Schultz: "90 Minuten zu verteidigen, wäre nicht unser Ansatz"

Trainer Timo Schultz steht mit dem FC St. Pauli auf einem direkten Aufstiegsplatz der 2. Bundesliga und empfängt heute Abend (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und auf Sky) im DFB-Pokalachtelfinale Bundesligist Borussia Dortmund. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der 44 Jahre alte Fußball-Lehrer mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Duell mit dem BVB, seine Vertragsverlängerung und die starke Entwicklung seiner Mannschaft.

DFB.de: Herr Schultz, wie möchten Sie Borussia Dortmund vor Probleme stellen?

Timo Schultz: Ich werde keine Kampfansage von mir geben, dass wir uns den Megaplan ausgedacht haben, um Dortmund in die Knie zu zwingen. Für uns ist das einfach ein tolles Spiel. Wir sind aber auch selbstbewusst genug, um zu wissen, dass wir auch unsere Stärken haben, gerade zu Hause am Millerntor. Wir hoffen, dass wir einen Fuß in die Tür kriegen und Dortmund ein bisschen ärgern können. Manchmal nimmt so ein Spiel eine Dynamik an, sodass man das Spiel dann doch gewinnt. Das habe ich als Spieler bei der Pokalserie 2005/2006 selber erlebt.

DFB.de: Sie haben damals als Regionalligist mit dem FC St. Pauli die höherklassigen VfL Bochum, Hertha BSC und Werder Bremen bezwungen. Erst im Halbfinale scheiterten Sie mit 0:3 am FC Bayern München. Welche Erinnerungen haben Sie an den damaligen Erfolgslauf?

Schultz: Jedes Spiel hatte seine eigene Geschichte. Wir haben den Verein damals mit dieser Erfolgsserie mehr oder weniger entschuldet. Wir waren ein eingeschworener Haufen und hatten ein tolles Zusammenspiel mit den Zuschauern. Das Spiel gegen Hertha war eigentlich schon verloren (St. Pauli lag zur Halbzeit mit 0:2 zurück, Anm.d.Red.). Aber die Partie nahm auf einem matschigen Untergrund mehrere verrückte Wendungen. Das Spiel gegen Bremen wiederum fand auf Eis und Schnee statt. Es hat für uns vieles zusammengepasst. Das könnte eine Parallele zum Spiel gegen Dortmund sein. Es muss viel zusammenpassen. Wir werden aber sicherlich nicht die Rasenheizung ausstellen, um wieder auf Eis und Schnee zu spielen. (grinst) Wir müssen an unser Limit kommen und hoffen, dass Dortmund auf der einen oder anderen Position etwas liegen lässt.

DFB.de: Werden Ihre damaligen Erfahrungen in der Vorbereitung auf das Spiel gegen Dortmund eine Rolle spielen?

Schultz: Vielleicht plaudere ich ein bisschen aus dem Nähkästchen. Aber die meisten Jungs haben mich ohnehin nicht mehr spielen gesehen. Das ist auch ganz gut so. (lacht) Es macht nicht allzu viel Sinn, die Jungs mit irgendwelchen alten Ansätzen zu motivieren. Die haben ganz andere Ansätze und lassen sich anders motivieren.

DFB.de: Haben Sie eher gejubelt oder eher geflucht, als das Los Borussia Dortmund gezogen wurde?

Schultz: Man kann es eh nicht beeinflussen. Jetzt haben wir endlich ein Heimspiel und einen tollen Gegner.

DFB.de: Haben Sie bereits eine Idee, wie sich der BVB-Stürmer Erling Haaland am besten stoppen lässt?

Schultz: Borussia Dortmund auf Erling Haaland zu reduzieren, würde ganz vielen anderen Spielern nicht gerecht werden. Natürlich ist das ein ganz besonderer Spieler und ein absoluter Weltklassestürmer. Das wird vor allem für unsere Innenverteidigung eine Aufgabe, die sie gemeinschaftlich lösen müssen. Wir müssen kompakt sein, immer wieder Druck auf den Ball haben und vor allem auch selber für Entlastung sorgen, sodass wir den Gegner vielleicht in der Unordnung erwischen. 90 Minuten zu verteidigen und nur zu hoffen, hinten kein Tor reinzubekommen, wäre nicht unser Ansatz vom Fußball. Das werden wir auch gegen Dortmund nicht machen.

