Schnellbacher: "Ich sehne mich nach mehr"

Angreifer Luca Schnellbacher vom Aufsteiger SV 07 Elversberg überwintert mit den Saarländern nicht nur als Tabellenführer der 3. Liga, sondern führt mit neun Treffer auch die Torjägerliste der dritthöchsten deutschen Spielklasse an. Im DFB.de-Interview spricht der 28 Jahre alte Stürmer mit Mitarbeiter Peter Haidinger über ein außergewöhnliches Jahr, sein Tor des Monats und den Blick nach vorn.

DFB.de: Das fast schon ungewohnte Gefühl einer Niederlage gab es für die SV 07 Elversberg beim 3:4 im ersten Testspiel der Wintervorbereitung beim Bundesligisten TSG Hoffenheim. Ist die SVE wenige Wochen vor dem Ligastart schon wieder auf dem Weg zur Bestform, Herr Schnellbacher?

Luca Schnellbacher: Wir haben in Hoffenheim auf jeden Fall aus vergleichsweise wenigen Chancen wieder viele Tore erzielt und gegen einen höherklassigen Gegner insgesamt ganz gut verteidigt. Wenn wir defensiv jetzt noch etwas stabiler werden, lässt sich darauf definitiv aufbauen. Ich wurde nach meiner Verletzungspause für 30 Minuten eingewechselt, was mich sehr gefreut hat.

DFB.de: Die zurückliegenden drei Meisterschaftsspiele hatten Sie verpasst. Wie fühlte sich Ihre Rückkehr ins Team an?

Schnellbacher: Als wäre ich nicht weg gewesen. (lacht) Es ist eine tolle Sache, dass ich wieder auf dem Platz stehen, für gute Stimmung sorgen und möglichst auf dieser Welle weiter surfen kann. Ich hatte eine Einblutung in der Wade, stand kurz vor einem Faserriss. Deshalb konnte sich sechs Wochen lang nicht gegen den Ball getreten. Zwischendurch musste ich auch noch coronabedingt eine Zwangspause einlegen, was mich ebenfalls zurückgeworfen hatte.

DFB.de: Sind Sie denn jetzt schon wieder bei 100 Prozent?

Schnellbacher: Die Verletzung ist verheilt und konditionell wird es auch immer besser. Über die Feiertage werde ich noch etwas für meinen Körper tun und die Laufschuhe auspacken. Am 2. Januar starten wir dann mit der gezielten Vorbereitung auf unsere Auftaktpartie beim SV Wehen Wiesbaden.

DFB.de: Obwohl Sie nur 13 von 17 Partien bestreiten konnten, führen Sie die Torjägerliste der 3. Liga immer noch mit neun Treffern an. Wie sehr überrascht Sie das?

Schnellbacher: Ich habe den Jungs mit meiner Zwangspause die Chance gegeben, an mir vorzuziehen. Ich kann ja nichts dafür, dass es keiner geschafft hat. (lacht) Aber Spaß beiseite: Dass aktuell neun Tore für Platz eins reichen, zeigt eindrucksvoll, dass in der 3. Liga sehr gut verteidigt wird. Außerdem gibt es bei uns im Team nicht den einen zentralen Stürmer oder Zielspieler, der in der Regel für die Abschlüsse verantwortlich ist. Vielmehr wird das Toreschießen auf mehrere Schultern verteilt. So hat Jannik Rochelt, der bei uns im Mittelfeld eine wichtige Rolle spielt, bereits sensationelle acht Treffer auf seinem Konto.

DFB.de: Wie groß ist Ihre Hoffnung, dass Sie sich am Saisonende die Torjägerkanone sichern können?

Schnellbacher: Wenn man einmal ganz vorne steht, will man seine Position auch verteidigen. Dafür wäre es gut, wenn ich verletzungsfrei bleibe. Im Großen und Ganzen steht aber der mannschaftliche Erfolg im Vordergrund. Wir wollen weiter unsere Spiele gewinnen. Das allein zählt. Wenn ich mit Toren zum Erfolg beitragen kann, ist es umso schöner.

DFB.de: Wie viele Treffer haben Sie sich für das neue Jahr vorgenommen?

Schnellbacher: Auf jeden Fall soll es zweistellig werden. Zumindest einmal muss ich also noch treffen. (lacht). Als Stürmer geht man grundsätzlich in jedes Spiel, um möglichst ein Tor zu erzielen. Je öfter das gelingt, desto besser.

