Sand-Kapitänin Evels: "Es kann schnell wieder nach oben gehen"

Auch in der 2. Frauen-Bundesliga rollt bald wieder der Ball. Die Aufgabe des abstiegsbedrohten SC Sand am Sonntag, 5. Februar (ab 14 Uhr), beim Spitzenteam SG 99 Andernach gehört zu den drei Nachholpartien, mit denen das Jahr 2023 eröffnet wird. Im DFB.de-Interview spricht Sand-Kapitänin Emily Evels (26) mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Ausgangslage des langjährigen Bundesligisten.

DFB.de: Die Wintervorbereitung biegt auf die Zielgerade ein. Wie bewerten Sie den aktuellen Stand Ihrer Mannschaft, Frau Evels?

Emily Evels: Ich bin mit unserer Vorbereitung bislang sehr zufrieden. Das Team hat sehr gut mitgezogen. Wir hatten zum Beispiel ein Testspiel gegen unseren Ligakonkurrenten Eintracht Frankfurt II. Während wir in der Ligapartie vor der Winterpause einige krankheitsbedingte Ausfälle zu verzeichnen und beim 1:2 dann auch das Nachsehen hatten, konnten wir uns diesmal 4:1 durchsetzen. Das spricht für unsere Entwicklung. Das Testspiel hatten wir auch als eine Art Revanche angesehen.

DFB.de: Statt um den möglichem Wiederaufstieg in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga mitzuspielen, musste der SC Sand in der unteren Tabellenregion überwintern. Warum läuft es bislang nicht wie gewünscht?

Evels: Eines vorweg: Ich bin weiterhin der Überzeugung, dass wir genug Potenzial besitzen, um ein Kandidat für die vorderen Tabellenplätze zu sein. Im Team gab es nach dem Abstieg einen großen Umbruch. Daher haben wir ein wenig Zeit benötigt, um uns zu finden. In einigen Spielen haben wir uns unter Wert verkauft, weil wir in der Schlussphase noch ein Gegentor bekommen haben oder unsere Torchancen nicht gut genug nutzen konnten. Das macht sich dann auch in der Tabelle bemerkbar.

DFB.de: Vor dem Beginn der zweiten Saisonhälfte beträgt der Vorsprung auf die Gefahrenzone nur einen Punkt. Wie schätzen Sie die Situation ein?

Evels: Wir haben einige erfahrene Spielerinnen im Team. Das ist vor allem im Vergleich zu den zweiten Mannschaften in unserer Liga ein Vorteil. Von den Leistungen war schon jetzt für uns mehr möglich. Mit Neuzugang Leana Issenhuth haben wir im Winter an Qualität und Breite im Kader dazugewonnen. Wenn es uns gelingt, eine Serie zu starten, kann es schnell wieder nach oben gehen. Selbst Rang zwei ist aktuell auch lediglich elf Punkte entfernt. Sollten wir unsere Nachholpartie in Andernach gewinnen, wären es nur noch acht Zähler. Außerdem ist nach diesem Spiel noch nicht einmal die Hinrunde abgeschlossen.

DFB.de: Sie sind eine von nur vier Spielerinnen, die dem Verein nach dem Abstieg treu geblieben waren. Warum hatten Sie sich für einen Verbleib entschieden?

Evels: Ein wesentlicher Faktor war, dass Alexander Fischinger Trainer geblieben ist. Ich verstehe mich gut mit ihm und die Zusammenarbeit macht Spaß. Außerdem wollte ich nach dem Abstieg dabei helfen, wieder anzupacken. Ich bin unverändert vom Potenzial des Klubs und der Mannschaft überzeugt. Da ich aus Stuttgart komme, sind meine Familie und einige Freunde auch nicht allzu weit entfernt.

DFB.de: Seit dieser Saison führen Sie die Mannschaft als Kapitänin aufs Feld. Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?

Evels: Ich bin eine Spielerin, die gerne Verantwortung übernimmt und die Verbindung zwischen dem Trainerteam und den Spielerinnen sein will. Dabei bin ich aber nicht alleine. Ich werde toll vom Teamrat unterstützt. Zu meinen Aufgaben gehört es zum Beispiel, viele Gespräche zu führen. Auf dem Platz will ich meine Dynamik und meine Übersicht einbringen.

DFB.de: Helfen Ihnen als Führungsspielerin auch die zwei Jahre, die Sie während Ihrer Karriere in den USA verbracht haben?

