Sané: "EM ohne Zuschauer? Wäre schwer vorstellbar gewesen"

Eigentlich hatte Leroy Sané in diesem Frühjahr wieder vor, Fußball zu spielen. Nach einem Kreuzbandanriss war der Offensivspieler gerade auf dem Weg zurück in die erste Mannschaft von Manchester City. Auch in der Nationalmannschaft wollte der 24 Jahre alte Flügelstürmer wieder durchstarten und spätestens zur EURO 2020 bei 100 Prozent sein. Die Corona-Pandemie hat diese Pläne durchkreuzt. Im exklusiven Interview mit DFB.de spricht der 21-malige Nationalspieler über eine ungewöhnliche Zeit.

DFB.de: Die Frage aller Fragen derzeit: Wie geht es Ihnen und Ihrer Familie?

Leroy Sané: Mir und meiner Familie geht es gut, danke. Ich genieße es vor allem, mit meiner Tochter sehr viel Zeit verbringen zu können. Entsprechend fällt mir auch die Decke noch nicht auf den Kopf.

DFB.de: Sie haben erst vor kurzem wieder Ihr erstes Spiel für die zweite Mannschaft von Manchester City gemacht. Wie sicher fühlen Sie sich wieder nach der langen Ausfallzeit? Und haben Sie schon Ihr altes Tempo zurück?

Sané: Ich wollte nach dieser langen Verletzungsphase nicht vorschnell wieder einsteigen, sondern mir die Zeit nehmen, die mein Körper benötigt. Daher habe ich selbst den Vorschlag gemacht, erstmals in der zweiten Mannschaft aufzulaufen, um mich Schritt für Schritt an das Tempo zu gewöhnen. Viele waren überrascht, doch für mich war das ein logischer erster Schritt, den ich von Anfang an so geplant und dem Trainer so mitgeteilt hatte. Alles in allem hatte ich ein sehr gutes Gefühl und war auf dem richtigen Weg - das Comeback stand kurz bevor. Für 100 Prozent fehlt sicherlich noch die eine oder andere Partie an Wettkampfhärte, um auch wieder die Selbstsicherheit zu erreichen, die man benötigt.

DFB.de: Gibt es Dinge, die Sie in diesen Monaten über sich gelernt haben, Dinge, die Ihnen für die Zukunft hilfreich sein können?

Sané: Auf jeden Fall. So lange verletzt auszufallen, kannte ich bis dato nicht. Die Zeit war nicht einfach, aber ich konnte viele Dinge lernen - zum Beispiel geduldig zu sein. Der Körper braucht nach so einer Verletzung seine Zeit. Da bringt es nichts, sich unter Druck zu setzen. Außerdem habe ich versucht, die Dinge positiv zu sehen. So konnte ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen, da sie mich zum Beispiel auch während meiner Reha in Innsbruck begleitet hat. Die vergangenen Wochen konnte ich jetzt noch mal gezielt nutzen, um an meinem Körper zu arbeiten.

DFB.de: Wie sehr war die EURO in dieser Zeit als Ziel in Ihrem Kopf?

Sané: Die EURO war immer sehr präsent, das muss ich zugeben. Denn ich hatte mir einiges vorgenommen und mich schon sehr darauf gefreut. Ich stand auch im regelmäßigen Austausch mit Bundestrainer Joachim Löw und Oliver Bierhoff - die beiden wussten während meiner Reha immer über meine Fortschritte Bescheid. Oli war auch erst im Februar bei mir in Manchester. Wir hatten ein sehr gutes gemeinsames Gespräch. Obwohl ich noch nicht wieder bei 100 Prozent war, hatte ich fest vor, bei den beiden Länderspielen gegen Spanien und Italien schon wieder mit dabei zu sein. Es wären die letzten Spiele vor dem Trainingslager zur EURO im Sommer gewesen. Da wollte ich auf keinen Fall fehlen.

DFB.de: Hand aufs Herz: Hatten Sie, als von der EURO-Verschiebung erfuhren, kurz den Gedanken: Vielleicht ist das für mich gar nicht so schlecht, damit ich das Turnier im Topzustand spielen kann?

