Sarah Freutel: "Wir können noch weiter nach oben kommen"

Es geht wieder los in der Allianz Frauen-Bundesliga. Täglich bis zum Saisonstart beleuchtet DFB.de einen anderen Klub. Heute: Sarah Freutel und die SGS Essen. Im DFB.de-Interview spricht die 26 Jahre alte Angreiferin über den Saisonstart beim MSV Duisburg am Samstag, 15. September (ab 13 Uhr, live auf DFB-TV, Sport1 und Telekom Sport), ihre Rolle als Essener Urgestein und ihr großes Ziel: 200 Pflichtspiele für die SGS zu bestreiten.

DFB.de: Frau Freutel, Sie sind seit 2005 in Essen. Wie haben Sie diesen langen Zeitabschnitt bisher erlebt?

Sarah Freutel: Im Fußball ist es ungewöhnlich, dass eine Spielerin über einen so langen Zeitraum bei einem Verein spielt. Mir fällt niemand ein, der so lange bei dem gleichen Verein ohne Unterbrechung unter Vertrag steht. Bei der SGS Essen bin ich auf jeden Fall mittlerweile die dienstälteste Spielerin - und das, obwohl wir eine sehr sesshafte Mannschaft haben. Viele Spielerinnen sind schon lange hier, aber eben nicht so lange wie ich.

DFB.de: Woher kommt Ihre Vereinstreue?

Freutel: Das zeigt einerseits, dass ich mich bei der SGS total wohl fühle und dass hier hervorragenden Bedingungen gegeben sind. Andererseits bin ich nicht der Typ, der ständig Veränderungen braucht. Ich weiß sehr gut einzuschätzen, was ich an Essen habe. Das Gesamtpaket passt perfekt. Es ist eine sehr familiäre Atmosphäre. Mein Herz hängt nach all den Jahren sehr an der SGS Essen.

DFB.de: Gab es in all den Jahren nie die Idee, den Verein zu wechseln?

Freutel: Es gab mal Gedanken daran, alles andere wäre gelogen. Aber am Ende habe ich mich nach Abwägen aller Vor- und Nachteile immer für Essen entschieden. Und das habe ich bis heute nicht bereut. Ein wichtiger Grund ist für mich auch, dass meine Familie und meine Freunde hier in der Nähe leben.

DFB.de: Und auch sportlich ist es in den vergangenen Jahren in die richtige Richtung gegangen.

Freutel: Genau. Das kommt noch hinzu. Die Verantwortlichen haben es geschafft, dass sich die Rahmenbedingungen immer weiter verbessert haben. Die Voraussetzungen waren vor 13 Jahren noch nicht vergleichbar mit der heutigen Infrastruktur. Das beste Beispiel ist aus meiner Sicht die Jugendarbeit, auf die heute extrem viel Wert gelegt wird. Die jungen Spielerinnen werden super unterstützt und betreut. Das war zu meiner Zeit auch noch nicht so der Fall.

DFB.de: Als Sie vor 13 Jahren gekommen sind, ist der Verein gerade in die Bundesliga aufgestiegen. Zuletzt haben sie die Saison regelmäßig in der oberen Tabellenhälfte beendet. Wie haben Sie diese Entwicklung erlebt?

Freutel: Ich finde es immer wieder beeindruckend, was die Verantwortlichen mit überschaubaren Mitteln möglich machen. Der Verein hat nie über seine Verhältnisse gelebt, aber den Spielerinnen dennoch optimale Bedingungen ermöglicht. Das ist ein Schlüssel dafür, dass sich alle hier sehr wohl fühlen. Und das spiegelt sich dann auch in den Leistungen auf dem Platz und in den Ergebnissen, die wir in den vergangenen Jahren erzielt haben. Wir haben keine großen Sprünge gemacht. Wir haben kleine, aber dafür nachhaltige Schritte nach oben gemacht. Manche Dinge hat man auf den ersten Blick womöglich gar nicht wahrgenommen. Unser Erfolg ist eher wie ein großes Mosaikbild, in dem jedes Steinchen wichtig ist.



