SGS-Torjägerin Sterner: "Wir geben nie auf"

Für U 17-Nationalspielerin Beke Sterner, die im Sommer zur SGS Essen wechselte, läuft es in der B-Juniorinnen-Bundesliga wie am Schnürchen. Mit elf Treffern hat die gelernte Abwehrspielerin im Schnitt in jedem Spiel getroffen. Beke Sterner spricht im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Peter Haidinger über ihre Ziele und die ersten Monate im Ruhrgebiet.

DFB.de: Die SGS Essen überwintert in der Staffel West/Südwest auf Platz eins. Wie sehr genießen Sie den Blick auf die Tabelle, Frau Sterner?

Beke Sterner: Sehr, weil ich das so nicht erwartet hatte. Wir haben sehr hart dafür gearbeitet und unsere Spitzenposition durch Kampf und starke Leistungen auch verdient.

DFB.de: Beim jüngsten 1:0-Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach musste Ihr Team fast 50 Minuten in Unterzahl spielen. Was hat dennoch den Ausschlag für den zehnten Sieg im elften Saisonspiel gegeben?

Sterner: Wir haben sehr viel Potenzial im Team, verfügen über sehr viel Kraft und geben nie auf. Die Moral in der Mannschaft ist super. Wir harmonieren sehr gut, und jede bringt sich für das Team ein.

DFB.de: Wie schon zuvor beim 3:1 im Spitzenspiel beim Titelkonkurrenten FSV Gütersloh 2009 wurden Sie erneut zur Matchwinnerin. Es war bereits Ihr elfter Saisontreffer. Warum läuft es für Sie persönlich so gut?

Sterner: In erster Linie ist die Mannschaftsleistung für meinen Erfolg verantwortlich. Wir haben eine Spielidee, setzen diese auch konsequent um. Wenn ich dem Team mit meinen Toren helfen kann, freut mich das umso mehr.

DFB.de: Fangen wir mal vorne an: Warum spielen Sie Fußball?

Sterner: Ich komme aus einer Sportlerfamilie. Mein Opa Reinhard und mein Vater Hauke haben Fußball, meine Mutter Kathrin Handball gespielt. Nachdem ich festgestellt hatte, dass Handball nichts für mich ist, habe ich schon mit fünf Jahren bei meinem Heimatverein FC Haddeby 04 in Schleswig-Holstein angefangen, hinter dem Ball herzurennen. (lacht)

DFB.de: Sie haben in der vergangenen Saison noch für den SC Weiche Flensburg 08 gespielt. Wie kam der Wechsel vom hohen Norden ins Ruhrgebiet zustande?

Sterner: In meiner Heimat gibt es nicht so viele Vereine, bei denen man sich weiterentwickeln kann. Außerdem wollte ich sowieso den Schritt wagen, um möglichst eines Tages in der Frauen-Bundesliga aufzulaufen. Bei der SGS Essen hatte ich ein Probetraining absolviert, und es hat mir auf Anhieb gefallen. Dass ich Katharina Piljic und Emily Tichelkamp von der Nationalmannschaft bereits kannte, hat meinen Einstieg bei der SGS erleichtert.

DFB.de: Wie schwer ist Ihnen der Umzug in die neue Heimat gefallen?

Sterner: Dass ich von zu Hause weg bin, war ein großer Schritt für mich. Anfangs war es nicht ganz so leicht. Mittlerweile habe ich mich aber sehr gut daran gewöhnt. Meine Eltern kommen auch alle vier Wochen zu Besuch nach Essen.

DFB.de: Die SGS hat in den vergangenen Jahren schon viele junge Talente gefördert und Nationalspielerinnen hervorgebracht. Hat das beim Wechsel eine Rolle gespielt?

Sterner: Ich wollte mich unbedingt weiterentwickeln, will später auch etwas erreichen. Deshalb bin ich zur SGS Essen gegangen, weil hier die Voraussetzungen für meinen Karriereplan ganz gut sind.

DFB.de: Sie leben in Essen im Sportinternat mit vielen weiteren Talenten zusammen. Wie haben Sie sich eingelebt?

Sterner: Ich habe mich sehr gut eingelebt, lebe mit Kanuten, Tänzern, Ruderern und Schwimmern unter einem Dach und kann so auch in verschiedene Sportarten reinschnuppern. Mein Doppelzimmer teile ich zum Beispiel mit einer Kanutin. Nach der Schule wird gegessen, und danach stehen Hausaufgaben auf dem Programm. Viermal in der Woche wird dann trainiert. Hinzu kommt eine Einheit im Fitness-Studio.