Sané: Nein, überhaupt nicht! Ich denke, pünktlich zur EURO 2020 wäre ich wieder bei 100 Prozent gewesen. Ich hätte noch zwei Monate Wettkampfpraxis sammeln können. Am Ende wäre es vielleicht sogar ein Vorteil gewesen, dass ich ohne 50 Saisonspiele in den Knochen relativ frisch in das Turnier hätte gehen können. Aber letztendlich gab es keine Alternative. Natürlich ist die Verschiebung schade. Dennoch bin ich mir sicher, dass ein Großteil der Fans wegen der Verschiebung erleichtert ist. Eine EM ohne Zuschauer? Das wäre schwer vorstellbar gewesen - diese EM hätte kaum jemandem Spaß bereitet. Dass eine Verschiebung unumgänglich gewesen ist, darüber brauchen wir nach den derzeitigen Erkenntnissen gar nicht mehr zu diskutieren. Ich hoffe, dass im Sommer 2021 wieder alles in Ordnung ist, wir überall volle Stadien haben und jeder Zuschauer ohne Bedenken die Spiele besuchen kann.

DFB.de: Jetzt sind Sie wieder ausgebremst worden. Was ist für Sie am schwierigsten in dieser besonderen Phase der Corona-Krise?

Sané: Ausgebremst trifft es schon sehr gut. Wie gesagt, ich stand kurz vor dem Comeback - darauf hatte ich viele Monate hingearbeitet. Dennoch kann ich das Ganze gut einordnen und weiß, dass es Schlimmeres gibt als das. Schlimmer ist es in dieser Phase beispielsweise, dass man dem Virus relativ hilflos ausgesetzt ist. Wir können nur warten, dass sich die Lage wieder entspannt. Da müssen wir alle den Experten vertrauen und geduldig sein. So bereite ich mich jeden Tag auf ein unbekanntes Datum vor. In jeder Vorbereitung oder selbst bei jeder Verletzung steckt man sich für sich selbst ja doch irgendwo immer ein Ziel. Aber im Moment hilft leider nur abwarten: Geht es im Mai weiter? Oder im Juni? Das kann im Moment einfach niemand beantworten.

DFB.de: Wie erleben Sie Manchester und Großbritannien in diesen Tagen?

Sané: Hier in England kommt das Ganze ein wenig zeitverzögert an. Die Maßnahmen, die wir aus Deutschland schon länger kennen, greifen hier nach und nach. Manchester steht wie der Rest des Landes still. Die Straßen sind völlig leer. Es ist eine ganz komische Stimmung.

DFB.de: Immerhin Ihren Nationalmannschaftskollegen Ilkay Gündogan sehen Sie alle zwei Tage. Sie wohnen im selben Haus, trainieren im selben Gym. Wie läuft das derzeit ab?

Sané: Richtig, mit Ilkay verstehe ich mich besonders gut. Es kommt öfter mal vor, dass ich bei ihm einfach anklopfe oder er bei mir. Dann schauen wir gemeinsam Bundesliga oder hängen einfach zusammen ab. Leider können wir das im Moment nicht mehr machen. Aber wir sehen uns noch regelmäßig im Gym, in dem wir auch abwechselnd unsere Trainingspläne vom Verein absolvieren. Das Gym im Haus öffnet für uns glücklicherweise alle zwei Tage. Das nutzen dann aber nur Ilkay und ich, sonst niemand.

DFB.de: Wie halten Sie sich darüber hinaus fit? Was steht auf dem Programm?

Sané: Wir haben vom Verein alle unseren Trainingsplan erhalten. In den eigenen vier Wänden mache ich dann auch noch meine spezifischen Übungen. Ich weiß natürlich, dass ich nach meiner Verletzung nun besonders gefordert bin, mein Fitnesslevel entsprechend hochzuhalten. Sollten wir demnächst wieder auf den Trainingsplatz zurückkehren, wäre es fatal, wenn ich dann erst wieder meine ein, zwei Wochen brauchen würde, um körperlich topfit zu sein. Ich arbeite auch schon seit einiger Zeit mit einem Privatcoach aus Deutschland zusammen - das funktioniert aber auch ganz gut über Skype.

