Salger: "Nicht nach Osnabrück, um Fünfter zu werden"

Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht, zuletzt Alexander Esswein oder Karim Bellarabi: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor - die Serie aus der Vorsaison wird fortgesetzt.

Angekommen ist Stephan Salger beim Drittligisten VfL Osnabrück noch nicht ganz. Denn der Umzug des 21-Jährigen in die drittgrößte Stadt Niedersachsens dauert an. DFB.de erwischt den Abwehrspieler, der für ein Jahr vom 1. FC Köln in die 3. Liga ausgeliehen wurde, während seiner Umzugsarbeiten. „In den nächsten Tagen kommen meine Möbel. Ich muss sehen, wann ich Zeit habe, die neue Wohnung komplett einzurichten“, sagt Salger.

"Mein Herz hängt an Köln"

Für den Fachabiturienten beginnt nun ein komplett neuer Lebensabschnitt. Schließlich war Salger, der in Düren in der Nähe von Köln geboren wurde, seit Kindestagen mit der Domstadt verbunden. Schon vor seinem Wechsel vom GFC Düren 09 zu den „Geißböcken“ war Salger Fan des FC und lebte später drei Jahre in Köln. „Mein Herz hängt an Köln. Daher ist das schon eine große Umstellung für mich“, sagt Salger, der sich auf die neue Erfahrung freut.

Stress gehörte für den Linksverteidiger in den vergangenen Tagen und Wochen zum Alltag: „Der Wechsel kam ganz kurzfristig zustande. Der neue VfL-Trainer Uwe Fuchs hat mich angerufen, und ich war von seinem Konzept sofort begeistert. Das Ausleihgeschäft war binnen weniger Tagen perfekt. Ich finde die Aufgabe mit der neuen und jungen Mannschaft reizvoll.“

Hohe Ziele mit Osnabrück

Für den Neu-Osnabrücker dreht sich aktuell alles um Fußball. „Ich hatte noch gar keine Zeit, mir die neue Stadt anzusehen. Da wir einen nahezu komplett neuen Kader haben, ist die Mannschaft auch nach den Trainingseinheiten häufig zusammen, damit wir uns besser kennen lernen“, erklärt Stephan Salger.

Mit Michael Gardawski (20) traf der ehemalige U 21-Nationalspieler (zwei Spiele) beim Trainingsstart einen seiner ehemaligen Mitspieler aus seiner Kölner Zeit wieder. Salger: „Wir haben uns schon immer gut verstanden.“

Für seine Zeit in Osnabrück hat sich der Linksverteidiger hohe Ziele gesetzt: „Ich bin nicht zum VfL gekommen, um Fünfter zu werden. Wir sind zwar nicht der Topfavorit auf den Aufstieg, haben aber gute Chancen, wenn sich die Mannschaft schnell findet. Ich persönlich will in Osnabrück den Durchbruch bei einer Senioren-Mannschaft schaffen und dann wieder in der Bundesliga angreifen.“ In der vergangenen Saison in Köln war Salger zwischen der Bundesliga (fünf Einsätze) und der U 23-Mannschaft in der Regionalliga West (22 Partien) gependelt.

Noch längst nicht bei 100 Prozent

Der neu formierten Osnabrücker Mannschaft gelang gleich zum Saisonauftakt ein Sieg beim Liganeuling SV Darmstadt (1:0). Es war das passende Geschenk zum 45. Geburtstag von Trainer Uwe Fuchs. „Das war ein ordentlicher Start. Wir haben unsere Qualitäten angedeutet, sind aber noch längst nicht bei 100 Prozent“, sagt der 21-Jährige.

Beim VfL übernimmt der Zugang bereits Verantwortung, ist zusammen mit Routinier Massimilian Porcello (31) für die Standardsituationen zuständig. „Ich habe zuletzt viele Freistöße trainiert“, so Salger, der auch in der Innenverteidigung eingesetzt werden kann.

Vorfreude auf Pokalspiel und Heimpremiere

Fast hätte sich der ehemalige Kölner gleich in seinem ersten Spiel für den VfL selbst in die Torschützenliste eintragen können. Doch er traf in der zweiten Halbzeit nur den Pfosten des Darmstädter Tores. „Da hatte ich Pech, aber ich hoffe, dass ich meinen ersten Treffer nun vor heimischer Kulisse erzielen kann“, meint Salger.