DFB.de: Wie würden Sie sich selbst als Spielerin charakterisieren?

Sterner: Ich würde mich als sehr ehrgeizige Spielerin bezeichnen, bin immer motiviert und gehe mit großem Spaß zum Training.

DFB.de: Wo sehen Sie Ihre besonderen Stärken und Schwächen?

Sterner: Nach einer misslungenen Aktion habe ich manchmal noch Probleme, schnell weiterzumachen, weil ich mich darüber ärgere. Zu meinen Stärken gehören Schnelligkeit, eine schnelle Spielauffassung und meine Torgefährlichkeit. Da ich auch schon drei Treffer mit dem Kopf erzielt habe, würde ich mich auch als kopfballstark bezeichnen.

DFB.de: Bei der U 17-Nationalmannschaft gehören Sie als Abwehrspielerin zum Kader. Bei der SGS werden Sie dagegen offensiver eingesetzt. Welche Position liegt Ihnen mehr?

Sterner: Bei der Nationalmannschaft wird die rechte Verteidigerposition recht offensiv und hoch besetzt, so dass ich kaum Unterschiede ausmachen kann. In beiden Fällen "beackere" ich die rechte Außenbahn und fühle mich dort sehr gut aufgehoben. (lacht)

DFB.de: Was war für Sie das bislang schönstes Erlebnis bei der Nationalmannschaft?

Sterner: Von meinen 13 Einsätzen für den DFB ist mir der Gewinn des Nordic Cups in Schweden besonders in Erinnerung geblieben. Wir haben uns damals gegen England 3:0 durchgesetzt.

DFB.de: Was ist für Sie das Besondere beim DFB-Team?

Sterner: Ich freue mich über jede Einladung vom DFB und möchte mich stetig verbessern. Ich kann von meinen Mitspielerinnen auch viel abschauen.

DFB.de: Wie nah dran sind Sie bereits am Frauen-Bundesligateam?

Sterner: Schon jetzt darf ich bei der ersten Mannschaft mittrainieren, stand sogar schon einmal im Kader, wurde aber noch nicht eingesetzt. Ich glaube, dass da nicht mehr so viel fehlt, bis ich meine Premiere in der Bundesliga geben darf. Ich fiebere meinem ersten Einsatz entgegen, damit würde für mich ein Traum in Erfüllung gehen.

DFB.de: Haben Sie ein Vorbild?

Sterner: Die aktuelle Nationalspielerin Turid Knaak, die auch für die SGS spielt, ist mein großes Vorbild. Sie spielt eine ähnliche Position wie ich, gibt nie auf und hat so ziemlich alles erreicht, was man als Fußballerin erreichen kann.

DFB.de: Nun steht für die B-Juniorinnen das abschließende Spiel vor der Winterpause gegen den 1. FC Köln an. Wie sehr fiebern Sie der Partie entgegen?

Sterner: Sehr! Wir wollen unsere Siegesserie unbedingt fortsetzen und den Vorsprung auf unseren ärgsten Verfolger FSV Gütersloh möglichst auf sechs Punkte ausbauen.

DFB.de: Der zweimalige Staffelsieger aus Köln kämpft diesmal um den Klassenverbleib. Worauf wird es ankommen?

Sterner: Wir dürfen auf gar keinen Fall nachlassen, müssen die Tore machen und hochkonzentriert an die letzte Aufgabe des Jahres herangehen. Wenn wir das verinnerlichen, werden wir die Partie auch gewinnen.

DFB.de: Wie lautet Ihre Zielsetzung für den weiteren Saisonverlauf?

Sterner: Persönlich möchte ich gerne im nächsten Jahr bei der U 17-EM in Schweden dabei sein. Mit der SGS Essen möchte ich mich für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifizieren und möglichst den Titel gewinnen.

DFB.de: Worin liegt der große Ansporn, den Staffelsieg zu holen?

Sterner: Bereits im vergangenen Jahr war die SGS Staffelsieger, im Halbfinale aber am späteren Meister VfL Wolfsburg gescheitert. Diesmal wollen wir es allen zeigen, dass wir es besser machen und uns weiterentwickelt haben.

DFB.de: Erst Ende Februar geht es nach der Winterpause in der Meisterschaft weiter. Wie werden Sie die Weihnachtsfeiertage verbringen und die spielfreie Zeit nutzen?

Sterner: Am 20. Dezember werde ich nach Hause fahren und mit meiner Familie Weihnachten feiern. Am 7. Januar beginnt dann die Vorbereitung auf die Rückrunde.

