Schweinfurt-Coach Klaus hofft auf "Familienduell" mit 96-Profi

Bayern-Regionalligist 1. FC Schweinfurt hat schon jetzt - wenige Wochen nach Saisonbeginn - etwas Außergewöhnliches geleistet. Die Mannschaft von Trainer Gerd Klaus erreichte als einziger Viertligist die zweite Runde im DFB-Pokal. Trotz eines 0:1-Rückstands setzten sich die Schweinfurter mit 2:1 gegen Zweitligist SV Sandhausen durch. Auch in der Regionalliga Bayern läuft es gut. Nach fünf Partien stehen zwölf Punkte auf dem Konto. Spitzenreiter TSV 1860 München, der ein Spiel mehr absolviert hat, ist nur drei Zähler entfernt. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht Gerd Klaus über den Pokalcoup, die Umstellung aufs Profitum und den haushohen Favoriten in der Meisterschaft.

FUSSBALL.DE: Haben sich die Betreiber des Weinfestes in Schweinfurt, das während des DFB-Pokalwochenendes stattfand, schon beim Verein wegen einer Provision gemeldet, Herr Klaus?

Gerd Klaus: So weit ging es jetzt noch nicht. Aber die Idee finde ich nicht schlecht. (lacht)

FUSSBALL.DE: Haben Sie Ihre Spieler denn nach der Pokalsensation von der Leine gelassen und auf das Fest geschickt?

Klaus: Die Mannschaft hat gefragt, und wir haben dem Wunsch entsprochen. So einen Erfolg erlebt man als Viertligist schließlich nicht alle Tage. Am Montag gab es dann einen Mannschaftsabend, trotzdem haben wir unseren Trainingsrhythmus beibehalten.

FUSSBALL.DE: Hat sich seit dem Sieg gegen Sandhausen etwas verändert?

Klaus: Eine Aufbruchstimmung gab es bei uns schon vor dem Pokalspiel. Die Euphorie ist jetzt noch mal gewachsen. Das merke ich ganz deutlich. Schon unmittelbar nach dem Abpfiff kamen zahlreiche Glückwünsche aufs Handy. Das Weiterkommen im Pokal dürfte dafür sorgen, dass wir bundesweit bis zur Auslosung und Austragung der zweiten Runde immer mal wieder im Gespräch sind. Vielleicht gelingt es uns so, den Fußball in Schweinfurt wieder ein gutes Stück nach vorne zu bringen. Möglicherweise werden wir auch für weitere Sponsoren interessant.

FUSSBALL.DE: Wie hat es Ihre Mannschaft geschafft, dem zwei Klassen höher spielenden Favoriten ein Bein zu stellen?

Klaus: So komisch sich das anhört: Wir waren die bessere Mannschaft, hatten mehr Ballbesitz und auch das Eckenverhältnis sprach deutlich für uns. Vielleicht hat uns Sandhausen unterschätzt und nach der eigenen Führung zu viel Tempo herausgenommen. Solange es nur 0:1 stand, war ich mir sicher, dass wir die Partie noch umbiegen können. Denn wir sind immer für mindestens einen Treffer gut. In der Halbzeit beim Stand von 0:1 habe ich meinen Spielern gesagt, dass wir 2:1 gewinnen werden.

FUSSBALL.DE: Ab welchem Zeitpunkt wussten Sie, dass es tatsächlich klappen könnte?

Klaus: Gleich nach Beginn der zweiten Halbzeit haben wir einen guten Angriff über die linke Seite vorgetragen, wenige Augenblicke später tauchten wir nach einem Konter erneut gefährlich in der gegnerischen Hälfte auf. Diese beiden Aktionen haben uns Sicherheit gegeben. Außerdem waren die rund 5200 Zuschauer da und standen hinter uns.



Bayern-Regionalligist 1. FC Schweinfurt hat schon jetzt - wenige Wochen nach Saisonbeginn - etwas Außergewöhnliches geleistet. Die Mannschaft von Trainer Gerd Klaus erreichte als einziger Viertligist die zweite Runde im DFB-Pokal. Trotz eines 0:1-Rückstands setzten sich die Schweinfurter mit 2:1 gegen Zweitligist SV Sandhausen durch. Auch in der Regionalliga Bayern läuft es gut. Nach fünf Partien stehen zwölf Punkte auf dem Konto. Spitzenreiter TSV 1860 München, der ein Spiel mehr absolviert hat, ist nur drei Zähler entfernt. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht Gerd Klaus über den Pokalcoup, die Umstellung aufs Profitum und den haushohen Favoriten in der Meisterschaft.

FUSSBALL.DE: Haben sich die Betreiber des Weinfestes in Schweinfurt, das während des DFB-Pokalwochenendes stattfand, schon beim Verein wegen einer Provision gemeldet, Herr Klaus?

Gerd Klaus: So weit ging es jetzt noch nicht. Aber die Idee finde ich nicht schlecht. (lacht)

FUSSBALL.DE: Haben Sie Ihre Spieler denn nach der Pokalsensation von der Leine gelassen und auf das Fest geschickt?

Klaus: Die Mannschaft hat gefragt, und wir haben dem Wunsch entsprochen. So einen Erfolg erlebt man als Viertligist schließlich nicht alle Tage. Am Montag gab es dann einen Mannschaftsabend, trotzdem haben wir unseren Trainingsrhythmus beibehalten.

FUSSBALL.DE: Hat sich seit dem Sieg gegen Sandhausen etwas verändert?