DFB.de: Vor etwas mehr als einem Jahr erzielten Sie mit einem spektakulären Seitfallzieher in Offenbach für die Zuschauer*innen der ARD-Sportschau das "Tor des Monats Dezember" und landeten wenig später beim "Tor des Jahres 2021" hinter Gerrit Holtmann und Robert Lewandowski auf Rang drei. Wie stolz sind Sie auf diese Auszeichnung?

Schnellbacher: Die Medaille hat bei mir im Wohnzimmer einen Ehrenplatz bekommen. Ich bin mächtig stolz darauf, dass so viele für mich angerufen und gevotet haben. Ich habe von vielen Leuten Glückwünsche bekommen, von denen ich zuvor lange nichts mehr gehört hatte.

DFB.de: Können Sie sich in Ihrer Laufbahn an ein noch schöneres Tor erinnern?

Schnellbacher: Im Profibereich eher weniger, aber in der Jugend sind mir einige Treffer gelungen, die ähnlich gut waren. Bei meinem "Tor des Monats" hatte einfach alles gepasst, was ich mir im Training über die vielen Jahre erarbeitet hatte.

DFB.de: Mit 41 Punkten hat die SV 07 Elversberg bereits zehn Zähler Vorsprung auf den dritten Rang. Wie sehr sind Sie vom Durchmarsch in 2. Liga überzeugt?

Schnellbacher: Wir sind alle stolz auf das bisher Erreichte, aber ich sehne mich nach mehr. Wenn man schon zu diesem Zeitpunkt so viele Punkte gesammelt hat, dann will man seine Position auch verteidigen. Dafür müssen wir weiter Spiele gewinnen und möglichst nahtlos an die Leistungen der Hinserie anknüpfen. Ich weiß aber auch, dass es schnell in die andere Richtung gehen kann, wenn man mal drei Spiele in Folge nicht erfolgreich ist. Das wollen wir unbedingt vermeiden.

DFB.de: Was zeichnet Ihr Team aus?

Schnellbacher: Wir sind eingespielt und für unsere Gegner nur ganz schwer auszurechnen. Jeder im Team ist torgefährlich und wir sind taktisch sehr variabel. Auch die vielen verletzungsbedingten Ausfälle haben uns nicht umgeworfen. Alle ziehen an einem Strang, halten das Niveau im Training hoch und freuen sich für die Mitspieler, auch wenn sie selbst gerne in der Startformation stehen würden.

DFB.de: Wo sehen Sie Ihre persönlichen Stärken und Schwächen?

Schnellbacher: Ich bin ein Heißsporn, habe mich manchmal nicht richtig unter Kontrolle. Gegen Dynamo Dresden hätte ich beispielsweise wegen einer Unbeherrschtheit vom Platz fliegen können. Ich muss mich in Zukunft mehr bremsen. Dass ich über ein gutes Kopfballspiel verfüge, ist kein Geheimnis. Aber meine Stärken sollen andere beurteilen.

DFB.de: Nach der Winterpause geht es im vorletzten Hinrundenspiel zu ihrem Ex-Verein SV Wehen Wiesbaden. Ist es eine besondere Partie für Sie?

Schnellbacher: Ich freue mich auf jeden Fall auf die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte und auf das Wiedersehen mit Zeugwart Torsten Conradi sowie Sebastian Mrowca und Sascha Mockenhaupt, mit denen ich noch zusammengespielt hatte. Aber sobald angepfiffen wird, muss die Freundschaft ruhen. Dann ist der Fokus komplett auf das Spiel gerichtet.

DFB.de: Was waren für Sie die persönlichen Highlights im Sportjahr 2022 und wie lautet Ihre Zielsetzung für 2023?

Schnellbacher: Das Double mit der Meisterschaft und dem Pokalsieg im Saarland, dazu die Ehrung für meinen Treffer zum "Tor des Monats" waren besondere Höhepunkte. In der Aufstiegssaison sind wir auswärts unbesiegt geblieben und jedes Mal mit guter Laune nach Hause gefahren. Das hatte ich zuvor auch noch nie erlebt. Für 2023 würde ich gerne so weitermachen. Sollte uns das gelingen, dann steuern wir rosigen Zeiten entgegen. 

