Salih Özcan: "Als Tabellenführer aus der Gruppe gehen"

Salih Özcan vom 1. FC Köln stand für die deutsche U 21-Nationalmannschaft bisher in jedem Spiel der laufenden EM-Qualifikation auf dem Platz. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler spricht im DFB.de-Interview mit Karl Evers vor der letzten und entscheidenden Partie gegen Wales am Dienstag (ab 18.15 Uhr, live auf ProSieben MAXX) über die Stärken des Teams und seine Rolle als Führungsspieler.

DFB.de: Herr Özcan, wie ist die Stimmung im Team vor dem abschließenden und entscheidenden EM-Qualifikationsspiel gegen Wales?

Salih Özcan: Sehr gut. Langsam macht sich eine gewisse Anspannung breit, aber das ist ganz normal vor so einem wichtigen Spiel. Es ist unser klares Ziel, als Tabellenführer aus der Gruppe zu gehen und uns somit für die EM zu qualifizieren.

DFB.de: Und wie ist ihr persönliches Gefühl?

Özcan: Auch gut. Das Testspiel gegen Slowenien haben wir nun analysiert und daraus unsere Schlüsse gezogen. Wir müssen unsere Fehler im Spielaufbau reduzieren, um den Walisern keine Chancen zu geben, ins Spiel zu kommen. Und abgesehen davon kennen wir unsere Stärken und wollen die am Dienstag auf den Platz bringen.

DFB.de: Wo liegen die Stärken?

Özcan: Im Spielaufbau. Wenn wir hier Fehler vermeiden, sind wir umso stärker. Wir haben unser Schema, Fußball zu spielen, und das wollen wir durchziehen. Außerdem denke ich, dass die individuelle Klasse bei uns höher ist als bei den Walisern.

DFB.de: Sie selbst waren bei allen sieben Qualifikationsspielen dabei, haben das Team zuletzt gegen Bosnien-Herzegowina auch als Kapitän aufs Feld geführt. Wie sehen Sie die Entwicklung der Mannschaft?

Özcan: In diesem Zeitraum ist viel passiert, im Vergleich zum ersten Spiel vor mehr als einem Jahr hat sich einiges geändert - vor allem, weil neue Gesichter dabei sind, die wir gut integriert haben. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass wir mittlerweile deutlich eingespielter und als Mannschaft gereift sind.

DFB.de: Sind die vielen Wechsel im Kader problematisch für die Mannschaft?

Özcan: Auf keinen Fall. Das Trainerteam denkt sich ja etwas dabei. Jeder, der sich im Verein durch gute Leistungen empfiehlt, hat es verdient, hier zu spielen. Da ist es für uns als Mannschaft egal, ob das ein neues oder ein altes Gesicht ist - erst einmal freuen wir uns darüber, dass wir uns hier sehen. Und letztlich kennt man die Neuen ja meist schon aus der Liga oder den jüngeren U-Nationalmannschaften.

DFB.de: Im Oktober gab es im Team der U 21 einen Corona-Fall. Trainer Stefan Kuntz erzählte danach, wie Sie zu ihm sagten, dass man "diese Nummer komplett zusammen" durchziehe. Inwiefern hat dieses Erlebnis, so negativ es in erster Linie war, das Team sogar enger zusammenrücken lassen?

Özcan: Zunächst war es für alle bitter, dass es uns getroffen hat - trotz des überragenden Hygienekonzepts des DFB. Aber wir haben versucht, Ruhe zu bewahren, die Situation angenommen und am Ende gut gelöst. Dadurch, dass vier Spieler abreisen mussten, war der Kader relativ klein. Darauf haben wir als Mannschaft klasse reagiert, das hat uns zusammengeschweißt. Obwohl es ein Negativerlebnis war, hatte es letztlich also auch einen positiven Effekt.

DFB.de: Sie sind einer der Führungsspieler im Team. Was verlangt der Trainer von Ihnen?

