Schmid: "Suchtmittel gibt's auch im Verein"

Die Stärke, "Nein" zu sagen - nicht jeder Heranwachsende hat sie. So kommen schon viele Kinder und Jugendliche regelmäßig mit Suchtmitteln in Berührung. Im Freundes- und Familienkreis. Und auch im Sportverein, natürlich auch beim Fußball.

Dabei ist der regelmäßige Alkoholkonsum der Jugendlichen in Deutschland statistisch betrachtet seit vielen Jahren rückläufig. Unter den 12- bis 17-Jährigen trinkt laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) weniger als jeder Zehnte (8,7 Prozent) mindestens einmal pro Woche. Und auch beim Rauchen hat sich vieles zum Besseren gewandelt. Doch die Gefahren sind immer noch vorhanden. Und ein guter Trend sollte nicht dazu verleiten, wirksame Anstrengungen zurückzuschrauben.

Schmid: "Der Sport ist keine heile Welt"

Der fünfmalige Hürden-Europameister Dr. Harald Schmid engagiert sich im Auftrag der BZgA, Jugendliche bei ihrem "Nein" zu Suchtmitteln zu unterstützen. Schmid dominierte über ein Jahrzehnt Europas 400-Meter-Hürdenlauf. Wenn es um WM-Titel ging, lag auf der Ziellinie vor ihm nur noch der US-Leichtathlet Edwin Moses. In Rom 1987 trennten ihn zwei Hundertstelsekunden vom WM-Titelgewinn. Von Olympia brachte er zwei Bronzemedaillen mit nach Hause. Seit 1995 setzt sich Deutschlands zweimaliger Sportler des Jahres als Botschafter für "Kinder stark machen" ein, eine Initiative der BZgA zur frühen Suchtvorbeugung.

"Der Kontakt mit Suchtmitteln im Sportverein ist existent, das haben wir ja nicht erfunden", sagt der 62 Jahre alte Sportwissenschaftler. "Der Sport ist keine heile Welt, kann es auch gar nicht sein. Dabei spielen die Trainer und Trainerinnen eine Schlüsselrolle, denn Kinder und Jugendliche schauen zu ihnen auf. Oft adaptieren sie das Verhalten der Trainer. Egal, ob man ein gutes oder schlechtes Vorbild gibt, man lebt etwas vor. Darin liegt eine große Chance, man stellt sich aber auch einer großen Verantwortung."

Im Auftrag der BZgA schult Schmid regelmäßig Lehr- und Bildungsreferenten in Sportverbänden. Sie sollen den Trainerinnen und Trainern sowie den Führungsebenen der Vereine vermitteln, wie frühe Suchtvorbeugung im Verein gelingen kann. Dabei wird mittels der Initiative "Kinder stark machen" die ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen in den Fokus gerückt. "Der Titel fasst es schon sehr gut zusammen", so Schmid. "Wir verfolgen das Ziel, Kinder für Anforderungen, Probleme und Konflikte im Laufe ihres Lebens stark zu machen. Die Pubertät ist ein prägender Lebensabschnitt. Für den Erwerb der später oft entscheidenden Lebenskompetenzen - etwa Selbstbewusstsein, Urteilsvermögen, Konfliktfähigkeit und Frustrationstoleranz - möchten wir den Kindern zur Seite stehen und ihnen im besten Fall etwas mit auf den Weg geben."

Vermittlung eines positiven Selbstkonzepts

Kinder stark machen, um präventiv den Gefahren eines problematischen Konsums oder einer möglichen Suchterkrankung entgegen zu wirken. Nicht etwa mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern durch die Vermittlung eines positiven Selbstkonzepts: "Du schaffst das! Du kannst das! Du bist stark!" Starke Persönlichkeiten werden später die Widerstandsfähigkeit besitzen, auch unter Druck "Nein" zu sagen. Darum geht es bei "Kinder stark machen".