Evels: Auf jeden Fall. Ich war zum Zeitpunkt des Wechsels erst 15 Jahre alt. Mein damaliger Verbandstrainer in Württemberg, Dirk Mack, kannte den Fußballcoach der Shattuck St. Mary's High School in Minnesota. Über ihn ist der Kontakt entstanden. In den USA habe ich mich sportlich und persönlich weiterentwickelt. Ich bin selbstbewusster und auch disziplinierter geworden. Meine Englischkenntnisse kann ich bei uns im Team ebenfalls gut einbringen.

DFB.de: Zum Zeitpunkt Ihres USA-Aufenthalts haben Sie auch zwei Länderspiele für die deutsche U 16-Nationalmannschaft absolviert. Wie denken Sie an die Einsätze zurück?

Evels: Es war ein tolles Gefühl, für das DFB-Team nominiert worden zu sein und die Eindrücke rund um die Spiele mitzunehmen. Ich hätte mir aber schon noch etwas mehr Einsatzminuten gewünscht. Ich wurde jeweils in der Schlussphase eingewechselt. Daher fand ich meinen längeren Einsatz für die U 20-Nationalmannschaft gegen England noch ein wenig schöner, auch wenn das kein offizielles Länderspiel war.

DFB.de: In der FLYERALARM Frauen-Bundesliga stehen Sie derzeit bei 97 Einsätzen. Ist es ein Ziel von Ihnen, die Marke von 100 Partien zu überschreiten?

Evels: Ich hätte absolut nichts dagegen gehabt, wenn ich die Zahl schon vorher erreicht hätte. (lacht) Ich bin aber zuversichtlich, dass ich in Zukunft noch mindestens die drei fehlenden Spiele absolvieren werde. Am besten natürlich mehr. Irgendwann will ich auch wieder ins Ausland gehen. Von der Sprache her könnte ich mir Spanien oder Italien sehr gut vorstellen. England oder die Schweiz finde ich aber ebenfalls sehr interessant. Aber das lasse ich auf mich zukommen.

DFB.de: Im ersten Pflichtspiel nach der Winterpause geht es zur SG 99 Andernach. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Evels: Die SG Andernach steht als Tabellenzweiter sehr gut da. Davon wollen wir uns aber nicht beeinflussen lassen. Wir müssen unsere defensive Stabilität beibehalten, die Zweikämpfe annehmen und konsequenter bei der Chancenverwertung sein. Wir sind selbstbewusst genug, um an einen Sieg zu glauben. Das wäre eine gute Basis für den weiteren Saisonverlauf.

[mspw]

Auch in der 2. Frauen-Bundesliga rollt bald wieder der Ball. Die Aufgabe des abstiegsbedrohten SC Sand am Sonntag, 5. Februar (ab 14 Uhr), beim Spitzenteam SG 99 Andernach gehört zu den drei Nachholpartien, mit denen das Jahr 2023 eröffnet wird. Im DFB.de-Interview spricht Sand-Kapitänin Emily Evels (26) mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Ausgangslage des langjährigen Bundesligisten.

DFB.de: Die Wintervorbereitung biegt auf die Zielgerade ein. Wie bewerten Sie den aktuellen Stand Ihrer Mannschaft, Frau Evels?

Emily Evels: Ich bin mit unserer Vorbereitung bislang sehr zufrieden. Das Team hat sehr gut mitgezogen. Wir hatten zum Beispiel ein Testspiel gegen unseren Ligakonkurrenten Eintracht Frankfurt II. Während wir in der Ligapartie vor der Winterpause einige krankheitsbedingte Ausfälle zu verzeichnen und beim 1:2 dann auch das Nachsehen hatten, konnten wir uns diesmal 4:1 durchsetzen. Das spricht für unsere Entwicklung. Das Testspiel hatten wir auch als eine Art Revanche angesehen.

DFB.de: Statt um den möglichem Wiederaufstieg in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga mitzuspielen, musste der SC Sand in der unteren Tabellenregion überwintern. Warum läuft es bislang nicht wie gewünscht?

Evels: Eines vorweg: Ich bin weiterhin der Überzeugung, dass wir genug Potenzial besitzen, um ein Kandidat für die vorderen Tabellenplätze zu sein. Im Team gab es nach dem Abstieg einen großen Umbruch. Daher haben wir ein wenig Zeit benötigt, um uns zu finden. In einigen Spielen haben wir uns unter Wert verkauft, weil wir in der Schlussphase noch ein Gegentor bekommen haben oder unsere Torchancen nicht gut genug nutzen konnten. Das macht sich dann auch in der Tabelle bemerkbar.

DFB.de: Vor dem Beginn der zweiten Saisonhälfte beträgt der Vorsprung auf die Gefahrenzone nur einen Punkt. Wie schätzen Sie die Situation ein?

