Schulte vor Abstiegsduell: "Fühlen uns wohl als Underdog"

Wichtige Begegnung im Abstiegskampf der FLYERALARM Frauen-Bundesliga: In einem Nachholspiel muss der SV Meppen heute (ab 18 Uhr) als Tabellenvorletzter beim Letzten SV Werder Bremen antreten. Im DFB.de-Interview ordnet Meppens Kapitänin Sarah Schulte (25) die Begegnung ein und erklärt, warum sie fest an den Klassenverbleib glaubt.

DFB.de: Frau Schulte, sehen Sie es auch so, dass dies schon eine richtungsweisende Partie zu einem frühen Zeitpunkt der Saison ist?

Sarah Schulte: Ja, das denke ich schon. Mit einem Sieg könnten wir uns etwas von Bremen distanzieren und die Abstiegsränge verlassen. Bei einer Niederlage hingegen würden wir ans Tabellenende rutschen. Wir wollen die drei Punkte holen und einen großen Schritt in die richtige Richtung machen. Es ist ein sehr wichtiges Spiel für uns.

DFB.de: Wie sehen Sie die Chancen?

Schulte: Wir gehen nach einem ordentlichen Saisonstart mit viel Selbstvertrauen in die Partie. Wir kennen die Bremerinnen aus der vergangenen Saison in der 2. Bundesliga. Der SV Werder ist ja der Mitaufsteiger. Damals haben wir leider 1:2 verloren, zum Rückspiel kam es durch den Saisonabbruch wegen Corona nicht mehr. Jetzt wollen wir es besser machen. Ich bin davon überzeugt, dass wir gute Chancen haben, die ersten drei Punkte zu holen.

DFB.de: Was macht Sie so zuversichtlich?

Schulte: Unsere Leistungen bisher. Wir haben zwar am vergangenen Wochenende mit 1:3 gegen die SGS Essen verloren. Aber wie wir gespielt haben, war echt in Ordnung. Leider haben wir uns nicht mit mindestens einem Punkt belohnt. Das wäre durchaus möglich gewesen.

DFB.de: Auch davor haben Sie schon positiv überrascht.

Schulte: Wir haben gegen Duisburg ein 0:0 geholt und gegen Turbine Potsdam 2:2 gespielt. Gerade dass wir gegen dieses Topteam einen Punkt holen konnten, damit hatten wahrscheinlich nicht viele gerechnet. Dazu kommen die Niederlagen gegen Wolfsburg und Frankfurt. Auch wenn wir verloren haben, haben wir uns da achtbar geschlagen. Wir hatten ein echt schweres Auftaktprogramm. Zwei Zähler aus vier Begegnungen sind OK. Aber jetzt wollen wir in Bremen nachlegen. Der SV Meppen hat noch nie ein Spiel in der höchsten deutschen Spielklasse gewonnen. Das wollen wir ändern.

DFB.de: Bremen hat nach fünf Begegnungen noch keinen Punkt.

Schulte: Aber sie haben mehr Qualität, als sie bisher auf den Platz gebracht haben. Sie hatten etwas mit Verletzungspech zu kämpfen. Wir müssen wieder eine Topleistung bringen, um erstmals drei Punkte zu holen. Nur das zählt. 

DFB.de: Für viele ist der SV Meppen der große Außenseiter in dieser Saison in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Wie fühlt sich diese Rolle für Sie an?

Schulte: Ich kann damit gut leben. Wir sind der Neuling in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Der SV Meppen ist erstmals in seiner Geschichte dabei. Mit uns hat keiner gerechnet. Uns kennt keiner. Niemand weiß so richtig, wie wir spielen. Das kann ein großer Vorteil für uns sein. Im Vorfeld war immer wieder zu hören, dass wir keine Chance auf diesem Niveau haben und der erste Absteiger sein werden. Wir haben jetzt schon zeigen können, dass wir absolut wettbewerbsfähig sind. Wir fühlen uns wohl in der Rolle des Underdogs. Wir haben keinen Druck und ärgern gerne die anderen Teams. Wir haben vor keinem Gegner Angst, aber wir haben Respekt. Diese Erfahrung, die wir jetzt mitnehmen können, ist unheimlich wichtig für jede einzelne von uns. Für mich persönlich ist jedes Spiel ein Highlight.

