Sarah Hake: "Das Fundament für die Zukunft"

Der FC Schalke 04 hat auch mit seiner Frauenmannschaft ambitionierte Ziele – mittelfristig soll der Verein den Sprung in den Google Pixel Frauen-Bundesliga schaffen. Der Weg dorthin ist allerdings noch weit. Derzeit führt das Team die Tabelle in der Landesliga an. Kapitänin Sarah Hake (29) verrät im DFB.de-Interview, wie es sich anfühlt, das königsblaue Trikot zu tragen, wie sie mit dem Druck umgeht und warum ihr Vater besonders stolz auf sie ist.

DFB.de: Sarah Hake, mit den Frauen des FC Schalke 04 führen Sie nach dem Aufstieg die Tabelle der Landesliga an. Wie schauen Sie auf das vergangene halbe Jahr zurück?

Sarah Hake: Wir sind sehr zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf. Es ist keine einfache Spielklasse. Hinzu kommt, dass wir die meisten Teams nicht kennen. Wir haben im neuen Jahr noch einen weiten Weg vor uns.

DFB.de: Der dann im Aufstieg in die Westfalenliga münden soll?

Hake: Das ist natürlich, wie bei vielen anderen Teams auch, unser größter Wunsch. Um das zu erreichen, geben wir alle unser Bestes. Allerdings nehmen wir ganz bewusst den Druck etwas raus, weil wir nicht dazu verpflichtet sind, unbedingt aufsteigen zu müssen. Das ändert jedoch nichts daran, dass jede einzelne Spielerin so ehrgeizig ist, dies unbedingt gemeinsam schaffen zu wollen.

DFB.de: Für viele Spielerinnen der gegnerischen Mannschaften dürften die Begegnungen gegen den FC Schalke 04 Höhepunkte der Karriere sein. Wie erleben Sie das?

Hake: Es ist schon so, dass gegen uns alle besonders motiviert sind. Das merkt man während der Partien teilweise sehr deutlich. Die Gegnerinnen geben oft mehr als 100 Prozent. Das macht es für uns natürlich nicht leichter. Aber wir stellen uns dieser Herausforderung und versuchen immer, die Ruhe zu bewahren.

DFB.de: Sie haben nach 13 Begegnungen elf Siege gefeiert und zweimal Unentschieden gespielt. Verloren haben Sie in dieser Saison bislang nicht…

Hake: Wichtig ist, dass wir sonntags unser Potenzial auf den Platz bringen. Dann werden wir erfolgreich sein.

DFB.de: Wie werden Sie als FC Schalke 04 vor allem bei Auswärtsspielen empfangen?

Hake: Wir treten oft in kleineren Ortschaften in der Umgebung an. Für viele ist es ein absolutes Highlight, wenn der FC Schalke 04 vorbeikommt. Kürzlich sind wir mit dem Mannschaftsbus zum Auswärtsspiel gefahren.  Auf dem Parkplatz haben die Menschen dann Selfies vor unserem Bus gemacht. Das war schon außergewöhnlich und zeigt, welche Bedeutung der FC Schalke 04 hier in der Region hat. Viele der Zuschauerinnen und Zuschauer, die bei Auswärtsspielen vor Ort sind, unterstützen natürlich ihren Verein, sind aber gleichzeitig auch Fans des FC Schalke 04. Das ist immer eine besondere Konstellation und Atmosphäre. Es macht wirklich riesigen Spaß.

DFB.de: Was bedeutet es Ihnen persönlich, das Trikot des FC Schalke 04 zu tragen?

Hake: Für mich ist damit ein Traum wahr geworden. Ich bin schon von klein auf Schalke-Fan. Mein Vater hatte früher eine Dauerkarte, damals noch im Parkstadion. Ich glaube nicht, dass er damit gerechnet hat, dass ich später mal Fußball spielen werden – und vor allem nicht für seinen absoluten Lieblingsverein. Umso schöner ist es, wenn er sonntags bei unseren Spielen stolz am Spielfeldrand steht. Es ist für mich etwas Besonderes, für diesen Verein aufzulaufen. Ich trage das Trikot auch immer wieder mit Gänsehaut. Ich bin hier sehr glücklich.

DFB.de: Was ist mittel- und langfristig möglich mit diesem Verein? Welche Perspektive sehen Sie für den Frauenfußball bei Schalke 04?

Hake: Wir wollen den bestmöglichen Erfolg und uns weiter nach oben arbeiten. Hier soll nachhaltig etwas entstehen. Das bedeutet aber nicht, dass wir zwingend Saison für Saison aufsteigen müssen. Diesen Druck haben die Verantwortlichen rausgenommen. Das ist meiner Einschätzung nach auch genau richtig.

