Schnorrenberg: "Großaspach ein Glücksfall"

Florian Schnorrenberg (41), der neue Cheftrainer der SG Sonnenhof Großaspach, arbeitet zum ersten Mal während seiner Laufbahn im Profifußball. Der gebürtige Siegener war von 2010 bis 2018 für den aktuellen Westfalen-Oberligisten TuS Erndtebrück tätig. Zunächst führte er die zweite Mannschaft der Wittgensteiner zum direkten Durchmarsch aus der Bezirks- bis in die Verbandsliga. Nach seiner Beförderung zum Cheftrainer und Sportlichen Leiter gelang ihm mit dem TuS zweimal der Aufstieg in die Regionalliga West (2015 und 2017) sowie gleich dreimal die Qualifikation für den DFB-Pokal. Nachdem die Erndtebrücker in diesem Frühjahr auch beim zweiten Versuch den Klassenverbleib in der 4. Liga verfehlt hatten, erklärte Schnorrenberg seinen Abschied. Fünf Monate später trat er bei der SG Sonnenhof die Nachfolge von Sascha Hildmann an - und startete mit einem 1:0 gegen den SV Meppen, dem ersten Heimsieg der Aspacher nach elf Monaten.

Im DFB.de-Interview spricht Florian Schnorrenberg mit Thomas Palapies-Ziehn über seine ersten Eindrücke als Trainer in der 3. Liga, Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Erndtebrück und Großaspach, seine Spielphilosophie sowie die bislang größte Kulisse seiner Trainerlaufbahn im Gastspiel am heutigen Sonntag (ab 13 Uhr, live bei Telekom Sport) beim TSV 1860 München.

DFB.de: Wie haben sich Ihre ersten Tage als Trainer in der 3. Liga angefühlt, Herr Schnorrenberg?

Florian Schnorrenberg: Obwohl die Zeit zwischen meinem Abschied aus Erndtebrück und dem Engagement bei der SG Sonnenhof nicht allzu lang war, habe ich mich in erster Linie darüber gefreut, wieder auf dem Platz stehen zu dürfen, mit einer Mannschaft zu trainieren - einfach wieder Trainer zu sein.

DFB.de: Bei Ihrem Debüt gab es in letzter Minute einen 1:0-Heimsieg gegen den SV Meppen. War das ein Einstand wie gemalt für einen neuen Trainer?

Schnorrenberg: Ich habe mich riesig für die Mannschaft gefreut, die zuvor daheim rund elf Monate nicht gewonnen hatte. In der Kabine war die Erleichterung spürbar. Mit dem späten Sieg ist eine große Last von den Spielern abgefallen. Da ich neu dabei war, hatte ich diesen Druck nicht. Ich hoffe, dass uns dieser Erfolg beflügeln wird.

DFB.de: Vor dem Meppen-Spiel hatten Sie nur wenig Zeit. Was haben Sie versucht, der Mannschaft am ehesten zu vermitteln?

Schnorrenberg: Gemeinsam mit meinem Trainerteam habe ich nach meiner Amtsübernahme zuerst analysiert, wie wir die Mannschaft überhaupt noch belasten können. Es bringt ja nichts, im Training hart wie ein Weltmeister zu arbeiten und dann müde ins Spiel zu gehen. Vor dem Duell mit Meppen hatte die Mannschaft schon fünfmal zu Null gespielt. Auf der guten Defensive wollten wir aufbauen. Im nächsten Schritt ging es darum, wie wir mehr Tore erzielen. Daran konnten wir in den wenigen Einheiten immerhin in Ansätzen arbeiten. Zu mehr reichte die Zeit noch nicht.

DFB.de: Welche Erkenntnisse haben Sie nach dem Duell mit Meppen in die Trainingswoche genommen?

Schnorrenberg: Erst einmal muss ich sagen, dass unsere Mannschaft extrem aufnahmefähig ist. Das ist eine gute Basis. Gegen Meppen waren einige der ersten Ballkontakte nicht optimal. Auch die Räume bei Kontern hätten wir besser nutzen können. In der Offensive ist es entscheidend, noch hartnäckiger den Abschluss zu suchen.



