Schalke gegen Köln im Video: Meisterträume und Traumtore

Schon 82-mal kreuzten sich die Wege der beiden westdeutschen Rivalen FC Schalke 04 und 1. FC Köln in der Bundesliga. Am 14. Spieltag kommt es am Samstag (ab 18.30 Uhr, live auf Sky) zum 83. Vergleich, dem 89. insgesamt. Köln wartet noch auf den ersten Sieg, Schalke ist seit sieben Spielen ungeschlagen. DFB.de erzählt die Geschichten zu den wichtigsten Partien in Gelsenkirchen, DFB-TV hat die Bewegtbilder dazu.

Die Bundesliga-Premiere

1. Februar 1964: FC Schalke 04 - 1. FC Köln 2:3

Auf dem Weg zum Titel in der Premierensaison waren die Kölner in den ersten Spielen des Jahres 1964 etwas ins Straucheln geraten. Aus drei Spielen hatte es nur drei Punkte gegeben, und so hofften 35.000 Zuschauer in der überfüllten Glückauf-Kampfbahn auf den nächsten Ausrutscher des Tabellenführers, der Schalke wieder ins Meisterrennen zurückbefördert hätte. Zweiter gegen Erster - es war der Knüller des 19. Spieltags. Und er hielt, was er versprach. Schalke startete furios, gleich zweimal traf Waldemar Gerhardt den Pfosten. Weitere Chancen der Königsblauen wurden vergeben, die Kölner nutzten indes gleich ihre ersten beiden - und das binnen einer Minute. Mit 10:2 Ecken, aber 0:2 Toren ging es in die Kabinen.

Kaum wieder draußen, verkürzte Willi Koslowski, der seinen Fuß in einen Schuss von Stan Libuda hielt, auf 1:2. Der einzige Weltmeister auf dem Platz, FC-Kapitän Hans Schäfer, sorgte schließlich mit einem seiner eher seltenen Kopfballtore für die Entscheidung, der kommende Weltmeister Wolfgang Overath schlug die Flanke. "Pfostenkönig" Gerhardt war dann doch noch ein Tor vergönnt, aber die Punkte gingen an die Gäste. Schalkes Trainer Georg Gawliczek fand einen Sündenbock: Horst Mühlmann. "Sicherlich haben auch unsere Abwehrspieler einige Schnitzer gemacht, aber die entscheidenden Fehler hat der Torwart begangen." Komplimente für die gute Leistung wies Gawliczek zurück: "Von diesem Lob hat ein Trainer nichts." Und dann gab es auch noch einen Seitenhieb von FC-Kollege Georg Knöpfle: "Ich betrachte unseren Sieg als verdient. Wir hatten taktisch doch das bessere System."

Torfolge: 0:1 Overath (29.), 0:2 Christian Müller (30.), 1:2 Koslowski (49.), 1:3 Schäfer (74.), 2:3 Gerhardt (80.).



Schon 82-mal kreuzten sich die Wege der beiden westdeutschen Rivalen FC Schalke 04 und 1. FC Köln in der Bundesliga. Am 14. Spieltag kommt es am Samstag (ab 18.30 Uhr, live auf Sky) zum 83. Vergleich, dem 89. insgesamt. Köln wartet noch auf den ersten Sieg, Schalke ist seit sieben Spielen ungeschlagen. DFB.de erzählt die Geschichten zu den wichtigsten Partien in Gelsenkirchen, DFB-TV hat die Bewegtbilder dazu.

Die Bundesliga-Premiere

1. Februar 1964: FC Schalke 04 - 1. FC Köln 2:3

Auf dem Weg zum Titel in der Premierensaison waren die Kölner in den ersten Spielen des Jahres 1964 etwas ins Straucheln geraten. Aus drei Spielen hatte es nur drei Punkte gegeben, und so hofften 35.000 Zuschauer in der überfüllten Glückauf-Kampfbahn auf den nächsten Ausrutscher des Tabellenführers, der Schalke wieder ins Meisterrennen zurückbefördert hätte. Zweiter gegen Erster - es war der Knüller des 19. Spieltags. Und er hielt, was er versprach. Schalke startete furios, gleich zweimal traf Waldemar Gerhardt den Pfosten. Weitere Chancen der Königsblauen wurden vergeben, die Kölner nutzten indes gleich ihre ersten beiden - und das binnen einer Minute. Mit 10:2 Ecken, aber 0:2 Toren ging es in die Kabinen.

