Sands Brasilianerin Leticia: "Ein Traum ist in Erfüllung gegangen"

Der Bundesligist SC Sand hat seit einer Saison die Brasilianerin Leticia Santos de Oliveira im Team. In diesem Frühjahr debütierte die 23-Jährige in Manaus gegen Bolivien und hofft am kommenden Dienstag (ab 17.45 Uhr, live in der ARD) in Sandhausen gegen die deutsche Frauen-Nationalmannschaft auf ihren vierten Einsatz im brasilianischen Team.

"Leticinha", wie sie kurz gerufen wird, ist aktuell die einzige in Deutschland aktive Nationalspielerin Brasiliens. Sands Geschäftsstellenleiterin Claudia van Lanken beschreibt die nur 1,58 Meter große Spielerin als einen äußerst positiven Charakter: sehr mannschaftsdienlich, unkompliziert und schnell integriert. Im DFB.de-Interview spricht Leticia über das brasilianische Nationalteam, das Spiel gegen Deutschland und ihre Bundesligaerfahrungen.

DFB.de: Leticia, Anfang April haben Sie Ihr Debüt in der brasilianischen A-Nationalmannschaft gefeiert. Gegen Bolivien hieß es am Ende 6:0. Als offensive Rechtsverteidigerin haben Sie in dieser Partie eine glänzende Visitenkarte hinterlassen.

Leticia: Ein besseres Debüt konnte ich mir gar nicht wünschen. Ich konnte gleich im ersten Spiel mit einem Assist glänzen, mit der Vorlage auf Martas Treffer zum 3:0. Über meine erste Nominierung war ich richtig glücklich. Dieses Glück habe ich zuerst mit meinen Eltern geteilt. Denn für sie, wie für mich, ist ein Traum in Erfüllung gegangen.

DFB.de: Und das vor der tollen Kulisse von 16.198 Zuschauern im Amazonas-Stadion.

Leticia: Das war einfach wunderbar. Ich bin total glücklich über mein Debüt und über den Sieg in dem gut gefüllten Stadion vor so vielen tollen Fans. Danke, Manaus. Dass ich der fünfmaligen Weltfußballerin zu einem Tor verhelfen konnte, ist sensationell für mich.

DFB.de: Marta hat Sie später mit lobenden Worten zusätzlich gepuscht und unterstützt.

Leticia: Ja, das stimmt. Sie hoffe, dass es künftig noch mehr Gelegenheiten gibt, Vorlagen von mir zu bekommen, hat sie gesagt. Es sei sehr wichtig, dass die jungen Spielerinnen sich zeigen und es so zu noch mehr Wachstum und Qualität in unserem Team kommt. Jetzt bedeutet mir jede weitere Nominierung zu einem Länderspiel fast noch mehr. Das Gefühl, sein Land zu repräsentieren, bedeutet mir sehr viel und ist immer wieder vergleichbar mit der Freude, die ich bei der ersten Einladung hatte.

DFB.de: Jetzt geht es als nächstes gegen Deutschland. Welche Bedeutung hat dieses Spiel für Sie?

Leticia: Gegen den Olympiasieger zu spielen, sehe ich als besondere Herausforderung. Gerade auch, weil ich ja in der Bundesliga aktiv bin. Das Länderspiel in Sandhausen ist auch eine Art Gradmesser und Standortbestimmung, weil wir in Brasilien ja für die Zukunft sehr viel vorhaben. Nämlich das, was Deutschland schon erreicht hat mit dem Olympiagold und zwei Weltmeistertiteln. Solch ein Spiel gegen einen großen Gegner hat in der Vorbereitung für unsere Zukunft einen großen Stellenwert.



Der Bundesligist SC Sand hat seit einer Saison die Brasilianerin Leticia Santos de Oliveira im Team. In diesem Frühjahr debütierte die 23-Jährige in Manaus gegen Bolivien und hofft am kommenden Dienstag (ab 17.45 Uhr, live in der ARD) in Sandhausen gegen die deutsche Frauen-Nationalmannschaft auf ihren vierten Einsatz im brasilianischen Team.

"Leticinha", wie sie kurz gerufen wird, ist aktuell die einzige in Deutschland aktive Nationalspielerin Brasiliens. Sands Geschäftsstellenleiterin Claudia van Lanken beschreibt die nur 1,58 Meter große Spielerin als einen äußerst positiven Charakter: sehr mannschaftsdienlich, unkompliziert und schnell integriert. Im DFB.de-Interview spricht Leticia über das brasilianische Nationalteam, das Spiel gegen Deutschland und ihre Bundesligaerfahrungen.

DFB.de: Leticia, Anfang April haben Sie Ihr Debüt in der brasilianischen A-Nationalmannschaft gefeiert. Gegen Bolivien hieß es am Ende 6:0. Als offensive Rechtsverteidigerin haben Sie in dieser Partie eine glänzende Visitenkarte hinterlassen.

Leticia: Ein besseres Debüt konnte ich mir gar nicht wünschen. Ich konnte gleich im ersten Spiel mit einem Assist glänzen, mit der Vorlage auf Martas Treffer zum 3:0. Über meine erste Nominierung war ich richtig glücklich. Dieses Glück habe ich zuerst mit meinen Eltern geteilt. Denn für sie, wie für mich, ist ein Traum in Erfüllung gegangen.

