Schröder: "Es knistert in der ganzen Stadt"

Neun Stunden vor dem großen DFB-Pokalfinale im Olympiastadion können Fußballfans in Berlin die Stars von morgen live im Stadion auf dem Wurfplatz erleben. Denn bevor der FC Bayern München um 20 Uhr auf Eintracht Frankfurt trifft, spielen die U 19-Teams des 1. FC Kaiserslautern und des SC Freiburg ebenfalls am Samstag, aber bereits um 11 Uhr, im Finale um den DFB-Vereinspokal der Junioren. Die Spielleitung übernimmt dabei DFB-Referee Robert Schröder, der seit 2015 in der 2. Bundesliga zum Einsatz kommt. Im DFB.de-Interview spricht Finalschiedsrichter Schröder mit Redakteur Arthur Ril über seine Erlebnisse als Zuschauer des Junioren-Pokalendspiels und über Unterschiede zwischen Spielen der Junioren und Senioren.

DFB.de: Herr Schröder, freuen Sie sich darauf, das DFB-Vereinspokalfinale der Junioren leiten zu dürfen?

Robert Schröder: Klar, ich freue mich absolut darauf. Ich war schon ein paar Mal als Zuschauer beim Junioren-Finale und fand den Rahmen immer klasse. Wenn man dann noch selbst auf dem Platz mit dabei ist, ist das eine ganz besondere Sache. Natürlich freut es einen immer, wenn gute Leistungen belohnt werden. Deshalb sehe ich die Final-Nominierung auch als eine Form der Wertschätzung.

DFB.de: Was zeichnet das Junioren-Finale aus?

Schröder: Dem DFB gelingt es immer die Veranstaltung so zu gestalten, dass es für alle Beteiligten ein Erlebnis ist, welches man nicht so schnell vergisst. Es herrscht eine besondere Atmosphäre und es knistert nicht nur beim Junioren-Finale, sondern auch in der ganzen Stadt durch das DFB-Pokalfinale der Männer, das dann am Abend stattfindet.

DFB.de: Für die beiden Nachwuchs-Mannschaften geht es um einen möglichen Titelgewinn. Hat das Spiel für das Schiedsrichter-Team dadurch eine besondere Bedeutung?

Schröder: Ja, absolut. Finalspiele um einen Titel sind immer von ganz besonderer Bedeutung und daher natürlich auch für mein Team und mich. Wir wollen unsere beste Leistung abliefern und nicht das Zünglein an der Waage sein.

DFB.de: Sie haben in der Saison 2013/2014 zuletzt eine Junioren-Begegnung geleitet. Müssen Sie sich für das Finale besonders vorbereiten?

Schröder: Nein, die Vorbereitungen werden wie vor einem Zweitliga-Spiel getroffen. Man weiß um die Besonderheit eines solchen Finals und das Fehler eines Schiedsrichters ganz besondere Wirkung haben können, deshalb versucht man die Sache mit höchster Konzentration anzugehen. Nach Möglichkeit will man möglichst fehlerfrei durch so ein Endspiel kommen.

DFB.de: Gibt es Unterschiede, die Junioren- und Senioren-Spiele für einen Schiedsrichter aufweisen?

Schröder: In einem solchen Finalspiel geht es schon zur Sache, sodass ein großer Unterschied nicht bemerkbar ist. In der 2. Bundesliga ist es an der einen oder anderen Stelle dann schon etwas körperbetonter als in einem ‚normalen‘ Juniorenspiel. Allerdings akzeptieren die Junioren schneller, was der Schiedsrichter entscheidet und konzentrieren sich mehr auf die eigene Leistung. In der zweiten Liga muss man sich als Schiedsrichter mehr durchsetzen. Große Unterschiede wird das Finale aber sicher nicht aufweisen, denn es geht für beide Mannschaften um viel. Beide wollen den Titel gewinnen.

DFB.de: Am Abend des 19. Mai steht im Olympiastadion das große Finale an. Werden Sie mit Ihrem Team unter den Zuschauern sein?

Schröder: Das auf jeden Fall. Im Olympiastadion folgt ja auch noch ein offizieller Teil für uns, der eine Ehrung beinhaltet, sodass das große Finale am Abend auch zu unserem Rahmenprogramm gehört. Auch darauf freuen wir uns sehr.