Kaum wieder draußen, verkürzte Willi Koslowski, der seinen Fuß in einen Schuss von Stan Libuda hielt, auf 1:2. Der einzige Weltmeister auf dem Platz, FC-Kapitän Hans Schäfer, sorgte schließlich mit einem seiner eher seltenen Kopfballtore für die Entscheidung, der kommende Weltmeister Wolfgang Overath schlug die Flanke. "Pfostenkönig" Gerhardt war dann doch noch ein Tor vergönnt, aber die Punkte gingen an die Gäste. Schalkes Trainer Georg Gawliczek fand einen Sündenbock: Horst Mühlmann. "Sicherlich haben auch unsere Abwehrspieler einige Schnitzer gemacht, aber die entscheidenden Fehler hat der Torwart begangen." Komplimente für die gute Leistung wies Gawliczek zurück: "Von diesem Lob hat ein Trainer nichts." Und dann gab es auch noch einen Seitenhieb von FC-Kollege Georg Knöpfle: "Ich betrachte unseren Sieg als verdient. Wir hatten taktisch doch das bessere System."

Torfolge: 0:1 Overath (29.), 0:2 Christian Müller (30.), 1:2 Koslowski (49.), 1:3 Schäfer (74.), 2:3 Gerhardt (80.).

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Der höchste Heimsieg

1. September 1971: FC Schalke 04 - 1. FC Köln 6:2

Mit drei Siegen war Schalke in die Saison gestartet, die Schockwellen des Bundesligaskandals hatten die Mannschaft noch nicht erfasst. Im Gegenteil, man sah das beste Schalke der Bundesliga, was auch der amtierende Pokalsieger am 4. Spieltag zu spüren bekam. 38.000 Zuschauer trauten an diesem Mittwochabend ihren Augen nicht, und ein Name war in aller Munde: Klaus Scheer. Der blonde Stürmer sprang für den ähnlich klingenden, aber gewöhnlich doch ganz anders spielenden Klaus Fischer in die Bresche und ließ ihn vergessen: Zur Pause stand es nach einer einmaligen Scheer-Show schon 4:0, sein Gegenspieler Werner Biskup ließ sich entnervt auswechseln. Später ließ Klaus Scheer noch ein fünftes Tor folgen und stellte den Bundesligarekord ein, den Franz Brungs, Rudi Brunnenmeier und Karl-Heinz Thielen hielten. Thielen stand an diesem Tag ab der 46. Minute auf der Seite der Verlierer und konnte das FC-Debakel auch nicht verhindern.

Schalke stellte an diesem Tag Bayerns Startrekord von 1968 (8:0 Punkte und plus elf Tore) ein, und der Kicker stellte drei Wochen später eine merkwürdige Frage auf der Titelseite: "Schalke: Ein Torjäger zu viel?" Doch während Fischer noch eine Karriere als Nationalspieler machte und Torschützenkönig wurde, entpuppte sich Scheer als "Eintagsfliege". So viel Tore wie 1971/1972, nämlich 18, schoss er in den folgenden sechs Bundesligajahren zusammen nicht mehr.

Torfolge: 1:0, 2:0, 3:0, 4:0 Scheer (2., 6., 33., 42.), 5:0 Huhse (49.), 5:1 Overath (65.), 6:1 Scheer (72.), 6:2 Rupp (81.).

Der höchste Auswärtssieg

19. Februar 1983: FC Schalke 04 - 1. FC Köln 1:4

Nach dem ersten Bundesligaabstieg 1981 war Schalke postwendend zurückgekehrt, aber 1982/1983 stand man gleich wieder mit dem Rücken zur Wand. Vor dem 20. Spieltag hatte man gerade den letzten Platz verlassen, empfing als Vorletzter im Parkstadion die ambitionierten Kölner (6.). Schon in der Woche zuvor hätte man sich planmäßig im Pokal in Köln getroffen, doch "General Winter" war dagegen. Das Bundesligaspiel fand jedoch statt, obwohl die von einer Grippewelle erfassten Schalker eine weitere Absage sehr begrüßt hätten. Jedenfalls standen sie gegen groß aufspielende Kölner auf völlig verlorenem Posten. "Der 1. FC Köln führte die Schalker teilweise regelrecht vor", meldete der Kicker in seinem Spielbericht unter der Überschrift "Künstler stachen Handwerker aus".

