Serdar: "Pokal könnte i-Tüpfelchen unserer Saison werden"

Mit sieben Treffern in der Bundesliga ist Suat Serdar Schalkes aktuell torgefährlichster Profi. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler debütierte auch in der deutschen Nationalmannschaft. Vor dem DFB-Pokalachtelfinale gegen Hertha BSC am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live auf Sky) spricht er im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Tobias Gonscherowski über seine Ambitionen im DFB-Pokal.

DFB.de: Herr Serdar, welche frühesten Erinnerungen - vielleicht auch aus der eigenen Kindheit - verbinden Sie mit dem DFB-Pokal?

Suat Serdar: Eine schwierige Frage. Ich bin selbst im DFB-Pokal nie so richtig weit gekommen. Spontan fällt mir mein erstes Pokalspiel als Profi mit Mainz 05 ein. Wir haben damals in Unterhaching gespielt. Ansonsten erinnere ich mich an das Finale von 2018 zwischen Eintracht Frankfurt und Bayern München, als die Frankfurter Spieler den Pokal hochgehalten haben und man gesehen hat, dass auch die Bayern in einem Endspiel zu schlagen sind.

DFB.de: Welchen Stellenwert hat der Pokal für Sie?

Serdar: Einen großen, schließlich kann man mit sechs Siegen den Pokal und damit einen Titel gewinnen. Es wäre schon etwas Besonderes, den Pokal in den Händen zu halten. Davon kann man dann später noch seinen Kindern erzählen.

DFB.de: Welche Anziehungskraft übt das Finale in Berlin auf Sie aus?

Serdar: Das Pokalfinale wird in ganz Deutschland und auf der Welt gesehen. Das ist etwas ganz Besonderes. Wenn man es bis dorthin geschafft hat, wird einen das schon sehr stolz machen.

DFB.de: In den vergangenen beiden Jahren hat Schalke das Halb- und Viertelfinale erreicht und ist dann jeweils zuhause ausgeschieden. Inwieweit wurmt Sie die Niederlage gegen Werder Bremen im vergangenen Jahr noch besonders?

Serdar: Vergangenes Jahr lief die ganze Saison nicht so prickelnd. Bremen war an dem Tag auch sehr stark. In diesem Jahr ist alles offen. Wir sind als Team gereift, auch wenn wir eine junge Truppe sind. Wir spielen einen klaren Fußball und wissen, was wir machen. Das sieht man in der Bundesliga. Ich traue uns viel zu.

DFB.de: Im Achtelfinale trifft Schalke jetzt auf Hertha BSC. In der Bundesliga gelang am 3. Spieltag ein 3:0 - welche Aussagekraft hat dieses Resultat vom August fürs Pokalspiel im Februar?

Serdar: Gar keine, Nullkommanull. Hertha hat mit Jürgen Klinsmann einen neuen Trainer. Sie spielen inzwischen einen anderen Fußball und verteidigen sehr gut. Sie haben gerade in Wolfsburg nach Rückstand noch gewonnen. Es wird eine sehr harte Aufgabe. Ich bin froh, dass wir zuhause antreten können.

DFB.de: Hertha ist unter Klinsmann in der Bundesliga sogar auswärts noch ungeschlagen. Was sind die Stärken der Berliner?

Serdar: Ihr Abwehrverhalten ist top. Sie stehen sehr kompakt und lauern mit ihren schnellen Spielern wie Dodi Lukebakio auf Konter. Das zeichnet die Mannschaft aus. Aber wir haben unsere Fans im Rücken, wir spielen zuhause, werden alles geben und keinem Zweikampf aus dem Weg gehen.

DFB.de: Schalke ist im eigenen Stadion auch eine Macht und seit August ungeschlagen. Sie selbst haben sechs ihrer sieben Tore in der Veltins-Arena geschossen. Wie sehr genießen Sie die Auftritte vor eigenem Publikum, welche Stärke ziehen Sie daraus?

Serdar: Diese Stärke kann man nicht beschreiben. Es ist unbeschreiblich, was für eine Stimmung die Fans entfachen. Sie pushen uns bei jedem Zweikampf und fiebern mit. Das merkt jeder Einzelne im Spiel. Und das gibt einem auch noch einmal eine Extrapower, obwohl man eigentlich manchmal schon ausgepumpt ist. Wenn man dann - so wie ich - auch noch gerne zuhause trifft, ist das was ganz Besonderes.

DFB.de: Schalke hat eine große Pokaltradition und in diesem Jahrtausend auch schon dreimal den Cup geholt - zuletzt 2011. Ist das ein Ansporn oder doch eher zusätzlicher Druck für die Mannschaft?

