Schon zehn Siege am Stück: Regensburg weiter auf Rekordjagd

Der SSV Jahn Regensburg steht kurz davor, einen neuen alleinigen Rekord für die 3. Liga aufzustellen. Für den Tabellenführer ist am Sonntag (ab 13.30 Uhr, live bei MagentaSport) im Heimspiel gegen den FC Viktoria Köln der elfte Sieg nacheinander möglich. Das gelang seit der Gründung der Spielklasse 2008 noch keinem Team. Es gibt aber noch weitere Bestmarken. DFB.de über die längsten Serien.

Mit dem jüngsten 3:2-Heimsieg gegen die U 23 des SC Freiburg machte der SSV Jahn den zehnten Dreier in Folge perfekt und stellte damit den Ligarekord des Karlsruher SC aus der Saison 2012/2013 ein. Weil Regensburgs Angreifer Agyemang Diawusie wenige Tage zuvor im Alter von nur 25 Jahren plötzlich verstorben war und dem Offensivspieler am Rande der Partie - wie auch in allen anderen Drittligastadien - gedacht wurde, fand die Partie unter außergewöhnlichen Bedingungen statt.

Rekordsieg Diawusie gewdmet

"Wir sind immer noch fassungslos, die Vorbereitung auf das Spiel war entsprechend schwierig", so Jahn-Trainer Joe Enochs im Interview bei MagentaSport. Dennoch hatten sich Verein, Mannschaft und Trainerteam in enger Abstimmung mit der Familie und den weiteren Angehörigen von "Agy" Diawusie dafür entschieden, das Spiel zum regulären Termin auszutragen und dem beliebten Offensivspieler den Sieg widmen.

Enochs: "Alle Achtung, wie die Jungs die Aufgabe angenommen haben und nach dem 2:2-Ausgleich der Freiburger noch einmal zurückgekommen sind. Darauf bin ich sehr stolz, auch wenn es nicht unser bestes Spiel war. Zehn Siege in Serie zu landen, ist gerade in dieser Liga mehr als außergewöhnlich." Der Jahn-Trainer blickt aber auch schon auf das mögliche "Rekordspiel" gegen Viktoria Köln voraus: "Viel wichtiger als eine mögliche neue Bestmarke ist mir, dass wir wieder eine bessere Leistung zeigen. Darauf werden wir in dieser Woche hinarbeiten."

Auch Calhanoglu und Co. mit zehn Siegen in Serie

Keine Überraschung: Die Vergangenheit zeigt, dass Teams, die besonders lange Siegesserien hinlegen konnten, häufig auch am Saisonende Grund zum Jubeln hatten. Die zehn Siege in Serie des Karlsruher SC aus der Saison 2012/2013 sind bis heute unübertroffen, wurden erst jetzt nach mehr als zehn Jahren eingestellt. Zur Mannschaft des damaligen Cheftrainers Markus Kauczinski, der die Badener zum Gewinn der Meisterschaft und damit auch zum Aufstieg führte, gehörten unter anderem die späteren Bundesligaprofis Hakan Calhanoglu, Rouwen Hennings, Kevin Akpoguma oder Danny Blum.

Der VfR Aalen (2011/2012), Dynamo Dresden (2015/2016) und der 1. FC Magdeburg (2017/2018) konnten jeweils achtmal nacheinander die volle Punktzahl einfahren und schafften ebenfalls den Sprung in die 2. Bundesliga. Lediglich der 1. FC Saarbrücken, der in der Saison 2010/2011 sogar neun Dreier in Folge zu verzeichnen hatte, musste sich am Ende mit Rang sechs zufriedengeben.

Bei der Anzahl an Siegen hat der SSV Jahn Regensburg zwar schon zum KSC aufgeschlossen. Da dem aktuellen Lauf aber ein 1:2 gegen Mitabsteiger SV Sandhausen vorausging, fehlt bis zur Bestmarke der Partien ohne Niederlage noch einiges. In der Saison 2017/2018 holte der Karlsruher SC in 21 aufeinanderfolgenden Begegnungen mindestens einen Zähler. Am Saisonende belegte der KSC den dritten Rang, verpasste den Aufstieg aber in der Relegation gegen den FC Erzgebirge Aue (0:0/1:3). Eine ebenso lange Positivserie gelang sonst nur dem 1. FC Saarbrücken, allerdings im Jahr 2011 saisonübergreifend.

