SGS-Trainerin Ludwig: "Die Mädels sprühen vor Spielfreude"

Topspiel in der Staffel West/Südwest der B-Juniorinnen Bundesliga: Die SGS Essen empfängt heute (ab 14 Uhr) den Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen. Trainiert werden die zweitplatzierten Essenerinnen seit Saisonbeginn von Nikola Ludwig, die früher selbst für die U 17 am Ball war. Im DFB.de-Interview spricht die 22-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Ausgangslage.

DFB.de: Ihr Team hat sich mit einem 2:0 bei Borussia Mönchengladbach aus der kurzen Ligapause zurückgemeldet. Was war aus Ihrer Sicht entscheidend, Frau Ludwig?

Nikola Ludwig: Wir haben eine ausgezeichnete Moral an den Tag gelegt. Obwohl wir wegen einiger personeller Ausfälle nur mit 15 Spielerinnen im Kader antreten konnten, hat das Team den Matchplan super umgesetzt. Wir haben nicht nur defensiv sehr konzentriert agiert, sondern im Spiel nach vorne auch viele Chancen erarbeitet. Der Sieg war verdient.

DFB.de: 15 Punkte aus sechs Spielen bedeuten den zweiten Rang. Was zeichnet Ihre Spielerinnen aus?

Ludwig: Die Mädels sprühen vor Spielfreude. Wir wollen unbedingt immer den Ball haben und die Initiative übernehmen. Wir sind hungrig und gierig auf Tore. Genauso können wir aber auch vehement verteidigen.

DFB.de: Mit erst 22 Jahren sind Sie schon Trainerin in der B-Juniorinnen-Bundesliga. Wie kam es dazu?

Ludwig: 2015 bin ich zunächst als Spielerin zur SGS gekommen. Zwei Jahre später bin ich dann als Spielerin der zweiten Mannschaft Trainerin der U 11 geworden. Weil ich nach zwei Ermüdungsbrüchen im Fuß nicht mehr an meine vorherigen Leistungen anknüpfen konnte, hatte ich mich dazu entschieden, meine Laufbahn im Leistungsfußball zu beenden. Als Trainerin ging es für mich bei den Jahrgängen in der Zwischenzeit weiter nach oben. Vor der Saison kamen dann die Verantwortlichen auf mich zu, weil sie frischen Wind bei der U 17 haben wollten. Und die Chance hat mich zu 100 Prozent überzeugt.

DFB.de: Unterstützt werden Sie von Kirsten Nesse, die in der abgelaufenen Saison noch für das Frauenteam in der Bundesliga am Ball war. Wie läuft die Zusammenarbeit ab?

Ludwig: Es ist super, Kirsten dabei zu haben. "Kiki" war als Spielerin da, wo unsere Talente hinwollen. Sie kann wertvolle persönliche Eindrücke an unsere Spielerinnen weitergeben. Da sie selbst noch für unsere U 20 in der Regionalliga West aktiv ist, profitiert auch unsere zweite Mannschaft von ihrer Erfahrung. Als Co-Trainerin ist sie auch für mich eine wichtige Ansprechpartnerin. Wir tauschen uns auf Augenhöhe aus.

DFB.de: Welche Ziele verfolgen Sie als Trainerin?

Ludwig: Ich will weiterhin dabei helfen, Talente aus dem eigenen Nachwuchs an unsere erste Frauenmannschaft heranzuführen. Dafür ist unser Verein schließlich bekannt. Bei der SGS Essen in der aktuellen Position zu sein, ist für mich ein Privileg. Mir macht es einfach Freude, Spielerinnen bei ihrer Entwicklung auf und neben dem Platz zu begleiten. Ich denke, dass ich als ehemalige Spielerin, die früher selbst für die SGS in der B-Juniorinnen-Bundesliga am Ball war, ein gutes Gespür für die Mädels habe. Als Trainerin will ich weiter Erfahrung sammeln und mich weiterentwickeln. So hatte ich zum Beispiel vor wenigen Tagen mein Abschlussgespräch zum B+-Lizenz-Lehrgang.

DFB.de: Was hat Ihnen am Lehrgang besonders gut gefallen?

Ludwig: Der Austausch innerhalb der Gruppe. Es waren eine Menge tolle Leute dabei, darunter auch ehemalige Bundesligaprofis wie Lars und Sven Bender, Alex Meier oder Sidney Sam. Es war spannend, von ihren Erlebnissen und Erfahrungen unter einigen sehr bekannten und erfolgreichen Trainern zu hören.

DFB.de: Was machen Sie, wenn Sie nicht gerade mit den B-Juniorinnen auf dem Platz stehen?