Es geht wieder los in der Allianz Frauen-Bundesliga. Täglich bis zum Saisonstart beleuchtet DFB.de einen anderen Klub. Heute: Sarah Freutel und die SGS Essen. Im DFB.de-Interview spricht die 26 Jahre alte Angreiferin über den Saisonstart beim MSV Duisburg am Samstag, 15. September (ab 13 Uhr, live auf DFB-TV, Sport1 und Telekom Sport), ihre Rolle als Essener Urgestein und ihr großes Ziel: 200 Pflichtspiele für die SGS zu bestreiten.

DFB.de: Frau Freutel, Sie sind seit 2005 in Essen. Wie haben Sie diesen langen Zeitabschnitt bisher erlebt?

Sarah Freutel: Im Fußball ist es ungewöhnlich, dass eine Spielerin über einen so langen Zeitraum bei einem Verein spielt. Mir fällt niemand ein, der so lange bei dem gleichen Verein ohne Unterbrechung unter Vertrag steht. Bei der SGS Essen bin ich auf jeden Fall mittlerweile die dienstälteste Spielerin - und das, obwohl wir eine sehr sesshafte Mannschaft haben. Viele Spielerinnen sind schon lange hier, aber eben nicht so lange wie ich.

DFB.de: Woher kommt Ihre Vereinstreue?

Freutel: Das zeigt einerseits, dass ich mich bei der SGS total wohl fühle und dass hier hervorragenden Bedingungen gegeben sind. Andererseits bin ich nicht der Typ, der ständig Veränderungen braucht. Ich weiß sehr gut einzuschätzen, was ich an Essen habe. Das Gesamtpaket passt perfekt. Es ist eine sehr familiäre Atmosphäre. Mein Herz hängt nach all den Jahren sehr an der SGS Essen.

DFB.de: Gab es in all den Jahren nie die Idee, den Verein zu wechseln?

Freutel: Es gab mal Gedanken daran, alles andere wäre gelogen. Aber am Ende habe ich mich nach Abwägen aller Vor- und Nachteile immer für Essen entschieden. Und das habe ich bis heute nicht bereut. Ein wichtiger Grund ist für mich auch, dass meine Familie und meine Freunde hier in der Nähe leben.

DFB.de: Und auch sportlich ist es in den vergangenen Jahren in die richtige Richtung gegangen.

Freutel: Genau. Das kommt noch hinzu. Die Verantwortlichen haben es geschafft, dass sich die Rahmenbedingungen immer weiter verbessert haben. Die Voraussetzungen waren vor 13 Jahren noch nicht vergleichbar mit der heutigen Infrastruktur. Das beste Beispiel ist aus meiner Sicht die Jugendarbeit, auf die heute extrem viel Wert gelegt wird. Die jungen Spielerinnen werden super unterstützt und betreut. Das war zu meiner Zeit auch noch nicht so der Fall.

DFB.de: Als Sie vor 13 Jahren gekommen sind, ist der Verein gerade in die Bundesliga aufgestiegen. Zuletzt haben sie die Saison regelmäßig in der oberen Tabellenhälfte beendet. Wie haben Sie diese Entwicklung erlebt?

Freutel: Ich finde es immer wieder beeindruckend, was die Verantwortlichen mit überschaubaren Mitteln möglich machen. Der Verein hat nie über seine Verhältnisse gelebt, aber den Spielerinnen dennoch optimale Bedingungen ermöglicht. Das ist ein Schlüssel dafür, dass sich alle hier sehr wohl fühlen. Und das spiegelt sich dann auch in den Leistungen auf dem Platz und in den Ergebnissen, die wir in den vergangenen Jahren erzielt haben. Wir haben keine großen Sprünge gemacht. Wir haben kleine, aber dafür nachhaltige Schritte nach oben gemacht. Manche Dinge hat man auf den ersten Blick womöglich gar nicht wahrgenommen. Unser Erfolg ist eher wie ein großes Mosaikbild, in dem jedes Steinchen wichtig ist.

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DFB.de: Wohin kann dieser Weg die SGS Essen führen?

Freutel: Wir sind in der vergangenen Saison Fünfter geworden und haben erstmals den 1. FFC Frankfurt hinter uns gelassen. Das hatten wir uns vorgenommen. Und das haben wir erreicht.

DFB.de: Jetzt sind mit Wolfsburg, München, Freiburg und Potsdam nur noch die absoluten Topteams vor der SGS Essen. Können Sie auch zu diesen Mannschaften vordringen oder sind Sie nun an einer Schwelle angekommen, die Sie nicht mehr bewältigen können?