Serdar: Druck würde ich es nicht nennen. Man kann sich im Pokal für eine tolle Saison belohnen, die man vielleicht gespielt hat. Bislang ist es für uns eine gute Saison, abgesehen vom Bayern-Spiel (0:5 am 19. Spieltag; Anm. d. Red.). Ich verspüre keinen Druck. Der Pokal könnte das i-Tüpfelchen unserer Saison werden. Wenn wir so weitermachen, ist alles möglich.

DFB.de: Sie sind in Ihrem zweiten Jahr auf Schalke richtig durchgestartet und Nationalspieler geworden. Welchen Anteil an Ihrer Formexplosion hat der neue Trainer David Wagner?

Serdar: Das komplette Trainerteam hatte einen großen Anteil daran. Ich habe ihm viel zu verdanken. Wir sind als Team insgesamt mutiger geworden. Unsere junge Truppe muss zwar noch viel lernen, aber wir haben in den vergangenen Wochen auch häufig gezeigt, dass wir uns auch gegen starke Mannschaften durchsetzen können. Die Chemie im Team stimmt sehr.

DFB.de: Wie wohl fühlen Sie sich auf Schalke?

Serdar: Ich fühle mich sehr wohl und bin froh, dass ich den Schritt von Mainz nach Schalke gemacht habe. Ich habe mich in Gelsenkirchen eingelebt. Es macht momentan enorm viel Spaß, auf Schalke Fußball zu spielen.

DFB.de: Nach der U 21-Vizeeuropameisterschaft haben Sie im vergangenen Herbst auch in der A-Nationalmannschaft debütiert. Am Ende der Saison steigt die EURO - welche Perspektive sehen Sie für sich?

Serdar: Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Ich möchte meine Leistungen auf Schalke bestätigen. Am Ende entscheidet der Bundestrainer, ich werde die Entscheidung dann respektieren. Ich bin einfach nur sehr stolz, dass ich schon jetzt drei Länderspiele absolviert habe. Damit war vor der Saison nicht unbedingt zu rechnen nach dem Jahr davor.

DFB.de: Sie haben auch alle Juniorennationalmannschaften des DFB durchlaufen. Wie schwer ist Ihnen die Entscheidung gefallen, für Deutschland zu spielen? Sie hätten auch für die Türkei antreten dürfen.

Serdar: Ja, aber ich habe schon in den Jugendnationalmannschaften für Deutschland gespielt. Es war dann immer mein Ziel, in die deutsche A-Nationalmannschaft berufen zu werden. Das hat geklappt. Ich habe meine Entscheidung nie bereut.

[tg]

Mit sieben Treffern in der Bundesliga ist Suat Serdar Schalkes aktuell torgefährlichster Profi. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler debütierte auch in der deutschen Nationalmannschaft. Vor dem DFB-Pokalachtelfinale gegen Hertha BSC am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live auf Sky) spricht er im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Tobias Gonscherowski über seine Ambitionen im DFB-Pokal.

DFB.de: Herr Serdar, welche frühesten Erinnerungen - vielleicht auch aus der eigenen Kindheit - verbinden Sie mit dem DFB-Pokal?

Suat Serdar: Eine schwierige Frage. Ich bin selbst im DFB-Pokal nie so richtig weit gekommen. Spontan fällt mir mein erstes Pokalspiel als Profi mit Mainz 05 ein. Wir haben damals in Unterhaching gespielt. Ansonsten erinnere ich mich an das Finale von 2018 zwischen Eintracht Frankfurt und Bayern München, als die Frankfurter Spieler den Pokal hochgehalten haben und man gesehen hat, dass auch die Bayern in einem Endspiel zu schlagen sind.

DFB.de: Welchen Stellenwert hat der Pokal für Sie?

Serdar: Einen großen, schließlich kann man mit sechs Siegen den Pokal und damit einen Titel gewinnen. Es wäre schon etwas Besonderes, den Pokal in den Händen zu halten. Davon kann man dann später noch seinen Kindern erzählen.

DFB.de: Welche Anziehungskraft übt das Finale in Berlin auf Sie aus?

Serdar: Das Pokalfinale wird in ganz Deutschland und auf der Welt gesehen. Das ist etwas ganz Besonderes. Wenn man es bis dorthin geschafft hat, wird einen das schon sehr stolz machen.

DFB.de: In den vergangenen beiden Jahren hat Schalke das Halb- und Viertelfinale erreicht und ist dann jeweils zuhause ausgeschieden. Inwieweit wurmt Sie die Niederlage gegen Werder Bremen im vergangenen Jahr noch besonders?

Serdar: Vergangenes Jahr lief die ganze Saison nicht so prickelnd. Bremen war an dem Tag auch sehr stark. In diesem Jahr ist alles offen. Wir sind als Team gereift, auch wenn wir eine junge Truppe sind. Wir spielen einen klaren Fußball und wissen, was wir machen. Das sieht man in der Bundesliga. Ich traue uns viel zu.