Für die Verbreitung der Inhalte nutzt die BZgA in Zusammenarbeit mit dem DFB unter anderem zwei Kommunikationswege. Zum einen werden den Vereinen der Landesverbände sogenannte "Servicepakete" zur Verfügung gestellt, die sie später in eigenen Veranstaltungen oder Aktionen unter dem Motto "Kinder stark machen" einbringen und vermitteln können. In den vergangenen drei Jahren konnten insgesamt 1781 Pakete von "Kinder stark machen" an die Vereine versendet werden.

Auf der anderen Seite werden Trainerinnen und Trainer in den Vereinen auf Basis des Schulungskonzepts "Kinder stark machen" geschult, das von der BZgA gemeinsam mit dem DFB entwickelt wurde. Seit 2017 wurden insgesamt 212 Schulungen im DFB durchgeführt. "Wünschenswert wäre eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem Verein und den Eltern der Kinder, so sieht die Realität allerdings nicht immer aus", erklärt Schmid. "Gerade deshalb ist die Arbeit im Verein so wichtig. Wir bilden Menschen aus, die mit hohem Engagement mit den Kindern arbeiten und ihnen ein Vorbild sein können." Was die Vereine allerdings nicht leisten können, so Schmid, sei eine therapeutische Betreuung von süchtigen Jugendlichen.

Thomasius: "Medien verharmlosen Konsum von Drogen"

Genau hier setzt Prof. Dr. med. Rainer Thomasius mit seiner Arbeit an. In seiner Tätigkeit als ärztlicher Leiter des Zentrums für Suchtfragen im Kindes- und Jugendalter am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf wird er tagtäglich mit Suchterkrankungen im Jugendalter konfrontiert. "Suchterkrankungen gehören zu den am weitesten verbreiteten Störungen im Kindes- und Jugendalter, in erster Linie handelt es sich dabei um alkohol- und cannabisbezogene Störungen", sagt der Chefarzt.

Thomasius weiß durch seine tägliche Arbeit mit jungen Suchtpatienten um die kurz- und langfristigen Konsequenzen: "Die Entwicklung des zentralen Nervensystems ist ein fortlaufender Prozess bis hin in das 23. Lebensjahr. Der regelmäßige Konsum von Suchtmitteln behindert diese altersgerechte körperliche Entwicklung erheblich. Auf der einen Seite werden durch epigenetische Effekte die Konzentration, Aufmerksamkeit oder das Gedächtnis negativ beeinflusst. Auf der anderen Seite ist wissenschaftlich belegt, dass Betroffene später im Leben unter Intelligenzdefiziten leiden. Es besteht darüber hinaus ein großes Risiko von Psychosen sowie Angst- oder Lernstörungen."

In seiner aktiven Zeit, erinnert sich Schmid, hätte es zum Thema Suchtprävention im Sport zwar Ansätze gegeben, aber eine intensive Sensibilisierung habe gefehlt. Mediziner Thomasius sagt: "Pro Jahr behandeln wir in unserem Suchtzentrum etwa 1600 Patienten. Immer noch verharmlosen Medien den Konsum von Drogen und suggerieren, dass etwa der Cannabiskonsum cool sei."

"Kinder orientieren sich am Substanzgebrauch ihres sozialen Umfelds"

Gründe für einen frühen Konsum von Alkohol, Tabak oder Cannabis sehen beide Experten in der Persönlichkeit der Kinder und Jugendlichen selbst. "Der versuchsweise Gebrauch von Suchtmitteln lässt sich auf hedonistische Gründe wie den Wunsch nach Anschluss zu gleichaltrigen Gruppen, die Euphorisierung während des Gruppenerlebnisses oder den Trugschluss, Drogenkonsum mache einen erwachsener, zurückführen", sagt Thomasius. "30 bis 40 Prozent aller Jugendlichen in Deutschland haben Erfahrungen mit dem sogenannten 'binge drinking' gemacht. Gründe für ein riskantes Suchtverhalten im Jugendalter, welches sich später im Erwachsenenalter zu schwerwiegenden Suchterkrankungen entwickeln kann, sind meist bedingt durch Vorbelastungen im frühen Kindesalter oder in der Pubertät. Diese frühauftretenden Verhaltensauffälligkeiten werden wiederum durch Bindungsstörungen oder ungünstige soziale Voraussetzungen getrieben. Die Jugendlichen erfahren durch den Konsum einen subjektiven Gewinn, indem ihre Probleme für einen Augenblick vergessen scheinen. So entwickelt sich rasch ein regelmäßiges Konsummuster."