Evels: Wir haben einige erfahrene Spielerinnen im Team. Das ist vor allem im Vergleich zu den zweiten Mannschaften in unserer Liga ein Vorteil. Von den Leistungen war schon jetzt für uns mehr möglich. Mit Neuzugang Leana Issenhuth haben wir im Winter an Qualität und Breite im Kader dazugewonnen. Wenn es uns gelingt, eine Serie zu starten, kann es schnell wieder nach oben gehen. Selbst Rang zwei ist aktuell auch lediglich elf Punkte entfernt. Sollten wir unsere Nachholpartie in Andernach gewinnen, wären es nur noch acht Zähler. Außerdem ist nach diesem Spiel noch nicht einmal die Hinrunde abgeschlossen.

DFB.de: Sie sind eine von nur vier Spielerinnen, die dem Verein nach dem Abstieg treu geblieben waren. Warum hatten Sie sich für einen Verbleib entschieden?

Evels: Ein wesentlicher Faktor war, dass Alexander Fischinger Trainer geblieben ist. Ich verstehe mich gut mit ihm und die Zusammenarbeit macht Spaß. Außerdem wollte ich nach dem Abstieg dabei helfen, wieder anzupacken. Ich bin unverändert vom Potenzial des Klubs und der Mannschaft überzeugt. Da ich aus Stuttgart komme, sind meine Familie und einige Freunde auch nicht allzu weit entfernt.

DFB.de: Seit dieser Saison führen Sie die Mannschaft als Kapitänin aufs Feld. Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?

Evels: Ich bin eine Spielerin, die gerne Verantwortung übernimmt und die Verbindung zwischen dem Trainerteam und den Spielerinnen sein will. Dabei bin ich aber nicht alleine. Ich werde toll vom Teamrat unterstützt. Zu meinen Aufgaben gehört es zum Beispiel, viele Gespräche zu führen. Auf dem Platz will ich meine Dynamik und meine Übersicht einbringen.

DFB.de: Helfen Ihnen als Führungsspielerin auch die zwei Jahre, die Sie während Ihrer Karriere in den USA verbracht haben?

Evels: Auf jeden Fall. Ich war zum Zeitpunkt des Wechsels erst 15 Jahre alt. Mein damaliger Verbandstrainer in Württemberg, Dirk Mack, kannte den Fußballcoach der Shattuck St. Mary's High School in Minnesota. Über ihn ist der Kontakt entstanden. In den USA habe ich mich sportlich und persönlich weiterentwickelt. Ich bin selbstbewusster und auch disziplinierter geworden. Meine Englischkenntnisse kann ich bei uns im Team ebenfalls gut einbringen.

DFB.de: Zum Zeitpunkt Ihres USA-Aufenthalts haben Sie auch zwei Länderspiele für die deutsche U 16-Nationalmannschaft absolviert. Wie denken Sie an die Einsätze zurück?

Evels: Es war ein tolles Gefühl, für das DFB-Team nominiert worden zu sein und die Eindrücke rund um die Spiele mitzunehmen. Ich hätte mir aber schon noch etwas mehr Einsatzminuten gewünscht. Ich wurde jeweils in der Schlussphase eingewechselt. Daher fand ich meinen längeren Einsatz für die U 20-Nationalmannschaft gegen England noch ein wenig schöner, auch wenn das kein offizielles Länderspiel war.

DFB.de: In der FLYERALARM Frauen-Bundesliga stehen Sie derzeit bei 97 Einsätzen. Ist es ein Ziel von Ihnen, die Marke von 100 Partien zu überschreiten?

Evels: Ich hätte absolut nichts dagegen gehabt, wenn ich die Zahl schon vorher erreicht hätte. (lacht) Ich bin aber zuversichtlich, dass ich in Zukunft noch mindestens die drei fehlenden Spiele absolvieren werde. Am besten natürlich mehr. Irgendwann will ich auch wieder ins Ausland gehen. Von der Sprache her könnte ich mir Spanien oder Italien sehr gut vorstellen. England oder die Schweiz finde ich aber ebenfalls sehr interessant. Aber das lasse ich auf mich zukommen.

DFB.de: Im ersten Pflichtspiel nach der Winterpause geht es zur SG 99 Andernach. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Evels: Die SG Andernach steht als Tabellenzweiter sehr gut da. Davon wollen wir uns aber nicht beeinflussen lassen. Wir müssen unsere defensive Stabilität beibehalten, die Zweikämpfe annehmen und konsequenter bei der Chancenverwertung sein. Wir sind selbstbewusst genug, um an einen Sieg zu glauben. Das wäre eine gute Basis für den weiteren Saisonverlauf.

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