SGS-Rückkehrer Morys: "Das schaffen wir"

Nach einem halben Jahr beim österreichischen Zweitligisten SC Austria Lustenau meldet sich Matthias Morys zurück in der 3. Liga. Nach der Winterpause wird der 32-Jährige schon zum dritten Mal in seiner Karriere für die abstiegsbedrohte SG Sonnenhof Großaspach auflaufen. Im DFB.de-Interview spricht Matthias Morys mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Gründe für seine erneute Rückkehr.

DFB.de: In der zweiten Saisonhälfte werden Sie zum dritten Mal während Ihrer Karriere das Trikot der SG Sonnenhof Großaspach tragen. Wie fühlt sich die Rückkehr an, Herr Morys?

Matthias Morys: Wie eine Heimkehr. Ich kenne viele Gesichter im und rund um den Verein. Ich bin der SG Sonnenhof immer verbunden geblieben, auch wenn ich hier nicht unter Vertrag gestanden habe. Mein Wohnort Weinstadt ist nur 30 Minuten von Aspach entfernt.

DFB.de: Kennen Sie wirklich noch jeden Stein in Großaspach? Was hat sich verändert?

Morys: Das Stadion kenne ich schon, seit es 2011 errichtet wurde. Dennoch sind das Umfeld und die Infrastruktur professioneller geworden. Beispielsweise gibt es mittlerweile einen Kraftraum, auch die Physiotherapie-Abteilung ist größer. Die handelnden Personen sind jedoch zum Großteil immer noch dieselben.

DFB.de: Warum haben Sie sich nach einem halben Jahr in Österreich für die Rückkehr nach Deutschland entschieden?

Morys: Ich habe mich in Österreich wohl gefühlt, es hat mir Spaß gemacht, für den SC Austria Lustenau zu spielen. Allerdings benötige ich - salopp gesagt - mehr Action, um meine Bestleistung abrufen zu können. In Österreich spielt der Fußball keine so große Rolle wie in Deutschland. Die Zuschauerzahlen sind nicht vergleichbar. Für die SG Sonnenhof Großaspach hat die Nähe zu meiner Heimat gesprochen. Ich konnte in acht meiner bisher 15 Spielzeiten im Profibereich in der Region leben. Außerdem habe ich irgendwann mal versprochen, dass ich meine Karriere in Großaspach beenden werde. Und mit mittlerweile 32 Jahren ist das schließlich nicht mehr ganz so weit weg.

DFB.de: Austria Lustenau war nicht Ihr einziger Verein im Ausland, eineinhalb Jahre waren Sie auch in der ersten bulgarischen Liga für Chernomorets Burgas am Ball. Die Stationen sind vermutlich nicht miteinander vergleichbar, oder?

Morys: Die österreichische Kultur ist - allein auch wegen der Sprache - sehr ähnlich zu der in Deutschland. In Bulgarien wird dagegen mehr in den Tag hineingelebt. In Burgas habe ich in Strandnähe gewohnt, in Bulgarien ist es lange warm. Sportlich ist das Niveau der Mannschaften in Österreich höher. Der bulgarische Fußball ist dagegen bei den Zuschauern und den Stadien besser aufgestellt.

DFB.de: Zum Zeitpunkt Ihres Wechsels zurück zur SG Sonnenhof stand das neue Trainerteam noch nicht fest. Warum hat das Ihre Entscheidung nicht beeinflusst?

Morys: Es hat mich schon sehr interessiert, wer als Trainer die Mannschaft übernehmen wird. Ich kenne Sportvorstand Ioannis Koukoutrigas nun aber schon einige Jahre und habe ihm vertraut, dass der Verein eine gute Lösung findet. Ich denke schon, dass das gelungen ist. Mike Sadlo und Heiner Backhaus waren beide im Leipziger Fußball tätig. Mein erster Eindruck vom neuen Trainerduo ist gut.

DFB.de: Sie sind nun der zweitälteste Spieler im Kader. Sind Sie in der aktuellen Situation besonders gefordert?

Morys: Meine Erfahrung ist mit Sicherheit ein Grund, warum die SG Sonnenhof mich erneut verpflichtet hat. Auch beim VfR Aalen hatte ich viel mitgemacht. Dem Verein wurden in der Saison 2016/2017 wegen finanzieller Probleme neun Punkte abgezogen, den Abstieg aus der 3. Liga konnten wir dennoch verhindern. Gemeinsam mit Timo Röttger und einigen anderen Spielern wie Panagiotis Vlachodimos, der ebenfalls schon internationale Erfahrung gesammelt hat, können wir nun den jungen Spielern Hilfestellungen geben.

