Schweinsteiger: "Mischung aus Romantiker und Fußballnerd"

Auf seiner ersten Station als Cheftrainer im deutschen Profifußball soll Tobias Schweinsteiger (40) den VfL Osnabrück in der 3. Liga aus Erfolgskurs bringen. Im DFB.de-Interview spricht der ältere Bruder von Weltmeister Bastian Schweinsteiger mit Mitarbeiter Filippos Kounelis über seinen Start an der Bremer Brücke und einen Abstecher in die Heimat für den guten Zweck.

DFB.de: Die Länderspielpause konnten Sie für einen Abstecher in Ihre bayerische Heimat nutzen. Wie gut tat diese Abwechslung nach den recht turbulenten Wochen seit Ihrer Amtsübernahme beim VfL Osnabrück, Herr Schweinsteiger?

Tobias Schweinsteiger: Es ist zwar korrekt, dass ich in meine Heimat gefahren bin. Die Beine hochlegen konnte ich allerdings nicht. Sowohl in Nürnberg als auch in Rosenheim musste ich noch ein paar Sachen erledigen, die sich seit meinem Wechsel zum VfL Osnabrück aufgestaut haben. Da ich aber schon einmal dort war, habe ich aber auch die Zeit genutzt, um am "Bananenflanker Legendentag" teilzunehmen. Bei diesem Benefizspiel in Regensburg habe ich gemeinsam mit anderen ehemaligen Fußballprofis, unter anderem Weltmeister Sami Khedira oder Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann, für den guten Zweck gespielt. Die kompletten Einnahmen gingen an das "Team Bananenflanke", das sich besonders für Kinder mit geistiger Beeinträchtigung einsetzt.

DFB.de: Haben Sie sich zum Abschalten auch einen Besuch auf der Wies'n gegönnt?

Schweinsteiger: Zeitlich wäre es vielleicht möglich gewesen. Allerdings habe ich meine Prioritäten derzeit etwas anders gelegt. Meine freie Zeit wollte ich auch dazu nutzen, um die zurückliegenden Wochen beim VfL Osnabrück ein wenig Revue passieren zu lassen.

DFB.de: Da sind wir ja schon mitten im Thema: Seit insgesamt vier Pflichtspielen sind Sie als Cheftrainer für den VfL Osnabrück tätig. Wie lautet Ihr Zwischenfazit nach vier von neun möglichen Punkten in der Liga und dem Erreichen des Halbfinales im Verbandspokal?

Schweinsteiger: Vor allem die erste Woche beim VfL war sehr intensiv. Nur wenige Tage nach meinem Amtsantritt stand bereits das Derby beim VfB Oldenburg auf dem Programm. Danach ist der Alltag allmählich eingekehrt. Mit der Analyse der Oldenburg-Partie konnte ich auch besser bewerten, an welchen Stellschrauben wir drehen müssen. Mittlerweile bin ich mir auch bei fast allen Spielern sicher, auf welcher Position sie am besten zur Geltung kommen. Nachdem das Bild der Mannschaft immer klarer wurde, zeigen sich in den jüngsten Begegnungen auch die ersten positiven Resultate. Die Struktur innerhalb der Mannschaft und die Balance sowie unsere Aktionen im Ballbesitz sind schon deutlich besser geworden. Allerdings gibt es noch immer reichlich zu tun.

DFB.de: Welche "Baustellen" haben Sie denn innerhalb der Mannschaft ausfindig gemacht?

Schweinsteiger: Im physischen Bereich müssen sich die Jungs noch steigern. Aber auch mental können wir die Spieler wieder besser in Form bringen. Wenn man sechs Spiele in Folge nicht gewinnt, muss man das in den Köpfen erst einmal verarbeiten. Deswegen nutzen wir jede Gelegenheit, um mit den Akteuren Einzelgespräche zu führen. Nebenbei müssen wir aber auch noch den einen oder anderen Punkt holen. Damit das gelingt, legen wir den Fokus auf das, was wir bereits gut können und versuchen, diese Fertigkeiten weiter auszubauen. So funktionieren unsere Phasen mit Ballbesitz zum Beispiel schon gut. Jetzt wollen wir aber daran arbeiten, dass wir noch mehr Tempowechsel generieren, um damit unsere Umschaltsituationen besser ausspielen zu können.