DFB.de: Sie haben zwar keinen Haaland in der Mannschaft, dafür aber einen Guido Burgstaller in Topform. Hätten Sie bei seiner Verpflichtung erwartet, dass er so durchstarten würde, nachdem er beim FC Schalke 04 eine schwierige Zeit hatte?

Schultz: Man kennt ja das Phänomen mit den Torjägern. Manchmal haben sie eine Phase mit Ladehemmungen. Uns war klar, dass wir eine außerordentliche Qualität vor dem Tor haben, wenn wir ihn verpflichten können. Das hat sich vom ersten Training an bestätigt. Er ist ein ganz toller Strafraumstürmer. Ein noch größerer Mehrwert ist für uns die Art und Weise, wie er Fußball spielt und die Jungs mitnimmt. Er arbeitet viel für die Mannschaft und hat in der Hinrunde zudem 14 Tore für uns geschossen.

DFB.de: Sie haben sich mit dem FC St. Pauli auf eine Vertragsverlängerung geeinigt und dabei betont, keine Ausstiegsklausel im Vertrag zu haben. Wie sicher sind Sie, dass Sie das nicht eines Tages bereuen werden?

Schultz: Fragen Sie mich in fünf Jahre noch einmal. Aber ich bin derzeit kein Freund von solchen Klauseln. Wenn man sich für einen Weg entscheidet, sollte man diesen mit voller Überzeugung gehen und sich nicht eine Hintertür offenhalten. Ich habe auch keinen Ehevertrag. (lacht) Wenn ich etwas mache, dann zu 100 Prozent.

DFB.de: Der FC St. Pauli hat das Kalenderjahr 2021 auf einem direkten Abstiegsplatz begonnen und als Tabellenführer beendet. Wie ist diese Entwicklung rückblickend zu erklären?

Schultz: Ich glaube, dass wir als Verein die Situation gemeistert haben. An erster Stelle steht natürlich immer die Mannschaft, die sich unglaublich gut entwickelt hat, die sehr hungrig und wissbegierig ist und in ihrer Entwicklung immer weiterkommen will. Unser ehemaliger Präsident Corny Littmann hat einmal gesagt, es würde dem ganzen Verein gutgehen, wenn es der ersten Mannschaft gutgeht. Da ist sicherlich was dran. Trotzdem war auch der Zusammenhalt im ganzen Verein, also von den Fans über die Mannschaft und dem Trainerteam bis hin zum Präsidenten, sehr wichtig. Wir haben immer daran geglaubt, die Situation zu meistern. Wir haben uns zusammengesetzt und klar analysiert, was wir anders machen müssen. Wir wollten etwas Nachhaltiges aufbauen, deshalb haben wir nicht die Nerven verloren. Wir haben zusammengehalten, denn die Situation erforderte auch unpopuläre Entscheidungen im Sinne der Weiterentwicklung der Mannschaft. Die grundsätzliche Überzeugung, wie wir Fußball spielen wollen - die hat nie gelitten. Ich denke, das ist eine Stärke, die wir als Verein daraus gezogen haben. Es war aber nicht damit zu rechnen, dass es so gut laufen würde.

DFB.de: Der FC St. Pauli ist Ihre erste Station als Cheftrainer. Es wäre ein denkbar schlechter Start gewesen, wären Sie nach einem halben Jahr wegen Erfolglosigkeit entlassen worden. Wie sind Sie persönlich damit umgegangen?

Schultz: Ich war vor einem Jahr nicht im tiefsten Tal der Tränen und bin genauso wenig jetzt der nächste Welttrainer des Jahres. Man muss ein Mittelding finden. Ich bin grundsätzlich ein gelassener und positiver Typ. Ich versuche immer, Lösungen zu finden. Genau darum ging es, als wir in der Tabelle unten standen. Das ist mir nicht jeden Tag leichtgefallen. Das gebe ich offen zu und ist auch ganz normal. Die Ablenkung, die ich zu Hause durch meine Frau und meine drei Kinder habe, hat sicherlich auch geholfen. Natürlich macht alles jetzt, wenn man oben in der Tabelle steht, deutlich mehr Spaß…

DFB.de: Aber…?