Der fünfmalige Bundesligaspieler fiebert daher der Heimpremiere heute (ab 20.30 Uhr, live bei Sky) im DFB-Pokal gegen den Zweitligisten TSV 1860 München entgegen: „Im Stadion an der Bremer Brücke herrscht unter Flutlicht eine ganz besondere Atmosphäre. Unsere fantastischen Fans, die uns schon in Darmstadt großartig unterstützt haben, können in dieser Saison unser Faustpfand werden. So können wir auch gegen 1860 München bestehen.“

Der 21-Jährige ist bis in die Haarspitzen motiviert, da gegen die „Löwen“ auch seine Eltern Uwe und Irmgard sowie sein jüngerer Bruder Björn im Stadion sein werden. Sie reisen aus Düren an, um Stephan die Daumen zu drücken.

Karrierestart mit vier Jahren in Düren

Vater Uwe hatte einst die Karriere seines Sohnes in Gang gebracht, meldete Stephan im Alter von vier Jahren beim GFC Düren 09 an, wo er zu dieser Zeit selbst als U 19-Trainer und Jugendleiter gearbeitet hatte. Über ein Probetraining empfahl sich der am DFB-Stützpunkt in Düren geförderte Salger mit zwölf Jahren für den 1. FC Köln. Bei den „Geißböcken“ durchlief er sämtliche Jugendmannschaften und machte am Berufskolleg nebenbei sein Fachabitur.

Unter dem damaligen FC-Trainer Zvonimir Soldo (43) gelang Stephan Salger der Sprung in den Bundesligakader. Im August 2010 gab er gegen den 1. FC Kaiserslautern (1:3) sein Debüt. Seinen ersten Sieg im FC-Trikot feierte der Fachabiturient bei seinem dritten Bundesligaeinsatz gegen den Hamburger SV (3:2). Salger: „Das war ein unbeschreibliches Gefühl. Wer schon einmal vor einer so großen Kulisse gespielt hat, ist auf den Geschmack gekommen. Daher ist es mein Ziel, mich schnell weiterzuentwickeln und wieder den Sprung in die Bundesliga zu schaffen.“

Auch neben dem Platz will sich Stephan Salger, dessen sportliches Vorbild der ehemalige französische Weltklassespieler Patrick Vieira (AC Mailand, Arsenal London, Juventus Turin) ist, entwickeln. Wenn es die Zeit zulässt, plant Salger ein Studium der Bankbetriebslehre. Aber erst mal lockt der große Fußball.

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Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht, zuletzt Alexander Esswein oder Karim Bellarabi: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor - die Serie aus der Vorsaison wird fortgesetzt.

Angekommen ist Stephan Salger beim Drittligisten VfL Osnabrück noch nicht ganz. Denn der Umzug des 21-Jährigen in die drittgrößte Stadt Niedersachsens dauert an. DFB.de erwischt den Abwehrspieler, der für ein Jahr vom 1. FC Köln in die 3. Liga ausgeliehen wurde, während seiner Umzugsarbeiten. „In den nächsten Tagen kommen meine Möbel. Ich muss sehen, wann ich Zeit habe, die neue Wohnung komplett einzurichten“, sagt Salger.

"Mein Herz hängt an Köln"

Für den Fachabiturienten beginnt nun ein komplett neuer Lebensabschnitt. Schließlich war Salger, der in Düren in der Nähe von Köln geboren wurde, seit Kindestagen mit der Domstadt verbunden. Schon vor seinem Wechsel vom GFC Düren 09 zu den „Geißböcken“ war Salger Fan des FC und lebte später drei Jahre in Köln. „Mein Herz hängt an Köln. Daher ist das schon eine große Umstellung für mich“, sagt Salger, der sich auf die neue Erfahrung freut.

Stress gehörte für den Linksverteidiger in den vergangenen Tagen und Wochen zum Alltag: „Der Wechsel kam ganz kurzfristig zustande. Der neue VfL-Trainer Uwe Fuchs hat mich angerufen, und ich war von seinem Konzept sofort begeistert. Das Ausleihgeschäft war binnen weniger Tagen perfekt. Ich finde die Aufgabe mit der neuen und jungen Mannschaft reizvoll.“

Hohe Ziele mit Osnabrück

Für den Neu-Osnabrücker dreht sich aktuell alles um Fußball. „Ich hatte noch gar keine Zeit, mir die neue Stadt anzusehen. Da wir einen nahezu komplett neuen Kader haben, ist die Mannschaft auch nach den Trainingseinheiten häufig zusammen, damit wir uns besser kennen lernen“, erklärt Stephan Salger.