DFB.de: Wenn Sie privat im Stadion sind, drücken Sie Ihren Schiedsrichter-Kollegen dann besonders die Daumen?

Schröder: Wenn ich als Besucher ins Stadion gehe, um mir ein Spiel anzuschauen, frage mich auch viele Freunde, für wen ich denn sei. Ich antworte immer, dass ich der Fan des Schiris bin, auch wenn das komisch klingen mag. Ich bin zwar ohne Fahne oder Trompete da, aber ich beobachte das Spielgeschehen immer aus der Perspektive des Schiedsrichters. Deshalb achte ich immer besonders auf die Leistung des Unparteiischen. Natürlich freue ich mich über ein spannendes und torreiches Spiel wie jeder andere Fußballfan auch, aber einer bestimmten Mannschaft drücke ich dabei nicht die Daumen, sondern dem Schiedsrichter für eine fehlerfreie Leistung. Und in dem DFB-Pokalfinale mache ich das selbstverständlich ganz besonders.

DFB.de:Felix Zwayer, der die Partie zwischen Bayern München und Eintracht Frankfurt leiten wird, hat am Finaltag Geburtstag. Was wünschen Sie ihm?

Schröder: Ich wünsche ihm ein gutes und fehlerfreies Spiel, damit er am Ende des Abends kein Thema – zumindest im negativen Sinne – ist. Er hat wieder eine super Saison gepfiffen. Darüber hinaus wünsche ich ihm natürlich auch einen schönen Geburtstag!

DFB.de: Ist es für Sie ein Traum einmal das Finale im Berliner Olympiastadion pfeifen zu dürfen?

Schröder: Die Spielleitung des DFB-Pokalendspiels ist aus jetziger Sicht für mich eher unrealistisch, das muss man sagen. Aber ein Traum eines jeden deutschen Schiedsrichters ist es natürlich im Rahmen des großen Finals irgendwann mal dabei zu sein, ob als Assistent, Vierter Offizieller oder als Video-Assistent. Einmal Teil des großen Ganzen zu sein, wäre schon genial.

[ar]

Neun Stunden vor dem großen DFB-Pokalfinale im Olympiastadion können Fußballfans in Berlin die Stars von morgen live im Stadion auf dem Wurfplatz erleben. Denn bevor der FC Bayern München um 20 Uhr auf Eintracht Frankfurt trifft, spielen die U 19-Teams des 1. FC Kaiserslautern und des SC Freiburg ebenfalls am Samstag, aber bereits um 11 Uhr, im Finale um den DFB-Vereinspokal der Junioren. Die Spielleitung übernimmt dabei DFB-Referee Robert Schröder, der seit 2015 in der 2. Bundesliga zum Einsatz kommt. Im DFB.de-Interview spricht Finalschiedsrichter Schröder mit Redakteur Arthur Ril über seine Erlebnisse als Zuschauer des Junioren-Pokalendspiels und über Unterschiede zwischen Spielen der Junioren und Senioren.

DFB.de: Herr Schröder, freuen Sie sich darauf, das DFB-Vereinspokalfinale der Junioren leiten zu dürfen?

Robert Schröder: Klar, ich freue mich absolut darauf. Ich war schon ein paar Mal als Zuschauer beim Junioren-Finale und fand den Rahmen immer klasse. Wenn man dann noch selbst auf dem Platz mit dabei ist, ist das eine ganz besondere Sache. Natürlich freut es einen immer, wenn gute Leistungen belohnt werden. Deshalb sehe ich die Final-Nominierung auch als eine Form der Wertschätzung.

DFB.de: Was zeichnet das Junioren-Finale aus?

Schröder: Dem DFB gelingt es immer die Veranstaltung so zu gestalten, dass es für alle Beteiligten ein Erlebnis ist, welches man nicht so schnell vergisst. Es herrscht eine besondere Atmosphäre und es knistert nicht nur beim Junioren-Finale, sondern auch in der ganzen Stadt durch das DFB-Pokalfinale der Männer, das dann am Abend stattfindet.

DFB.de: Für die beiden Nachwuchs-Mannschaften geht es um einen möglichen Titelgewinn. Hat das Spiel für das Schiedsrichter-Team dadurch eine besondere Bedeutung?

