Sebastian Völzow: "Im Torwart-Camp Leitplanken setzen"

Acht Jahre lang Keeper bei Arminia Bielefeld, seit 2014 Torwart-Trainer im Nachwuchsbereich der Ostwestfalen: Sebastian Völzow ist eng mit dem Zweitligisten verbunden. Der 35-Jährige gibt seine Erfahrung - unter anderem aus drei Zweitligaspielen für Rot Weiss Ahlen sowie 46 Regionalligapartien und 94 Oberligaeinsätzen für den Wuppertaler SV und den SC Verl - an die Bielefelder Nachwuchstorhüter weiter und ist als Koordinator regelmäßig auf der Suche nach neuen Talenten. Im DFB.de-Interview spricht Sebastian Völzow mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das DFB-Torwartcamp und die Entwicklung im Torhüterspiel.

DFB.de: Torhütern und Linksaußen wird nachgesagt, dass sie einen Tick haben. Welcher ist Ihrer, Herr Völzow?

Sebastian Völzow: Ich habe bestimmt ganz viele. (lacht) Die Einschätzung überlasse ich aber lieber anderen. Ein Tick muss ja auch nicht immer negativ behaftet sein. Als Torhüter musst du mental anders funktionieren und auch von der Art her anders als Feldspieler sein.

DFB.de: Sie waren Torhüter bei Arminia Bielefeld und Rot Weiss Ahlen in der 2. Bundesliga, arbeiten nun als Torwarttrainer. Was macht für Sie die Faszination an der Torhüterposition aus?

Völzow: Als Torhüter spielst du meiner Meinung nach auf der wichtigsten Position überhaupt. Bei einer Mannschaft fällt es immer mehr ins Gewicht, wenn sie im Tor schlecht aufgestellt ist, als wenn ein Feldspieler nicht über die notwendige Qualität verfügt. Als Torwart trägst du eine extreme Verantwortung. Da du den Ball als einziger Spieler in die Hand nehmen darfst, bist du auch ein Stück weit ein Einzelkämpfer in einer Mannschaftssportart.

DFB.de: Welcher Torwarttrainer hat Sie besonders geprägt?

Völzow: Da ich die meiste Zeit meiner Karriere bei der Arminia verbrachte habe, konnte ich besonders von Thomas Schlieck, der inzwischen für Borussia Dortmund tätig ist, viel lernen. Ich hatte aber das Glück, dass ich unter zahlreichen unterschiedlichen Charakteren trainiert habe. Beim Wuppertaler SV hatte beispielsweise Stefan Brasas besonderen Wert auf die Fitness gelegt. Kurzfristig hat das nicht so viel Spaß gemacht, die Ergebnisse haben das aber wettgemacht. Insgesamt habe ich von jedem Torwarttrainer etwas für meine Arbeit mitnehmen können.

DFB.de: Sie haben Ihre Karriere mit 28 Jahren schon früh beendet. Warum?

Völzow: Ich hätte 2011 auch noch weiterspielen können. Allerdings habe ich mir die Frage gestellt, wo ich die größere Perspektive sehe: Im Fußball oder mit meiner selbstständigen Tätigkeit als Finanzanlagenberater. Ich wollte mein soziales Umfeld in und rund um Bielefeld nicht verlassen und habe deshalb dann nur noch ein Jahr in der Bezirksliga bei der Warendorfer Sportunion gespielt.

DFB.de: Wann kam Ihnen der Gedanke, nach der Karriere als Torwarttrainer zu arbeiten?

Völzow: Um ganz ehrlich zu sein: Das klare Ziel hatte ich nie. Die Warendorfer Sportunion hatte mich gefragt, ob ich auch das Torwarttraining übernehmen könnte. Etwas später ist dann mein Trauzeuge und bester Freund Carsten Rump, Co-Trainer der ersten Mannschaft von Arminia Bielefeld, auf mich zugekommen, ob ich es mir vorstellen könnte, als Trainer die Ferienfußballschule für sechs- bis zehnjährige Kinder zu begleiten. So bin ich dann auch in die Nachwuchsabteilung der Arminia reingerutscht. Als Torwart-Nachwuchskoordinator scoute ich seit 2015 für die Altersklassen ab der U 14 und stehe mit der U 17 regelmäßig auf dem Feld.