DFB.de: Im Verbandspokal von Niedersachsen ist Ihr Team mit dem 3:0-Auswärtserfolg beim VfV Borussia 06 Hildesheim aus der Regionalliga Nord in das Halbfinale eingezogen. Welche Erkenntnisse konnten Sie gewinnen?

Schweinsteiger: Vor allem, dass die Jungs eine ausgezeichnete Einstellung mitbringen. Auch bei sehr schwierigen Platzverhältnissen hat die Mannschaften Lösungen gefunden. Dass auf diesem Geläuf spielerisch nicht alles geklappt hat, darüber kann ich hinwegsehen. Die Mentalität der Mannschaft ist auf jeden Fall sehr gut.

DFB.de: Sie waren zuvor beim Hamburger SV und 1. FC Nürnberg jeweils als Co-Trainer tätig, tragen beim VfL jetzt als Cheftrainer die sportliche Verantwortung. Wie sehr haben Sie diesen Moment herbeigesehnt?

Schweinsteiger: Nachdem ich 2019 bereits für ein halbes Jahr den FC Juniors Oberösterreich aus Pasching in der 2. Liga trainiert hatte, war für mich klar, dass ich eines Tages erneut als Cheftrainer arbeiten möchte. Bei meinen Stationen in Nürnberg und beim HSV habe ich die notwendigen Erfahrungen dafür gesammelt und nebenbei auch die Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolviert. Auf die erste Tätigkeit als Chefcoach wollte ich damit vorbereitet sein. Und jetzt kam durch das Angebot aus Osnabrück tatsächlich die Chance - vielleicht sogar etwas früher als erwartet, aber ich fühle mich bereit.

DFB.de: Einer Ihrer Förderer als Trainer war Dieter Hecking, mit dem Sie beim Hamburger SV, aber auch zuletzt in Nürnberg - wenn auch in einer anderen Konstellation - zusammengearbeitet haben. Wie hat Ihr ehemaliger "Chef", der als Sportvorstand beim FCN tätig ist, Ihren Entschluss aufgenommen?

Schweinsteiger: Ich denke, dass er mich gerne in Nürnberg behalten hätte. Sportlich wird er daher wohl keine Jubelsprünge gemacht haben. Auf privater Ebene hat er sich für mich aber sehr gefreut. Seit der gemeinsamen Zeit in Hamburg sind wir Freunde geworden. Hin und wieder halten wir Kontakt. Zum Beispiel hatte mir Dieter zu unserem ersten Sieg im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen gratuliert.

DFB.de: Als welchen Trainertypen würden Sie sich beschreiben?

Schweinsteiger: Bei mir ist es wohl eine Mischung aus Fußballromantiker und Fußballnerd. Während meiner eigenen aktiven Laufbahn habe ich viel von meinen Emotionen und meiner Physis gelebt. Von meinen eigenen Trainern habe ich in dieser Zeit immer so viel wie möglich mitgenommen. Dabei habe ich mich auch als Spieler schon immer für die taktischen Hintergründe interessiert.

DFB.de: Von welchem Ihrer "Lehrmeister" haben Sie denn am meisten gelernt?

Schweinsteiger: Da gibt es so einige Trainer, unter denen ich mich gut entwickelt habe. Zum Beispiel habe ich während der gemeinsamen Zeit mit dem aktuellen HSV-Trainer Tim Walter bei der zweiten Mannschaft des FC Bayern München sehr viel gelernt. Am meisten geprägt hat mich aber wohl Erik ten Hag, ebenfalls beim FC Bayern II. Er war derjenige, der mich schon in frühen Jahren in die Richtung einer Trainerlaufbahn geschubst hat. Mich freut sehr, welche Karriere er bis zu seiner aktuellen Station bei Manchester United hingelegt hat.

DFB.de: Als Spieler haben Sie alle Facetten des Profifußballs kennengelernt. Ist dieses Wissen im Umgang mit dem Team für Ihre jetzige Tätigkeit von Vorteil?

Schweinsteiger: Es kann nie schaden, Erfahrungen aus verschiedenen Perspektiven zu sammeln. In meiner täglichen Arbeit entstehen immer wieder Situationen, in denen ich den Jungs besser helfen kann, weil ich vielleicht auch selbst schon einmal in einer ähnlichen Situation gesteckt habe. Fakt ist, das mir meine Zeit als aktiver Spieler den Einstieg in denTrainerberuf erleichtert hat. Ich bin mir aber ebenfalls sicher, dass die frühere aktive Laufbahn allein noch keinen guten Trainer ausmacht. Die schulische Ausbildung mit den dazugehörenden Scheinen ist mindestens genauso wichtig. Die richtige Mischung formt dann auch einen guten Trainer.