Schultz: Aber die grundsätzliche Herangehensweise, wie wir trainieren und wie wir arbeiten, der Spaß, mit dem ich jeden Tag zum Trainingsgelände fahre, der blieb eigentlich immer gleich. Mir macht es einfach Spaß, Trainer zu sein. Da spielt es keine Rolle, ob dass in der U 19, in der 2. Bundesliga oder vielleicht sogar noch höher ist.

DFB.de: TV-Experte Torsten Mattuschka hat den FC St. Pauli als Aufstiegsfavoriten Nummer eins bezeichnet und die Aufstiegswahrscheinlichkeit auf 90 Prozent beziffert. Wie viel Prozent geben Sie Ihrer Mannschaft?

Schultz: Ich war im Prozentrechnen immer katastrophal. Meine Tochter ist in der 9. Klasse. Wenn die mich fragt, ob ich ihr bei Mathe helfen kann, bin ich gnadenlos raus. Das ist für mich wie Griechisch. Daher bin ich auch im Wahrscheinlichkeitsrechnen nicht sonderlich gut.

DFB.de: Dennoch ist der FC St. Pauli ein heißer Aufstiegsfavorit…

Schultz: Dafür können wir uns nichts kaufen. Wir stehen auf dem ersten Tabellenplatz. Das haben wir uns erarbeitet. Wir machen uns nicht kleiner, als wir sind. Aber wir sehen, dass die großen Vereine Schalke 04, Werder Bremen und unser Stadtnachbar Hamburger SV mächtig in Tritt gekommen sind. Sie nutzen sicherlich auch die Transferperiode, um sich noch einmal zu verstärken. Zudem hat auch der SV Darmstadt 98 eine ganz tolle Truppe. Das wird bis zum Ende ein ganz heißer Tanz. Aber wir werden alles dafür tun, um so viele Spiele wie möglich zu gewinnen.

[oj]

Trainer Timo Schultz steht mit dem FC St. Pauli auf einem direkten Aufstiegsplatz der 2. Bundesliga und empfängt heute Abend (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und auf Sky) im DFB-Pokalachtelfinale Bundesligist Borussia Dortmund. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der 44 Jahre alte Fußball-Lehrer mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Duell mit dem BVB, seine Vertragsverlängerung und die starke Entwicklung seiner Mannschaft.

DFB.de: Herr Schultz, wie möchten Sie Borussia Dortmund vor Probleme stellen?

Timo Schultz: Ich werde keine Kampfansage von mir geben, dass wir uns den Megaplan ausgedacht haben, um Dortmund in die Knie zu zwingen. Für uns ist das einfach ein tolles Spiel. Wir sind aber auch selbstbewusst genug, um zu wissen, dass wir auch unsere Stärken haben, gerade zu Hause am Millerntor. Wir hoffen, dass wir einen Fuß in die Tür kriegen und Dortmund ein bisschen ärgern können. Manchmal nimmt so ein Spiel eine Dynamik an, sodass man das Spiel dann doch gewinnt. Das habe ich als Spieler bei der Pokalserie 2005/2006 selber erlebt.

DFB.de: Sie haben damals als Regionalligist mit dem FC St. Pauli die höherklassigen VfL Bochum, Hertha BSC und Werder Bremen bezwungen. Erst im Halbfinale scheiterten Sie mit 0:3 am FC Bayern München. Welche Erinnerungen haben Sie an den damaligen Erfolgslauf?