[mspw]

Angreifer Luca Schnellbacher vom Aufsteiger SV 07 Elversberg überwintert mit den Saarländern nicht nur als Tabellenführer der 3. Liga, sondern führt mit neun Treffer auch die Torjägerliste der dritthöchsten deutschen Spielklasse an. Im DFB.de-Interview spricht der 28 Jahre alte Stürmer mit Mitarbeiter Peter Haidinger über ein außergewöhnliches Jahr, sein Tor des Monats und den Blick nach vorn.

DFB.de: Das fast schon ungewohnte Gefühl einer Niederlage gab es für die SV 07 Elversberg beim 3:4 im ersten Testspiel der Wintervorbereitung beim Bundesligisten TSG Hoffenheim. Ist die SVE wenige Wochen vor dem Ligastart schon wieder auf dem Weg zur Bestform, Herr Schnellbacher?

Luca Schnellbacher: Wir haben in Hoffenheim auf jeden Fall aus vergleichsweise wenigen Chancen wieder viele Tore erzielt und gegen einen höherklassigen Gegner insgesamt ganz gut verteidigt. Wenn wir defensiv jetzt noch etwas stabiler werden, lässt sich darauf definitiv aufbauen. Ich wurde nach meiner Verletzungspause für 30 Minuten eingewechselt, was mich sehr gefreut hat.

DFB.de: Die zurückliegenden drei Meisterschaftsspiele hatten Sie verpasst. Wie fühlte sich Ihre Rückkehr ins Team an?

Schnellbacher: Als wäre ich nicht weg gewesen. (lacht) Es ist eine tolle Sache, dass ich wieder auf dem Platz stehen, für gute Stimmung sorgen und möglichst auf dieser Welle weiter surfen kann. Ich hatte eine Einblutung in der Wade, stand kurz vor einem Faserriss. Deshalb konnte sich sechs Wochen lang nicht gegen den Ball getreten. Zwischendurch musste ich auch noch coronabedingt eine Zwangspause einlegen, was mich ebenfalls zurückgeworfen hatte.

DFB.de: Sind Sie denn jetzt schon wieder bei 100 Prozent?

Schnellbacher: Die Verletzung ist verheilt und konditionell wird es auch immer besser. Über die Feiertage werde ich noch etwas für meinen Körper tun und die Laufschuhe auspacken. Am 2. Januar starten wir dann mit der gezielten Vorbereitung auf unsere Auftaktpartie beim SV Wehen Wiesbaden.

DFB.de: Obwohl Sie nur 13 von 17 Partien bestreiten konnten, führen Sie die Torjägerliste der 3. Liga immer noch mit neun Treffern an. Wie sehr überrascht Sie das?

Schnellbacher: Ich habe den Jungs mit meiner Zwangspause die Chance gegeben, an mir vorzuziehen. Ich kann ja nichts dafür, dass es keiner geschafft hat. (lacht) Aber Spaß beiseite: Dass aktuell neun Tore für Platz eins reichen, zeigt eindrucksvoll, dass in der 3. Liga sehr gut verteidigt wird. Außerdem gibt es bei uns im Team nicht den einen zentralen Stürmer oder Zielspieler, der in der Regel für die Abschlüsse verantwortlich ist. Vielmehr wird das Toreschießen auf mehrere Schultern verteilt. So hat Jannik Rochelt, der bei uns im Mittelfeld eine wichtige Rolle spielt, bereits sensationelle acht Treffer auf seinem Konto.

DFB.de: Wie groß ist Ihre Hoffnung, dass Sie sich am Saisonende die Torjägerkanone sichern können?

Schnellbacher: Wenn man einmal ganz vorne steht, will man seine Position auch verteidigen. Dafür wäre es gut, wenn ich verletzungsfrei bleibe. Im Großen und Ganzen steht aber der mannschaftliche Erfolg im Vordergrund. Wir wollen weiter unsere Spiele gewinnen. Das allein zählt. Wenn ich mit Toren zum Erfolg beitragen kann, ist es umso schöner.

DFB.de: Wie viele Treffer haben Sie sich für das neue Jahr vorgenommen?

Schnellbacher: Auf jeden Fall soll es zweistellig werden. Zumindest einmal muss ich also noch treffen. (lacht). Als Stürmer geht man grundsätzlich in jedes Spiel, um möglichst ein Tor zu erzielen. Je öfter das gelingt, desto besser.