Wie auch Schmid sieht Thomasius das soziale Umfeld als absolut prägend. Genau darin erklärt sich die hohe Wirksamkeit einer Ansprache über den Sport. "Kinder orientieren sich am Substanzgebrauch ihres sozialen Umfelds, das ist ein ganz entscheidender Faktor in der Entwicklung", sagt er. "Die Dimensionen des Selbstwertes und der Selbstwirksamkeit erschließen sich einem Kind oder einem Jugendlichen nicht von allein. In der Pubertät ist das Selbstbewusstsein vieler Jugendlicher sehr fragil, da das Verständnis des eigenen Ichs mit Verunsicherung und negativen Gedanken behaftet ist. Alles, was in der Suchtprävention Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit fördert und somit ein positives Selbstbild kreiert, ist förderlich und notwendig."

Der Sport, erklärt Thomasius, genieße am Suchtzentrum im UKE Hamburg einen äußerst hohen Stellenwert. "Alleine haben diese Jugendlichen keine Chance. Ohne fremde Hilfe können sie dem Suchtdruck nicht entkommen." Der BZgA und dem DFB ist es daher ein großes Anliegen, die Schulungskonzepte weiterzuentwickeln, um noch mehr Trainerinnen und Trainer, Vereine und Verbände zu erreichen, die den Kindern Halt und Unterstützung geben können. Sie sollen sich frei und selbstbewusst entwickeln. Um dann irgendwann selbst die Kraft zu haben, "Nein" zu sagen.

[alf]

Die Stärke, "Nein" zu sagen - nicht jeder Heranwachsende hat sie. So kommen schon viele Kinder und Jugendliche regelmäßig mit Suchtmitteln in Berührung. Im Freundes- und Familienkreis. Und auch im Sportverein, natürlich auch beim Fußball.

Dabei ist der regelmäßige Alkoholkonsum der Jugendlichen in Deutschland statistisch betrachtet seit vielen Jahren rückläufig. Unter den 12- bis 17-Jährigen trinkt laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) weniger als jeder Zehnte (8,7 Prozent) mindestens einmal pro Woche. Und auch beim Rauchen hat sich vieles zum Besseren gewandelt. Doch die Gefahren sind immer noch vorhanden. Und ein guter Trend sollte nicht dazu verleiten, wirksame Anstrengungen zurückzuschrauben.

Schmid: "Der Sport ist keine heile Welt"

Der fünfmalige Hürden-Europameister Dr. Harald Schmid engagiert sich im Auftrag der BZgA, Jugendliche bei ihrem "Nein" zu Suchtmitteln zu unterstützen. Schmid dominierte über ein Jahrzehnt Europas 400-Meter-Hürdenlauf. Wenn es um WM-Titel ging, lag auf der Ziellinie vor ihm nur noch der US-Leichtathlet Edwin Moses. In Rom 1987 trennten ihn zwei Hundertstelsekunden vom WM-Titelgewinn. Von Olympia brachte er zwei Bronzemedaillen mit nach Hause. Seit 1995 setzt sich Deutschlands zweimaliger Sportler des Jahres als Botschafter für "Kinder stark machen" ein, eine Initiative der BZgA zur frühen Suchtvorbeugung.