Özcan: Das ist vor allem durch meine Position begründet, ich spiele in der Zentrale. Deshalb bin ich an vielen Aktionen beteiligt. Ich versuche, auf dieser wichtigen Position Ruhe und Sicherheit für das Team auszustrahlen. Unsere Stürmer wissen, dass sie vorne mal Fehler machen können, weil wir Mittelfeldspieler buchstäblich hinter ihnen stehen. Und genauso versuchen wir den Jungs hinten in Drucksituationen zu helfen.

DFB.de: Aber Sie führen das Team nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz.

Özcan: Auf dem Platz trägt einer die Kapitänsbinde, trotzdem verteilt sich die Verantwortung auf mehrere Schultern. Genauso ist es neben dem Platz - jeder kann sich hier einbringen. Grundsätzlich möchte der Trainer eine gute Chemie in der Mannschaft, dafür bin ich als Führungsspieler sicher mitverantwortlich.

DFB.de: Was verlangen Sie in dieser Rolle von sich selbst?

Özcan: Wenn neue Spieler kommen, will ich mit dafür sorgen, dass sie sich wohlfühlen. Aber eigentlich fällt die Integration immer sehr leicht, weil wir einfach eine geile Truppe sind. Es gibt hier keine Gruppenbildung, jeder kommt mit jedem gut klar.

DFB.de: Zurück zum Sportlichen: Belgien ist zuletzt mit einer 0:1-Niederlage über den Gruppenletzten Moldau gestolpert, davon hat die deutsche U 21 profitiert. Ist so ein Ergebnis gleichzeitig auch eine Warnung?

Özcan: Ja, solche Mannschaften können richtig eklig sein. Wenn du gegen sie ein Tor fängst, machen sie hinten meist komplett dicht. Das haben wir gegen Slowenien gesehen, da haben wir uns schwergetan. Das Spiel war also auch ein Warnschuss für uns. Aber wenn wir gegen Wales einhundert Prozent geben, werden wir unsere Aufgabe meistern.

DFB.de: Wie blickt das Team nun auf die diese Aufgabe voraus?

Özcan: Wir werden voll konzentriert in das Spiel gehen und sind optimistisch, dass wir den Gruppensieg einfahren und damit die EM-Quali perfekt machen.

[ke]

Salih Özcan vom 1. FC Köln stand für die deutsche U 21-Nationalmannschaft bisher in jedem Spiel der laufenden EM-Qualifikation auf dem Platz. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler spricht im DFB.de-Interview mit Karl Evers vor der letzten und entscheidenden Partie gegen Wales am Dienstag (ab 18.15 Uhr, live auf ProSieben MAXX) über die Stärken des Teams und seine Rolle als Führungsspieler.

DFB.de: Herr Özcan, wie ist die Stimmung im Team vor dem abschließenden und entscheidenden EM-Qualifikationsspiel gegen Wales?

Salih Özcan: Sehr gut. Langsam macht sich eine gewisse Anspannung breit, aber das ist ganz normal vor so einem wichtigen Spiel. Es ist unser klares Ziel, als Tabellenführer aus der Gruppe zu gehen und uns somit für die EM zu qualifizieren.

DFB.de: Und wie ist ihr persönliches Gefühl?

Özcan: Auch gut. Das Testspiel gegen Slowenien haben wir nun analysiert und daraus unsere Schlüsse gezogen. Wir müssen unsere Fehler im Spielaufbau reduzieren, um den Walisern keine Chancen zu geben, ins Spiel zu kommen. Und abgesehen davon kennen wir unsere Stärken und wollen die am Dienstag auf den Platz bringen.

DFB.de: Wo liegen die Stärken?

Özcan: Im Spielaufbau. Wenn wir hier Fehler vermeiden, sind wir umso stärker. Wir haben unser Schema, Fußball zu spielen, und das wollen wir durchziehen. Außerdem denke ich, dass die individuelle Klasse bei uns höher ist als bei den Walisern.

DFB.de: Sie selbst waren bei allen sieben Qualifikationsspielen dabei, haben das Team zuletzt gegen Bosnien-Herzegowina auch als Kapitän aufs Feld geführt. Wie sehen Sie die Entwicklung der Mannschaft?

