Schwabl: "Haching ist weiterhin salonfähig"

Das Überraschungsteam der ersten beiden Wochen in der 3. Liga heißt SpVgg Unterhaching. Nach dem Umbruch im Sommer waren die Bayern als sicherer Absteiger gehandelt worden. Jetzt haben sie vier Punkte aus zwei Spielen geholt und noch kein Gegentor kassiert. Mit dem überzeugend herausgespielten 3:0 gegen Zweitliga-Absteiger Hansa Rostock setzten die jungen Hachinger ein dickes Ausrufezeichen. Am Freitag (ab 19 Uhr) geht es zum SV Wehen Wiesbaden.

An der Spitze der SpVgg Unterhaching steht Manfred Schwabl. Der frühere Bundesligaprofi des FC Bayern München und 1. FC Nürnberg, der vier Länderspiele für die A-Nationalmannschaft in seiner Vita hat, ließ sich vor rund einem Monat zum Präsidenten wählen. Vorher hatte der 46-Jährige bei der Spielvereinigung als Sportdirektor und Jugendkoordinator gearbeitet.

Im DFB.de-Interview mit Redakteur Jochen Breideband spricht Manfred Schwabl über Unterhachings Blitzstart, wichtige Botschaften, Blauäugigkeit und Aussagen, an denen er sich messen lassen will.

DFB.de: Herr Schwabl, wie fühlt man sich als Abstiegskandidat Nummer eins, der mit vier Punkten aus zwei Spielen startet?

Manfred Schwabl: Wir wollen das nicht zu hoch hängen. Für uns ist die Erkenntnis wichtig, dass wir mithalten können. Das ist erst einmal wichtiger als der Punktestand. Die entscheidende Botschaft der ersten beiden Spiele ist: Unterhaching scheint in der 3. Liga weiterhin salonfähig zu sein.

DFB.de: Was überwiegt nach dem Start: Bestätigung oder Erleichterung?

Schwabl: Ich empfinde beides. Natürlich ist man erleichtert, wenn man merkt, dass man bestehen kann. Die Brust ist ein bisschen breiter geworden bei unseren jungen Spielern. Aber wir reden hier von zwei Spieltagen. Jetzt große Sprüche zu machen, wäre total falsch. Würden wir jetzt auf die Tabelle schauen, hätten wir einen Vollhammer.

DFB.de: Was trauen Sie Ihrer Mannschaft zu?



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Das Überraschungsteam der ersten beiden Wochen in der 3. Liga heißt SpVgg Unterhaching. Nach dem Umbruch im Sommer waren die Bayern als sicherer Absteiger gehandelt worden. Jetzt haben sie vier Punkte aus zwei Spielen geholt und noch kein Gegentor kassiert. Mit dem überzeugend herausgespielten 3:0 gegen Zweitliga-Absteiger Hansa Rostock setzten die jungen Hachinger ein dickes Ausrufezeichen. Am Freitag (ab 19 Uhr) geht es zum SV Wehen Wiesbaden.

An der Spitze der SpVgg Unterhaching steht Manfred Schwabl. Der frühere Bundesligaprofi des FC Bayern München und 1. FC Nürnberg, der vier Länderspiele für die A-Nationalmannschaft in seiner Vita hat, ließ sich vor rund einem Monat zum Präsidenten wählen. Vorher hatte der 46-Jährige bei der Spielvereinigung als Sportdirektor und Jugendkoordinator gearbeitet.

Im DFB.de-Interview mit Redakteur Jochen Breideband spricht Manfred Schwabl über Unterhachings Blitzstart, wichtige Botschaften, Blauäugigkeit und Aussagen, an denen er sich messen lassen will.

DFB.de: Herr Schwabl, wie fühlt man sich als Abstiegskandidat Nummer eins, der mit vier Punkten aus zwei Spielen startet?

Manfred Schwabl: Wir wollen das nicht zu hoch hängen. Für uns ist die Erkenntnis wichtig, dass wir mithalten können. Das ist erst einmal wichtiger als der Punktestand. Die entscheidende Botschaft der ersten beiden Spiele ist: Unterhaching scheint in der 3. Liga weiterhin salonfähig zu sein.