DFB.de: Sie unterstützen die Aktion #WeKickCorona, die von Ihren Nationalteamkollegen Leon Goretzka und Joshua Kimmich initiiert worden ist. Warum ist Ihnen dies wichtig?

Sané: Leon hat mich eines Nachmittags angerufen und mir die Aktion kurz vorgestellt. Ich fand die Idee auf Anhieb super und war sofort dabei. Es ist schön zu sehen, dass sich dieser Initiative bereits viele weitere Sportler angeschlossen haben. So wird Leuten geholfen, die durch diese Krise direkt betroffen sind.

DFB.de: Sehen Sie Fußballer hier besonders in der Pflicht?

Sané: Hinsichtlich der finanziellen Situation sollte das Profifußballern vermutlich leichter fallen. Zahlreiche meiner Kollegen sind auch schon vorneweggeschritten und haben klasse Projekte ins Leben gerufen. Gerade in der jetzigen Situation sollten wir aufeinander achtgeben und füreinander da sein. Da ist es eigentlich egal, welchem Beruf man nachgeht. Ich denke, wenn man helfen kann, dann sollte man das auch machen.

DFB.de: Glauben Sie, dass die Saison noch zu Ende gespielt werden kann? Und warum wäre das wichtig?

Sané: Jeden Tag liest man etwas anderes, und auch die Experten sind sich in dieser Thematik nicht einig, daher fällt es mir schwer, eine Einschätzung abzugeben. Ich kann nur sagen, dass mir der Fußball wirklich fehlt und ich so schnell wie möglich wieder auf dem Platz stehen will. Uns bleibt nichts anderes übrig, als den Fachleuten zu vertrauen und bereit zu sein, wenn der Startschuss wieder fällt. Falls es weitergeht, dann wohl mit Geisterspielen. Aber auch das wäre dann ja völlig in Ordnung. Wichtig ist, dass man Lösungen findet, wie man mit der Gesundheit aller nicht leichtfertig umgeht. Aus rein sportlicher Sicht wäre es natürlich am fairsten, wenn man die Saison doch noch irgendwie zu Ende gespielt bekommt.

[gt]

Eigentlich hatte Leroy Sané in diesem Frühjahr wieder vor, Fußball zu spielen. Nach einem Kreuzbandanriss war der Offensivspieler gerade auf dem Weg zurück in die erste Mannschaft von Manchester City. Auch in der Nationalmannschaft wollte der 24 Jahre alte Flügelstürmer wieder durchstarten und spätestens zur EURO 2020 bei 100 Prozent sein. Die Corona-Pandemie hat diese Pläne durchkreuzt. Im exklusiven Interview mit DFB.de spricht der 21-malige Nationalspieler über eine ungewöhnliche Zeit.

DFB.de: Die Frage aller Fragen derzeit: Wie geht es Ihnen und Ihrer Familie?

Leroy Sané: Mir und meiner Familie geht es gut, danke. Ich genieße es vor allem, mit meiner Tochter sehr viel Zeit verbringen zu können. Entsprechend fällt mir auch die Decke noch nicht auf den Kopf.

DFB.de: Sie haben erst vor kurzem wieder Ihr erstes Spiel für die zweite Mannschaft von Manchester City gemacht. Wie sicher fühlen Sie sich wieder nach der langen Ausfallzeit? Und haben Sie schon Ihr altes Tempo zurück?

Sané: Ich wollte nach dieser langen Verletzungsphase nicht vorschnell wieder einsteigen, sondern mir die Zeit nehmen, die mein Körper benötigt. Daher habe ich selbst den Vorschlag gemacht, erstmals in der zweiten Mannschaft aufzulaufen, um mich Schritt für Schritt an das Tempo zu gewöhnen. Viele waren überrascht, doch für mich war das ein logischer erster Schritt, den ich von Anfang an so geplant und dem Trainer so mitgeteilt hatte. Alles in allem hatte ich ein sehr gutes Gefühl und war auf dem richtigen Weg - das Comeback stand kurz bevor. Für 100 Prozent fehlt sicherlich noch die eine oder andere Partie an Wettkampfhärte, um auch wieder die Selbstsicherheit zu erreichen, die man benötigt.