Schultz: Jedes Spiel hatte seine eigene Geschichte. Wir haben den Verein damals mit dieser Erfolgsserie mehr oder weniger entschuldet. Wir waren ein eingeschworener Haufen und hatten ein tolles Zusammenspiel mit den Zuschauern. Das Spiel gegen Hertha war eigentlich schon verloren (St. Pauli lag zur Halbzeit mit 0:2 zurück, Anm.d.Red.). Aber die Partie nahm auf einem matschigen Untergrund mehrere verrückte Wendungen. Das Spiel gegen Bremen wiederum fand auf Eis und Schnee statt. Es hat für uns vieles zusammengepasst. Das könnte eine Parallele zum Spiel gegen Dortmund sein. Es muss viel zusammenpassen. Wir werden aber sicherlich nicht die Rasenheizung ausstellen, um wieder auf Eis und Schnee zu spielen. (grinst) Wir müssen an unser Limit kommen und hoffen, dass Dortmund auf der einen oder anderen Position etwas liegen lässt.

DFB.de: Werden Ihre damaligen Erfahrungen in der Vorbereitung auf das Spiel gegen Dortmund eine Rolle spielen?

Schultz: Vielleicht plaudere ich ein bisschen aus dem Nähkästchen. Aber die meisten Jungs haben mich ohnehin nicht mehr spielen gesehen. Das ist auch ganz gut so. (lacht) Es macht nicht allzu viel Sinn, die Jungs mit irgendwelchen alten Ansätzen zu motivieren. Die haben ganz andere Ansätze und lassen sich anders motivieren.

DFB.de: Haben Sie eher gejubelt oder eher geflucht, als das Los Borussia Dortmund gezogen wurde?

Schultz: Man kann es eh nicht beeinflussen. Jetzt haben wir endlich ein Heimspiel und einen tollen Gegner.

DFB.de: Haben Sie bereits eine Idee, wie sich der BVB-Stürmer Erling Haaland am besten stoppen lässt?

Schultz: Borussia Dortmund auf Erling Haaland zu reduzieren, würde ganz vielen anderen Spielern nicht gerecht werden. Natürlich ist das ein ganz besonderer Spieler und ein absoluter Weltklassestürmer. Das wird vor allem für unsere Innenverteidigung eine Aufgabe, die sie gemeinschaftlich lösen müssen. Wir müssen kompakt sein, immer wieder Druck auf den Ball haben und vor allem auch selber für Entlastung sorgen, sodass wir den Gegner vielleicht in der Unordnung erwischen. 90 Minuten zu verteidigen und nur zu hoffen, hinten kein Tor reinzubekommen, wäre nicht unser Ansatz vom Fußball. Das werden wir auch gegen Dortmund nicht machen.

DFB.de: Sie haben zwar keinen Haaland in der Mannschaft, dafür aber einen Guido Burgstaller in Topform. Hätten Sie bei seiner Verpflichtung erwartet, dass er so durchstarten würde, nachdem er beim FC Schalke 04 eine schwierige Zeit hatte?

Schultz: Man kennt ja das Phänomen mit den Torjägern. Manchmal haben sie eine Phase mit Ladehemmungen. Uns war klar, dass wir eine außerordentliche Qualität vor dem Tor haben, wenn wir ihn verpflichten können. Das hat sich vom ersten Training an bestätigt. Er ist ein ganz toller Strafraumstürmer. Ein noch größerer Mehrwert ist für uns die Art und Weise, wie er Fußball spielt und die Jungs mitnimmt. Er arbeitet viel für die Mannschaft und hat in der Hinrunde zudem 14 Tore für uns geschossen.

DFB.de: Sie haben sich mit dem FC St. Pauli auf eine Vertragsverlängerung geeinigt und dabei betont, keine Ausstiegsklausel im Vertrag zu haben. Wie sicher sind Sie, dass Sie das nicht eines Tages bereuen werden?

Schultz: Fragen Sie mich in fünf Jahre noch einmal. Aber ich bin derzeit kein Freund von solchen Klauseln. Wenn man sich für einen Weg entscheidet, sollte man diesen mit voller Überzeugung gehen und sich nicht eine Hintertür offenhalten. Ich habe auch keinen Ehevertrag. (lacht) Wenn ich etwas mache, dann zu 100 Prozent.

DFB.de: Der FC St. Pauli hat das Kalenderjahr 2021 auf einem direkten Abstiegsplatz begonnen und als Tabellenführer beendet. Wie ist diese Entwicklung rückblickend zu erklären?