DFB.de: In vielen Begegnungen am Wochenende sind Sie sehr dominant und überlegen. Können Sie vor diesem Hintergrund eigentlich selbst einschätzen, wie gut Sie wirklich sind?

Hake: Das ist tatsächlich eine gute Frage. Aus verschiedenen Gründen können wir leider manchmal nicht unsere Leistung abrufen, zu der wir eigentlich im Stande sind. Im Westfalenpokal allerdings sind wir kürzlich gegen den SSV Rhade angetreten, der zwei Klassen höher spielt als wir. Wir haben uns im Elfmeterschießen durchgesetzt. Solche Begegnungen und Erfolge sind wichtig, weil sie uns als Mannschaft noch enger zusammenwachsen lassen. Da mussten wir als Team alles reinschmeißen, um bestehen zu können. Und wir haben es geschafft. Es war für uns selbst ein super Zeichen, dass wir einen Regionalligisten aus dem Pokal werfen konnten. Wir glauben an uns und wir wissen, was wir leisten können. Entscheidend ist, dass wir es dann auch abgerufen bekommen.

DFB.de: Mittel- und langfristig soll es Richtung 2. Bundesliga, vielleicht auch Google Pixel Frauen-Bundesliga gehen. Wie gehen Sie damit um, dass Sie den Weg womöglich nicht bis zum Ende begleiten können?

Hake: Ich bin jetzt 29 Jahre alt und damit eine der älteren Spielerinnen im Kader. Das angesprochene Szenario ist für mich kein Problem. Ich lebe im Hier und Jetzt und bin glücklich darüber, das miterleben zu können. Wir schreiben gerade für diesen Verein Geschichte und legen das Fundament für die Zukunft. Wir sind zweimal aufgestiegen und haben den Kreispokal gewonnen. Das sind unsere Highlights. Was die Zukunft irgendwann bringen wird, werden wir dann sehen.

DFB.de: Mit Borussia Dortmund geht der große Lokalkonkurrent gerade einen ähnlichen Weg. Verfolgen Sie das?

Hake: Nein, eigentlich nicht. Wir machen unser Ding und der BVB macht sein Ding. Bisher war es ja auch noch nicht der Fall, dass wir uns in einem Duell direkt gegenübergestanden haben. Das kann irgendwann kommen, vielleicht sogar schon im nächsten Jahr im Verbandspokal. Aber das ist jetzt noch nicht das Thema. Wir wollen unsere Hausaufgaben erledigen. Damit haben wir genug zu tun.

[sw]

Der FC Schalke 04 hat auch mit seiner Frauenmannschaft ambitionierte Ziele – mittelfristig soll der Verein den Sprung in den Google Pixel Frauen-Bundesliga schaffen. Der Weg dorthin ist allerdings noch weit. Derzeit führt das Team die Tabelle in der Landesliga an. Kapitänin Sarah Hake (29) verrät im DFB.de-Interview, wie es sich anfühlt, das königsblaue Trikot zu tragen, wie sie mit dem Druck umgeht und warum ihr Vater besonders stolz auf sie ist.

DFB.de: Sarah Hake, mit den Frauen des FC Schalke 04 führen Sie nach dem Aufstieg die Tabelle der Landesliga an. Wie schauen Sie auf das vergangene halbe Jahr zurück?

Sarah Hake: Wir sind sehr zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf. Es ist keine einfache Spielklasse. Hinzu kommt, dass wir die meisten Teams nicht kennen. Wir haben im neuen Jahr noch einen weiten Weg vor uns.

DFB.de: Der dann im Aufstieg in die Westfalenliga münden soll?

Hake: Das ist natürlich, wie bei vielen anderen Teams auch, unser größter Wunsch. Um das zu erreichen, geben wir alle unser Bestes. Allerdings nehmen wir ganz bewusst den Druck etwas raus, weil wir nicht dazu verpflichtet sind, unbedingt aufsteigen zu müssen. Das ändert jedoch nichts daran, dass jede einzelne Spielerin so ehrgeizig ist, dies unbedingt gemeinsam schaffen zu wollen.

DFB.de: Für viele Spielerinnen der gegnerischen Mannschaften dürften die Begegnungen gegen den FC Schalke 04 Höhepunkte der Karriere sein. Wie erleben Sie das?

Hake: Es ist schon so, dass gegen uns alle besonders motiviert sind. Das merkt man während der Partien teilweise sehr deutlich. Die Gegnerinnen geben oft mehr als 100 Prozent. Das macht es für uns natürlich nicht leichter. Aber wir stellen uns dieser Herausforderung und versuchen immer, die Ruhe zu bewahren.

DFB.de: Sie haben nach 13 Begegnungen elf Siege gefeiert und zweimal Unentschieden gespielt. Verloren haben Sie in dieser Saison bislang nicht…

Hake: Wichtig ist, dass wir sonntags unser Potenzial auf den Platz bringen. Dann werden wir erfolgreich sein.