Klaus: Eine Aufbruchstimmung gab es bei uns schon vor dem Pokalspiel. Die Euphorie ist jetzt noch mal gewachsen. Das merke ich ganz deutlich. Schon unmittelbar nach dem Abpfiff kamen zahlreiche Glückwünsche aufs Handy. Das Weiterkommen im Pokal dürfte dafür sorgen, dass wir bundesweit bis zur Auslosung und Austragung der zweiten Runde immer mal wieder im Gespräch sind. Vielleicht gelingt es uns so, den Fußball in Schweinfurt wieder ein gutes Stück nach vorne zu bringen. Möglicherweise werden wir auch für weitere Sponsoren interessant.

FUSSBALL.DE: Wie hat es Ihre Mannschaft geschafft, dem zwei Klassen höher spielenden Favoriten ein Bein zu stellen?

Klaus: So komisch sich das anhört: Wir waren die bessere Mannschaft, hatten mehr Ballbesitz und auch das Eckenverhältnis sprach deutlich für uns. Vielleicht hat uns Sandhausen unterschätzt und nach der eigenen Führung zu viel Tempo herausgenommen. Solange es nur 0:1 stand, war ich mir sicher, dass wir die Partie noch umbiegen können. Denn wir sind immer für mindestens einen Treffer gut. In der Halbzeit beim Stand von 0:1 habe ich meinen Spielern gesagt, dass wir 2:1 gewinnen werden.

FUSSBALL.DE: Ab welchem Zeitpunkt wussten Sie, dass es tatsächlich klappen könnte?

Klaus: Gleich nach Beginn der zweiten Halbzeit haben wir einen guten Angriff über die linke Seite vorgetragen, wenige Augenblicke später tauchten wir nach einem Konter erneut gefährlich in der gegnerischen Hälfte auf. Diese beiden Aktionen haben uns Sicherheit gegeben. Außerdem waren die rund 5200 Zuschauer da und standen hinter uns.

###more###

FUSSBALL.DE: Welchen Gegner wünschen Sie sich jetzt für Runde zwei?

Klaus: Ich persönlich fände ein Familienduell mit meinem Neffen Felix Klaus, der bei Hannover 96 spielt, richtig klasse. Aber auch gegen einen attraktiven und traditionsreichen Zweitligisten wie Nürnberg oder Kaiserslautern hätte ich nichts. Bekommen wir es mit einem Bundesligisten zu tun, dann sinkt die Chance auf das erneute Weiterkommen noch mal dramatisch. Im Oktober sind die Topklubs im Rhythmus und für uns kaum zu bezwingen.

FUSSBALL.DE: Wird der Weg zurück in den Alltag ein Problem?

Klaus: Das glaube ich nicht, im Gegenteil. Unsere Mannschaft kann den Sieg gegen Sandhausen gut einschätzen. Dieses Erlebnis wird sie eher beflügeln.

FUSSBALL.DE: Wie beurteilen Sie den Start in die Meisterschaft mit vier Siegen und einer Niederlage?

Klaus: Wir befinden uns auf Platz drei in dem Bereich, in dem wir uns festbeißen wollen. Die beiden Teams aus München - der TSV 1860 und die U 23 des FC Bayern - haben finanziell sicher noch mal ganz andere Möglichkeiten als wir. Wenn wir so spielen wie gegen Sandhausen, dann haben wir in den direkten Duellen ganz bestimmt trotzdem eine Chance. Auf Strecke wird es für uns aber sehr schwer.

FUSSBALL.DE: Der Verein hat im Sommer auf Vollprofitum umgestellt. Greifen schon alle Räder ineinander?

Klaus: Wir befinden uns noch in einem Umgewöhnungsprozess. Die Spieler, die drei bis vier Einheiten pro Woche in der Vorsaison gewöhnt waren, sind nach nun sechs bis sieben Einheiten ein wenig müde. Wir wollen jetzt aber nicht herunterfahren. Es geht ja darum, dass wir uns daran gewöhnen. Bis sich alles vollständig eingespielt hat, wird es wohl noch etwas dauern.

FUSSBALL.DE: Die mittelfristige Zielsetzung dürfte durch die Umstellung aber klar sein, oder?

Klaus: Das stimmt. Wenn wir die 3. Liga nicht in den Fokus nehmen wollten, dann hätten wir die Umstellung auf Profitum nicht umzusetzen brauchen. Wir wollen versuchen, innerhalb der nächsten Jahre den Angriff zu starten. Der Erfolg im Pokal hilft dabei sehr - vor allem finanziell.

FUSSBALL.DE: In dieser Saison ist der TSV 1860 München der haushohe Favorit. Sind die Löwen in ihrer aktuellen Zusammensetzung die Übermannschaft in der Regionalliga Bayern?

Klaus: Es ist schon Pech für uns, dass der TSV in der Regionalliga an den Start geht. Schon die zweite Mannschaft war in der Vorsaison Zweiter der Regionalliga Bayern. 1860 ist für die vierte Liga eine Ausnahmemannschaft, die sich - wenn alles normal läuft - den Meistertitel nicht nehmen lassen dürfte. Allerdings bin ich gespannt, was passiert, wenn die Löwen mal zwei Spiele in Folge verlieren. Im Verein kommt schließlich sehr schnell Unruhe auf. Und im Team befinden sich auch immer noch viele junge Spieler.

FUSSBALL.DE: Am Samstag geht es für Ihre Mannschaft zur SpVgg Oberfranken Bayreuth. Worauf kommt es an?

Klaus: Für uns ist das ein Derby auf Augenhöhe mit einem sehr guten Gegner. Wir wollen die positive Energie aus dem Pokal mitnehmen und dürfen auf keinen Fall die Basisarbeit vernachlässigen.

###more###