Sara Däbritz: "Wir müssen nach vorn schauen"

Der Blick geht schon wieder nach vorn. Nach der Niederlage gegen Dänemark im Viertelfinale der EURO in den Niederlanden und der verpassten Titelverteidigung war die Enttäuschung bei der Frauen-Nationalmannschaft groß. Auch Mittelfeldspielerin Sara Däbritz haderte mit der Leistung der DFB-Auswahl und dem vorzeitigen Ausscheiden. Die 22-Jährige gibt im DFB.de-Interview mit Redakteur Norman Arnold einen Einblick in die Gemütslage der Mannschaft, sucht nach Gründen für die Niederlage und blickt optimistisch in Richtung Weltmeisterschaft 2019.

DFB.de: Wie tief sitzt die Enttäuschung?

Sara Däbritz: Sie ist riesengroß. Wir hatten uns alle mehr vorgenommen, wollten unbedingt Europameister werden. Leider hat das dieses Mal nicht geklappt.

DFB.de: Deutschland ist gerade im Frauenfußball sehr erfolgsverwöhnt. Wie geht die Mannschaft mit diesem Rückschlag um?

Däbritz: Direkt nach dem Spiel war die Enttäuschung sehr, sehr groß, alle waren sehr traurig. Man hat auch ein bisschen gezweifelt, warum wir unsere Leistung nicht abrufen konnten, zu der wir eigentlich in der Lage sind. Schade, dass wir sie nicht auf den Platz bringen konnten. Aber: Wir lassen die Köpfe nicht hängen. In zwei Jahren ist die Weltmeisterschaft in Frankreich, da steht das nächste große Turnier für uns an. Bis dahin haben wir Zeit, diese Erfahrungen zu analysieren und uns weiterzuentwickeln. Wir müssen jetzt einfach wieder nach vorn schauen.

DFB.de: Wie verarbeiten Sie persönlich diese Enttäuschung?

Däbritz: Mich erinnert das an die Weltmeisterschaft 2015 in Kanada. Da hatten wir im Halbfinale eine sehr bittere Niederlage erlitten und dann alle Kräfte für das Spiel um Platz drei mobilisiert. Am Ende sind wir ganz leer ausgegangen, so wie jetzt auch. Danach sind wir aber erstarkt aus dem Turnier hervorgegangen. Nach Kanada kam Olympia (2016 in Rio; Anm. d. Red.), wo wir Gold geholt haben. Trotz der aktuellen Enttäuschung - wir sind auf einem guten Weg, vielleicht braucht das Ganze einfach noch ein bisschen Zeit. Vielleicht klappt's dann bei der WM 2019.

DFB.de: Kam die EM zu früh?

Däbritz: Nein, wir waren alle voll bereit. Klar, wir hatten im September einen gewissen Neuanfang. Aber wir haben uns als Team und mit dem Trainer- und Betreuerstab gut zusammengefunden. Es harmoniert alles super und macht sehr viel Spaß. Schade, dass sich das jetzt noch nicht bewiesen hat. Wir müssen diesen Prozess weiter führen, der vielleicht noch ein bisschen dauert, aber es war auch nicht alles schlecht.

DFB.de: Wie empfinden Sie die Arbeit von Steffi Jones als Bundestrainerin?

Däbritz: Sehr gut. Sie ist eine super Trainerin, auch menschlich top. Sie kommuniziert sehr viel und gibt uns viel Feedback. Das ist für eine Spielerin wichtig, wir spüren ihr Vertrauen. An dieser Stelle kann man aber das gesamte Trainerteam loben. Es harmoniert sehr gut, man merkt, dass sich alle sehr viele Gedanken machen. Wir haben uns im letzten Jahr gut entwickelt, leider konnten wir es im Viertelfinale nicht zeigen.

DFB.de: Warum fiel es der Mannschaft bei der Europameisterschaft so schwer, Tore aus dem Spiel heraus zu erzielen?

Däbritz: Das kann man schwer erklären. Wir hatten die Chancen, aber manchmal hat einfach das Quäntchen Glück gefehlt.

DFB.de: Zum Beispiel im Spiel gegen Russland, als Sie eine Großchance hatten, die neben das Tor ging...

Däbritz: Der Pass von Lena (Goeßling; Anm. d. Red.) war überragend. Er war ziemlich scharf und deshalb nicht leicht zu nehmen, dennoch weiß ich, dass ich den reinmachen muss. So etwas muss ein sicheres Tor sein. Und wenn es dann einmal scheppert, dann geht es auch so weiter. Das war leider nicht der Fall, wir haben gewartet und gewartet, dass der Knoten platzt. Auch gegen Dänemark waren - auch zum Ende hin - noch genügend Chancen da. Bälle, die einfach mal ins Tor gehen könnten. Manchmal hat beim Abschluss oder dem letzten Pass die Genauigkeit gefehlt.

DFB.de: Was lernt man aus dieser Niederlage?

Däbritz: Wir haben früh geführt, dann müssen wir viel souveräner und mutiger auftreten. Das ist uns nicht gelungen. Die ersten zehn Minuten waren wir gut im Spiel, haben aber nach und nach den Faden verloren und uns Unkonzentriertheiten geleistet. Durch diese Fehler ist Dänemark immer stärker geworden und konnte dann seine Qualitäten in der Offensive ausspielen. Das haben die Däninnen gut gemacht und stehen deswegen verdient im Halbfinale.