Besonders schmerzte die Schalke-Fans, dass ihr einstiges Idol Klaus Fischer den Torreigen eröffnete. Immer noch wohnte er in Gelsenkirchen, aber seit zwei Jahren spielte er für Köln. Gerade hatte er den Vertrag noch mal verlängert ("Ich werde noch ein Jahr dran hängen"). Zur Pause stand es 0:2, es hätte sogar 1:5 stehen können. Der Anschlusstreffer des von der Grippe zwar angeschlagenen, aber nicht aufzuhaltenden Kämpfers Bernard Dietz sorgte kurz für Spannung, ehe ein Solo von Pierre Littbarski klare Verhältnisse schuf. Das Gros der 25.000 Zuschauer, die zweitgrößte Kulisse des Tages, ging enttäuscht nach Hause. Fischer: "Ich hatte mit bedeutend mehr Gegenwehr gerechnet. Für Schalke tut's mir leid. Solch ein Verein mit einem solchen Zuschaueraufkommen darf eigentlich nicht absteigen." Genau das aber passierte, vergeblich warnte Verteidiger Werner Lorant: "Mit solchen Leistungen kommen wir da unten nicht raus."

Torfolge: 0:1 Fischer (5.), 0:2 Steiner (16.), 1:2 Dietz (59.), 1:3 Littbarski (71.), 1:4 Zimmermann (77.).

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Der besondere Moment

13. August 2011: FC Schalke 04 - 1. FC Köln 5:1

Schon sein Wechsel nach Schalke war eine Sensation. Der spanische Weltmeister Raul Gonzalez kam 2010 von den Königlichen aus Madrid zu den Königsblauen. Publikumsliebling war er von Anfang an, und wenn einer das auf Schalke schafft, kann er eine Publikumsabstimmung kaum noch verlieren. Das mag eine Rolle gespielt haben für die Kür zum Tor des Jahres 2011, das dem Spanier am 13. August gegen Köln gelang. Aber natürlich hatte er seinen Anteil daran. Ballannahme mit dem Rücken zum Tor, Mitnahme, Drehung und Lupfer waren eine Handlung - und FC-Keeper Michael Rensing blieb nur das Nachsehen. Das mit spielerischer Leichtigkeit erzielte 4:1 demoralisierte den Gegner vollends. Raul wusste im Januar 2012, als er von der ARD gekürt wurde, bei wem er sich bedanken musste: "Ich widme den Preis den Fans."

Torfolge: 0:1 Podolski (12.), 1:1, 2:1 Huntelaar (42., Handelfmeter, 47.), 3:1 Holtby (48.), 4:1 Raul (59.), 5:1 Huntelaar (84.).

Das wichtigste Spiel

4. Februar 1978: FC Schalke 04 - 1. FC Köln 2:0

Nach dem Hinspiel (2:4) träumte ganz Schalke von der Meisterschaft, als Tabellenführer war man aus Köln zurückgekehrt. Vier Wochen blieben die Königsblauen noch Erster, dann folgte ein rätselhafter Einbruch - am 23. Spieltag waren sie nur noch Siebter. Trainer Uli Maslo gab die Parole aus: "Das ist für uns ein Schlüsselspiel. Gewinnen wir, sind wir oben wieder mit dabei. Verlieren wir, sind wir endgültig nur Mittelmaß." Die Kölner waren schon vier Punkte (damals: zwei Siege) enteilt, Schalke musste auch die Spannung im Titelrennen 1977/1978 retten.

Und sie taten es. Das lange ereignislose Spiel wurde erst nach der Pause zum Hit, die Tore fielen in den letzten zehn Minuten. "Schalke gewann aufgrund einer enormen Steigerung in der zweiten Halbzeit", es war "insgesamt verdient", stellte der Kicker fest und attestierte den Kölnern: "Ohne Kampf und Tempo geht es heute nicht in der Bundesliga." Trainer Hennes Weisweiler war gleicher Meinung: "Wenn wir Meister werden wollen, dürfen wir uns nicht so auf der Nase rumtanzen lassen." Seine Spieler verstanden es, denn sie wurden Meister...

Torfolge: 1:0 Larsson (82.), 2:0 Abramczik (88.)

Serien und Fakten

Gesamtbilanz: 27-19-36

Heimbilanz: 18-13-10

Rückblick:

- Vorjahr: 1:3
- In den vergangenen beiden Jahren kein Heimsieg
- Fünf Auswärtssiege in den vergangenen sieben Duellen
- Seit 26 Duellen (5. März 1996) kein 0:0 mehr
- Zuletzt drei Kölner Siege auf Schalke
- Nur ein Unentschieden in den vergangenen zwölf Duellen auf Schalke
- Torquote dieser Paarung: 3,07

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