Ludwig: Ich studiere Sport und Sozialwissenschaften auf Lehramt. Sonst ist der Fußball aber nie weit weg. Für den Fußballverband Niederrhein bin ich als DFB-Junior-Coach-Mentorin unterwegs und begleite die Trainerausbildung von Kindern sowie C-Lizenz-Lehrgänge.

DFB.de: Im Mädchen- und Frauenfußball nimmt der Anteil an Profivereinen zu. Wie kann da die SGS Essen punkten?

Ludwig: Unsere Talentausbildung ist schon seit Jahren auf einem sehr hohen Niveau. Dabei ist der Umgang miteinander familiär und so die Identifikation mit dem Verein stark ausgeprägt. Durch unsere gute Durchlässigkeit bekommen junge Spielerinnen ihre Chance im Bundesligateam der Frauen. Beke Sterner oder Katharina Piljic sind nur die jüngsten zwei Beispiele, die kurz nach ihrer Zeit bei der U 17 in der Bundesliga Fuß fassen konnten. Dass Spielerinnen wie Lea Schüller, Nicole Anyomi oder noch einige weitere ehemalige Nachwuchsspielerinnen der SGS Essen mittlerweile bei der deutschen Frauen-Nationalmannschaft erfolgreich sind, ist ein zusätzlicher Ansporn für unsere Mädels.

DFB.de: Ist in dieser Saison die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft möglich?

Ludwig: Wir wollen schon gerne oben mitspielen. Unser Schwerpunkt liegt aber weiterhin darauf, unsere Spielerinnen auf ihrem Weg voranzubringen. Wenn die individuelle Entwicklung stimmt, ist die Wahrscheinlichkeit für den mannschaftlichen Erfolg grundsätzlich höher. Dann gehört aber auch noch ein großer Zusammenhalt im Team dazu. Das setzen unsere Spielerinnen bislang super um.

DFB.de: Heute steigt das Spitzenspiel gegen den noch verlustpunktfreien Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen. Wie wollen Sie die Aufgabe angehen?

Ludwig: Wir haben jeden Grund, mit Selbstvertrauen in das Topspiel zu gehen. Es treffen zwei Mannschaften mit ähnlicher Spielweise aufeinander. Beide Teams sind offensiv ausgerichtet und legen viel Wert auf Ballbesitz. Das wird ein Duell auf Augenhöhe. 

[mspw]

Topspiel in der Staffel West/Südwest der B-Juniorinnen Bundesliga: Die SGS Essen empfängt heute (ab 14 Uhr) den Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen. Trainiert werden die zweitplatzierten Essenerinnen seit Saisonbeginn von Nikola Ludwig, die früher selbst für die U 17 am Ball war. Im DFB.de-Interview spricht die 22-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Ausgangslage.

DFB.de: Ihr Team hat sich mit einem 2:0 bei Borussia Mönchengladbach aus der kurzen Ligapause zurückgemeldet. Was war aus Ihrer Sicht entscheidend, Frau Ludwig?

Nikola Ludwig: Wir haben eine ausgezeichnete Moral an den Tag gelegt. Obwohl wir wegen einiger personeller Ausfälle nur mit 15 Spielerinnen im Kader antreten konnten, hat das Team den Matchplan super umgesetzt. Wir haben nicht nur defensiv sehr konzentriert agiert, sondern im Spiel nach vorne auch viele Chancen erarbeitet. Der Sieg war verdient.

DFB.de: 15 Punkte aus sechs Spielen bedeuten den zweiten Rang. Was zeichnet Ihre Spielerinnen aus?

Ludwig: Die Mädels sprühen vor Spielfreude. Wir wollen unbedingt immer den Ball haben und die Initiative übernehmen. Wir sind hungrig und gierig auf Tore. Genauso können wir aber auch vehement verteidigen.

DFB.de: Mit erst 22 Jahren sind Sie schon Trainerin in der B-Juniorinnen-Bundesliga. Wie kam es dazu?

Ludwig: 2015 bin ich zunächst als Spielerin zur SGS gekommen. Zwei Jahre später bin ich dann als Spielerin der zweiten Mannschaft Trainerin der U 11 geworden. Weil ich nach zwei Ermüdungsbrüchen im Fuß nicht mehr an meine vorherigen Leistungen anknüpfen konnte, hatte ich mich dazu entschieden, meine Laufbahn im Leistungsfußball zu beenden. Als Trainerin ging es für mich bei den Jahrgängen in der Zwischenzeit weiter nach oben. Vor der Saison kamen dann die Verantwortlichen auf mich zu, weil sie frischen Wind bei der U 17 haben wollten. Und die Chance hat mich zu 100 Prozent überzeugt.