[na]

Der Blick geht schon wieder nach vorn. Nach der Niederlage gegen Dänemark im Viertelfinale der EURO in den Niederlanden und der verpassten Titelverteidigung war die Enttäuschung bei der Frauen-Nationalmannschaft groß. Auch Mittelfeldspielerin Sara Däbritz haderte mit der Leistung der DFB-Auswahl und dem vorzeitigen Ausscheiden. Die 22-Jährige gibt im DFB.de-Interview mit Redakteur Norman Arnold einen Einblick in die Gemütslage der Mannschaft, sucht nach Gründen für die Niederlage und blickt optimistisch in Richtung Weltmeisterschaft 2019.

DFB.de: Wie tief sitzt die Enttäuschung?

Sara Däbritz: Sie ist riesengroß. Wir hatten uns alle mehr vorgenommen, wollten unbedingt Europameister werden. Leider hat das dieses Mal nicht geklappt.

DFB.de: Deutschland ist gerade im Frauenfußball sehr erfolgsverwöhnt. Wie geht die Mannschaft mit diesem Rückschlag um?

Däbritz: Direkt nach dem Spiel war die Enttäuschung sehr, sehr groß, alle waren sehr traurig. Man hat auch ein bisschen gezweifelt, warum wir unsere Leistung nicht abrufen konnten, zu der wir eigentlich in der Lage sind. Schade, dass wir sie nicht auf den Platz bringen konnten. Aber: Wir lassen die Köpfe nicht hängen. In zwei Jahren ist die Weltmeisterschaft in Frankreich, da steht das nächste große Turnier für uns an. Bis dahin haben wir Zeit, diese Erfahrungen zu analysieren und uns weiterzuentwickeln. Wir müssen jetzt einfach wieder nach vorn schauen.

DFB.de: Wie verarbeiten Sie persönlich diese Enttäuschung?

Däbritz: Mich erinnert das an die Weltmeisterschaft 2015 in Kanada. Da hatten wir im Halbfinale eine sehr bittere Niederlage erlitten und dann alle Kräfte für das Spiel um Platz drei mobilisiert. Am Ende sind wir ganz leer ausgegangen, so wie jetzt auch. Danach sind wir aber erstarkt aus dem Turnier hervorgegangen. Nach Kanada kam Olympia (2016 in Rio; Anm. d. Red.), wo wir Gold geholt haben. Trotz der aktuellen Enttäuschung - wir sind auf einem guten Weg, vielleicht braucht das Ganze einfach noch ein bisschen Zeit. Vielleicht klappt's dann bei der WM 2019.

DFB.de: Kam die EM zu früh?

Däbritz: Nein, wir waren alle voll bereit. Klar, wir hatten im September einen gewissen Neuanfang. Aber wir haben uns als Team und mit dem Trainer- und Betreuerstab gut zusammengefunden. Es harmoniert alles super und macht sehr viel Spaß. Schade, dass sich das jetzt noch nicht bewiesen hat. Wir müssen diesen Prozess weiter führen, der vielleicht noch ein bisschen dauert, aber es war auch nicht alles schlecht.

DFB.de: Wie empfinden Sie die Arbeit von Steffi Jones als Bundestrainerin?

Däbritz: Sehr gut. Sie ist eine super Trainerin, auch menschlich top. Sie kommuniziert sehr viel und gibt uns viel Feedback. Das ist für eine Spielerin wichtig, wir spüren ihr Vertrauen. An dieser Stelle kann man aber das gesamte Trainerteam loben. Es harmoniert sehr gut, man merkt, dass sich alle sehr viele Gedanken machen. Wir haben uns im letzten Jahr gut entwickelt, leider konnten wir es im Viertelfinale nicht zeigen.

DFB.de: Warum fiel es der Mannschaft bei der Europameisterschaft so schwer, Tore aus dem Spiel heraus zu erzielen?

Däbritz: Das kann man schwer erklären. Wir hatten die Chancen, aber manchmal hat einfach das Quäntchen Glück gefehlt.

DFB.de: Zum Beispiel im Spiel gegen Russland, als Sie eine Großchance hatten, die neben das Tor ging...

Däbritz: Der Pass von Lena (Goeßling; Anm. d. Red.) war überragend. Er war ziemlich scharf und deshalb nicht leicht zu nehmen, dennoch weiß ich, dass ich den reinmachen muss. So etwas muss ein sicheres Tor sein. Und wenn es dann einmal scheppert, dann geht es auch so weiter. Das war leider nicht der Fall, wir haben gewartet und gewartet, dass der Knoten platzt. Auch gegen Dänemark waren - auch zum Ende hin - noch genügend Chancen da. Bälle, die einfach mal ins Tor gehen könnten. Manchmal hat beim Abschluss oder dem letzten Pass die Genauigkeit gefehlt.

DFB.de: Was lernt man aus dieser Niederlage?

Däbritz: Wir haben früh geführt, dann müssen wir viel souveräner und mutiger auftreten. Das ist uns nicht gelungen. Die ersten zehn Minuten waren wir gut im Spiel, haben aber nach und nach den Faden verloren und uns Unkonzentriertheiten geleistet. Durch diese Fehler ist Dänemark immer stärker geworden und konnte dann seine Qualitäten in der Offensive ausspielen. Das haben die Däninnen gut gemacht und stehen deswegen verdient im Halbfinale.

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