DFB.de: Wie sehr haben sich die Anforderungen an die Torhüterposition in den vergangenen Jahren verändert?

Völzow: Mit der Einführung der Rückpassregel im Jahr 1992 begann ein logischer Prozess. Im Laufe der Zeit ist es für das Torhüterspiel immer wichtiger geworden, dass du als Torwart auch mit den Füßen sehr gut mit dem Ball umgehen kannst. DFB-Kapitän Manuel Neuer hat diese Entwicklung ab 2004 auf die Spitze getrieben, indem er teilweise mehr als 30 Meter vor seinem eigenen Strafraum steht und oft aktiv am Spiel teilnimmt. Dagegen ist der "Typ Oliver Kahn", der als Vertreter der klassischen Torwartschule seine Stärken vor allem bei den Reflexen auf der Linie und beim Vereiteln von Großchancen unmittelbar vor dem Tor hatte, mittlerweile ausgestorben. Ohne eine fußballerisch gute Ausbildung geht es auch bei Torhütern nicht mehr. Sie sind längst ein wesentlicher Bestandteil des Aufbauspiels. Entsprechend nehmen sie auch häufig an den Passformen im Training teil.

DFB.de: Fehler werden in den meisten Fällen direkt mit einem Gegentor bestraft. Wie geht man als Torhüter mit diesem Druck um?

Völzow: Das ist einer der zentralen Punkte, aber auch nur eingeschränkt trainierbar. Wir wollen die Torhüter optimal vorbereiten, damit die Fehler erst gar nicht entstehen. Da arbeiten wir viel mit Übungen zur Orientierung und zur Wahrnehmung. Falls doch mal ein Fehler passieren sollte, reden wir viel mit dem Spieler und wiederholen diese Situation. Es sind selten technische Fehler, sondern häufiger falsche Entscheidungen, die getroffen worden sind. Wir wollen den Torhütern Lösungsansätze auf den Weg geben.

DFB.de: Die Torwartposition hat auch die Besonderheit, dass immer nur einer spielen kann. Was raten Sie Torhütern, die hintendran sind?

Völzow: Dass sie sich nicht hängen lassen, sondern eine "Jetzt erst recht"-Einstellung an den Tag legen sollen. Jede Trainingseinheit ist eine Chance, um sich anzubieten. Es kann mitunter lange dauern, bis sich die Situation ändert. Dann kann es aber schlagartig gehen. Das haben wir auch in dieser Saison schon bei unserer U 17 gesehen. Nach Arne Schulz, der sich eine Kreuzbandzerrung zugezogen hatte, ist auch Luis Weber mit einem Haarriss in der linken Hand ausgefallen. Wir haben jedoch das Glück, dass wir mit Luis Ackermann noch einen dritten Torhüter haben, der seine Aufgabe ebenfalls mehr als ordentlich macht.

DFB.de: Sie wurden vom DFB als Hospitant für das Torwartcamp der U-Nationalmannschaften eingeladen. Wie kam der Kontakt zu Stande?

Völzow: Vor einiger Zeit hatte ich Finn Holsing, dem Nachwuchsleiter von Arminia Bielefeld, signalisiert, dass ich mich gerne weiter fortbilden möchte. Vor ungefähr sechs Wochen kam er dann auf mich zu, dass ich an dem Camp in Kamen-Kaiserau teilnehmen darf. Leider musste ich kurzfristig krankheitsbedingt absagen. Es gab aber bereits Signale, dass wir das möglicherweise im nächsten Jahr nachholen können. Ich würde mich darüber jedenfalls sehr freuen.

DFB.de: Was ist das Ziel eines solchen Camps?