DFB.de: Gibt es Dinge, die Sie in diesen Monaten über sich gelernt haben, Dinge, die Ihnen für die Zukunft hilfreich sein können?

Sané: Auf jeden Fall. So lange verletzt auszufallen, kannte ich bis dato nicht. Die Zeit war nicht einfach, aber ich konnte viele Dinge lernen - zum Beispiel geduldig zu sein. Der Körper braucht nach so einer Verletzung seine Zeit. Da bringt es nichts, sich unter Druck zu setzen. Außerdem habe ich versucht, die Dinge positiv zu sehen. So konnte ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen, da sie mich zum Beispiel auch während meiner Reha in Innsbruck begleitet hat. Die vergangenen Wochen konnte ich jetzt noch mal gezielt nutzen, um an meinem Körper zu arbeiten.

DFB.de: Wie sehr war die EURO in dieser Zeit als Ziel in Ihrem Kopf?

Sané: Die EURO war immer sehr präsent, das muss ich zugeben. Denn ich hatte mir einiges vorgenommen und mich schon sehr darauf gefreut. Ich stand auch im regelmäßigen Austausch mit Bundestrainer Joachim Löw und Oliver Bierhoff - die beiden wussten während meiner Reha immer über meine Fortschritte Bescheid. Oli war auch erst im Februar bei mir in Manchester. Wir hatten ein sehr gutes gemeinsames Gespräch. Obwohl ich noch nicht wieder bei 100 Prozent war, hatte ich fest vor, bei den beiden Länderspielen gegen Spanien und Italien schon wieder mit dabei zu sein. Es wären die letzten Spiele vor dem Trainingslager zur EURO im Sommer gewesen. Da wollte ich auf keinen Fall fehlen.

DFB.de: Hand aufs Herz: Hatten Sie, als von der EURO-Verschiebung erfuhren, kurz den Gedanken: Vielleicht ist das für mich gar nicht so schlecht, damit ich das Turnier im Topzustand spielen kann?

Sané: Nein, überhaupt nicht! Ich denke, pünktlich zur EURO 2020 wäre ich wieder bei 100 Prozent gewesen. Ich hätte noch zwei Monate Wettkampfpraxis sammeln können. Am Ende wäre es vielleicht sogar ein Vorteil gewesen, dass ich ohne 50 Saisonspiele in den Knochen relativ frisch in das Turnier hätte gehen können. Aber letztendlich gab es keine Alternative. Natürlich ist die Verschiebung schade. Dennoch bin ich mir sicher, dass ein Großteil der Fans wegen der Verschiebung erleichtert ist. Eine EM ohne Zuschauer? Das wäre schwer vorstellbar gewesen - diese EM hätte kaum jemandem Spaß bereitet. Dass eine Verschiebung unumgänglich gewesen ist, darüber brauchen wir nach den derzeitigen Erkenntnissen gar nicht mehr zu diskutieren. Ich hoffe, dass im Sommer 2021 wieder alles in Ordnung ist, wir überall volle Stadien haben und jeder Zuschauer ohne Bedenken die Spiele besuchen kann.

DFB.de: Jetzt sind Sie wieder ausgebremst worden. Was ist für Sie am schwierigsten in dieser besonderen Phase der Corona-Krise?

Sané: Ausgebremst trifft es schon sehr gut. Wie gesagt, ich stand kurz vor dem Comeback - darauf hatte ich viele Monate hingearbeitet. Dennoch kann ich das Ganze gut einordnen und weiß, dass es Schlimmeres gibt als das. Schlimmer ist es in dieser Phase beispielsweise, dass man dem Virus relativ hilflos ausgesetzt ist. Wir können nur warten, dass sich die Lage wieder entspannt. Da müssen wir alle den Experten vertrauen und geduldig sein. So bereite ich mich jeden Tag auf ein unbekanntes Datum vor. In jeder Vorbereitung oder selbst bei jeder Verletzung steckt man sich für sich selbst ja doch irgendwo immer ein Ziel. Aber im Moment hilft leider nur abwarten: Geht es im Mai weiter? Oder im Juni? Das kann im Moment einfach niemand beantworten.