[mspw]

Für U 17-Nationalspielerin Beke Sterner, die im Sommer zur SGS Essen wechselte, läuft es in der B-Juniorinnen-Bundesliga wie am Schnürchen. Mit elf Treffern hat die gelernte Abwehrspielerin im Schnitt in jedem Spiel getroffen. Beke Sterner spricht im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Peter Haidinger über ihre Ziele und die ersten Monate im Ruhrgebiet.

DFB.de: Die SGS Essen überwintert in der Staffel West/Südwest auf Platz eins. Wie sehr genießen Sie den Blick auf die Tabelle, Frau Sterner?

Beke Sterner: Sehr, weil ich das so nicht erwartet hatte. Wir haben sehr hart dafür gearbeitet und unsere Spitzenposition durch Kampf und starke Leistungen auch verdient.

DFB.de: Beim jüngsten 1:0-Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach musste Ihr Team fast 50 Minuten in Unterzahl spielen. Was hat dennoch den Ausschlag für den zehnten Sieg im elften Saisonspiel gegeben?

Sterner: Wir haben sehr viel Potenzial im Team, verfügen über sehr viel Kraft und geben nie auf. Die Moral in der Mannschaft ist super. Wir harmonieren sehr gut, und jede bringt sich für das Team ein.

DFB.de: Wie schon zuvor beim 3:1 im Spitzenspiel beim Titelkonkurrenten FSV Gütersloh 2009 wurden Sie erneut zur Matchwinnerin. Es war bereits Ihr elfter Saisontreffer. Warum läuft es für Sie persönlich so gut?

Sterner: In erster Linie ist die Mannschaftsleistung für meinen Erfolg verantwortlich. Wir haben eine Spielidee, setzen diese auch konsequent um. Wenn ich dem Team mit meinen Toren helfen kann, freut mich das umso mehr.

DFB.de: Fangen wir mal vorne an: Warum spielen Sie Fußball?

Sterner: Ich komme aus einer Sportlerfamilie. Mein Opa Reinhard und mein Vater Hauke haben Fußball, meine Mutter Kathrin Handball gespielt. Nachdem ich festgestellt hatte, dass Handball nichts für mich ist, habe ich schon mit fünf Jahren bei meinem Heimatverein FC Haddeby 04 in Schleswig-Holstein angefangen, hinter dem Ball herzurennen. (lacht)

DFB.de: Sie haben in der vergangenen Saison noch für den SC Weiche Flensburg 08 gespielt. Wie kam der Wechsel vom hohen Norden ins Ruhrgebiet zustande?

Sterner: In meiner Heimat gibt es nicht so viele Vereine, bei denen man sich weiterentwickeln kann. Außerdem wollte ich sowieso den Schritt wagen, um möglichst eines Tages in der Frauen-Bundesliga aufzulaufen. Bei der SGS Essen hatte ich ein Probetraining absolviert, und es hat mir auf Anhieb gefallen. Dass ich Katharina Piljic und Emily Tichelkamp von der Nationalmannschaft bereits kannte, hat meinen Einstieg bei der SGS erleichtert.

DFB.de: Wie schwer ist Ihnen der Umzug in die neue Heimat gefallen?

Sterner: Dass ich von zu Hause weg bin, war ein großer Schritt für mich. Anfangs war es nicht ganz so leicht. Mittlerweile habe ich mich aber sehr gut daran gewöhnt. Meine Eltern kommen auch alle vier Wochen zu Besuch nach Essen.

DFB.de: Die SGS hat in den vergangenen Jahren schon viele junge Talente gefördert und Nationalspielerinnen hervorgebracht. Hat das beim Wechsel eine Rolle gespielt?

Sterner: Ich wollte mich unbedingt weiterentwickeln, will später auch etwas erreichen. Deshalb bin ich zur SGS Essen gegangen, weil hier die Voraussetzungen für meinen Karriereplan ganz gut sind.

DFB.de: Sie leben in Essen im Sportinternat mit vielen weiteren Talenten zusammen. Wie haben Sie sich eingelebt?

Sterner: Ich habe mich sehr gut eingelebt, lebe mit Kanuten, Tänzern, Ruderern und Schwimmern unter einem Dach und kann so auch in verschiedene Sportarten reinschnuppern. Mein Doppelzimmer teile ich zum Beispiel mit einer Kanutin. Nach der Schule wird gegessen, und danach stehen Hausaufgaben auf dem Programm. Viermal in der Woche wird dann trainiert. Hinzu kommt eine Einheit im Fitness-Studio.