DFB.de:Während Sie eine Laufbahn als Trainer eingeschlagen haben, ist Ihr Bruder Bastian nach seiner Karriere unter anderem als TV-Experte im Einsatz. Wäre eine solche Position nicht auch etwas für Sie?

Schweinsteiger: Dadurch, dass auch ich vor einigen Jahren in diesem Bereich bei DAZN und Sky einige Erfahrungen gesammelt habe, kann ich sagen, dass es ganz nett ist, auch mal hinter die Kulissen zu blicken. Besonders die Analysen haben mir sehr viel Spaß gemacht. Meine Zukunft sehe ich aber eher an der Seitenlinie als vor der Kamera.

DFB.de: Außerdem zeigt Ihr Bruder jetzt auch sein musikalisches Talent. Für den Werbespot einer Baumarktkette trällert er unter der Dusche das Lied "Mr. Vain" aus den 90er-Jahren. War er schon als Kind so musikalisch begabt?

Schweinsteiger: Daran kann ich mich gar nicht erinnern. (lacht) Ich muss allerdings gestehen, dass ich diesen Werbespot noch gar nicht gesehen habe. Ich weiß nicht einmal, um welches Lied es sich handelt. Wenn ich den Fernseher einschalte, um ein Spiel zu sehen, dann erst kurz vor Spielbeginn. Danach schalte ich auch direkt wieder aus (lacht).

DFB.de: Zum Abschluss: Welche Ziele verfolgen Sie mit dem VfL Osnabrück und was ist in dieser Saison möglich?

Schweinsteiger: Das ist in der jetzigen Phase sehr schwierig zu beantworten. Die 3. Liga ist extrem ausgeglichen. Wenn man ein paar Spiele in Folge gewinnt, ist man schnell wieder oben dabei. Wir haben in dieser Saison aber schon einige Punkte liegen gelassen. Daher sind wird jetzt nicht in der Position, die großen Parolen heraus zu posaunen. Kurzfristig wollen wir aber in den nächsten Spielen ungeschlagen bleiben und uns damit aus der aktuellen Lage befreien.

[mspw]

Auf seiner ersten Station als Cheftrainer im deutschen Profifußball soll Tobias Schweinsteiger (40) den VfL Osnabrück in der 3. Liga aus Erfolgskurs bringen. Im DFB.de-Interview spricht der ältere Bruder von Weltmeister Bastian Schweinsteiger mit Mitarbeiter Filippos Kounelis über seinen Start an der Bremer Brücke und einen Abstecher in die Heimat für den guten Zweck.

DFB.de: Die Länderspielpause konnten Sie für einen Abstecher in Ihre bayerische Heimat nutzen. Wie gut tat diese Abwechslung nach den recht turbulenten Wochen seit Ihrer Amtsübernahme beim VfL Osnabrück, Herr Schweinsteiger?

Tobias Schweinsteiger: Es ist zwar korrekt, dass ich in meine Heimat gefahren bin. Die Beine hochlegen konnte ich allerdings nicht. Sowohl in Nürnberg als auch in Rosenheim musste ich noch ein paar Sachen erledigen, die sich seit meinem Wechsel zum VfL Osnabrück aufgestaut haben. Da ich aber schon einmal dort war, habe ich aber auch die Zeit genutzt, um am "Bananenflanker Legendentag" teilzunehmen. Bei diesem Benefizspiel in Regensburg habe ich gemeinsam mit anderen ehemaligen Fußballprofis, unter anderem Weltmeister Sami Khedira oder Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann, für den guten Zweck gespielt. Die kompletten Einnahmen gingen an das "Team Bananenflanke", das sich besonders für Kinder mit geistiger Beeinträchtigung einsetzt.

DFB.de: Haben Sie sich zum Abschalten auch einen Besuch auf der Wies'n gegönnt?

Schweinsteiger: Zeitlich wäre es vielleicht möglich gewesen. Allerdings habe ich meine Prioritäten derzeit etwas anders gelegt. Meine freie Zeit wollte ich auch dazu nutzen, um die zurückliegenden Wochen beim VfL Osnabrück ein wenig Revue passieren zu lassen.

