Sama: "Habe Torres einfach umgehauen"

Früher spielte er beim FC Liverpool, stand zusammen mit Superstars wie Fernando Torres oder Steven Gerrard auf dem Trainingsplatz. In der Gegenwart geht es für Stephen Sama jedoch darum, einfach wieder einmal ein Spiel zu gewinnen. Der VfL Osnabrück wartet seit Februar auf ein Erfolgserlebnis. Gegen den VfR Aalen soll heute (ab 14 Uhr) unbedingt ein Sieg her. Im aktuellen DFB.de-Interview mit Oliver Jensen spricht Sama über die schwere Situation des VfL, aber auch über seine Erlebnisse in Liverpool und den Begegnungen mit den Stars.

DFB.de: Herr Sama, der VfL Osnabrück hat seit acht Ligaspielen nicht mehr gewonnen und musste am vergangenen Wochenende sogar eine 0:5-Heimniederlage gegen den SC Paderborn hinnehmen. Wie erklären Sie sich diesen Negativlauf?

Stephen Sama: Die Situation ist wirklich nicht einfach für uns. Einige dieser Spiele liefen einfach sehr unglücklich. Wir haben uns oft nicht für unseren Aufwand belohnt. Erschwerend hinzu kam, dass uns viele Spieler aufgrund von Verletzungen und Krankheiten weggebrochen sind. Leider ist es uns nicht gelungen, das als Mannschaft zu kompensieren. Und dann gerät man ganz schnell in einen Negativlauf, der auch eine gewisse Unruhe mit sich bringt. Das 0:5 zuletzt gegen Paderborn ist natürlich sehr enttäuschend.

DFB.de: Wie geht der Trainer Daniel Thioune damit um?

Sama: Das Trainerteam macht wirklich alles, damit wir aus dieser Situation wieder herauskommen. Ich habe schon mit vielen unterschiedlichen Trainern gearbeitet und kann daher sagen, dass Daniel Thioune viel Positives einbringt und einen guten Job macht. Aber es ist für uns alle keine einfache Situation. Wir werden alles tun, um aus den letzten Saisonspielen das Optimale herauszuholen.

DFB.de: Heute steht das Spiel beim VfR Aalen an. Der Abstieg dürfte in dieser Saison kein Thema mehr sein. Worum geht es in den restlichen Spielen?

Sama: Wir wollen sportlich einen Strich unter die Abstiegsrechnung machen und die Saison vernünftig beenden. Die Spielzeit war für den VfL Osnabrück nicht einfach. Alle im und um diesen Verein haben viel gelitten. Umso wichtiger ist es, dass wir zum Abschluss noch ein paar positive Ergebnisse holen und der Verein für die neue Saison planen kann. Ich bin mir sicher, dass dieser Verein den Fans in der kommenden Saison wieder viel Freude machen wird.



Früher spielte er beim FC Liverpool, stand zusammen mit Superstars wie Fernando Torres oder Steven Gerrard auf dem Trainingsplatz. In der Gegenwart geht es für Stephen Sama jedoch darum, einfach wieder einmal ein Spiel zu gewinnen. Der VfL Osnabrück wartet seit Februar auf ein Erfolgserlebnis. Gegen den VfR Aalen soll heute (ab 14 Uhr) unbedingt ein Sieg her. Im aktuellen DFB.de-Interview mit Oliver Jensen spricht Sama über die schwere Situation des VfL, aber auch über seine Erlebnisse in Liverpool und den Begegnungen mit den Stars.

DFB.de: Herr Sama, der VfL Osnabrück hat seit acht Ligaspielen nicht mehr gewonnen und musste am vergangenen Wochenende sogar eine 0:5-Heimniederlage gegen den SC Paderborn hinnehmen. Wie erklären Sie sich diesen Negativlauf?

Stephen Sama: Die Situation ist wirklich nicht einfach für uns. Einige dieser Spiele liefen einfach sehr unglücklich. Wir haben uns oft nicht für unseren Aufwand belohnt. Erschwerend hinzu kam, dass uns viele Spieler aufgrund von Verletzungen und Krankheiten weggebrochen sind. Leider ist es uns nicht gelungen, das als Mannschaft zu kompensieren. Und dann gerät man ganz schnell in einen Negativlauf, der auch eine gewisse Unruhe mit sich bringt. Das 0:5 zuletzt gegen Paderborn ist natürlich sehr enttäuschend.

DFB.de: Wie geht der Trainer Daniel Thioune damit um?

Sama: Das Trainerteam macht wirklich alles, damit wir aus dieser Situation wieder herauskommen. Ich habe schon mit vielen unterschiedlichen Trainern gearbeitet und kann daher sagen, dass Daniel Thioune viel Positives einbringt und einen guten Job macht. Aber es ist für uns alle keine einfache Situation. Wir werden alles tun, um aus den letzten Saisonspielen das Optimale herauszuholen.

DFB.de: Heute steht das Spiel beim VfR Aalen an. Der Abstieg dürfte in dieser Saison kein Thema mehr sein. Worum geht es in den restlichen Spielen?

Sama: Wir wollen sportlich einen Strich unter die Abstiegsrechnung machen und die Saison vernünftig beenden. Die Spielzeit war für den VfL Osnabrück nicht einfach. Alle im und um diesen Verein haben viel gelitten. Umso wichtiger ist es, dass wir zum Abschluss noch ein paar positive Ergebnisse holen und der Verein für die neue Saison planen kann. Ich bin mir sicher, dass dieser Verein den Fans in der kommenden Saison wieder viel Freude machen wird.