DFB.de: Unterstützt werden Sie von Kirsten Nesse, die in der abgelaufenen Saison noch für das Frauenteam in der Bundesliga am Ball war. Wie läuft die Zusammenarbeit ab?

Ludwig: Es ist super, Kirsten dabei zu haben. "Kiki" war als Spielerin da, wo unsere Talente hinwollen. Sie kann wertvolle persönliche Eindrücke an unsere Spielerinnen weitergeben. Da sie selbst noch für unsere U 20 in der Regionalliga West aktiv ist, profitiert auch unsere zweite Mannschaft von ihrer Erfahrung. Als Co-Trainerin ist sie auch für mich eine wichtige Ansprechpartnerin. Wir tauschen uns auf Augenhöhe aus.

DFB.de: Welche Ziele verfolgen Sie als Trainerin?

Ludwig: Ich will weiterhin dabei helfen, Talente aus dem eigenen Nachwuchs an unsere erste Frauenmannschaft heranzuführen. Dafür ist unser Verein schließlich bekannt. Bei der SGS Essen in der aktuellen Position zu sein, ist für mich ein Privileg. Mir macht es einfach Freude, Spielerinnen bei ihrer Entwicklung auf und neben dem Platz zu begleiten. Ich denke, dass ich als ehemalige Spielerin, die früher selbst für die SGS in der B-Juniorinnen-Bundesliga am Ball war, ein gutes Gespür für die Mädels habe. Als Trainerin will ich weiter Erfahrung sammeln und mich weiterentwickeln. So hatte ich zum Beispiel vor wenigen Tagen mein Abschlussgespräch zum B+-Lizenz-Lehrgang.

DFB.de: Was hat Ihnen am Lehrgang besonders gut gefallen?

Ludwig: Der Austausch innerhalb der Gruppe. Es waren eine Menge tolle Leute dabei, darunter auch ehemalige Bundesligaprofis wie Lars und Sven Bender, Alex Meier oder Sidney Sam. Es war spannend, von ihren Erlebnissen und Erfahrungen unter einigen sehr bekannten und erfolgreichen Trainern zu hören.

DFB.de: Was machen Sie, wenn Sie nicht gerade mit den B-Juniorinnen auf dem Platz stehen?

Ludwig: Ich studiere Sport und Sozialwissenschaften auf Lehramt. Sonst ist der Fußball aber nie weit weg. Für den Fußballverband Niederrhein bin ich als DFB-Junior-Coach-Mentorin unterwegs und begleite die Trainerausbildung von Kindern sowie C-Lizenz-Lehrgänge.

DFB.de: Im Mädchen- und Frauenfußball nimmt der Anteil an Profivereinen zu. Wie kann da die SGS Essen punkten?

Ludwig: Unsere Talentausbildung ist schon seit Jahren auf einem sehr hohen Niveau. Dabei ist der Umgang miteinander familiär und so die Identifikation mit dem Verein stark ausgeprägt. Durch unsere gute Durchlässigkeit bekommen junge Spielerinnen ihre Chance im Bundesligateam der Frauen. Beke Sterner oder Katharina Piljic sind nur die jüngsten zwei Beispiele, die kurz nach ihrer Zeit bei der U 17 in der Bundesliga Fuß fassen konnten. Dass Spielerinnen wie Lea Schüller, Nicole Anyomi oder noch einige weitere ehemalige Nachwuchsspielerinnen der SGS Essen mittlerweile bei der deutschen Frauen-Nationalmannschaft erfolgreich sind, ist ein zusätzlicher Ansporn für unsere Mädels.

DFB.de: Ist in dieser Saison die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft möglich?

Ludwig: Wir wollen schon gerne oben mitspielen. Unser Schwerpunkt liegt aber weiterhin darauf, unsere Spielerinnen auf ihrem Weg voranzubringen. Wenn die individuelle Entwicklung stimmt, ist die Wahrscheinlichkeit für den mannschaftlichen Erfolg grundsätzlich höher. Dann gehört aber auch noch ein großer Zusammenhalt im Team dazu. Das setzen unsere Spielerinnen bislang super um.

DFB.de: Heute steigt das Spitzenspiel gegen den noch verlustpunktfreien Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen. Wie wollen Sie die Aufgabe angehen?

Ludwig: Wir haben jeden Grund, mit Selbstvertrauen in das Topspiel zu gehen. Es treffen zwei Mannschaften mit ähnlicher Spielweise aufeinander. Beide Teams sind offensiv ausgerichtet und legen viel Wert auf Ballbesitz. Das wird ein Duell auf Augenhöhe. 

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