DFB.de: Da sind wir ja schon mitten im Thema: Seit insgesamt vier Pflichtspielen sind Sie als Cheftrainer für den VfL Osnabrück tätig. Wie lautet Ihr Zwischenfazit nach vier von neun möglichen Punkten in der Liga und dem Erreichen des Halbfinales im Verbandspokal?

Schweinsteiger: Vor allem die erste Woche beim VfL war sehr intensiv. Nur wenige Tage nach meinem Amtsantritt stand bereits das Derby beim VfB Oldenburg auf dem Programm. Danach ist der Alltag allmählich eingekehrt. Mit der Analyse der Oldenburg-Partie konnte ich auch besser bewerten, an welchen Stellschrauben wir drehen müssen. Mittlerweile bin ich mir auch bei fast allen Spielern sicher, auf welcher Position sie am besten zur Geltung kommen. Nachdem das Bild der Mannschaft immer klarer wurde, zeigen sich in den jüngsten Begegnungen auch die ersten positiven Resultate. Die Struktur innerhalb der Mannschaft und die Balance sowie unsere Aktionen im Ballbesitz sind schon deutlich besser geworden. Allerdings gibt es noch immer reichlich zu tun.

DFB.de: Welche "Baustellen" haben Sie denn innerhalb der Mannschaft ausfindig gemacht?

Schweinsteiger: Im physischen Bereich müssen sich die Jungs noch steigern. Aber auch mental können wir die Spieler wieder besser in Form bringen. Wenn man sechs Spiele in Folge nicht gewinnt, muss man das in den Köpfen erst einmal verarbeiten. Deswegen nutzen wir jede Gelegenheit, um mit den Akteuren Einzelgespräche zu führen. Nebenbei müssen wir aber auch noch den einen oder anderen Punkt holen. Damit das gelingt, legen wir den Fokus auf das, was wir bereits gut können und versuchen, diese Fertigkeiten weiter auszubauen. So funktionieren unsere Phasen mit Ballbesitz zum Beispiel schon gut. Jetzt wollen wir aber daran arbeiten, dass wir noch mehr Tempowechsel generieren, um damit unsere Umschaltsituationen besser ausspielen zu können.

DFB.de: Im Verbandspokal von Niedersachsen ist Ihr Team mit dem 3:0-Auswärtserfolg beim VfV Borussia 06 Hildesheim aus der Regionalliga Nord in das Halbfinale eingezogen. Welche Erkenntnisse konnten Sie gewinnen?

Schweinsteiger: Vor allem, dass die Jungs eine ausgezeichnete Einstellung mitbringen. Auch bei sehr schwierigen Platzverhältnissen hat die Mannschaften Lösungen gefunden. Dass auf diesem Geläuf spielerisch nicht alles geklappt hat, darüber kann ich hinwegsehen. Die Mentalität der Mannschaft ist auf jeden Fall sehr gut.

DFB.de: Sie waren zuvor beim Hamburger SV und 1. FC Nürnberg jeweils als Co-Trainer tätig, tragen beim VfL jetzt als Cheftrainer die sportliche Verantwortung. Wie sehr haben Sie diesen Moment herbeigesehnt?

Schweinsteiger: Nachdem ich 2019 bereits für ein halbes Jahr den FC Juniors Oberösterreich aus Pasching in der 2. Liga trainiert hatte, war für mich klar, dass ich eines Tages erneut als Cheftrainer arbeiten möchte. Bei meinen Stationen in Nürnberg und beim HSV habe ich die notwendigen Erfahrungen dafür gesammelt und nebenbei auch die Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolviert. Auf die erste Tätigkeit als Chefcoach wollte ich damit vorbereitet sein. Und jetzt kam durch das Angebot aus Osnabrück tatsächlich die Chance - vielleicht sogar etwas früher als erwartet, aber ich fühle mich bereit.

DFB.de: Einer Ihrer Förderer als Trainer war Dieter Hecking, mit dem Sie beim Hamburger SV, aber auch zuletzt in Nürnberg - wenn auch in einer anderen Konstellation - zusammengearbeitet haben. Wie hat Ihr ehemaliger "Chef", der als Sportvorstand beim FCN tätig ist, Ihren Entschluss aufgenommen?

Schweinsteiger: Ich denke, dass er mich gerne in Nürnberg behalten hätte. Sportlich wird er daher wohl keine Jubelsprünge gemacht haben. Auf privater Ebene hat er sich für mich aber sehr gefreut. Seit der gemeinsamen Zeit in Hamburg sind wir Freunde geworden. Hin und wieder halten wir Kontakt. Zum Beispiel hatte mir Dieter zu unserem ersten Sieg im Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen gratuliert.