Florian Schnorrenberg (41), der neue Cheftrainer der SG Sonnenhof Großaspach, arbeitet zum ersten Mal während seiner Laufbahn im Profifußball. Der gebürtige Siegener war von 2010 bis 2018 für den aktuellen Westfalen-Oberligisten TuS Erndtebrück tätig. Zunächst führte er die zweite Mannschaft der Wittgensteiner zum direkten Durchmarsch aus der Bezirks- bis in die Verbandsliga. Nach seiner Beförderung zum Cheftrainer und Sportlichen Leiter gelang ihm mit dem TuS zweimal der Aufstieg in die Regionalliga West (2015 und 2017) sowie gleich dreimal die Qualifikation für den DFB-Pokal. Nachdem die Erndtebrücker in diesem Frühjahr auch beim zweiten Versuch den Klassenverbleib in der 4. Liga verfehlt hatten, erklärte Schnorrenberg seinen Abschied. Fünf Monate später trat er bei der SG Sonnenhof die Nachfolge von Sascha Hildmann an - und startete mit einem 1:0 gegen den SV Meppen, dem ersten Heimsieg der Aspacher nach elf Monaten.

Im DFB.de-Interview spricht Florian Schnorrenberg mit Thomas Palapies-Ziehn über seine ersten Eindrücke als Trainer in der 3. Liga, Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Erndtebrück und Großaspach, seine Spielphilosophie sowie die bislang größte Kulisse seiner Trainerlaufbahn im Gastspiel am heutigen Sonntag (ab 13 Uhr, live bei Telekom Sport) beim TSV 1860 München.

DFB.de: Wie haben sich Ihre ersten Tage als Trainer in der 3. Liga angefühlt, Herr Schnorrenberg?

Florian Schnorrenberg: Obwohl die Zeit zwischen meinem Abschied aus Erndtebrück und dem Engagement bei der SG Sonnenhof nicht allzu lang war, habe ich mich in erster Linie darüber gefreut, wieder auf dem Platz stehen zu dürfen, mit einer Mannschaft zu trainieren - einfach wieder Trainer zu sein.

DFB.de: Bei Ihrem Debüt gab es in letzter Minute einen 1:0-Heimsieg gegen den SV Meppen. War das ein Einstand wie gemalt für einen neuen Trainer?

Schnorrenberg: Ich habe mich riesig für die Mannschaft gefreut, die zuvor daheim rund elf Monate nicht gewonnen hatte. In der Kabine war die Erleichterung spürbar. Mit dem späten Sieg ist eine große Last von den Spielern abgefallen. Da ich neu dabei war, hatte ich diesen Druck nicht. Ich hoffe, dass uns dieser Erfolg beflügeln wird.

DFB.de: Vor dem Meppen-Spiel hatten Sie nur wenig Zeit. Was haben Sie versucht, der Mannschaft am ehesten zu vermitteln?

Schnorrenberg: Gemeinsam mit meinem Trainerteam habe ich nach meiner Amtsübernahme zuerst analysiert, wie wir die Mannschaft überhaupt noch belasten können. Es bringt ja nichts, im Training hart wie ein Weltmeister zu arbeiten und dann müde ins Spiel zu gehen. Vor dem Duell mit Meppen hatte die Mannschaft schon fünfmal zu Null gespielt. Auf der guten Defensive wollten wir aufbauen. Im nächsten Schritt ging es darum, wie wir mehr Tore erzielen. Daran konnten wir in den wenigen Einheiten immerhin in Ansätzen arbeiten. Zu mehr reichte die Zeit noch nicht.

DFB.de: Welche Erkenntnisse haben Sie nach dem Duell mit Meppen in die Trainingswoche genommen?

Schnorrenberg: Erst einmal muss ich sagen, dass unsere Mannschaft extrem aufnahmefähig ist. Das ist eine gute Basis. Gegen Meppen waren einige der ersten Ballkontakte nicht optimal. Auch die Räume bei Kontern hätten wir besser nutzen können. In der Offensive ist es entscheidend, noch hartnäckiger den Abschluss zu suchen.

###more###

DFB.de: Wie sieht Ihre Vorstellung vom Fußball aus?

Schnorrenberg: Ich bin ein Trainer, der gerne den Ball hat. Und wenn wir ihn nicht haben, wollen wir ihn so schnell wie möglich zurückerobern. Nach Ballgewinnen müssen wir abwägen: Ist ein schneller Konter möglich? Oder beruhigen wir besser das Spiel?

DFB.de: Wie lange wird es dauern, bis die Mannschaft diese Vorstellung nahezu komplett umsetzen kann?