DFB.de: Wie würden Sie sich selbst als Spielerin charakterisieren?

Sterner: Ich würde mich als sehr ehrgeizige Spielerin bezeichnen, bin immer motiviert und gehe mit großem Spaß zum Training.

DFB.de: Wo sehen Sie Ihre besonderen Stärken und Schwächen?

Sterner: Nach einer misslungenen Aktion habe ich manchmal noch Probleme, schnell weiterzumachen, weil ich mich darüber ärgere. Zu meinen Stärken gehören Schnelligkeit, eine schnelle Spielauffassung und meine Torgefährlichkeit. Da ich auch schon drei Treffer mit dem Kopf erzielt habe, würde ich mich auch als kopfballstark bezeichnen.

DFB.de: Bei der U 17-Nationalmannschaft gehören Sie als Abwehrspielerin zum Kader. Bei der SGS werden Sie dagegen offensiver eingesetzt. Welche Position liegt Ihnen mehr?

Sterner: Bei der Nationalmannschaft wird die rechte Verteidigerposition recht offensiv und hoch besetzt, so dass ich kaum Unterschiede ausmachen kann. In beiden Fällen "beackere" ich die rechte Außenbahn und fühle mich dort sehr gut aufgehoben. (lacht)

DFB.de: Was war für Sie das bislang schönstes Erlebnis bei der Nationalmannschaft?

Sterner: Von meinen 13 Einsätzen für den DFB ist mir der Gewinn des Nordic Cups in Schweden besonders in Erinnerung geblieben. Wir haben uns damals gegen England 3:0 durchgesetzt.

DFB.de: Was ist für Sie das Besondere beim DFB-Team?

Sterner: Ich freue mich über jede Einladung vom DFB und möchte mich stetig verbessern. Ich kann von meinen Mitspielerinnen auch viel abschauen.

DFB.de: Wie nah dran sind Sie bereits am Frauen-Bundesligateam?

Sterner: Schon jetzt darf ich bei der ersten Mannschaft mittrainieren, stand sogar schon einmal im Kader, wurde aber noch nicht eingesetzt. Ich glaube, dass da nicht mehr so viel fehlt, bis ich meine Premiere in der Bundesliga geben darf. Ich fiebere meinem ersten Einsatz entgegen, damit würde für mich ein Traum in Erfüllung gehen.

DFB.de: Haben Sie ein Vorbild?

Sterner: Die aktuelle Nationalspielerin Turid Knaak, die auch für die SGS spielt, ist mein großes Vorbild. Sie spielt eine ähnliche Position wie ich, gibt nie auf und hat so ziemlich alles erreicht, was man als Fußballerin erreichen kann.

DFB.de: Nun steht für die B-Juniorinnen das abschließende Spiel vor der Winterpause gegen den 1. FC Köln an. Wie sehr fiebern Sie der Partie entgegen?

Sterner: Sehr! Wir wollen unsere Siegesserie unbedingt fortsetzen und den Vorsprung auf unseren ärgsten Verfolger FSV Gütersloh möglichst auf sechs Punkte ausbauen.

DFB.de: Der zweimalige Staffelsieger aus Köln kämpft diesmal um den Klassenverbleib. Worauf wird es ankommen?

Sterner: Wir dürfen auf gar keinen Fall nachlassen, müssen die Tore machen und hochkonzentriert an die letzte Aufgabe des Jahres herangehen. Wenn wir das verinnerlichen, werden wir die Partie auch gewinnen.

DFB.de: Wie lautet Ihre Zielsetzung für den weiteren Saisonverlauf?

Sterner: Persönlich möchte ich gerne im nächsten Jahr bei der U 17-EM in Schweden dabei sein. Mit der SGS Essen möchte ich mich für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifizieren und möglichst den Titel gewinnen.

DFB.de: Worin liegt der große Ansporn, den Staffelsieg zu holen?

Sterner: Bereits im vergangenen Jahr war die SGS Staffelsieger, im Halbfinale aber am späteren Meister VfL Wolfsburg gescheitert. Diesmal wollen wir es allen zeigen, dass wir es besser machen und uns weiterentwickelt haben.

DFB.de: Erst Ende Februar geht es nach der Winterpause in der Meisterschaft weiter. Wie werden Sie die Weihnachtsfeiertage verbringen und die spielfreie Zeit nutzen?

Sterner: Am 20. Dezember werde ich nach Hause fahren und mit meiner Familie Weihnachten feiern. Am 7. Januar beginnt dann die Vorbereitung auf die Rückrunde.

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