Freutel: Natürlich können wir noch weiter nach oben kommen. Schon vor Jahren haben wir auch die großen Klubs geärgert. Ich denke gerne an 2014, als wir im DFB-Pokalfinale gestanden haben. Platz fünf in der vergangenen Saison war gut. Aber das reicht uns auf keinen Fall. Wir wollen nicht stagnieren, wir wollen immer höher angreifen. Das Ziel für dieses Jahr ist, auch noch eines der vier Topteams hinter uns zu lassen. Dass das schwer wird, ist klar. Aber es ist nicht unmöglich.

DFB.de: Im Sommer hat Essen unter anderem mit Lisa Weiß und Sara Doorsoun zwei deutsche Nationalspielerinnen verloren. Wie wollen Sie das auffangen?

Freutel: Dass die beiden weg sind, ist definitiv schade. Irgendwie fehlen sie auch, weil sie lange hier waren. Aber so ist das Geschäft. Das Grundgerüst allerdings bleibt bestehen. Wir haben weiterhin eine Achse aus Spielerinnen, die die Richtung vorgeben und unsere Philosophie übergangslos an die neuen Spielerinnen weitergeben. Alle Zugänge sind super angekommen und schon voll integriert. Das sind vor allem junge Spielerinnen, die jetzt in die Rolle reinwachsen können, die zum Beispiel Lisa Weiß oder Sara Doorsoun aufgefüllt haben. Aber das wird nicht von heute auf morgen gehen. Man muss da Geduld haben. Jetzt stehen wir älteren und erfahrenen Spielerinnen eben mehr in der Verantwortung. Wir werden in der neuen Saison vorangehen.

DFB.de: Die für Sie direkt mit dem Westduell gegen den MSV Duisburg beginnt.

Freutel: Das ist ein großartiges Spiel für uns direkt am ersten Spieltag. Wir sind sowieso schon alle total heiß darauf, dass es endlich wieder losgeht. Und dass wir jetzt direkt mit der Partie gegen den MSV Duisburg beginnen, verstärkt die Vorfreude noch.

DFB.de: Danach geht es nach Wolfsburg, dann kommt Hoffenheim.

Freutel: Das ist ein sehr motivierendes Auftaktprogramm. Wir brennen alle und warten darauf, dass es wieder losgeht. Auch das zweite Spiel gegen Wolfsburg hat es in sich. In der vergangenen Saison haben wir erst im Halbfinale des DFB-Pokals und kurz darauf in der Allianz Frauen-Bundesliga gegen Wolfsburg nicht gut ausgesehen und verloren. Wir wollen zeigen, dass wir es besser können. Auch hier wollen wir den nächsten Schritt machen und womöglich mal einen Punkt mitnehmen. Ein guter Start ist wichtig, wenn wir eine starke Saison spielen wollen.

DFB.de: Mit welchen persönlichen Zielen gehen Sie in die neue Saison?

Freutel: Mein persönliches Ziel ist es immer, die bestmögliche Version von mir selbst zu sein. Mein Ziel ist es, auch in jedem Training immer alles aus mir rauszuholen. Gleichzeitig ist es mein Anspruch, meine Mitspielerinnen so zu unterstützen, dass sie auch ihre bestmögliche Leistung abrufen können. Denn nur gemeinsam können wir unsere Ziele erreichen. Ich versuche immer, die Komfortzone zu vermeiden. Natürlich will ich jede Woche spielen und viele Tore machen. Aber der Trainer stellt mich zurecht nur auf, wenn ich meine Leistung bringen.

DFB.de: Sie haben schon über 100 Begegnungen für die SGS Essen bestritten. Können Sie die 200-Spiele-Marke noch knacken?

Freutel: Ich arbeite daran. Wenn ich von größeren Verletzungen verschont bleibe, sollte das auf jeden Fall möglich sein. Ich habe in näherer Zukunft nicht vor, die Schuhe an den Nagel zu hängen. 200 Spiele wären tatsächlich eine Hausnummer. Aber so weit nach vorne möchte ich gar nicht schauen. Ich spiele nach wie vor sehr gerne Fußball bei der SGS Essen. Und wenn das so bleibt, werden hoffentlich noch viele Partien dazu kommen.

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