Schiedsrichter Ahlenfelder mit 70 verstorben

Der Deutschen Fußball-Bund (DFB) trauert um Wolf-Dieter Ahlenfelder. Rund sechs Monate nach seinem 70. Geburtstag ist der frühere DFB-Schiedsrichter, der seit Jahren schwer zuckerkrank war, am vergangenen Samstag verstorben. In der Saison 1983/1984 wurde er mit der "Goldenen Pfeife" als damals bester deutscher Unparteiischer ausgezeichnet.

Vor 26 Jahren pfiff der Kultreferee aus Oberhausen sein letztes von 106 Bundesligaspielen. Er war sparsam mit Roten Karten, verteilte nur insgesamt vier davon. Doch wenn es um gute Sprüche und Anekdoten ging, dann war bei ihm Sparsamkeit fehl am Platze.

"Ich werde bei jedem Geburtstag nicht älter, sondern jünger", flachste einer der besten, aber auch umstrittensten Schiedsrichter in der Geschichte der Bundesliga. "Es war eine schöne Zeit", blickte er zurück und stellte fest: "Es fehlt mir heute an Menschlichkeit. Ich glaube, wir hatten damals mehr Spaß am Fußball."

"Junge, steh' auf, die Rasenheizung ist nicht an!"

Dass es bei Wolf-Dieter Ahlenfelder, der zusammen mit seiner Frau Christl in Oberhausen als Rentner lebte, mehr "menschelte", daran hatte der gelernte Industriekaufmann selbst großen Anteil. Unvergessen ist "Ahlis" Dialog mit Trainer Otto Rehhagel, den er aufforderte: "Bleib' auf deinem Hintern setzen, sonst komme ich mit Pattex zu deiner Bank." Legendär seine Aufforderung an Spieler, die auf dem Boden lagen: "Junge, steh' auf, die Rasenheizung ist nicht an!" Als Ex-Bayern München-Star Paul Breitner meckerte: "Du pfeifst wie ein A...", antwortete Ahlenfelder: "Und du spielst wie eins."

Dem lebenslustigen Oberhausener unterliefen auch Irrtümer. Bei seinem dritten Bundesligaeinsatz, es war die Partie Werder Bremen gegen Hannover 96, sorgte Ahlenfelder für den Höhepunkt des Tages. Er pfiff schon nach 32 statt nach 45 Minuten zur Pause und korrigierte seine Entscheidung erst, nachdem der Bremer Horst-Dieter Höttges ihm gesagt hatte: "Schiri, da kann etwas nicht stimmen, mein Trikot ist noch ganz trocken."

Dem Fußball blieb Wolf-Dieter Ahlenfelder, der unter anderem als Mineralölkaufmann arbeitete, auch nach einer komplizierten Krampfader-Operation noch verbunden. "Ich war lange Zeit Vizemanager bei einer Gaststätten-Mannschaft", erzählte er gerne. Aber selbst für diesen Job fehlte ihm zuletzt die Kraft. Auf Fußballplätzen sah man ihn schon lange nicht mehr.

Die Beisetzung findet am kommenden Samstag ab 10 Uhr auf dem Wittefriedhof in Oberhausen-Sterkrade statt.

[mspw]

Der Deutschen Fußball-Bund (DFB) trauert um Wolf-Dieter Ahlenfelder. Rund sechs Monate nach seinem 70. Geburtstag ist der frühere DFB-Schiedsrichter, der seit Jahren schwer zuckerkrank war, am vergangenen Samstag verstorben. In der Saison 1983/1984 wurde er mit der "Goldenen Pfeife" als damals bester deutscher Unparteiischer ausgezeichnet.

Vor 26 Jahren pfiff der Kultreferee aus Oberhausen sein letztes von 106 Bundesligaspielen. Er war sparsam mit Roten Karten, verteilte nur insgesamt vier davon. Doch wenn es um gute Sprüche und Anekdoten ging, dann war bei ihm Sparsamkeit fehl am Platze.

"Ich werde bei jedem Geburtstag nicht älter, sondern jünger", flachste einer der besten, aber auch umstrittensten Schiedsrichter in der Geschichte der Bundesliga. "Es war eine schöne Zeit", blickte er zurück und stellte fest: "Es fehlt mir heute an Menschlichkeit. Ich glaube, wir hatten damals mehr Spaß am Fußball."

"Junge, steh' auf, die Rasenheizung ist nicht an!"

Dass es bei Wolf-Dieter Ahlenfelder, der zusammen mit seiner Frau Christl in Oberhausen als Rentner lebte, mehr "menschelte", daran hatte der gelernte Industriekaufmann selbst großen Anteil. Unvergessen ist "Ahlis" Dialog mit Trainer Otto Rehhagel, den er aufforderte: "Bleib' auf deinem Hintern setzen, sonst komme ich mit Pattex zu deiner Bank." Legendär seine Aufforderung an Spieler, die auf dem Boden lagen: "Junge, steh' auf, die Rasenheizung ist nicht an!" Als Ex-Bayern München-Star Paul Breitner meckerte: "Du pfeifst wie ein A...", antwortete Ahlenfelder: "Und du spielst wie eins."

Dem lebenslustigen Oberhausener unterliefen auch Irrtümer. Bei seinem dritten Bundesligaeinsatz, es war die Partie Werder Bremen gegen Hannover 96, sorgte Ahlenfelder für den Höhepunkt des Tages. Er pfiff schon nach 32 statt nach 45 Minuten zur Pause und korrigierte seine Entscheidung erst, nachdem der Bremer Horst-Dieter Höttges ihm gesagt hatte: "Schiri, da kann etwas nicht stimmen, mein Trikot ist noch ganz trocken."

Dem Fußball blieb Wolf-Dieter Ahlenfelder, der unter anderem als Mineralölkaufmann arbeitete, auch nach einer komplizierten Krampfader-Operation noch verbunden. "Ich war lange Zeit Vizemanager bei einer Gaststätten-Mannschaft", erzählte er gerne. Aber selbst für diesen Job fehlte ihm zuletzt die Kraft. Auf Fußballplätzen sah man ihn schon lange nicht mehr.

Die Beisetzung findet am kommenden Samstag ab 10 Uhr auf dem Wittefriedhof in Oberhausen-Sterkrade statt.