DFB.de: Was überwiegt nach dem Start: Bestätigung oder Erleichterung?

Schwabl: Ich empfinde beides. Natürlich ist man erleichtert, wenn man merkt, dass man bestehen kann. Die Brust ist ein bisschen breiter geworden bei unseren jungen Spielern. Aber wir reden hier von zwei Spieltagen. Jetzt große Sprüche zu machen, wäre total falsch. Würden wir jetzt auf die Tabelle schauen, hätten wir einen Vollhammer.

DFB.de: Was trauen Sie Ihrer Mannschaft zu?

Schwabl: Ich traue ihr herzerfrischenden Fußball zu. Wir haben in den ersten beiden Spielen sehr viele Chancen herausgespielt, haben agiert, nicht nur abgewartet. Die Initiative zu ergreifen, auch das ist eine positive Botschaft. Wir sind aber natürlich auf Rückschläge eingestellt. Es wäre total blauäugig, zu glauben, dass es so weitergeht.

DFB.de: Hatten Sie Angst, dass in Unterhaching die Lichter ausgehen?

Schwabl: Wir standen in der vergangenen Saison gleich vor zwei Problemen. Erstens: Schaffen wir es sportlich? Wir hatten zwar einen guten Lauf, sind aber am Saisonende noch einmal in Schwierigkeiten geraten. Und der zweite Punkt: Die Lizenz war bis zum Schluss unsicher. Das war Hochspannung, da musste vieles mit der heißen Nadel gestrickt werden. Ich hatte trotzdem immer ein gutes Gefühl. Wir haben nochmal einen riesigen Einschnitt bei den Personalkosten vorgenommen, hatten von daher zum Glück gar keine andere Möglichkeit, als auf junge Spieler aus den eigenen Reihen zu setzen. Das ist auch genau der richtige Weg.

DFB.de: Sie haben vor einigen Wochen gesagt, dass Sie Dinge tun wollen, "die sinnvoll sind, um eine stabile Basis hinzubekommen". Was sind sinnvolle Dinge?

Schwabl: Sinnvoll ist, sich ganz viele Gedanken zu machen, gerade für den Jugendbereich. Wie fange ich bei den Jüngsten an? Welche Trainer setze ich in welche Altersklasse? Welche Spielphilosophie verfolge ich? Was kann ich noch verbessern? Wir möchten auch den medizinischen und infrastrukturellen Bereich stärken. All das sind nachhaltige Dinge. Es wird nicht der Fall eintreten, dass wir personell rumkaspern, wenn wieder Geld da wäre. Ein bis zwei Symbolfiguren zu holen, die passen – das würde ich nicht ausschließen. Aber ein Rundumschlag käme nicht in Frage. An dieser Aussage lasse ich mich auch messen.

DFB.de: Sie haben vor einigen Jahren mit Ihrem Bauunternehmen eine Insolvenz erlebt und sind dadurch in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Sind Sie aus diesem Schaden auch für die Vereinsarbeit klug geworden?

Schwabl: Mit Sicherheit. Ich habe genug persönliches Krisenmanagement hinter mir und habe schon vor einiger Zeit gesagt, dass diese Erfahrungen dem Verein mal zugute kommen könnten. Ich bin jetzt lieber einmal ein bisschen vorsichtiger als einmal zu offensiv.

DFB.de: Manfred Schwabl Präsident, Markus Schwabl Spieler – für wen ist die Konstellation in Unterhaching schwieriger: Vater oder Sohn?

Schwabl: Die Situation hat sich so entwickelt. Ich bin damals in Unterhaching extra erst Nachwuchskoordinator geworden, als Markus aus dem Jugendbereich herauskam. Vorher wollte ich es nicht machen. Später wollte ich Heiko Herrlich als Trainer für die Jugend holen. Dann war auf einmal Klaus Augenthaler weg, und der Manager war weg. Heiko wurde Trainer der ersten Mannschaft, und ich wurde Sportdirektor, weil ich die meisten Spieler unseres Drittliga-Teams bereits aus der Jugend kannte. Das hat gut gepasst und gut funktioniert. Markus hat sich ganz alleine durchgesetzt. Er geht seinen eigenen Weg, das ist extrem wichtig.