Schlüsselspieler Schweinsteiger ist "der Druck egal"

Mit breiter Brust, vor allem aber mit einer neuer Frisur ist Bastian Schweinsteiger am Montagnachmittag im Schlosshotel im Grunewald eingelaufen. Nach seinem starken Auftritt in bei der WM-Generalprobe gegen Kolumbien (3:0) in Mönchengladbach hatte sich der Münchner erst einmal zuhause einen WM-Schnitt verpassen lassen. Dies sei dringend notwendig, hatte er vor der Abfahrt in seinen Kurzurlaub noch grinsend erklärt, "denn mit meiner Matte kann ich im Moment nur mit Kappe rumlaufen".

In Berlin konnte er die Kappe weglassen, und Grund sich zu verstecken gibt es für den 21-Jährigen kurz vor dem WM-Start ohnehin nicht. Als Wackelkandidat in die Vorbereitung gestartet, hat sich Schweinsteiger dank Klasse-Leistungen vor dem Eröffnungsspiel am Freitag in München gegen Costa Rica einen Stammplatz gesichert. Gegen Kolumbien war der freche "Schweini" bester deutscher Akteur. Der Mittelfeldspieler bereitete den Treffer von Michael Ballack zum 1:0 (21.) vor und schoss das 2:0 (37.) selbst.

Es war ein Traumfreistoß: Torentfernung 25 Meter, ein Schuss wie ein Strich, und drin war der Ball. Schweinsteiger konnte anschließend seine Freude kaum im Zaum halten, drehte ab, rannte mit einem unverschämt glücklichen Gesichtsausdruck und unter Freudeschreien an die Seitenlinie und umarmte, dort angekommen, ...Oliver Kahn. Fast schon liebevoll strich der Torhüter seinem Klub-Kollegen von Bayern München über den Kopf.

"Oliver hat zu mir vor dem Spiel gesagt: Schweini, schieß' doch, trau dich doch", berichtete der Schütze. "Tausend Mal" habe er diesen Freistoß im Training mit Kahn probiert, gegen Kolumbien präsentierte er das Resultat - auch, weil der Gegner eine Mauer stellte, "die wir bei der WM so nicht bekommen", wie Bundestrainer Jürgen Klinsmann anmerkte.

Treibende Kraft in der Offensive

Ansonsten aber fanden die beiden obersten Übungsleiter der DFB-Auswahl an ihrem überragenden Spieler nichts auszusetzen. "Immer wichtiger" werde Schweinsteiger, sagte Klinsmanns Assistent Joachim Löw und verlieh der Hoffnung Ausdruck, der 21 Jahre alte Bayer möge bis zur WM "seine Form halten", wenn nicht sogar noch verbessern. Denn "Schweini", so viel ist bereits klar, ist ein Schlüsselspieler im deutschen Team. Er sprühte vor Spielwitz, war treibende Kraft in der Offensive und auch defensiv höchst engagiert.

Bei der Nationalmannschaft blüht Schweinsteiger nach einer bisweilen durchwachsenen Saison beim FC Bayern immer mehr auf. Der Bundestrainer führt dies unter anderem auf das Betriebsklima bei der DFB-Auswahl zurück. "Bei uns bekommen Spieler viel Vertrauen und den Glauben an sich. Sie dürfen Fehler machen, sie müssen sich aber auch zerreißen, und das tut er."

Rechtzeitig vor Beginn der WM scheint Schweinsteiger gefestigt und bereit für Großtaten. Probleme damit, Verantwortung tragen zu sollen oder zu müssen, habe er nicht: "Der Druck ist mir egal, ich lasse das gar nicht an mich ran."

[sid/us]


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Mit breiter Brust, vor allem aber mit einer neuer
Frisur ist Bastian Schweinsteiger am Montagnachmittag im
Schlosshotel im Grunewald eingelaufen. Nach seinem starken Auftritt in bei der WM-Generalprobe gegen Kolumbien (3:0) in Mönchengladbach hatte sich der Münchner erst einmal zuhause einen WM-Schnitt verpassen lassen. Dies sei dringend notwendig, hatte er vor der Abfahrt in seinen Kurzurlaub noch grinsend erklärt, "denn mit meiner Matte kann ich im Moment nur mit Kappe rumlaufen".



In Berlin konnte er die Kappe weglassen, und Grund sich zu
verstecken gibt es für den 21-Jährigen kurz vor dem WM-Start
ohnehin nicht. Als Wackelkandidat in die Vorbereitung gestartet,
hat sich Schweinsteiger dank Klasse-Leistungen vor dem
Eröffnungsspiel am Freitag in München gegen Costa Rica einen
Stammplatz gesichert. Gegen Kolumbien war der freche "Schweini"
bester deutscher Akteur. Der Mittelfeldspieler bereitete den
Treffer von Michael Ballack zum 1:0 (21.) vor und schoss das 2:0
(37.) selbst.



Es war ein Traumfreistoß: Torentfernung 25 Meter, ein Schuss
wie ein Strich, und drin war der Ball. Schweinsteiger konnte
anschließend seine Freude kaum im Zaum halten, drehte ab, rannte
mit einem unverschämt glücklichen Gesichtsausdruck und unter
Freudeschreien an die Seitenlinie und umarmte, dort angekommen, ...Oliver Kahn. Fast schon liebevoll strich der Torhüter seinem
Klub-Kollegen von Bayern München über den Kopf.



"Oliver hat zu mir vor dem Spiel gesagt: Schweini, schieß'
doch, trau dich doch", berichtete der Schütze. "Tausend Mal" habe
er diesen Freistoß im Training mit Kahn probiert, gegen Kolumbien
präsentierte er das Resultat - auch, weil der Gegner eine Mauer
stellte, "die wir bei der WM so nicht bekommen", wie Bundestrainer Jürgen Klinsmann anmerkte.



Treibende Kraft in der Offensive



Ansonsten aber fanden die beiden obersten Übungsleiter der
DFB-Auswahl an ihrem überragenden Spieler nichts auszusetzen.
"Immer wichtiger" werde Schweinsteiger, sagte Klinsmanns Assistent Joachim Löw und verlieh der Hoffnung Ausdruck, der 21 Jahre alte Bayer möge bis zur WM "seine Form halten", wenn nicht sogar noch verbessern. Denn "Schweini", so viel ist bereits klar, ist ein Schlüsselspieler im deutschen Team. Er sprühte vor Spielwitz, war treibende Kraft in der Offensive und auch defensiv höchst engagiert.



Bei der Nationalmannschaft blüht Schweinsteiger nach einer
bisweilen durchwachsenen Saison beim FC Bayern immer mehr auf. Der Bundestrainer führt dies unter anderem auf das Betriebsklima bei der DFB-Auswahl zurück. "Bei uns bekommen Spieler viel Vertrauen und den Glauben an sich. Sie dürfen Fehler machen, sie müssen sich aber auch zerreißen, und das tut er."



Rechtzeitig vor Beginn der WM scheint Schweinsteiger gefestigt und bereit für Großtaten. Probleme damit, Verantwortung tragen zu sollen oder zu müssen, habe er nicht: "Der Druck ist mir egal, ich lasse das gar nicht an mich ran."