DFB.de: Geht mit dieser Saison in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga für Sie auch ein Traum in Erfüllung?

Schulte: Ich spiele jetzt neun Jahre beim SV Meppen. Ich hatte immer den Traum, mit diesem Verein irgendwann ganz oben dabei zu sein. Das haben wir jetzt geschafft. Wir tun alles dafür, dass es nicht ein einjähriges Abenteuer bleibt. Ich bin wirklich absolut überzeugt davon, dass wir die Möglichkeit haben, den Klassenverbleib zu schaffen. Klar ist aber auch, dass wir jede Woche an unsere Grenze gehen und gegen direkte Konkurrenten wie Werder Bremen unbedingt punkten müssen.

DFB.de: Nach dem Spiel in Bremen müssen Sie am Sonntag zur TSG Hoffenheim.

Schulte: Im Moment bleibt keine Zeit, mal durchzuatmen. Es geht Schlag auf Schlag weiter. Hoffenheim wird für uns das nächste schwere Ding. Aber auch hier gilt: Die TSG ist nicht gut in die Saison gestartet. Auch da können wir für eine Überraschung sorgen.

DFB.de: Sie sind seit 2011 in Meppen und inzwischen Kapitänin der Mannschaft. Das ist in der heutigen Zeit ein ungewöhnlich langer Zeitraum.

Schulte: Meine Treue zu dem Verein hat ganz einfache Gründe: Ich fühle mich hier total wohl und es ist nah bei meiner Heimat. Ich komme selbst aus dem Emsland. Ich habe nie den Drang gespürt, hier wegzugehen. Das Umfeld ist sehr familiär, das kommt mir total entgegen. Ich habe die Entwicklung des Vereins miterlebt. Wir haben lange auf diesen Aufstieg hingearbeitet. Jetzt haben wir es geschafft. Wir leben gerade unseren Traum.

[sw]

Wichtige Begegnung im Abstiegskampf der FLYERALARM Frauen-Bundesliga: In einem Nachholspiel muss der SV Meppen heute (ab 18 Uhr) als Tabellenvorletzter beim Letzten SV Werder Bremen antreten. Im DFB.de-Interview ordnet Meppens Kapitänin Sarah Schulte (25) die Begegnung ein und erklärt, warum sie fest an den Klassenverbleib glaubt.

DFB.de: Frau Schulte, sehen Sie es auch so, dass dies schon eine richtungsweisende Partie zu einem frühen Zeitpunkt der Saison ist?

Sarah Schulte: Ja, das denke ich schon. Mit einem Sieg könnten wir uns etwas von Bremen distanzieren und die Abstiegsränge verlassen. Bei einer Niederlage hingegen würden wir ans Tabellenende rutschen. Wir wollen die drei Punkte holen und einen großen Schritt in die richtige Richtung machen. Es ist ein sehr wichtiges Spiel für uns.

DFB.de: Wie sehen Sie die Chancen?

Schulte: Wir gehen nach einem ordentlichen Saisonstart mit viel Selbstvertrauen in die Partie. Wir kennen die Bremerinnen aus der vergangenen Saison in der 2. Bundesliga. Der SV Werder ist ja der Mitaufsteiger. Damals haben wir leider 1:2 verloren, zum Rückspiel kam es durch den Saisonabbruch wegen Corona nicht mehr. Jetzt wollen wir es besser machen. Ich bin davon überzeugt, dass wir gute Chancen haben, die ersten drei Punkte zu holen.

DFB.de: Was macht Sie so zuversichtlich?

Schulte: Unsere Leistungen bisher. Wir haben zwar am vergangenen Wochenende mit 1:3 gegen die SGS Essen verloren. Aber wie wir gespielt haben, war echt in Ordnung. Leider haben wir uns nicht mit mindestens einem Punkt belohnt. Das wäre durchaus möglich gewesen.