DFB.de: Als welchen Trainertypen würden Sie sich beschreiben?

Schweinsteiger: Bei mir ist es wohl eine Mischung aus Fußballromantiker und Fußballnerd. Während meiner eigenen aktiven Laufbahn habe ich viel von meinen Emotionen und meiner Physis gelebt. Von meinen eigenen Trainern habe ich in dieser Zeit immer so viel wie möglich mitgenommen. Dabei habe ich mich auch als Spieler schon immer für die taktischen Hintergründe interessiert.

DFB.de: Von welchem Ihrer "Lehrmeister" haben Sie denn am meisten gelernt?

Schweinsteiger: Da gibt es so einige Trainer, unter denen ich mich gut entwickelt habe. Zum Beispiel habe ich während der gemeinsamen Zeit mit dem aktuellen HSV-Trainer Tim Walter bei der zweiten Mannschaft des FC Bayern München sehr viel gelernt. Am meisten geprägt hat mich aber wohl Erik ten Hag, ebenfalls beim FC Bayern II. Er war derjenige, der mich schon in frühen Jahren in die Richtung einer Trainerlaufbahn geschubst hat. Mich freut sehr, welche Karriere er bis zu seiner aktuellen Station bei Manchester United hingelegt hat.

DFB.de: Als Spieler haben Sie alle Facetten des Profifußballs kennengelernt. Ist dieses Wissen im Umgang mit dem Team für Ihre jetzige Tätigkeit von Vorteil?

Schweinsteiger: Es kann nie schaden, Erfahrungen aus verschiedenen Perspektiven zu sammeln. In meiner täglichen Arbeit entstehen immer wieder Situationen, in denen ich den Jungs besser helfen kann, weil ich vielleicht auch selbst schon einmal in einer ähnlichen Situation gesteckt habe. Fakt ist, das mir meine Zeit als aktiver Spieler den Einstieg in denTrainerberuf erleichtert hat. Ich bin mir aber ebenfalls sicher, dass die frühere aktive Laufbahn allein noch keinen guten Trainer ausmacht. Die schulische Ausbildung mit den dazugehörenden Scheinen ist mindestens genauso wichtig. Die richtige Mischung formt dann auch einen guten Trainer.

DFB.de:Während Sie eine Laufbahn als Trainer eingeschlagen haben, ist Ihr Bruder Bastian nach seiner Karriere unter anderem als TV-Experte im Einsatz. Wäre eine solche Position nicht auch etwas für Sie?

Schweinsteiger: Dadurch, dass auch ich vor einigen Jahren in diesem Bereich bei DAZN und Sky einige Erfahrungen gesammelt habe, kann ich sagen, dass es ganz nett ist, auch mal hinter die Kulissen zu blicken. Besonders die Analysen haben mir sehr viel Spaß gemacht. Meine Zukunft sehe ich aber eher an der Seitenlinie als vor der Kamera.

DFB.de: Außerdem zeigt Ihr Bruder jetzt auch sein musikalisches Talent. Für den Werbespot einer Baumarktkette trällert er unter der Dusche das Lied "Mr. Vain" aus den 90er-Jahren. War er schon als Kind so musikalisch begabt?

Schweinsteiger: Daran kann ich mich gar nicht erinnern. (lacht) Ich muss allerdings gestehen, dass ich diesen Werbespot noch gar nicht gesehen habe. Ich weiß nicht einmal, um welches Lied es sich handelt. Wenn ich den Fernseher einschalte, um ein Spiel zu sehen, dann erst kurz vor Spielbeginn. Danach schalte ich auch direkt wieder aus (lacht).

DFB.de: Zum Abschluss: Welche Ziele verfolgen Sie mit dem VfL Osnabrück und was ist in dieser Saison möglich?

Schweinsteiger: Das ist in der jetzigen Phase sehr schwierig zu beantworten. Die 3. Liga ist extrem ausgeglichen. Wenn man ein paar Spiele in Folge gewinnt, ist man schnell wieder oben dabei. Wir haben in dieser Saison aber schon einige Punkte liegen gelassen. Daher sind wird jetzt nicht in der Position, die großen Parolen heraus zu posaunen. Kurzfristig wollen wir aber in den nächsten Spielen ungeschlagen bleiben und uns damit aus der aktuellen Lage befreien.

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