Werder-Nachwuchs 28-mal ohne Dreier

Viele Partien in Folge ohne Niederlage müssen jedoch nicht zwangsläufig etwas Positives sein. Der SV Wehen Wiesbaden spielte in der Saison 2012/2013 beispielsweise siebenmal in Folge Unentschieden. Mit den elf weiteren Remis bis zum 38. Spieltag stellten die Hessen die bis dahin vom SV Wacker Burghausen alleine gehaltene Marke von 18 Punkteteilungen in einer Spielzeit ein. Während Wehen Wiesbaden nach dem Unentschieden-Rekord zum Schluss immerhin noch auf dem siebten Rang landete, reichten der SpVgg Unterhaching seine zwischenzeitlich ebenfalls sieben Remis in Serie in der Spielzeit 2018/2019 in der Endabrechnung zu Platz zehn.

Während für Unterhaching damals im achten Anlauf erstmals wieder ein Sieg herausgesprungen war, mussten einige Klubs sich schon deutlich länger bis zu einem Spiel mit der vollen Punktzahl gedulden. Unübertroffen sind dabei die 28 Partien ohne Dreier der U 23 des SV Werder Bremen in der Saison 2017/2018. Dabei war der Nachwuchs des Bundesligisten mit zehn von zwölf möglichen Punkten nach vier Spieltagen äußerst erfolgreich gestartet. Am Ende der Spielzeit mussten die Bremer in die Regionalliga Nord absteigen. Ganz ähnlich erging es dem Werder-Nachwuchs 2012/2013, als in neun Spielen hintereinander nicht einmal ein Punkt herausgesprungen war. Auch das ist bis heute Rekord.

Paderborn achtmal in Folge zu Null

Ein Grundstein für die aktuelle Tabellenführung des SSV Jahn Regensburg ist die Defensivleistung. Das Team von Trainer Joe Enochs blieb bereits siebenmal ohne Gegentreffer und wurde bislang nur 13-mal überwunden - Bestwert. Die längste Zu-Null-Serie legte der SC Paderborn 07 in der Saison 2017/2018 hin. Die Ostwestfalen blieben in acht Partien in Folge ohne Gegentor. Am Saisonende stand auch hier der Aufstieg.

Wohin der Weg des SSV Jahn Regensburg in dieser Spielzeit führen kann, darüber gibt möglicherweise schon das bevorstehende Heimspiel gegen den FC Viktoria Köln noch mehr Aufschluss. Aktuell beträgt der Vorsprung vor Platz drei schon zehn Punkte.

[mspw]

Der SSV Jahn Regensburg steht kurz davor, einen neuen alleinigen Rekord für die 3. Liga aufzustellen. Für den Tabellenführer ist am Sonntag (ab 13.30 Uhr, live bei MagentaSport) im Heimspiel gegen den FC Viktoria Köln der elfte Sieg nacheinander möglich. Das gelang seit der Gründung der Spielklasse 2008 noch keinem Team. Es gibt aber noch weitere Bestmarken. DFB.de über die längsten Serien.

Mit dem jüngsten 3:2-Heimsieg gegen die U 23 des SC Freiburg machte der SSV Jahn den zehnten Dreier in Folge perfekt und stellte damit den Ligarekord des Karlsruher SC aus der Saison 2012/2013 ein. Weil Regensburgs Angreifer Agyemang Diawusie wenige Tage zuvor im Alter von nur 25 Jahren plötzlich verstorben war und dem Offensivspieler am Rande der Partie - wie auch in allen anderen Drittligastadien - gedacht wurde, fand die Partie unter außergewöhnlichen Bedingungen statt.

Rekordsieg Diawusie gewdmet

"Wir sind immer noch fassungslos, die Vorbereitung auf das Spiel war entsprechend schwierig", so Jahn-Trainer Joe Enochs im Interview bei MagentaSport. Dennoch hatten sich Verein, Mannschaft und Trainerteam in enger Abstimmung mit der Familie und den weiteren Angehörigen von "Agy" Diawusie dafür entschieden, das Spiel zum regulären Termin auszutragen und dem beliebten Offensivspieler den Sieg widmen.

Enochs: "Alle Achtung, wie die Jungs die Aufgabe angenommen haben und nach dem 2:2-Ausgleich der Freiburger noch einmal zurückgekommen sind. Darauf bin ich sehr stolz, auch wenn es nicht unser bestes Spiel war. Zehn Siege in Serie zu landen, ist gerade in dieser Liga mehr als außergewöhnlich." Der Jahn-Trainer blickt aber auch schon auf das mögliche "Rekordspiel" gegen Viktoria Köln voraus: "Viel wichtiger als eine mögliche neue Bestmarke ist mir, dass wir wieder eine bessere Leistung zeigen. Darauf werden wir in dieser Woche hinarbeiten."