Völzow: Insgesamt 24 Spieler aus den Altersklassen U 15 bis U 20 haben an dem dreitägigen Camp teilgenommen. So gibt es aus meiner Sicht zum einen den Austausch zwischen den Torhütern. Zum anderen nehmen die Spieler neue Reize und Anreize in die Vereine mit. Fast 50 Prozent des Trainings dreht sich aus meiner Erfahrung in einem solchen Camp um Übungen für die Orientierung und die Wahrnehmung oder um Videoanalysen. Die Trainer der verschiedenen Auswahlmannschaften bekommen so auch einen Überblick über den Leistungsstand der Torhüter, die vielleicht aktuell nicht in der ersten Reihe stehen. Im Nachwuchsbereich kann sich das aber schnell ändern, etwa durch einen Wachstumsschub. Durch das Camp sehen die DFB-Trainer auch, mit welchen Techniken und Strukturen die Vereine ihre Torhüter ausbilden. So können besser Leitplanken gesetzt werden, zwischen denen die Spieler ihre eigenen Stärken entwickeln.

DFB.de: Welche Eigenschaften muss ein Torhüter für den Durchbruch mitbringen?

Völzow: Vor allem die richtige Mentalität. Als Torhüter benötigst du Mut und Überwindung, dich mit den Augen voraus in einen Zweikampf zu werfen. Es muss dir Spaß machen, dich dem Ball hinterherzuwerfen und im Dreck zu rollen. Auch mit Rückschlägen muss ein Torhüter gut umgehen können.

DFB.de: Wie sehen Ihre weiteren Ziele aus?

Völzow: Ich stehe bei der Nachwuchsabteilung von Arminia Bielefeld noch bis zum Sommer 2020 unter Vertrag. Es gibt keinen Druck oder einen Karriereplan, den ich verfolgen will. Als Armine wäre es sicher ein Traum, irgendwann mal im Profibereich beim DSC tätig sein zu dürfen. Mir macht die Arbeit im Nachwuchsbereich aber auch sehr viel Spaß. Daher könnte ich mir auch vorstellen, da zu bleiben.

DFB.de: Es gibt nur wenige ehemalige Torhüter, die den Weg als Cheftrainer einschlagen. Warum ist das so?

Völzow: Mein Eindruck ist der, dass die Torhüter große Leidenschaft für ihre Position mitbringen und daher als Torwarttrainer aufgehen. Gleichzeitig glaube ich aber auch, dass es mitunter Zweifel gibt, ob ein Torhüter eine Mannschaft auch im Offensivbereich weiterentwickeln kann.

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Acht Jahre lang Keeper bei Arminia Bielefeld, seit 2014 Torwart-Trainer im Nachwuchsbereich der Ostwestfalen: Sebastian Völzow ist eng mit dem Zweitligisten verbunden. Der 35-Jährige gibt seine Erfahrung - unter anderem aus drei Zweitligaspielen für Rot Weiss Ahlen sowie 46 Regionalligapartien und 94 Oberligaeinsätzen für den Wuppertaler SV und den SC Verl - an die Bielefelder Nachwuchstorhüter weiter und ist als Koordinator regelmäßig auf der Suche nach neuen Talenten. Im DFB.de-Interview spricht Sebastian Völzow mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das DFB-Torwartcamp und die Entwicklung im Torhüterspiel.

DFB.de: Torhütern und Linksaußen wird nachgesagt, dass sie einen Tick haben. Welcher ist Ihrer, Herr Völzow?

Sebastian Völzow: Ich habe bestimmt ganz viele. (lacht) Die Einschätzung überlasse ich aber lieber anderen. Ein Tick muss ja auch nicht immer negativ behaftet sein. Als Torhüter musst du mental anders funktionieren und auch von der Art her anders als Feldspieler sein.

DFB.de: Sie waren Torhüter bei Arminia Bielefeld und Rot Weiss Ahlen in der 2. Bundesliga, arbeiten nun als Torwarttrainer. Was macht für Sie die Faszination an der Torhüterposition aus?

Völzow: Als Torhüter spielst du meiner Meinung nach auf der wichtigsten Position überhaupt. Bei einer Mannschaft fällt es immer mehr ins Gewicht, wenn sie im Tor schlecht aufgestellt ist, als wenn ein Feldspieler nicht über die notwendige Qualität verfügt. Als Torwart trägst du eine extreme Verantwortung. Da du den Ball als einziger Spieler in die Hand nehmen darfst, bist du auch ein Stück weit ein Einzelkämpfer in einer Mannschaftssportart.

DFB.de: Welcher Torwarttrainer hat Sie besonders geprägt?

