Schiedsrichter mit Pfiff: Die Konstante Steinhaus

Sie gehören zum Spiel wie der Ball ins Tor. 80.000 Schiedsrichter sorgen auf Deutschlands Fußballplätzen für Recht und Ordnung. DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke stellt immer donnerstags Referees mit ungewöhnlichen Geschichten vor. Engagiert und unparteiisch - Schiedsrichter mit Pfiff.

Jahr für Jahr das gleiche Bild bei der Preisverleihung für die Schiedsrichter und Schiedsrichterin des Jahres. Blumen für Bibiana Steinhaus, dazu die Medaille für Deutschlands beste Unparteiische.

So war es im Jahr 2007, so war es im Jahr 2008, so war es 2009 und so war es auch 2010. Im Rahmen des Länderspiels zwischen Deutschland und Aserbaidschan wurde Steinhaus am vergangenen Dienstagabend in Köln zum vierten Mal in Folge ausgezeichnet. Wieder gab es Blumen, wieder gab es einen Pokal.

Beständig auf hohem Niveau

Nur ihre männlichen Partner wechseln ständig. 2007 stand Herbert Fandel an ihrer Seite, 2008 gesellte sich zu Fandel auch Markus Merk, 2009 war Florian Meyer das Pendant zu Steinhaus, in diesem Jahr Wolfgang Stark, Deutschlands erfolgreicher WM-Schiedsrichter.

Die Konstante bei den Auszeichnungen heißt Steinhaus. Weil ihre Leistung konstant gut sind, weil sie beständig auf hohem Niveau ihre Aufgaben erledigt und darüber hinaus mit ihrem Charisma und ihrer Ausstrahlung eine herausragende Botschafterin für die Schiedsrichterinnen in Deutschland ist.

Erster Pfiff vor 15 Jahren im Kreis Osterode

Schiedsrichter mit Pfiff - auf kaum jemand trifft dies so zu wie auf Bibiana Steinhaus. So häufig gepfiffen wie die Polizistin aus Hannover haben schließlich nur wenige.



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Sie gehören zum Spiel wie der Ball ins Tor. 80.000 Schiedsrichter sorgen auf Deutschlands Fußballplätzen für Recht und Ordnung. DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke stellt immer donnerstags Referees mit ungewöhnlichen Geschichten vor. Engagiert und unparteiisch - Schiedsrichter mit Pfiff.

Jahr für Jahr das gleiche Bild bei der Preisverleihung für die Schiedsrichter und Schiedsrichterin des Jahres. Blumen für Bibiana Steinhaus, dazu die Medaille für Deutschlands beste Unparteiische.

So war es im Jahr 2007, so war es im Jahr 2008, so war es 2009 und so war es auch 2010. Im Rahmen des Länderspiels zwischen Deutschland und Aserbaidschan wurde Steinhaus am vergangenen Dienstagabend in Köln zum vierten Mal in Folge ausgezeichnet. Wieder gab es Blumen, wieder gab es einen Pokal.

Beständig auf hohem Niveau

Nur ihre männlichen Partner wechseln ständig. 2007 stand Herbert Fandel an ihrer Seite, 2008 gesellte sich zu Fandel auch Markus Merk, 2009 war Florian Meyer das Pendant zu Steinhaus, in diesem Jahr Wolfgang Stark, Deutschlands erfolgreicher WM-Schiedsrichter.

Die Konstante bei den Auszeichnungen heißt Steinhaus. Weil ihre Leistung konstant gut sind, weil sie beständig auf hohem Niveau ihre Aufgaben erledigt und darüber hinaus mit ihrem Charisma und ihrer Ausstrahlung eine herausragende Botschafterin für die Schiedsrichterinnen in Deutschland ist.

Erster Pfiff vor 15 Jahren im Kreis Osterode

Schiedsrichter mit Pfiff - auf kaum jemand trifft dies so zu wie auf Bibiana Steinhaus. So häufig gepfiffen wie die Polizistin aus Hannover haben schließlich nur wenige.

Ihre Karriere als Schiedsrichterin begann vor 15 Jahren. 1995 trat sie in die Fußstapfen ihres Vaters, der ebenfalls Schiedsrichter war. Vor ihrem ersten Spiel ging es ihr so, wie wohl den meisten ihrer Kolleginnen und Kollegen. Das Herz raste, die Nerven waren angespannt.

„Es war ein Spiel im Kreis Osterode“, erinnert sich Steinhaus. 16 Jahre alt war sie damals, Schiedsrichter-Obmann Wolfgang Illhardt musste die Schülerin damals zum Spiel fahren, Führerschein und Auto waren für Steinhaus noch Träume. „Auf dem Rückweg haben wir auf einer Autobahnraststätte den Spielberichtsbogen ausgefüllt“, erzählt die Schiedsrichterin.

Rasante Karriere

Es war ihr erster Spielberichtsbogen - und der Anfang einer rasanten Karriere. Bereits 1999 wurde sie DFB-Schiedsrichterin und leitete Spiele der Frauen-Bundesliga. Im Männerbereich kam sie im gleichen Jahr in der Oberliga an.

In diesem Tempo ging es weiter. Im Jahre 2001 stieg sie in die Männer-Regionalliga auf. Am 31. Mai 2003 leitete sie das DFB-Pokalfinale der Fauen zwischen dem 1. FFC Frankfurt und den FCR 2001 Duisburg. 2005 wurde Steinhaus FIFA-Schiedsrichterin sowie bei Länderspielen und im UEFA-Women’s-Cup-Spielen eingesetzt.