Auch Calhanoglu und Co. mit zehn Siegen in Serie

Keine Überraschung: Die Vergangenheit zeigt, dass Teams, die besonders lange Siegesserien hinlegen konnten, häufig auch am Saisonende Grund zum Jubeln hatten. Die zehn Siege in Serie des Karlsruher SC aus der Saison 2012/2013 sind bis heute unübertroffen, wurden erst jetzt nach mehr als zehn Jahren eingestellt. Zur Mannschaft des damaligen Cheftrainers Markus Kauczinski, der die Badener zum Gewinn der Meisterschaft und damit auch zum Aufstieg führte, gehörten unter anderem die späteren Bundesligaprofis Hakan Calhanoglu, Rouwen Hennings, Kevin Akpoguma oder Danny Blum.

Der VfR Aalen (2011/2012), Dynamo Dresden (2015/2016) und der 1. FC Magdeburg (2017/2018) konnten jeweils achtmal nacheinander die volle Punktzahl einfahren und schafften ebenfalls den Sprung in die 2. Bundesliga. Lediglich der 1. FC Saarbrücken, der in der Saison 2010/2011 sogar neun Dreier in Folge zu verzeichnen hatte, musste sich am Ende mit Rang sechs zufriedengeben.

Bei der Anzahl an Siegen hat der SSV Jahn Regensburg zwar schon zum KSC aufgeschlossen. Da dem aktuellen Lauf aber ein 1:2 gegen Mitabsteiger SV Sandhausen vorausging, fehlt bis zur Bestmarke der Partien ohne Niederlage noch einiges. In der Saison 2017/2018 holte der Karlsruher SC in 21 aufeinanderfolgenden Begegnungen mindestens einen Zähler. Am Saisonende belegte der KSC den dritten Rang, verpasste den Aufstieg aber in der Relegation gegen den FC Erzgebirge Aue (0:0/1:3). Eine ebenso lange Positivserie gelang sonst nur dem 1. FC Saarbrücken, allerdings im Jahr 2011 saisonübergreifend.

Werder-Nachwuchs 28-mal ohne Dreier

Viele Partien in Folge ohne Niederlage müssen jedoch nicht zwangsläufig etwas Positives sein. Der SV Wehen Wiesbaden spielte in der Saison 2012/2013 beispielsweise siebenmal in Folge Unentschieden. Mit den elf weiteren Remis bis zum 38. Spieltag stellten die Hessen die bis dahin vom SV Wacker Burghausen alleine gehaltene Marke von 18 Punkteteilungen in einer Spielzeit ein. Während Wehen Wiesbaden nach dem Unentschieden-Rekord zum Schluss immerhin noch auf dem siebten Rang landete, reichten der SpVgg Unterhaching seine zwischenzeitlich ebenfalls sieben Remis in Serie in der Spielzeit 2018/2019 in der Endabrechnung zu Platz zehn.

Während für Unterhaching damals im achten Anlauf erstmals wieder ein Sieg herausgesprungen war, mussten einige Klubs sich schon deutlich länger bis zu einem Spiel mit der vollen Punktzahl gedulden. Unübertroffen sind dabei die 28 Partien ohne Dreier der U 23 des SV Werder Bremen in der Saison 2017/2018. Dabei war der Nachwuchs des Bundesligisten mit zehn von zwölf möglichen Punkten nach vier Spieltagen äußerst erfolgreich gestartet. Am Ende der Spielzeit mussten die Bremer in die Regionalliga Nord absteigen. Ganz ähnlich erging es dem Werder-Nachwuchs 2012/2013, als in neun Spielen hintereinander nicht einmal ein Punkt herausgesprungen war. Auch das ist bis heute Rekord.

Paderborn achtmal in Folge zu Null

Ein Grundstein für die aktuelle Tabellenführung des SSV Jahn Regensburg ist die Defensivleistung. Das Team von Trainer Joe Enochs blieb bereits siebenmal ohne Gegentreffer und wurde bislang nur 13-mal überwunden - Bestwert. Die längste Zu-Null-Serie legte der SC Paderborn 07 in der Saison 2017/2018 hin. Die Ostwestfalen blieben in acht Partien in Folge ohne Gegentor. Am Saisonende stand auch hier der Aufstieg.

Wohin der Weg des SSV Jahn Regensburg in dieser Spielzeit führen kann, darüber gibt möglicherweise schon das bevorstehende Heimspiel gegen den FC Viktoria Köln noch mehr Aufschluss. Aktuell beträgt der Vorsprung vor Platz drei schon zehn Punkte.

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