Schnorrenberg: Eine Prognose ist schwer. Fakt ist, dass Erfolgserlebnisse die Prozesse beschleunigen. Ich will hier ganz bestimmt nicht alles über den Haufen werfen. Veränderungen sollen Schritt für Schritt eingeführt werden. Ganz wichtig: Die Mannschaft soll sich dabei wohlfühlen.

DFB.de: Wie hat das Kennenlernen funktioniert?

Schnorrenberg: Während meiner Zeit ohne Verein habe ich viele Spiele gesehen, unter anderem auch von Sonnenhof Großaspach, um gut für alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Die Stammelf kannte ich also schon recht gut. Auch die anderen Namen hatte ich recht schnell drauf. Bisher habe ich mich auf dem Trainingsplatz auch noch nicht vertan. (lacht)

DFB.de: Was sagen die Spieler zu Ihnen?

Schnorrenberg: Trainer oder Coach. Ob sie mich duzen oder siezen, überlasse ich jedem selbst.

DFB.de: Ohne die Fußball-Lehrer-Lizenz, die Sie in der Saison 2016/2017 an der Hennes-Weisweiler-Akademie des DFB in Hennef erworben hatten, wäre ein Engagement in der 3. Liga nicht möglich gewesen!

Schnorrenberg: Das stimmt. Die Ausbildung hat nicht zuletzt auch den Wunsch bei mir verstärkt, höherklassig zu arbeiten. Auch deshalb war meine Zeit in Erndtebrück nach acht Jahren zu Ende gegangen. Dass es jetzt mit Großaspach nach kurzer Zeit geklappt hat, ist selbstverständlich ein Glücksfall.

###more###

DFB.de: Welche Gemeinsamkeiten gibt es zwischen Erndtebrück und Großaspach und welche Unterschiede?

Schnorrenberg: Beide Vereine sind familiär geführt. Auch bei der SG Sonnenhof habe ich mich vom ersten Moment an pudelwohl gefühlt. Die Strukturen sind in Aspach im Vergleich zur TuS professioneller. Zum Beispiel habe ich ein größeres Trainerteam und auch die Trainingsmöglichkeiten sind natürlich deutlich besser.

DFB.de: Trotz Ihrer Erfolge mit Erndtebrück sind Sie auf der großen Fußball-Bühne ein eher unbeschriebenes Blatt. Wie gehen Sie damit um?

Schnorrenberg: Ich bin da total entspannt, fühle mich optimal vorbereitet. Ich verspüre große Freude, die SG Sonnenhof trainieren zu dürfen und werde alles geben, damit wir unsere Ziele erreichen. Wir wollen in der 3. Liga bleiben und Spieler entwickeln. Darum geht es in jedem Training und jedem Spiel. Über alle anderen Dinge mache ich mir keine Gedanken.

DFB.de: Sind Sie in Großaspach zumindest schon ein wenig heimisch geworden?

Schnorrenberg: Meine Familie, meine Frau und meine beiden Töchter, sind noch daheim. Für ein paar Tage waren sie aber schon in Aspach. Mein Fokus liegt aktuell ganz klar auf der Arbeit mit der Mannschaft. Ich will sie optimal auf die kommenden Aufgaben vorbereiten. Sobald Zeit ist, möchte ich in eine Wohnung ziehen. Bisher ging alles so schnell, dass dafür noch kein Raum war.

DFB.de: Ihr erstes Auswärtsspiel bestreiten Sie am Sonntag beim ehemaligen Bundesligisten TSV 1860 München. Aufgeregt?

Schnorrenberg: Ganz ehrlich: Ich freue mich auf jede Partie. Aber klar, 1860 ist ein Traditionsverein und das Stadion an der Grünwalder Straße mit rund 15.000 Zuschauern in der Regel ausverkauft. Für mich wird es die bislang größte Kulisse meiner Trainerlaufbahn sein. Die Vorfreude ist riesig.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Schnorrenberg: Der TSV 1860 agiert taktisch variabel, hat in dieser Saison schon in mehreren Grundordnungen gespielt. Vor allem bei den Standardsituationen müssen wir auf der Hut sein. Mit Adriano Grimaldi fehlt bei den Löwen ein wichtiger Stürmer gelbgesperrt. Wir müssen abwarten, wer ihn ersetzt. Ich hoffe, dass auch uns die Kulisse beflügelt. Viel wird von der Tagesform abhängen.

###more###