DFB.de: In der vergangenen Saison sind Sie mit Aalen aus der 3. Liga abgestiegen. Warum hat es damals nicht für den Klassenverbleib gereicht?

Morys: Auch im Rückblick bin ich noch der Meinung, dass die Qualität in der Mannschaft höher als der Tabellenplatz war. Wir hatten einen guten Kader und mit Argirios Giannikis einen guten Trainer. Allerdings steigt man nicht nur ab, weil man Pech hat. Wir hatten es zu selten geschafft, unsere Stärken auf den Platz zu bekommen. Ich bin schon der Meinung, dass die Situation mit einem Sieg zu einem bestimmten Zeitpunkt noch mal hätte kippen können. Das ist aber ausgeblieben. Vor allem zu Hause haben wir zu wenig Punkte geholt.

DFB.de: Ist es möglicherweise von Vorteil, dass das Vereinsumfeld in Großaspach nicht mit dem eines ehemaligen Erst- oder Zweitligisten zu vergleichen und der Druck von Außen damit vielleicht nicht ganz so hoch ist?

Morys: Damit beschäftige ich mich nicht. Ein Abstieg ist immer tragisch. Die SG Sonnenhof Großaspach ist nach dem Aufstieg 2014 deutschlandweit bekanntgeworden. Auch als Underdog konnte der Verein sich bislang immer in der Liga halten. Ich würde sogar sagen, dass die SG Sonnenhof mittlerweile ein etablierter Drittligist ist. Daher wäre es enorm schade, wenn wir am Saisonende unter dem Strich landen würden. Aber das werden wir nicht - da bin ich mir ganz sicher.

DFB.de: Was stimmt Sie positiv, dass Großaspach auch in der nächsten Saison in der 3. Liga an den Start gehen wird?

Morys: Ich bin noch nicht lange bei der Mannschaft, habe aber vom ersten Moment großen Ehrgeiz gespürt, die aktuelle Situation zu meistern. Unser Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt vier Punkte. Das schaffen wir! Während der Vorbereitung auf den Saisonendspurt müssen wir noch enger als Team zusammenwachsen und gemeinsam mit dem Umfeld als Einheit auftreten.

[mspw]

Nach einem halben Jahr beim österreichischen Zweitligisten SC Austria Lustenau meldet sich Matthias Morys zurück in der 3. Liga. Nach der Winterpause wird der 32-Jährige schon zum dritten Mal in seiner Karriere für die abstiegsbedrohte SG Sonnenhof Großaspach auflaufen. Im DFB.de-Interview spricht Matthias Morys mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Gründe für seine erneute Rückkehr.

DFB.de: In der zweiten Saisonhälfte werden Sie zum dritten Mal während Ihrer Karriere das Trikot der SG Sonnenhof Großaspach tragen. Wie fühlt sich die Rückkehr an, Herr Morys?

Matthias Morys: Wie eine Heimkehr. Ich kenne viele Gesichter im und rund um den Verein. Ich bin der SG Sonnenhof immer verbunden geblieben, auch wenn ich hier nicht unter Vertrag gestanden habe. Mein Wohnort Weinstadt ist nur 30 Minuten von Aspach entfernt.

DFB.de: Kennen Sie wirklich noch jeden Stein in Großaspach? Was hat sich verändert?

Morys: Das Stadion kenne ich schon, seit es 2011 errichtet wurde. Dennoch sind das Umfeld und die Infrastruktur professioneller geworden. Beispielsweise gibt es mittlerweile einen Kraftraum, auch die Physiotherapie-Abteilung ist größer. Die handelnden Personen sind jedoch zum Großteil immer noch dieselben.

DFB.de: Warum haben Sie sich nach einem halben Jahr in Österreich für die Rückkehr nach Deutschland entschieden?

Morys: Ich habe mich in Österreich wohl gefühlt, es hat mir Spaß gemacht, für den SC Austria Lustenau zu spielen. Allerdings benötige ich - salopp gesagt - mehr Action, um meine Bestleistung abrufen zu können. In Österreich spielt der Fußball keine so große Rolle wie in Deutschland. Die Zuschauerzahlen sind nicht vergleichbar. Für die SG Sonnenhof Großaspach hat die Nähe zu meiner Heimat gesprochen. Ich konnte in acht meiner bisher 15 Spielzeiten im Profibereich in der Region leben. Außerdem habe ich irgendwann mal versprochen, dass ich meine Karriere in Großaspach beenden werde. Und mit mittlerweile 32 Jahren ist das schließlich nicht mehr ganz so weit weg.