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DFB.de: Sie haben in der Jugend für den VfL Bochum und Borussia Dortmund gespielt, sind dann aber mit 16 Jahren nach England zum FC Liverpool gegangen. Warum haben Sie damals diesen Weg gewählt?

Sama: Der englische Fußball passt zu meinem Spielstil, weil ich ein zweikampfstarker Spieler bin. Und die Gelegenheit, nach Liverpool zu gehen, bekommt ein junger Spieler nicht oft. Als das Angebot kam, musste ich nicht viel darüber nachdenken. Hinzu kam, dass ich mich in Dortmund nicht sonderlich wohlgefühlt habe. Dort wurde mir nicht das Gefühl vermittelt, dass der Verein auf mich setzen würde.

DFB.de: Wie waren die ersten Monate in Liverpool?

Sama: Ich habe zunächst ein Jahr bei Gasteltern gewohnt. Dann hat mir der Verein ein Haus gestellt, in dem ich alleine gewohnt habe. Ich habe mich in der Mannschaft relativ schnell zurechtgefunden. Für den Nachwuchs von Liverpool haben Jugendliche aus den unterschiedlichsten Nationen gespielt. Ich durfte dann bereits nach einem halben Jahr erstmals bei den Profis mittrainieren.

DFB.de: Das war doch sicherlich ein beeindruckendes Erlebnis…

Sama: Ich war schon sehr aufgeregt, als ich auf den Trainingsplatz ging und Leute wie Fernando Torres oder Steven Gerrard neben mir standen. Ich konnte das alles kaum realisieren. Daran denke ich noch heute gerne zurück. Aus der Ferne denkt man immer, solche Superstars wären total arrogant. Aber letztendlich sind das auch nur Menschen, die einem auch helfen wollen. Gerrard ist zum Beispiel auf mich zugekommen, hat mir Tipps gegeben und gute Passwege gezeigt. Ich habe mich sofort als Teil der Mannschaft gefühlt.

DFB.de: Und wie war es für Sie als Innenverteidiger, im Trainingsspiel gegen einen Fernando Torres zu verteidigen?

Sama: Im ersten Training habe ich Torres einfach umgehauen. (lacht) Ich war eben total motiviert und wollte mich zeigen, außerdem bin ich ein zweikampfstarker Spielertyp. Mir wurde dann aber signalisiert, dass ich etwas vorsichtiger sein sollte. Es wäre nicht gut gewesen, wenn sich so ein wichtiger Spieler verletzt hätte.

DFB.de: Sie haben in Liverpool unterschiedliche Trainer erlebt…

Sama: Ja, das stimmt. Meine ersten Trainingseinheiten hatte ich unter Rafa Benítez. Später kamen dann Roy Hodgson, Kenny Dalglish und Brendan Rodgers. Bei Brendan Rodgers war ich besonders häufig bei der ersten Mannschaft dabei. Er nahm mich damals auch mit zur Asien-Tour, wo ich unter anderem ein Testspiel gegen Tottenham Hotspur gespielt habe. Später stand ich auch einmal bei einem Europa-League-Spiel im Kader.

DFB.de: Warum endete Ihre Zeit in Liverpool dann im Jahre 2014?

Sama: Ich wollte zurück nach Deutschland, weil mir meine Familie gefehlt hat. Ich war einfach sehr viel alleine. Gerade wenn es einmal schlecht lief, fehlte mir zu Hause ein Ansprechpartner.

DFB.de: Sie sind dann zum VfB Stuttgart gegangen, haben sich über die zweite Mannschaft für die Profis empfohlen, wurden dann aber plötzlich aussortiert. Wie haben Sie diese Station in Erinnerung behalten?

Sama: Ich wurde damals von Jos Luhukay zu den Profis hochgezogen, als der VfB in der 2. Bundesliga gespielt hat. In den ersten vier Saisonspielen stand ich in der Startaufstellung. In den ersten drei Spielen habe ich auch sehr ordentlich gespielt. Dann hatte ich gegen Heidenheim ein schlechtes Spiel. Kurz danach fand der Trainerwechsel statt. Unter dem neuen Trainer Hannes Wolf habe ich überhaupt keine Rolle mehr gespielt. Verstanden habe ich das bis heute noch nicht so richtig. Ich bekam unter ihm nie wieder eine Chance. Ich denke nicht, dass es fair war, einen jungen Spieler, der jahrelang für seine Chance gearbeitet hat, wegen eines einzigen schlechten Spiels auszusortieren. Trotzdem trage ich den VfB Stuttgart noch immer im Herzen.

DFB.de: Daraufhin folgte der Wechsel zur SpVgg Greuther Fürth, bei der Sie nicht zuletzt aus Verletzungsgründen kaum zum Einsatz kamen. Deshalb ging die Ausleihe nach Osnabrück vonstatten. Wie soll es ab Sommer mit Ihnen weitergehen?

Sama: Ich stehe noch bis 2019 bei Greuther Fürth unter Vertrag. Alles andere müssen wir abwarten. Für mich ist es wichtig, immer zu spielen. Hier in Osnabrück habe ich zurzeit die Gelegenheit dazu. Ich bin jedenfalls für alles offen. Mich würde auch das Ausland noch einmal reizen.

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