Völzow: Da ich die meiste Zeit meiner Karriere bei der Arminia verbrachte habe, konnte ich besonders von Thomas Schlieck, der inzwischen für Borussia Dortmund tätig ist, viel lernen. Ich hatte aber das Glück, dass ich unter zahlreichen unterschiedlichen Charakteren trainiert habe. Beim Wuppertaler SV hatte beispielsweise Stefan Brasas besonderen Wert auf die Fitness gelegt. Kurzfristig hat das nicht so viel Spaß gemacht, die Ergebnisse haben das aber wettgemacht. Insgesamt habe ich von jedem Torwarttrainer etwas für meine Arbeit mitnehmen können.

DFB.de: Sie haben Ihre Karriere mit 28 Jahren schon früh beendet. Warum?

Völzow: Ich hätte 2011 auch noch weiterspielen können. Allerdings habe ich mir die Frage gestellt, wo ich die größere Perspektive sehe: Im Fußball oder mit meiner selbstständigen Tätigkeit als Finanzanlagenberater. Ich wollte mein soziales Umfeld in und rund um Bielefeld nicht verlassen und habe deshalb dann nur noch ein Jahr in der Bezirksliga bei der Warendorfer Sportunion gespielt.

DFB.de: Wann kam Ihnen der Gedanke, nach der Karriere als Torwarttrainer zu arbeiten?

Völzow: Um ganz ehrlich zu sein: Das klare Ziel hatte ich nie. Die Warendorfer Sportunion hatte mich gefragt, ob ich auch das Torwarttraining übernehmen könnte. Etwas später ist dann mein Trauzeuge und bester Freund Carsten Rump, Co-Trainer der ersten Mannschaft von Arminia Bielefeld, auf mich zugekommen, ob ich es mir vorstellen könnte, als Trainer die Ferienfußballschule für sechs- bis zehnjährige Kinder zu begleiten. So bin ich dann auch in die Nachwuchsabteilung der Arminia reingerutscht. Als Torwart-Nachwuchskoordinator scoute ich seit 2015 für die Altersklassen ab der U 14 und stehe mit der U 17 regelmäßig auf dem Feld.

DFB.de: Wie sehr haben sich die Anforderungen an die Torhüterposition in den vergangenen Jahren verändert?

Völzow: Mit der Einführung der Rückpassregel im Jahr 1992 begann ein logischer Prozess. Im Laufe der Zeit ist es für das Torhüterspiel immer wichtiger geworden, dass du als Torwart auch mit den Füßen sehr gut mit dem Ball umgehen kannst. DFB-Kapitän Manuel Neuer hat diese Entwicklung ab 2004 auf die Spitze getrieben, indem er teilweise mehr als 30 Meter vor seinem eigenen Strafraum steht und oft aktiv am Spiel teilnimmt. Dagegen ist der "Typ Oliver Kahn", der als Vertreter der klassischen Torwartschule seine Stärken vor allem bei den Reflexen auf der Linie und beim Vereiteln von Großchancen unmittelbar vor dem Tor hatte, mittlerweile ausgestorben. Ohne eine fußballerisch gute Ausbildung geht es auch bei Torhütern nicht mehr. Sie sind längst ein wesentlicher Bestandteil des Aufbauspiels. Entsprechend nehmen sie auch häufig an den Passformen im Training teil.

DFB.de: Fehler werden in den meisten Fällen direkt mit einem Gegentor bestraft. Wie geht man als Torhüter mit diesem Druck um?

Völzow: Das ist einer der zentralen Punkte, aber auch nur eingeschränkt trainierbar. Wir wollen die Torhüter optimal vorbereiten, damit die Fehler erst gar nicht entstehen. Da arbeiten wir viel mit Übungen zur Orientierung und zur Wahrnehmung. Falls doch mal ein Fehler passieren sollte, reden wir viel mit dem Spieler und wiederholen diese Situation. Es sind selten technische Fehler, sondern häufiger falsche Entscheidungen, die getroffen worden sind. Wir wollen den Torhütern Lösungsansätze auf den Weg geben.

DFB.de: Die Torwartposition hat auch die Besonderheit, dass immer nur einer spielen kann. Was raten Sie Torhütern, die hintendran sind?