DFB.de: Wie erleben Sie Manchester und Großbritannien in diesen Tagen?

Sané: Hier in England kommt das Ganze ein wenig zeitverzögert an. Die Maßnahmen, die wir aus Deutschland schon länger kennen, greifen hier nach und nach. Manchester steht wie der Rest des Landes still. Die Straßen sind völlig leer. Es ist eine ganz komische Stimmung.

DFB.de: Immerhin Ihren Nationalmannschaftskollegen Ilkay Gündogan sehen Sie alle zwei Tage. Sie wohnen im selben Haus, trainieren im selben Gym. Wie läuft das derzeit ab?

Sané: Richtig, mit Ilkay verstehe ich mich besonders gut. Es kommt öfter mal vor, dass ich bei ihm einfach anklopfe oder er bei mir. Dann schauen wir gemeinsam Bundesliga oder hängen einfach zusammen ab. Leider können wir das im Moment nicht mehr machen. Aber wir sehen uns noch regelmäßig im Gym, in dem wir auch abwechselnd unsere Trainingspläne vom Verein absolvieren. Das Gym im Haus öffnet für uns glücklicherweise alle zwei Tage. Das nutzen dann aber nur Ilkay und ich, sonst niemand.

DFB.de: Wie halten Sie sich darüber hinaus fit? Was steht auf dem Programm?

Sané: Wir haben vom Verein alle unseren Trainingsplan erhalten. In den eigenen vier Wänden mache ich dann auch noch meine spezifischen Übungen. Ich weiß natürlich, dass ich nach meiner Verletzung nun besonders gefordert bin, mein Fitnesslevel entsprechend hochzuhalten. Sollten wir demnächst wieder auf den Trainingsplatz zurückkehren, wäre es fatal, wenn ich dann erst wieder meine ein, zwei Wochen brauchen würde, um körperlich topfit zu sein. Ich arbeite auch schon seit einiger Zeit mit einem Privatcoach aus Deutschland zusammen - das funktioniert aber auch ganz gut über Skype.

DFB.de: Sie unterstützen die Aktion #WeKickCorona, die von Ihren Nationalteamkollegen Leon Goretzka und Joshua Kimmich initiiert worden ist. Warum ist Ihnen dies wichtig?

Sané: Leon hat mich eines Nachmittags angerufen und mir die Aktion kurz vorgestellt. Ich fand die Idee auf Anhieb super und war sofort dabei. Es ist schön zu sehen, dass sich dieser Initiative bereits viele weitere Sportler angeschlossen haben. So wird Leuten geholfen, die durch diese Krise direkt betroffen sind.

DFB.de: Sehen Sie Fußballer hier besonders in der Pflicht?

Sané: Hinsichtlich der finanziellen Situation sollte das Profifußballern vermutlich leichter fallen. Zahlreiche meiner Kollegen sind auch schon vorneweggeschritten und haben klasse Projekte ins Leben gerufen. Gerade in der jetzigen Situation sollten wir aufeinander achtgeben und füreinander da sein. Da ist es eigentlich egal, welchem Beruf man nachgeht. Ich denke, wenn man helfen kann, dann sollte man das auch machen.

DFB.de: Glauben Sie, dass die Saison noch zu Ende gespielt werden kann? Und warum wäre das wichtig?

Sané: Jeden Tag liest man etwas anderes, und auch die Experten sind sich in dieser Thematik nicht einig, daher fällt es mir schwer, eine Einschätzung abzugeben. Ich kann nur sagen, dass mir der Fußball wirklich fehlt und ich so schnell wie möglich wieder auf dem Platz stehen will. Uns bleibt nichts anderes übrig, als den Fachleuten zu vertrauen und bereit zu sein, wenn der Startschuss wieder fällt. Falls es weitergeht, dann wohl mit Geisterspielen. Aber auch das wäre dann ja völlig in Ordnung. Wichtig ist, dass man Lösungen findet, wie man mit der Gesundheit aller nicht leichtfertig umgeht. Aus rein sportlicher Sicht wäre es natürlich am fairsten, wenn man die Saison doch noch irgendwie zu Ende gespielt bekommt.

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