Schröder: Ja, absolut. Finalspiele um einen Titel sind immer von ganz besonderer Bedeutung und daher natürlich auch für mein Team und mich. Wir wollen unsere beste Leistung abliefern und nicht das Zünglein an der Waage sein.

DFB.de: Sie haben in der Saison 2013/2014 zuletzt eine Junioren-Begegnung geleitet. Müssen Sie sich für das Finale besonders vorbereiten?

Schröder: Nein, die Vorbereitungen werden wie vor einem Zweitliga-Spiel getroffen. Man weiß um die Besonderheit eines solchen Finals und das Fehler eines Schiedsrichters ganz besondere Wirkung haben können, deshalb versucht man die Sache mit höchster Konzentration anzugehen. Nach Möglichkeit will man möglichst fehlerfrei durch so ein Endspiel kommen.

DFB.de: Gibt es Unterschiede, die Junioren- und Senioren-Spiele für einen Schiedsrichter aufweisen?

Schröder: In einem solchen Finalspiel geht es schon zur Sache, sodass ein großer Unterschied nicht bemerkbar ist. In der 2. Bundesliga ist es an der einen oder anderen Stelle dann schon etwas körperbetonter als in einem ‚normalen‘ Juniorenspiel. Allerdings akzeptieren die Junioren schneller, was der Schiedsrichter entscheidet und konzentrieren sich mehr auf die eigene Leistung. In der zweiten Liga muss man sich als Schiedsrichter mehr durchsetzen. Große Unterschiede wird das Finale aber sicher nicht aufweisen, denn es geht für beide Mannschaften um viel. Beide wollen den Titel gewinnen.

DFB.de: Am Abend des 19. Mai steht im Olympiastadion das große Finale an. Werden Sie mit Ihrem Team unter den Zuschauern sein?

Schröder: Das auf jeden Fall. Im Olympiastadion folgt ja auch noch ein offizieller Teil für uns, der eine Ehrung beinhaltet, sodass das große Finale am Abend auch zu unserem Rahmenprogramm gehört. Auch darauf freuen wir uns sehr.

DFB.de: Wenn Sie privat im Stadion sind, drücken Sie Ihren Schiedsrichter-Kollegen dann besonders die Daumen?

Schröder: Wenn ich als Besucher ins Stadion gehe, um mir ein Spiel anzuschauen, frage mich auch viele Freunde, für wen ich denn sei. Ich antworte immer, dass ich der Fan des Schiris bin, auch wenn das komisch klingen mag. Ich bin zwar ohne Fahne oder Trompete da, aber ich beobachte das Spielgeschehen immer aus der Perspektive des Schiedsrichters. Deshalb achte ich immer besonders auf die Leistung des Unparteiischen. Natürlich freue ich mich über ein spannendes und torreiches Spiel wie jeder andere Fußballfan auch, aber einer bestimmten Mannschaft drücke ich dabei nicht die Daumen, sondern dem Schiedsrichter für eine fehlerfreie Leistung. Und in dem DFB-Pokalfinale mache ich das selbstverständlich ganz besonders.

DFB.de:Felix Zwayer, der die Partie zwischen Bayern München und Eintracht Frankfurt leiten wird, hat am Finaltag Geburtstag. Was wünschen Sie ihm?

Schröder: Ich wünsche ihm ein gutes und fehlerfreies Spiel, damit er am Ende des Abends kein Thema – zumindest im negativen Sinne – ist. Er hat wieder eine super Saison gepfiffen. Darüber hinaus wünsche ich ihm natürlich auch einen schönen Geburtstag!

DFB.de: Ist es für Sie ein Traum einmal das Finale im Berliner Olympiastadion pfeifen zu dürfen?

Schröder: Die Spielleitung des DFB-Pokalendspiels ist aus jetziger Sicht für mich eher unrealistisch, das muss man sagen. Aber ein Traum eines jeden deutschen Schiedsrichters ist es natürlich im Rahmen des großen Finals irgendwann mal dabei zu sein, ob als Assistent, Vierter Offizieller oder als Video-Assistent. Einmal Teil des großen Ganzen zu sein, wäre schon genial.

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