Völzow: Dass sie sich nicht hängen lassen, sondern eine "Jetzt erst recht"-Einstellung an den Tag legen sollen. Jede Trainingseinheit ist eine Chance, um sich anzubieten. Es kann mitunter lange dauern, bis sich die Situation ändert. Dann kann es aber schlagartig gehen. Das haben wir auch in dieser Saison schon bei unserer U 17 gesehen. Nach Arne Schulz, der sich eine Kreuzbandzerrung zugezogen hatte, ist auch Luis Weber mit einem Haarriss in der linken Hand ausgefallen. Wir haben jedoch das Glück, dass wir mit Luis Ackermann noch einen dritten Torhüter haben, der seine Aufgabe ebenfalls mehr als ordentlich macht.

DFB.de: Sie wurden vom DFB als Hospitant für das Torwartcamp der U-Nationalmannschaften eingeladen. Wie kam der Kontakt zu Stande?

Völzow: Vor einiger Zeit hatte ich Finn Holsing, dem Nachwuchsleiter von Arminia Bielefeld, signalisiert, dass ich mich gerne weiter fortbilden möchte. Vor ungefähr sechs Wochen kam er dann auf mich zu, dass ich an dem Camp in Kamen-Kaiserau teilnehmen darf. Leider musste ich kurzfristig krankheitsbedingt absagen. Es gab aber bereits Signale, dass wir das möglicherweise im nächsten Jahr nachholen können. Ich würde mich darüber jedenfalls sehr freuen.

DFB.de: Was ist das Ziel eines solchen Camps?

Völzow: Insgesamt 24 Spieler aus den Altersklassen U 15 bis U 20 haben an dem dreitägigen Camp teilgenommen. So gibt es aus meiner Sicht zum einen den Austausch zwischen den Torhütern. Zum anderen nehmen die Spieler neue Reize und Anreize in die Vereine mit. Fast 50 Prozent des Trainings dreht sich aus meiner Erfahrung in einem solchen Camp um Übungen für die Orientierung und die Wahrnehmung oder um Videoanalysen. Die Trainer der verschiedenen Auswahlmannschaften bekommen so auch einen Überblick über den Leistungsstand der Torhüter, die vielleicht aktuell nicht in der ersten Reihe stehen. Im Nachwuchsbereich kann sich das aber schnell ändern, etwa durch einen Wachstumsschub. Durch das Camp sehen die DFB-Trainer auch, mit welchen Techniken und Strukturen die Vereine ihre Torhüter ausbilden. So können besser Leitplanken gesetzt werden, zwischen denen die Spieler ihre eigenen Stärken entwickeln.

DFB.de: Welche Eigenschaften muss ein Torhüter für den Durchbruch mitbringen?

Völzow: Vor allem die richtige Mentalität. Als Torhüter benötigst du Mut und Überwindung, dich mit den Augen voraus in einen Zweikampf zu werfen. Es muss dir Spaß machen, dich dem Ball hinterherzuwerfen und im Dreck zu rollen. Auch mit Rückschlägen muss ein Torhüter gut umgehen können.

DFB.de: Wie sehen Ihre weiteren Ziele aus?

Völzow: Ich stehe bei der Nachwuchsabteilung von Arminia Bielefeld noch bis zum Sommer 2020 unter Vertrag. Es gibt keinen Druck oder einen Karriereplan, den ich verfolgen will. Als Armine wäre es sicher ein Traum, irgendwann mal im Profibereich beim DSC tätig sein zu dürfen. Mir macht die Arbeit im Nachwuchsbereich aber auch sehr viel Spaß. Daher könnte ich mir auch vorstellen, da zu bleiben.

DFB.de: Es gibt nur wenige ehemalige Torhüter, die den Weg als Cheftrainer einschlagen. Warum ist das so?

Völzow: Mein Eindruck ist der, dass die Torhüter große Leidenschaft für ihre Position mitbringen und daher als Torwarttrainer aufgehen. Gleichzeitig glaube ich aber auch, dass es mitunter Zweifel gibt, ob ein Torhüter eine Mannschaft auch im Offensivbereich weiterentwickeln kann.

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