Özcan: In diesem Zeitraum ist viel passiert, im Vergleich zum ersten Spiel vor mehr als einem Jahr hat sich einiges geändert - vor allem, weil neue Gesichter dabei sind, die wir gut integriert haben. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass wir mittlerweile deutlich eingespielter und als Mannschaft gereift sind.

DFB.de: Sind die vielen Wechsel im Kader problematisch für die Mannschaft?

Özcan: Auf keinen Fall. Das Trainerteam denkt sich ja etwas dabei. Jeder, der sich im Verein durch gute Leistungen empfiehlt, hat es verdient, hier zu spielen. Da ist es für uns als Mannschaft egal, ob das ein neues oder ein altes Gesicht ist - erst einmal freuen wir uns darüber, dass wir uns hier sehen. Und letztlich kennt man die Neuen ja meist schon aus der Liga oder den jüngeren U-Nationalmannschaften.

DFB.de: Im Oktober gab es im Team der U 21 einen Corona-Fall. Trainer Stefan Kuntz erzählte danach, wie Sie zu ihm sagten, dass man "diese Nummer komplett zusammen" durchziehe. Inwiefern hat dieses Erlebnis, so negativ es in erster Linie war, das Team sogar enger zusammenrücken lassen?

Özcan: Zunächst war es für alle bitter, dass es uns getroffen hat - trotz des überragenden Hygienekonzepts des DFB. Aber wir haben versucht, Ruhe zu bewahren, die Situation angenommen und am Ende gut gelöst. Dadurch, dass vier Spieler abreisen mussten, war der Kader relativ klein. Darauf haben wir als Mannschaft klasse reagiert, das hat uns zusammengeschweißt. Obwohl es ein Negativerlebnis war, hatte es letztlich also auch einen positiven Effekt.

DFB.de: Sie sind einer der Führungsspieler im Team. Was verlangt der Trainer von Ihnen?

Özcan: Das ist vor allem durch meine Position begründet, ich spiele in der Zentrale. Deshalb bin ich an vielen Aktionen beteiligt. Ich versuche, auf dieser wichtigen Position Ruhe und Sicherheit für das Team auszustrahlen. Unsere Stürmer wissen, dass sie vorne mal Fehler machen können, weil wir Mittelfeldspieler buchstäblich hinter ihnen stehen. Und genauso versuchen wir den Jungs hinten in Drucksituationen zu helfen.

DFB.de: Aber Sie führen das Team nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz.

Özcan: Auf dem Platz trägt einer die Kapitänsbinde, trotzdem verteilt sich die Verantwortung auf mehrere Schultern. Genauso ist es neben dem Platz - jeder kann sich hier einbringen. Grundsätzlich möchte der Trainer eine gute Chemie in der Mannschaft, dafür bin ich als Führungsspieler sicher mitverantwortlich.

DFB.de: Was verlangen Sie in dieser Rolle von sich selbst?

Özcan: Wenn neue Spieler kommen, will ich mit dafür sorgen, dass sie sich wohlfühlen. Aber eigentlich fällt die Integration immer sehr leicht, weil wir einfach eine geile Truppe sind. Es gibt hier keine Gruppenbildung, jeder kommt mit jedem gut klar.

DFB.de: Zurück zum Sportlichen: Belgien ist zuletzt mit einer 0:1-Niederlage über den Gruppenletzten Moldau gestolpert, davon hat die deutsche U 21 profitiert. Ist so ein Ergebnis gleichzeitig auch eine Warnung?

Özcan: Ja, solche Mannschaften können richtig eklig sein. Wenn du gegen sie ein Tor fängst, machen sie hinten meist komplett dicht. Das haben wir gegen Slowenien gesehen, da haben wir uns schwergetan. Das Spiel war also auch ein Warnschuss für uns. Aber wenn wir gegen Wales einhundert Prozent geben, werden wir unsere Aufgabe meistern.

DFB.de: Wie blickt das Team nun auf die diese Aufgabe voraus?

Özcan: Wir werden voll konzentriert in das Spiel gehen und sind optimistisch, dass wir den Gruppensieg einfahren und damit die EM-Quali perfekt machen.

###more###