"Der Kontakt mit Suchtmitteln im Sportverein ist existent, das haben wir ja nicht erfunden", sagt der 62 Jahre alte Sportwissenschaftler. "Der Sport ist keine heile Welt, kann es auch gar nicht sein. Dabei spielen die Trainer und Trainerinnen eine Schlüsselrolle, denn Kinder und Jugendliche schauen zu ihnen auf. Oft adaptieren sie das Verhalten der Trainer. Egal, ob man ein gutes oder schlechtes Vorbild gibt, man lebt etwas vor. Darin liegt eine große Chance, man stellt sich aber auch einer großen Verantwortung."

Im Auftrag der BZgA schult Schmid regelmäßig Lehr- und Bildungsreferenten in Sportverbänden. Sie sollen den Trainerinnen und Trainern sowie den Führungsebenen der Vereine vermitteln, wie frühe Suchtvorbeugung im Verein gelingen kann. Dabei wird mittels der Initiative "Kinder stark machen" die ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Jugendlichen in den Fokus gerückt. "Der Titel fasst es schon sehr gut zusammen", so Schmid. "Wir verfolgen das Ziel, Kinder für Anforderungen, Probleme und Konflikte im Laufe ihres Lebens stark zu machen. Die Pubertät ist ein prägender Lebensabschnitt. Für den Erwerb der später oft entscheidenden Lebenskompetenzen - etwa Selbstbewusstsein, Urteilsvermögen, Konfliktfähigkeit und Frustrationstoleranz - möchten wir den Kindern zur Seite stehen und ihnen im besten Fall etwas mit auf den Weg geben."

Vermittlung eines positiven Selbstkonzepts

Kinder stark machen, um präventiv den Gefahren eines problematischen Konsums oder einer möglichen Suchterkrankung entgegen zu wirken. Nicht etwa mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern durch die Vermittlung eines positiven Selbstkonzepts: "Du schaffst das! Du kannst das! Du bist stark!" Starke Persönlichkeiten werden später die Widerstandsfähigkeit besitzen, auch unter Druck "Nein" zu sagen. Darum geht es bei "Kinder stark machen".

Für die Verbreitung der Inhalte nutzt die BZgA in Zusammenarbeit mit dem DFB unter anderem zwei Kommunikationswege. Zum einen werden den Vereinen der Landesverbände sogenannte "Servicepakete" zur Verfügung gestellt, die sie später in eigenen Veranstaltungen oder Aktionen unter dem Motto "Kinder stark machen" einbringen und vermitteln können. In den vergangenen drei Jahren konnten insgesamt 1781 Pakete von "Kinder stark machen" an die Vereine versendet werden.

Auf der anderen Seite werden Trainerinnen und Trainer in den Vereinen auf Basis des Schulungskonzepts "Kinder stark machen" geschult, das von der BZgA gemeinsam mit dem DFB entwickelt wurde. Seit 2017 wurden insgesamt 212 Schulungen im DFB durchgeführt. "Wünschenswert wäre eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem Verein und den Eltern der Kinder, so sieht die Realität allerdings nicht immer aus", erklärt Schmid. "Gerade deshalb ist die Arbeit im Verein so wichtig. Wir bilden Menschen aus, die mit hohem Engagement mit den Kindern arbeiten und ihnen ein Vorbild sein können." Was die Vereine allerdings nicht leisten können, so Schmid, sei eine therapeutische Betreuung von süchtigen Jugendlichen.

Thomasius: "Medien verharmlosen Konsum von Drogen"

Genau hier setzt Prof. Dr. med. Rainer Thomasius mit seiner Arbeit an. In seiner Tätigkeit als ärztlicher Leiter des Zentrums für Suchtfragen im Kindes- und Jugendalter am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf wird er tagtäglich mit Suchterkrankungen im Jugendalter konfrontiert. "Suchterkrankungen gehören zu den am weitesten verbreiteten Störungen im Kindes- und Jugendalter, in erster Linie handelt es sich dabei um alkohol- und cannabisbezogene Störungen", sagt der Chefarzt.