DFB.de: Und das vor der tollen Kulisse von 16.198 Zuschauern im Amazonas-Stadion.

Leticia: Das war einfach wunderbar. Ich bin total glücklich über mein Debüt und über den Sieg in dem gut gefüllten Stadion vor so vielen tollen Fans. Danke, Manaus. Dass ich der fünfmaligen Weltfußballerin zu einem Tor verhelfen konnte, ist sensationell für mich.

DFB.de: Marta hat Sie später mit lobenden Worten zusätzlich gepuscht und unterstützt.

Leticia: Ja, das stimmt. Sie hoffe, dass es künftig noch mehr Gelegenheiten gibt, Vorlagen von mir zu bekommen, hat sie gesagt. Es sei sehr wichtig, dass die jungen Spielerinnen sich zeigen und es so zu noch mehr Wachstum und Qualität in unserem Team kommt. Jetzt bedeutet mir jede weitere Nominierung zu einem Länderspiel fast noch mehr. Das Gefühl, sein Land zu repräsentieren, bedeutet mir sehr viel und ist immer wieder vergleichbar mit der Freude, die ich bei der ersten Einladung hatte.

DFB.de: Jetzt geht es als nächstes gegen Deutschland. Welche Bedeutung hat dieses Spiel für Sie?

Leticia: Gegen den Olympiasieger zu spielen, sehe ich als besondere Herausforderung. Gerade auch, weil ich ja in der Bundesliga aktiv bin. Das Länderspiel in Sandhausen ist auch eine Art Gradmesser und Standortbestimmung, weil wir in Brasilien ja für die Zukunft sehr viel vorhaben. Nämlich das, was Deutschland schon erreicht hat mit dem Olympiagold und zwei Weltmeistertiteln. Solch ein Spiel gegen einen großen Gegner hat in der Vorbereitung für unsere Zukunft einen großen Stellenwert.

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DFB.de: Und Ihre persönlichen Ziele für die Zukunft?

Leticia: … sind aktuell darauf fixiert, ein gutes Spiel gegen Deutschland zu bestreiten und danach eine starke Saison mit dem SC Sand in der Bundesliga zu erleben.

DFB.de: Ihr letzter Verein in Brasilien war der Sao Jose SC, mit dem Sie 2014 die Copa Liberatores der Conmebol gewonnen haben - die südamerikanische Champions League sozusagen. Sie sind dann über Ihre Zeit beim norwegischen Erstligisten Avaldsnes IL im Winter bis zum 30. Juni 2018 in die Ortenau nach Sand gewechselt. Warum?

Leticia: Nach zwei Jahren in Avaldsnes habe ich neue Herausforderungen gesucht, die ich in einer der besten Frauenligen sammeln möchte. Dass Colin Bell, den ich aus Avaldsnes kannte, zum Zeitpunkt des Wechsels hier Trainer gewesen ist, war für mich ein Grund mehr, nach Sand zu kommen.

DFB.de: Wie fühlt sich die Bundesliga an?

Leticia: Alle Spiele sind schwierig und sehr herausfordernd. Das mag ich, denn so kann ich mich gut weiterentwickeln. Meine Mitspielerinnen in Sand haben es mir sehr leicht gemacht, mich schnell wohl zu fühlen und die Art anzunehmen, wie in der Bundesliga Fußball gespielt wird.

DFB.de: Sand ist ein kleines Dorf, Avaldsnes ist ein kleines Dorf auf einer Insel. Sao Paulo, wo sie herkommen, ist eine Millionenstadt. Wie gefällt es Ihnen in Sand?

Leticia: Ich komme nicht direkt aus Sao Paulo, sondern aus Atibaia. Das liegt eine Stunde nördlich von Sao Paulo und hat etwas über 100.000 Einwohner. Aber deswegen ist Sand als kleines Dorf kein Problem für mich. (lacht) Im Gegenteil.: Alles ist auf kurzem Weg einfach und schnell zu erreichen. Es gibt nicht so viele Autos und Verkehr. Das empfinde ich als angenehm. Außerdem gibt es größere Städte in der Nähe, falls man mal das Bedürfnis nach Abwechslung und Stadterlebnis hat.

DFB.de: Wie und wo sind Sie eigentlich zum Fußball gekommen?

Leticia: Mein Interesse am Fußball begann mit acht Jahren in der Schule. Ich habe den Jungs oft beim Kicken zugeschaut und gesehen, wie viel Freude die dabei hatten - und deshalb wollte ich gerne mitspielen. Aber ich war ein Mädchen. Deshalb haben sie mich nie mitspielen lassen. Also habe ich meine Eltern gefragt, ob sie mir einen Ball besorgen. Den habe ich dann mit zur Schule genommen und in den Pausen damit gespielt, wenn die Jungs das Gelände gerade nicht nutzten. (lacht) Irgendwie bin ich an den Wochenenden zu einer Fußballschule gekommen, wo ich mit Jungs spielen konnte. Jahre später hat mich der Weg dann über die Jugendteams von Sociedada Esportiva Palmeiras, Bangu Atletico Clube, FC Santos, Piracicaba und AE Kindermann 15-jährig in mein erstes professionelles Frauenteam SC 15. November Piracicaba geführt, von wo aus ich über Sao Jose SC und Avaldsnes nach Sand gekommen bin.

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