DFB.de: Vor etwas mehr als einem Jahr erzielten Sie mit einem spektakulären Seitfallzieher in Offenbach für die Zuschauer*innen der ARD-Sportschau das "Tor des Monats Dezember" und landeten wenig später beim "Tor des Jahres 2021" hinter Gerrit Holtmann und Robert Lewandowski auf Rang drei. Wie stolz sind Sie auf diese Auszeichnung?

Schnellbacher: Die Medaille hat bei mir im Wohnzimmer einen Ehrenplatz bekommen. Ich bin mächtig stolz darauf, dass so viele für mich angerufen und gevotet haben. Ich habe von vielen Leuten Glückwünsche bekommen, von denen ich zuvor lange nichts mehr gehört hatte.

DFB.de: Können Sie sich in Ihrer Laufbahn an ein noch schöneres Tor erinnern?

Schnellbacher: Im Profibereich eher weniger, aber in der Jugend sind mir einige Treffer gelungen, die ähnlich gut waren. Bei meinem "Tor des Monats" hatte einfach alles gepasst, was ich mir im Training über die vielen Jahre erarbeitet hatte.

DFB.de: Mit 41 Punkten hat die SV 07 Elversberg bereits zehn Zähler Vorsprung auf den dritten Rang. Wie sehr sind Sie vom Durchmarsch in 2. Liga überzeugt?

Schnellbacher: Wir sind alle stolz auf das bisher Erreichte, aber ich sehne mich nach mehr. Wenn man schon zu diesem Zeitpunkt so viele Punkte gesammelt hat, dann will man seine Position auch verteidigen. Dafür müssen wir weiter Spiele gewinnen und möglichst nahtlos an die Leistungen der Hinserie anknüpfen. Ich weiß aber auch, dass es schnell in die andere Richtung gehen kann, wenn man mal drei Spiele in Folge nicht erfolgreich ist. Das wollen wir unbedingt vermeiden.

DFB.de: Was zeichnet Ihr Team aus?

Schnellbacher: Wir sind eingespielt und für unsere Gegner nur ganz schwer auszurechnen. Jeder im Team ist torgefährlich und wir sind taktisch sehr variabel. Auch die vielen verletzungsbedingten Ausfälle haben uns nicht umgeworfen. Alle ziehen an einem Strang, halten das Niveau im Training hoch und freuen sich für die Mitspieler, auch wenn sie selbst gerne in der Startformation stehen würden.

DFB.de: Wo sehen Sie Ihre persönlichen Stärken und Schwächen?

Schnellbacher: Ich bin ein Heißsporn, habe mich manchmal nicht richtig unter Kontrolle. Gegen Dynamo Dresden hätte ich beispielsweise wegen einer Unbeherrschtheit vom Platz fliegen können. Ich muss mich in Zukunft mehr bremsen. Dass ich über ein gutes Kopfballspiel verfüge, ist kein Geheimnis. Aber meine Stärken sollen andere beurteilen.

DFB.de: Nach der Winterpause geht es im vorletzten Hinrundenspiel zu ihrem Ex-Verein SV Wehen Wiesbaden. Ist es eine besondere Partie für Sie?

Schnellbacher: Ich freue mich auf jeden Fall auf die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte und auf das Wiedersehen mit Zeugwart Torsten Conradi sowie Sebastian Mrowca und Sascha Mockenhaupt, mit denen ich noch zusammengespielt hatte. Aber sobald angepfiffen wird, muss die Freundschaft ruhen. Dann ist der Fokus komplett auf das Spiel gerichtet.

DFB.de: Was waren für Sie die persönlichen Highlights im Sportjahr 2022 und wie lautet Ihre Zielsetzung für 2023?

Schnellbacher: Das Double mit der Meisterschaft und dem Pokalsieg im Saarland, dazu die Ehrung für meinen Treffer zum "Tor des Monats" waren besondere Höhepunkte. In der Aufstiegssaison sind wir auswärts unbesiegt geblieben und jedes Mal mit guter Laune nach Hause gefahren. Das hatte ich zuvor auch noch nie erlebt. Für 2023 würde ich gerne so weitermachen. Sollte uns das gelingen, dann steuern wir rosigen Zeiten entgegen. 

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