Thomasius weiß durch seine tägliche Arbeit mit jungen Suchtpatienten um die kurz- und langfristigen Konsequenzen: "Die Entwicklung des zentralen Nervensystems ist ein fortlaufender Prozess bis hin in das 23. Lebensjahr. Der regelmäßige Konsum von Suchtmitteln behindert diese altersgerechte körperliche Entwicklung erheblich. Auf der einen Seite werden durch epigenetische Effekte die Konzentration, Aufmerksamkeit oder das Gedächtnis negativ beeinflusst. Auf der anderen Seite ist wissenschaftlich belegt, dass Betroffene später im Leben unter Intelligenzdefiziten leiden. Es besteht darüber hinaus ein großes Risiko von Psychosen sowie Angst- oder Lernstörungen."

In seiner aktiven Zeit, erinnert sich Schmid, hätte es zum Thema Suchtprävention im Sport zwar Ansätze gegeben, aber eine intensive Sensibilisierung habe gefehlt. Mediziner Thomasius sagt: "Pro Jahr behandeln wir in unserem Suchtzentrum etwa 1600 Patienten. Immer noch verharmlosen Medien den Konsum von Drogen und suggerieren, dass etwa der Cannabiskonsum cool sei."

"Kinder orientieren sich am Substanzgebrauch ihres sozialen Umfelds"

Gründe für einen frühen Konsum von Alkohol, Tabak oder Cannabis sehen beide Experten in der Persönlichkeit der Kinder und Jugendlichen selbst. "Der versuchsweise Gebrauch von Suchtmitteln lässt sich auf hedonistische Gründe wie den Wunsch nach Anschluss zu gleichaltrigen Gruppen, die Euphorisierung während des Gruppenerlebnisses oder den Trugschluss, Drogenkonsum mache einen erwachsener, zurückführen", sagt Thomasius. "30 bis 40 Prozent aller Jugendlichen in Deutschland haben Erfahrungen mit dem sogenannten 'binge drinking' gemacht. Gründe für ein riskantes Suchtverhalten im Jugendalter, welches sich später im Erwachsenenalter zu schwerwiegenden Suchterkrankungen entwickeln kann, sind meist bedingt durch Vorbelastungen im frühen Kindesalter oder in der Pubertät. Diese frühauftretenden Verhaltensauffälligkeiten werden wiederum durch Bindungsstörungen oder ungünstige soziale Voraussetzungen getrieben. Die Jugendlichen erfahren durch den Konsum einen subjektiven Gewinn, indem ihre Probleme für einen Augenblick vergessen scheinen. So entwickelt sich rasch ein regelmäßiges Konsummuster."

Wie auch Schmid sieht Thomasius das soziale Umfeld als absolut prägend. Genau darin erklärt sich die hohe Wirksamkeit einer Ansprache über den Sport. "Kinder orientieren sich am Substanzgebrauch ihres sozialen Umfelds, das ist ein ganz entscheidender Faktor in der Entwicklung", sagt er. "Die Dimensionen des Selbstwertes und der Selbstwirksamkeit erschließen sich einem Kind oder einem Jugendlichen nicht von allein. In der Pubertät ist das Selbstbewusstsein vieler Jugendlicher sehr fragil, da das Verständnis des eigenen Ichs mit Verunsicherung und negativen Gedanken behaftet ist. Alles, was in der Suchtprävention Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit fördert und somit ein positives Selbstbild kreiert, ist förderlich und notwendig."

Der Sport, erklärt Thomasius, genieße am Suchtzentrum im UKE Hamburg einen äußerst hohen Stellenwert. "Alleine haben diese Jugendlichen keine Chance. Ohne fremde Hilfe können sie dem Suchtdruck nicht entkommen." Der BZgA und dem DFB ist es daher ein großes Anliegen, die Schulungskonzepte weiterzuentwickeln, um noch mehr Trainerinnen und Trainer, Vereine und Verbände zu erreichen, die den Kindern Halt und Unterstützung geben können. Sie sollen sich frei und selbstbewusst entwickeln. Um dann irgendwann selbst die Kraft zu haben, "Nein" zu sagen.

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