Schultz: Ich glaube, dass wir als Verein die Situation gemeistert haben. An erster Stelle steht natürlich immer die Mannschaft, die sich unglaublich gut entwickelt hat, die sehr hungrig und wissbegierig ist und in ihrer Entwicklung immer weiterkommen will. Unser ehemaliger Präsident Corny Littmann hat einmal gesagt, es würde dem ganzen Verein gutgehen, wenn es der ersten Mannschaft gutgeht. Da ist sicherlich was dran. Trotzdem war auch der Zusammenhalt im ganzen Verein, also von den Fans über die Mannschaft und dem Trainerteam bis hin zum Präsidenten, sehr wichtig. Wir haben immer daran geglaubt, die Situation zu meistern. Wir haben uns zusammengesetzt und klar analysiert, was wir anders machen müssen. Wir wollten etwas Nachhaltiges aufbauen, deshalb haben wir nicht die Nerven verloren. Wir haben zusammengehalten, denn die Situation erforderte auch unpopuläre Entscheidungen im Sinne der Weiterentwicklung der Mannschaft. Die grundsätzliche Überzeugung, wie wir Fußball spielen wollen - die hat nie gelitten. Ich denke, das ist eine Stärke, die wir als Verein daraus gezogen haben. Es war aber nicht damit zu rechnen, dass es so gut laufen würde.

DFB.de: Der FC St. Pauli ist Ihre erste Station als Cheftrainer. Es wäre ein denkbar schlechter Start gewesen, wären Sie nach einem halben Jahr wegen Erfolglosigkeit entlassen worden. Wie sind Sie persönlich damit umgegangen?

Schultz: Ich war vor einem Jahr nicht im tiefsten Tal der Tränen und bin genauso wenig jetzt der nächste Welttrainer des Jahres. Man muss ein Mittelding finden. Ich bin grundsätzlich ein gelassener und positiver Typ. Ich versuche immer, Lösungen zu finden. Genau darum ging es, als wir in der Tabelle unten standen. Das ist mir nicht jeden Tag leichtgefallen. Das gebe ich offen zu und ist auch ganz normal. Die Ablenkung, die ich zu Hause durch meine Frau und meine drei Kinder habe, hat sicherlich auch geholfen. Natürlich macht alles jetzt, wenn man oben in der Tabelle steht, deutlich mehr Spaß…

DFB.de: Aber…?

Schultz: Aber die grundsätzliche Herangehensweise, wie wir trainieren und wie wir arbeiten, der Spaß, mit dem ich jeden Tag zum Trainingsgelände fahre, der blieb eigentlich immer gleich. Mir macht es einfach Spaß, Trainer zu sein. Da spielt es keine Rolle, ob dass in der U 19, in der 2. Bundesliga oder vielleicht sogar noch höher ist.

DFB.de: TV-Experte Torsten Mattuschka hat den FC St. Pauli als Aufstiegsfavoriten Nummer eins bezeichnet und die Aufstiegswahrscheinlichkeit auf 90 Prozent beziffert. Wie viel Prozent geben Sie Ihrer Mannschaft?

Schultz: Ich war im Prozentrechnen immer katastrophal. Meine Tochter ist in der 9. Klasse. Wenn die mich fragt, ob ich ihr bei Mathe helfen kann, bin ich gnadenlos raus. Das ist für mich wie Griechisch. Daher bin ich auch im Wahrscheinlichkeitsrechnen nicht sonderlich gut.

DFB.de: Dennoch ist der FC St. Pauli ein heißer Aufstiegsfavorit…

Schultz: Dafür können wir uns nichts kaufen. Wir stehen auf dem ersten Tabellenplatz. Das haben wir uns erarbeitet. Wir machen uns nicht kleiner, als wir sind. Aber wir sehen, dass die großen Vereine Schalke 04, Werder Bremen und unser Stadtnachbar Hamburger SV mächtig in Tritt gekommen sind. Sie nutzen sicherlich auch die Transferperiode, um sich noch einmal zu verstärken. Zudem hat auch der SV Darmstadt 98 eine ganz tolle Truppe. Das wird bis zum Ende ein ganz heißer Tanz. Aber wir werden alles dafür tun, um so viele Spiele wie möglich zu gewinnen.

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