Schily, Sengle und Straub zu DFB-Ehrenmitgliedern ernannt

Im Rahmen des außerordentlichen Bundestags des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Congress Center Messe in Frankfurt am Main wurde vier verdienstvollen Persönlichkeiten am Freitag eine besondere Ehre zuteil.

Von DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt wurden der ehemalige Bundesinnenminister Otto Schily, der langjährige Ligadirektor des DFB und Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung, Wilfried Straub, und Dr. h.c. Alfred Sengle, der viele Jahre dem DFB-Präsidium angehörte, zu Ehrenmitgliedern des Verbandes ernannt.

Otto Schily, seit jeher leidenschaftlicher Fußball-Fan und bekennender Anhänger der SpVgg Unterhaching, machte sich in seiner politische Amtszeit verdient um den deutschen Sport und den deutschen Fußball. In seiner Eigenschaft als Minister des Inneren, oder wie er es selbst am liebsten kurz und bündig formulierte, als "Bundessportminister". Gemeinsam mit Gerhard "Acker" Schröder, dem früheren Mittelstürmer des TuS Talle, bildete er sieben Jahre lang ein Traumduo auf politischer Ebene, mit dem der DFB manch' gelungenen Doppelpass spielte.

Schon unmittelbar nach dem Regierungswechsel 1998, mitten in der heißen Bewerbungsphase zur FIFA WM 2006, stellte er alle Ampeln auf grün, als es galt, die umfangreichen Regierungsgarantien für die FIFA zu gewährleisten. Als stellvertretender Vorsitzender im Aufsichtsrat des WM-Organisationskomitees nahm er zudem engagiert und maßgeblich Einfluss auf die Gesamtorganisation.

© Bongarts/Getty Images
Dr. h.c. Alfred Sengle
Dr. h.c. Alfred Sengle, der ehemalige Präsident des Landgerichts Rottweil und Dozent an der Uni Tübingen, war jahrelang der Sicherheitsbeauftragte des Deutschen Fußhball-Bundes (DFB). Dabei wandelte er fast täglich im Spannungsfeld zwischen ZIS und KOS, stand im ständigen Dialog mit Politikern, Soziologen und Ultras; war gezwungen, seine kämpferische und streitbare Seite zu zeigen, vor allem, wenn so genannte Fans die Auswärtsspiele der Nationalmannschaft als Bühne für ihr beschämendes Verhalten missbrauchten.

Aufgrund seiner enormen Erfahrung als einer der Rechts- und Sicherheitsexperten im deutschen Sport leitete er vor und während der WM die Außenstelle Stuttgart und war bereits im Vorfeld der Titelkämpfe maßgeblich am Sicherheitskonzept beteiligt.

"Ehrungen und Titel", so beteuert Sengle immer, brauche er nicht, doch alle Bescheidenheit hat nicht verhindern können, dass er solche erhielt: Auf die Ehrenpromotion der Universität Bielefeld 1994 folgte im Jahre 2003 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 2004 die Goldene Ehrennadel des DFB.

Wilfried Straub, der "Mr. Bundesliga", hat seit 1968 die Geschicke des Profifußballs auf markante Art und Weise mitgestaltet. Erst als DFB-Abteilungsleiter, dann als Ligasekretär, später als Direktor für Marketing, Wirtschaft und Finanzen und Chef der DFB-Wirtschaftsdienste, bis er als "Geburtshelfer der DFL", so Werner Hackmann, dort die Geschäftsführung übernahm und damit auch Vizepräsident des DFB wurde.

Auch im internationalen Bereich war sein wertvolles Know-how gefragt, so etwa in der UEFA-Kommission für Berufsfußball sowie im Ausschuss der Experten für Verwaltung, Marketing, TV und neue Technologien. Erst kürzlich erhielt Straub in Monaco den UEFA President's Award.

[mm/db]


[bild1]
Im Rahmen des außerordentlichen Bundestags des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Congress Center Messe in Frankfurt am Main wurde vier verdienstvollen Persönlichkeiten am Freitag eine besondere Ehre zuteil.



Von DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt wurden der ehemalige Bundesinnenminister Otto Schily, der langjährige Ligadirektor des DFB und Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung, Wilfried Straub, und Dr. h.c. Alfred Sengle, der viele Jahre dem DFB-Präsidium angehörte, zu Ehrenmitgliedern des Verbandes ernannt.



Otto Schily, seit jeher leidenschaftlicher Fußball-Fan und bekennender Anhänger der SpVgg Unterhaching, machte sich in seiner politische Amtszeit verdient um den deutschen Sport und den deutschen Fußball. In seiner Eigenschaft als Minister des Inneren, oder wie er es selbst am liebsten kurz und bündig formulierte, als "Bundessportminister". Gemeinsam mit Gerhard "Acker" Schröder, dem früheren Mittelstürmer des TuS Talle, bildete er sieben Jahre lang ein Traumduo auf politischer Ebene, mit dem der DFB manch' gelungenen Doppelpass spielte.



Schon unmittelbar nach dem Regierungswechsel 1998, mitten in der heißen Bewerbungsphase zur FIFA WM 2006, stellte er alle Ampeln auf grün, als es galt, die umfangreichen Regierungsgarantien für die FIFA zu gewährleisten. Als stellvertretender Vorsitzender im Aufsichtsrat des WM-Organisationskomitees nahm er zudem engagiert und maßgeblich Einfluss auf die Gesamtorganisation.




© Bongarts/Getty Images
Dr. h.c. Alfred Sengle

Dr. h.c. Alfred Sengle, der ehemalige Präsident des Landgerichts Rottweil und Dozent an der Uni Tübingen, war jahrelang der Sicherheitsbeauftragte des Deutschen Fußhball-Bundes (DFB). Dabei wandelte er fast täglich im Spannungsfeld zwischen ZIS und KOS, stand im ständigen Dialog mit Politikern, Soziologen und Ultras; war gezwungen, seine kämpferische und streitbare Seite zu zeigen, vor allem, wenn so genannte Fans die Auswärtsspiele der Nationalmannschaft als Bühne für ihr beschämendes Verhalten missbrauchten.



Aufgrund seiner enormen Erfahrung als einer der Rechts- und Sicherheitsexperten im deutschen Sport leitete er vor und während der WM die Außenstelle Stuttgart und war bereits im Vorfeld der Titelkämpfe maßgeblich am Sicherheitskonzept beteiligt.



"Ehrungen und Titel", so beteuert Sengle immer, brauche er nicht, doch alle Bescheidenheit hat nicht verhindern können, dass er solche erhielt: Auf die Ehrenpromotion der Universität Bielefeld 1994 folgte im Jahre 2003 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 2004 die Goldene Ehrennadel des DFB.



[bild2]
Wilfried Straub, der "Mr. Bundesliga", hat seit 1968 die Geschicke des Profifußballs auf markante Art und Weise mitgestaltet. Erst als DFB-Abteilungsleiter, dann als Ligasekretär, später als Direktor für Marketing, Wirtschaft und Finanzen und Chef der DFB-Wirtschaftsdienste, bis er als "Geburtshelfer der DFL", so Werner Hackmann, dort die Geschäftsführung übernahm und damit auch Vizepräsident des DFB wurde.



Auch im internationalen Bereich war sein wertvolles Know-how gefragt, so etwa in der UEFA-Kommission für Berufsfußball sowie im Ausschuss der Experten für Verwaltung, Marketing, TV und neue Technologien. Erst kürzlich erhielt Straub in Monaco den UEFA President's Award.