Mit Michael Gardawski (20) traf der ehemalige U 21-Nationalspieler (zwei Spiele) beim Trainingsstart einen seiner ehemaligen Mitspieler aus seiner Kölner Zeit wieder. Salger: „Wir haben uns schon immer gut verstanden.“

Für seine Zeit in Osnabrück hat sich der Linksverteidiger hohe Ziele gesetzt: „Ich bin nicht zum VfL gekommen, um Fünfter zu werden. Wir sind zwar nicht der Topfavorit auf den Aufstieg, haben aber gute Chancen, wenn sich die Mannschaft schnell findet. Ich persönlich will in Osnabrück den Durchbruch bei einer Senioren-Mannschaft schaffen und dann wieder in der Bundesliga angreifen.“ In der vergangenen Saison in Köln war Salger zwischen der Bundesliga (fünf Einsätze) und der U 23-Mannschaft in der Regionalliga West (22 Partien) gependelt.

Noch längst nicht bei 100 Prozent

Der neu formierten Osnabrücker Mannschaft gelang gleich zum Saisonauftakt ein Sieg beim Liganeuling SV Darmstadt (1:0). Es war das passende Geschenk zum 45. Geburtstag von Trainer Uwe Fuchs. „Das war ein ordentlicher Start. Wir haben unsere Qualitäten angedeutet, sind aber noch längst nicht bei 100 Prozent“, sagt der 21-Jährige.

Beim VfL übernimmt der Zugang bereits Verantwortung, ist zusammen mit Routinier Massimilian Porcello (31) für die Standardsituationen zuständig. „Ich habe zuletzt viele Freistöße trainiert“, so Salger, der auch in der Innenverteidigung eingesetzt werden kann.

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Vorfreude auf Pokalspiel und Heimpremiere

Fast hätte sich der ehemalige Kölner gleich in seinem ersten Spiel für den VfL selbst in die Torschützenliste eintragen können. Doch er traf in der zweiten Halbzeit nur den Pfosten des Darmstädter Tores. „Da hatte ich Pech, aber ich hoffe, dass ich meinen ersten Treffer nun vor heimischer Kulisse erzielen kann“, meint Salger.

Der fünfmalige Bundesligaspieler fiebert daher der Heimpremiere heute (ab 20.30 Uhr, live bei Sky) im DFB-Pokal gegen den Zweitligisten TSV 1860 München entgegen: „Im Stadion an der Bremer Brücke herrscht unter Flutlicht eine ganz besondere Atmosphäre. Unsere fantastischen Fans, die uns schon in Darmstadt großartig unterstützt haben, können in dieser Saison unser Faustpfand werden. So können wir auch gegen 1860 München bestehen.“

Der 21-Jährige ist bis in die Haarspitzen motiviert, da gegen die „Löwen“ auch seine Eltern Uwe und Irmgard sowie sein jüngerer Bruder Björn im Stadion sein werden. Sie reisen aus Düren an, um Stephan die Daumen zu drücken.

Karrierestart mit vier Jahren in Düren

Vater Uwe hatte einst die Karriere seines Sohnes in Gang gebracht, meldete Stephan im Alter von vier Jahren beim GFC Düren 09 an, wo er zu dieser Zeit selbst als U 19-Trainer und Jugendleiter gearbeitet hatte. Über ein Probetraining empfahl sich der am DFB-Stützpunkt in Düren geförderte Salger mit zwölf Jahren für den 1. FC Köln. Bei den „Geißböcken“ durchlief er sämtliche Jugendmannschaften und machte am Berufskolleg nebenbei sein Fachabitur.

Unter dem damaligen FC-Trainer Zvonimir Soldo (43) gelang Stephan Salger der Sprung in den Bundesligakader. Im August 2010 gab er gegen den 1. FC Kaiserslautern (1:3) sein Debüt. Seinen ersten Sieg im FC-Trikot feierte der Fachabiturient bei seinem dritten Bundesligaeinsatz gegen den Hamburger SV (3:2). Salger: „Das war ein unbeschreibliches Gefühl. Wer schon einmal vor einer so großen Kulisse gespielt hat, ist auf den Geschmack gekommen. Daher ist es mein Ziel, mich schnell weiterzuentwickeln und wieder den Sprung in die Bundesliga zu schaffen.“

Auch neben dem Platz will sich Stephan Salger, dessen sportliches Vorbild der ehemalige französische Weltklassespieler Patrick Vieira (AC Mailand, Arsenal London, Juventus Turin) ist, entwickeln. Wenn es die Zeit zulässt, plant Salger ein Studium der Bankbetriebslehre. Aber erst mal lockt der große Fußball.