DFB.de: Im Achtelfinale trifft Schalke jetzt auf Hertha BSC. In der Bundesliga gelang am 3. Spieltag ein 3:0 - welche Aussagekraft hat dieses Resultat vom August fürs Pokalspiel im Februar?

Serdar: Gar keine, Nullkommanull. Hertha hat mit Jürgen Klinsmann einen neuen Trainer. Sie spielen inzwischen einen anderen Fußball und verteidigen sehr gut. Sie haben gerade in Wolfsburg nach Rückstand noch gewonnen. Es wird eine sehr harte Aufgabe. Ich bin froh, dass wir zuhause antreten können.

DFB.de: Hertha ist unter Klinsmann in der Bundesliga sogar auswärts noch ungeschlagen. Was sind die Stärken der Berliner?

Serdar: Ihr Abwehrverhalten ist top. Sie stehen sehr kompakt und lauern mit ihren schnellen Spielern wie Dodi Lukebakio auf Konter. Das zeichnet die Mannschaft aus. Aber wir haben unsere Fans im Rücken, wir spielen zuhause, werden alles geben und keinem Zweikampf aus dem Weg gehen.

DFB.de: Schalke ist im eigenen Stadion auch eine Macht und seit August ungeschlagen. Sie selbst haben sechs ihrer sieben Tore in der Veltins-Arena geschossen. Wie sehr genießen Sie die Auftritte vor eigenem Publikum, welche Stärke ziehen Sie daraus?

Serdar: Diese Stärke kann man nicht beschreiben. Es ist unbeschreiblich, was für eine Stimmung die Fans entfachen. Sie pushen uns bei jedem Zweikampf und fiebern mit. Das merkt jeder Einzelne im Spiel. Und das gibt einem auch noch einmal eine Extrapower, obwohl man eigentlich manchmal schon ausgepumpt ist. Wenn man dann - so wie ich - auch noch gerne zuhause trifft, ist das was ganz Besonderes.

DFB.de: Schalke hat eine große Pokaltradition und in diesem Jahrtausend auch schon dreimal den Cup geholt - zuletzt 2011. Ist das ein Ansporn oder doch eher zusätzlicher Druck für die Mannschaft?

Serdar: Druck würde ich es nicht nennen. Man kann sich im Pokal für eine tolle Saison belohnen, die man vielleicht gespielt hat. Bislang ist es für uns eine gute Saison, abgesehen vom Bayern-Spiel (0:5 am 19. Spieltag; Anm. d. Red.). Ich verspüre keinen Druck. Der Pokal könnte das i-Tüpfelchen unserer Saison werden. Wenn wir so weitermachen, ist alles möglich.

DFB.de: Sie sind in Ihrem zweiten Jahr auf Schalke richtig durchgestartet und Nationalspieler geworden. Welchen Anteil an Ihrer Formexplosion hat der neue Trainer David Wagner?

Serdar: Das komplette Trainerteam hatte einen großen Anteil daran. Ich habe ihm viel zu verdanken. Wir sind als Team insgesamt mutiger geworden. Unsere junge Truppe muss zwar noch viel lernen, aber wir haben in den vergangenen Wochen auch häufig gezeigt, dass wir uns auch gegen starke Mannschaften durchsetzen können. Die Chemie im Team stimmt sehr.

DFB.de: Wie wohl fühlen Sie sich auf Schalke?

Serdar: Ich fühle mich sehr wohl und bin froh, dass ich den Schritt von Mainz nach Schalke gemacht habe. Ich habe mich in Gelsenkirchen eingelebt. Es macht momentan enorm viel Spaß, auf Schalke Fußball zu spielen.

DFB.de: Nach der U 21-Vizeeuropameisterschaft haben Sie im vergangenen Herbst auch in der A-Nationalmannschaft debütiert. Am Ende der Saison steigt die EURO - welche Perspektive sehen Sie für sich?

Serdar: Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Ich möchte meine Leistungen auf Schalke bestätigen. Am Ende entscheidet der Bundestrainer, ich werde die Entscheidung dann respektieren. Ich bin einfach nur sehr stolz, dass ich schon jetzt drei Länderspiele absolviert habe. Damit war vor der Saison nicht unbedingt zu rechnen nach dem Jahr davor.

DFB.de: Sie haben auch alle Juniorennationalmannschaften des DFB durchlaufen. Wie schwer ist Ihnen die Entscheidung gefallen, für Deutschland zu spielen? Sie hätten auch für die Türkei antreten dürfen.

Serdar: Ja, aber ich habe schon in den Jugendnationalmannschaften für Deutschland gespielt. Es war dann immer mein Ziel, in die deutsche A-Nationalmannschaft berufen zu werden. Das hat geklappt. Ich habe meine Entscheidung nie bereut.

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