Berufung für die 2. Bundesliga erster Höhepunkt

Ein Höhepunkt in ihrer Karriere war im Jahr 2007 ihre Berufung für die 2. Bundesliga. Die der Männer. Sie war und ist die erste Frau in Deutschland, die im Profibereich eingesetzt wurde und pfeifen darf - entsprechend groß war das mediale Echo.

>„Damals war ich mir manchmal selbst ein wenig über“, beschreibt sie im Rückblick ihr Gefühl angesichts der vielen Interviews und Berichte in Wort und Bild, die zu dieser Zeit über und mit Bibiana Steinhaus erschienen sind.

In Deutschland ist sie mit dieser Vita unter den pfeifenden Frauen konkurrenzlos, Steinhaus ist bis heute die einzige Schiedsrichterin, die im Profibereich Fuß gefasst hat. Ihre viermalige Wahl zur Schiedsrichterin des Jahres bestätigt ihren Ausnahmestatus. „Ich freue mich sehr darüber“, sagt sie. „Es ist eine schöne und wichtige Auszeichnung, die mir Mut macht und Ansporn für die kommenden Aufgaben ist.“

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"Aufstieg" in die Bundesliga im Visier

Lobende Worte und Anerkennung erhielt sie in Köln von Wolfgang Stark. „Sie ist eine Schiedsrichterin, die sich in der zweiten Liga absolut bewährt hat“, sagt der FIFA-Referee. „Sie hat ihre Partien stets zur vollsten Zufriedenheit absolviert.“

Eins plus, bestanden mit Auszeichnung. Für Stark ist deswegen gut vorstellbar, dass Steinhaus künftig auch in der Bel Étage des deutschen Fußballs, der Bundesliga, eingesetzt wird. „Es spricht nichts dagegen“, sagt er. „Wenn sie ihre Leistung weiter bringt, dann ist das durchaus denkbar.“

"Frontfrau der Schiedsrichterinnen in Deutschland"

Zu befinden hat darüber die Schiedsrichterkommission des Deutschen Fußball-Bundes. Auch deren Vorsitzender ist beeindruckt von Leistung und Auftreten von Deutschlands bester Schiedsrichterin. „Sie hat sich in der 2. Bundesliga als zuverlässige Unparteiische etabliert und hohe Akzeptanz erworben“, sagt Herbert Fandel. „Sie ist eine starke Persönlichkeit und die Frontfrau der Schiedsrichterinnen-Bewegung in Deutschland.“

Auch für Fandel ist es deshalb alles andere als ausgeschlossen, dass Steinhaus künftig ins Oberhaus aufsteigt. Warum auch? „Entscheidend ist nur die Leistung“, sagt Fandel. Wenn diese stimme, stehe einer Karriere in der Bundesliga nichts im Wege.

Weiterentwicklung stets vorantreiben

Und was sagt Steinhaus selbst? Hat sie überhaupt die Ambition, den letzten Schritt in die Elite der deutschen Schiedsrichter zu setzen? „Natürlich sollte man sich als Ziel setzen, sich immer weiter zu entwickeln“, sagt sie. „Ich will nicht auf der Stelle treten.“

Die Ambition ist also vorhanden, es ist aber nicht so, dass Steinhaus diesem Ziel alles andere unterordnet. Im Vordergrund steht für sie nicht die Liga, in der sie zum Einsatz kommt, sondern der Spaß, den sie an ihrer Aufgabe hat.

Entscheidungen treffen, diese zu kommunizieren und zu ihnen zu stehen. Heute reizt sie dies so wie vor 15 Jahren, ein halbes Leben an der Pfeife hat an ihrer Leidenschaft für die Spielleitung nichts geändert.

"Mut zeigen und den Weg gehen"

Ihr Vorbild soll Beispiel sein für junge Menschen in Deutschland, sie will andere ermutigen, den Weg in das Schiedsrichterwesen zu suchen. Für sie, sagt Steinhaus, sei es eine der besten Entscheidungen ihres Lebens gewesen: „Von daher kann ich junge Menschen nur empfehlen, Mut zu zeigen und diesen Weg auch zu gehen.“

Jungen Menschen, Mädchen und Jungen, Frauen und Männern. Die Arbeit als Schiedsrichter als Persönlichkeitsschule, noch mehr als viele andere hat Steinhaus diese Erfahrung gemacht. Denn natürlich hat eine Frau als Schiedsrichterin auf den Fußballplätzen in Deutschland gerade zu Beginn ihrer Tätigkeit mancherorts Verwunderung ausgelöst.

Noch lange nicht am Ende

Diese Zeiten sind für Steinhaus passé, heute muss sie niemandem mehr erklären, dass sie nicht Begleitung, sondern Hauptfigur ist. Das will sie noch lange bleiben, die 31-Jährige hat unverändert Spaß an ihrem Dasein als Schiedsrichterin. „So lange ich meinen Ansprüchen genüge“, sagt sie, „so lange werde ich weiter als Schiedsrichterin aktiv sein.“

Eine gute Nachricht für das Schiedsrichterwesen in Deutschland. Auch wenn dann der Name Steinhaus womöglich noch häufig verlesen wird, wenn es darum geht, Deutschlands Schiedsrichterin des Jahres zu küren.