese Kämpfe jedoch führen. Deswegen kann ich mir auch gut vorstellen, diesen Weg irgendwann einzuschlagen.

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