DFB.de: Auch davor haben Sie schon positiv überrascht.

Schulte: Wir haben gegen Duisburg ein 0:0 geholt und gegen Turbine Potsdam 2:2 gespielt. Gerade dass wir gegen dieses Topteam einen Punkt holen konnten, damit hatten wahrscheinlich nicht viele gerechnet. Dazu kommen die Niederlagen gegen Wolfsburg und Frankfurt. Auch wenn wir verloren haben, haben wir uns da achtbar geschlagen. Wir hatten ein echt schweres Auftaktprogramm. Zwei Zähler aus vier Begegnungen sind OK. Aber jetzt wollen wir in Bremen nachlegen. Der SV Meppen hat noch nie ein Spiel in der höchsten deutschen Spielklasse gewonnen. Das wollen wir ändern.

DFB.de: Bremen hat nach fünf Begegnungen noch keinen Punkt.

Schulte: Aber sie haben mehr Qualität, als sie bisher auf den Platz gebracht haben. Sie hatten etwas mit Verletzungspech zu kämpfen. Wir müssen wieder eine Topleistung bringen, um erstmals drei Punkte zu holen. Nur das zählt. 

DFB.de: Für viele ist der SV Meppen der große Außenseiter in dieser Saison in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Wie fühlt sich diese Rolle für Sie an?

Schulte: Ich kann damit gut leben. Wir sind der Neuling in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Der SV Meppen ist erstmals in seiner Geschichte dabei. Mit uns hat keiner gerechnet. Uns kennt keiner. Niemand weiß so richtig, wie wir spielen. Das kann ein großer Vorteil für uns sein. Im Vorfeld war immer wieder zu hören, dass wir keine Chance auf diesem Niveau haben und der erste Absteiger sein werden. Wir haben jetzt schon zeigen können, dass wir absolut wettbewerbsfähig sind. Wir fühlen uns wohl in der Rolle des Underdogs. Wir haben keinen Druck und ärgern gerne die anderen Teams. Wir haben vor keinem Gegner Angst, aber wir haben Respekt. Diese Erfahrung, die wir jetzt mitnehmen können, ist unheimlich wichtig für jede einzelne von uns. Für mich persönlich ist jedes Spiel ein Highlight.

DFB.de: Geht mit dieser Saison in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga für Sie auch ein Traum in Erfüllung?

Schulte: Ich spiele jetzt neun Jahre beim SV Meppen. Ich hatte immer den Traum, mit diesem Verein irgendwann ganz oben dabei zu sein. Das haben wir jetzt geschafft. Wir tun alles dafür, dass es nicht ein einjähriges Abenteuer bleibt. Ich bin wirklich absolut überzeugt davon, dass wir die Möglichkeit haben, den Klassenverbleib zu schaffen. Klar ist aber auch, dass wir jede Woche an unsere Grenze gehen und gegen direkte Konkurrenten wie Werder Bremen unbedingt punkten müssen.

DFB.de: Nach dem Spiel in Bremen müssen Sie am Sonntag zur TSG Hoffenheim.

Schulte: Im Moment bleibt keine Zeit, mal durchzuatmen. Es geht Schlag auf Schlag weiter. Hoffenheim wird für uns das nächste schwere Ding. Aber auch hier gilt: Die TSG ist nicht gut in die Saison gestartet. Auch da können wir für eine Überraschung sorgen.

DFB.de: Sie sind seit 2011 in Meppen und inzwischen Kapitänin der Mannschaft. Das ist in der heutigen Zeit ein ungewöhnlich langer Zeitraum.

Schulte: Meine Treue zu dem Verein hat ganz einfache Gründe: Ich fühle mich hier total wohl und es ist nah bei meiner Heimat. Ich komme selbst aus dem Emsland. Ich habe nie den Drang gespürt, hier wegzugehen. Das Umfeld ist sehr familiär, das kommt mir total entgegen. Ich habe die Entwicklung des Vereins miterlebt. Wir haben lange auf diesen Aufstieg hingearbeitet. Jetzt haben wir es geschafft. Wir leben gerade unseren Traum.