DFB.de: Austria Lustenau war nicht Ihr einziger Verein im Ausland, eineinhalb Jahre waren Sie auch in der ersten bulgarischen Liga für Chernomorets Burgas am Ball. Die Stationen sind vermutlich nicht miteinander vergleichbar, oder?

Morys: Die österreichische Kultur ist - allein auch wegen der Sprache - sehr ähnlich zu der in Deutschland. In Bulgarien wird dagegen mehr in den Tag hineingelebt. In Burgas habe ich in Strandnähe gewohnt, in Bulgarien ist es lange warm. Sportlich ist das Niveau der Mannschaften in Österreich höher. Der bulgarische Fußball ist dagegen bei den Zuschauern und den Stadien besser aufgestellt.

DFB.de: Zum Zeitpunkt Ihres Wechsels zurück zur SG Sonnenhof stand das neue Trainerteam noch nicht fest. Warum hat das Ihre Entscheidung nicht beeinflusst?

Morys: Es hat mich schon sehr interessiert, wer als Trainer die Mannschaft übernehmen wird. Ich kenne Sportvorstand Ioannis Koukoutrigas nun aber schon einige Jahre und habe ihm vertraut, dass der Verein eine gute Lösung findet. Ich denke schon, dass das gelungen ist. Mike Sadlo und Heiner Backhaus waren beide im Leipziger Fußball tätig. Mein erster Eindruck vom neuen Trainerduo ist gut.

DFB.de: Sie sind nun der zweitälteste Spieler im Kader. Sind Sie in der aktuellen Situation besonders gefordert?

Morys: Meine Erfahrung ist mit Sicherheit ein Grund, warum die SG Sonnenhof mich erneut verpflichtet hat. Auch beim VfR Aalen hatte ich viel mitgemacht. Dem Verein wurden in der Saison 2016/2017 wegen finanzieller Probleme neun Punkte abgezogen, den Abstieg aus der 3. Liga konnten wir dennoch verhindern. Gemeinsam mit Timo Röttger und einigen anderen Spielern wie Panagiotis Vlachodimos, der ebenfalls schon internationale Erfahrung gesammelt hat, können wir nun den jungen Spielern Hilfestellungen geben.

DFB.de: In der vergangenen Saison sind Sie mit Aalen aus der 3. Liga abgestiegen. Warum hat es damals nicht für den Klassenverbleib gereicht?

Morys: Auch im Rückblick bin ich noch der Meinung, dass die Qualität in der Mannschaft höher als der Tabellenplatz war. Wir hatten einen guten Kader und mit Argirios Giannikis einen guten Trainer. Allerdings steigt man nicht nur ab, weil man Pech hat. Wir hatten es zu selten geschafft, unsere Stärken auf den Platz zu bekommen. Ich bin schon der Meinung, dass die Situation mit einem Sieg zu einem bestimmten Zeitpunkt noch mal hätte kippen können. Das ist aber ausgeblieben. Vor allem zu Hause haben wir zu wenig Punkte geholt.

DFB.de: Ist es möglicherweise von Vorteil, dass das Vereinsumfeld in Großaspach nicht mit dem eines ehemaligen Erst- oder Zweitligisten zu vergleichen und der Druck von Außen damit vielleicht nicht ganz so hoch ist?

Morys: Damit beschäftige ich mich nicht. Ein Abstieg ist immer tragisch. Die SG Sonnenhof Großaspach ist nach dem Aufstieg 2014 deutschlandweit bekanntgeworden. Auch als Underdog konnte der Verein sich bislang immer in der Liga halten. Ich würde sogar sagen, dass die SG Sonnenhof mittlerweile ein etablierter Drittligist ist. Daher wäre es enorm schade, wenn wir am Saisonende unter dem Strich landen würden. Aber das werden wir nicht - da bin ich mir ganz sicher.

DFB.de: Was stimmt Sie positiv, dass Großaspach auch in der nächsten Saison in der 3. Liga an den Start gehen wird?

Morys: Ich bin noch nicht lange bei der Mannschaft, habe aber vom ersten Moment großen Ehrgeiz gespürt, die aktuelle Situation zu meistern. Unser Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt vier Punkte. Das schaffen wir! Während der Vorbereitung auf den Saisonendspurt müssen wir noch enger als Team zusammenwachsen und gemeinsam mit dem Umfeld als Einheit auftreten.

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