DFB.de: Wie werden Sie als FC Schalke 04 vor allem bei Auswärtsspielen empfangen?

Hake: Wir treten oft in kleineren Ortschaften in der Umgebung an. Für viele ist es ein absolutes Highlight, wenn der FC Schalke 04 vorbeikommt. Kürzlich sind wir mit dem Mannschaftsbus zum Auswärtsspiel gefahren.  Auf dem Parkplatz haben die Menschen dann Selfies vor unserem Bus gemacht. Das war schon außergewöhnlich und zeigt, welche Bedeutung der FC Schalke 04 hier in der Region hat. Viele der Zuschauerinnen und Zuschauer, die bei Auswärtsspielen vor Ort sind, unterstützen natürlich ihren Verein, sind aber gleichzeitig auch Fans des FC Schalke 04. Das ist immer eine besondere Konstellation und Atmosphäre. Es macht wirklich riesigen Spaß.

DFB.de: Was bedeutet es Ihnen persönlich, das Trikot des FC Schalke 04 zu tragen?

Hake: Für mich ist damit ein Traum wahr geworden. Ich bin schon von klein auf Schalke-Fan. Mein Vater hatte früher eine Dauerkarte, damals noch im Parkstadion. Ich glaube nicht, dass er damit gerechnet hat, dass ich später mal Fußball spielen werden – und vor allem nicht für seinen absoluten Lieblingsverein. Umso schöner ist es, wenn er sonntags bei unseren Spielen stolz am Spielfeldrand steht. Es ist für mich etwas Besonderes, für diesen Verein aufzulaufen. Ich trage das Trikot auch immer wieder mit Gänsehaut. Ich bin hier sehr glücklich.

DFB.de: Was ist mittel- und langfristig möglich mit diesem Verein? Welche Perspektive sehen Sie für den Frauenfußball bei Schalke 04?

Hake: Wir wollen den bestmöglichen Erfolg und uns weiter nach oben arbeiten. Hier soll nachhaltig etwas entstehen. Das bedeutet aber nicht, dass wir zwingend Saison für Saison aufsteigen müssen. Diesen Druck haben die Verantwortlichen rausgenommen. Das ist meiner Einschätzung nach auch genau richtig.

DFB.de: In vielen Begegnungen am Wochenende sind Sie sehr dominant und überlegen. Können Sie vor diesem Hintergrund eigentlich selbst einschätzen, wie gut Sie wirklich sind?

Hake: Das ist tatsächlich eine gute Frage. Aus verschiedenen Gründen können wir leider manchmal nicht unsere Leistung abrufen, zu der wir eigentlich im Stande sind. Im Westfalenpokal allerdings sind wir kürzlich gegen den SSV Rhade angetreten, der zwei Klassen höher spielt als wir. Wir haben uns im Elfmeterschießen durchgesetzt. Solche Begegnungen und Erfolge sind wichtig, weil sie uns als Mannschaft noch enger zusammenwachsen lassen. Da mussten wir als Team alles reinschmeißen, um bestehen zu können. Und wir haben es geschafft. Es war für uns selbst ein super Zeichen, dass wir einen Regionalligisten aus dem Pokal werfen konnten. Wir glauben an uns und wir wissen, was wir leisten können. Entscheidend ist, dass wir es dann auch abgerufen bekommen.

DFB.de: Mittel- und langfristig soll es Richtung 2. Bundesliga, vielleicht auch Google Pixel Frauen-Bundesliga gehen. Wie gehen Sie damit um, dass Sie den Weg womöglich nicht bis zum Ende begleiten können?

Hake: Ich bin jetzt 29 Jahre alt und damit eine der älteren Spielerinnen im Kader. Das angesprochene Szenario ist für mich kein Problem. Ich lebe im Hier und Jetzt und bin glücklich darüber, das miterleben zu können. Wir schreiben gerade für diesen Verein Geschichte und legen das Fundament für die Zukunft. Wir sind zweimal aufgestiegen und haben den Kreispokal gewonnen. Das sind unsere Highlights. Was die Zukunft irgendwann bringen wird, werden wir dann sehen.

DFB.de: Mit Borussia Dortmund geht der große Lokalkonkurrent gerade einen ähnlichen Weg. Verfolgen Sie das?

Hake: Nein, eigentlich nicht. Wir machen unser Ding und der BVB macht sein Ding. Bisher war es ja auch noch nicht der Fall, dass wir uns in einem Duell direkt gegenübergestanden haben. Das kann irgendwann kommen, vielleicht sogar schon im nächsten Jahr im Verbandspokal. Aber das ist jetzt noch nicht das Thema. Wir wollen unsere Hausaufgaben erledigen. Damit haben wir genug zu tun.

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