Saisonbilanz: Video-Assistent verhindert 64 Fehlentscheidungen

Nach der Premieren-Spielzeit des Video-Assistenten in der Bundesliga ziehen der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die DFL Deutsche Fußball Liga ein positives Fazit. Das herausstechende Merkmal dieser Saisonbilanz 2017/2018 sind 64 verhinderte Fehlentscheidungen durch den Einsatz des Video-Assistenten. Diese Zahl zeigt eindeutig, dass sich das neue technische Hilfsmittel bewährt und den Fußball in der höchsten deutschen Spielklasse gerechter gemacht hat. Einigkeit bei den Verantwortlichen bei DFB und DFL besteht darüber, dass nach der Premieren-Saison weiterer Optimierungsbedarf besteht.

Lutz Michael Fröhlich, Vorsitzender der Schiedsrichterkommission Elite, sagt: "Wir haben auf der einen Seite 64 Entscheidungen, die durch den Video-Assistenten korrigiert und somit einer richtigen Entscheidung zugeführt wurden. Das ist ein sehr guter Wert. Leider gab es eben auch 14 Situationen, gerade in der Hinrunde, in denen am Ende trotz des Video-Assistenten nicht die korrekte Entscheidung stand. Daran werden wir weiter arbeiten." Darüber hinaus sieht Fröhlich weitere positive Entwicklungen, auch mit Blick auf den dauerhaften Einsatz des Video-Assistenten in der Bundesliga: "Wir hatten in der abgelaufenen Bundesliga-Saison keine unentdeckte Tätlichkeit hinter dem Rücken des Schiedsrichters. Ebenso gab es keine Strafstöße, bei denen der Tatort außerhalb des Strafraumes lag. Die Handspielbewertung ist einheitlicher geworden. Außerdem war die Vorgehensweise des Video-Assistenten in der Rückrunde deutlich zurückhaltender, da sich bei Eingriffen noch präziser an der Vorgabe, dass es sich um einen "klaren und offensichtlichen Fehler" handeln muss, orientiert wurde. Das sind insgesamt gute Entwicklungen, die auch auf den Austausch mit den Klubs in den gemeinsamen Workshops zurückzuführen sind."

Ansgar Schwenken, DFL-Direktor Fußball-Angelegenheiten und Fans sowie Mitglied der DFL-Geschäftsleitung, sagt: "Ganz wesentlich bei diesem positiven Fazit ist, dass es im Laufe der vergangenen Saison merkliche Verbesserungen gegeben hat. Diese wurden bei unserem jederzeit engen Austausch mit den Klubs auch von deren sportlich Verantwortlichen als Fortschritte bewertet. Diesen Weg gilt es in der kommenden Spielzeit fortzusetzen, damit der Video-Assistent noch zusätzliche Akzeptanz als Hilfsmittel für einen gerechteren Fußball bekommt. Verbessert werden muss parallel dazu die Transparenz insbesondere für die Fans in den Stadien. Diesbezüglich hat es bei der Messe SportsInnovation in der Düsseldorfer Arena Anfang Mai bei Spielen von Nachwuchsmannschaften schon Tests gegeben. Einerseits mit textlichen Erklärungen auf den Videowänden. Zudem wurden Durchsagen der Schiedsrichter über die Stadionbeschallung ausprobiert, wenn es Eingriffe von Video-Assistenten gab."

Eingriff erfolgt im Schnitt in jedem dritten Spiel der Saison

In den 306 Spielen der vergangenen Saison gab es insgesamt 1870 durch den Video-Assistenten überprüfte Situationen. 1321 Mal waren dies so genannte "Silent Checks", bei denen keine Kommunikation zwischen den Video-Assistenten und den Schiedsrichtern in den Bundesliga-Stadien bestand. 461 Checks führten zu einer Kommunikation und Bestätigung der jeweiligen Schiedsrichter-Entscheidung. 88 Eingriffe der Video-Assistenten mit der Empfehlung zur Entscheidungsumkehr komplettieren die Statistik der überprüften Situationen. Durch diese 88 Eingriffe konnten insgesamt 64 Fehlentscheidungen verhindert werden. In 13 Fällen behielten die Bundesliga-Schiedsrichter ihre Entscheidungen bei, hinzukommen elf fehlerhafte Eingriffe von Video-Assistenten. Im Schnitt erfolgte ein Eingriff in jedem dritten Spiel der Saison.

Hervorzuheben ist die positive Entwicklung des Video-Assistenten nach der Feinjustierung im Trainingslager der Schiedsrichter in der Winterpause. In der Bundesliga-Rückrunde sank der Wert der Interventionen pro Spiel von durchschnittlich 0,33 in der Hinrunde auf 0,25. Die Interventionen des Video-Assistenten nahmen im Schnitt 57 Sekunden in Anspruch, Checks wurden durchschnittlich in 29 Sekunden durchgeführt. Die Netto-Spielzeit stieg im Vergleich zur Vorsaison um durchschnittlich 80 Sekunden von 55:37 auf 57:03 Minuten. Lediglich drei Prozent aller Spielunterbrechungen in der vergangenen Bundesliga-Saison waren durch eine Intervention des Video-Assistenten begründet.

Nach einem Beschluss der 18 Erstliga-Klubs wird der Video-Assistent ab der kommenden Saison 2018/2019 in der Bundesliga offiziell zum Einsatz kommen. In der 2. Bundesliga wird der Video-Assistent in der Spielzeit 2018/2019 "offline" getestet. Über eine offizielle Einführung ab der Saison 2019/2020 werden die 18 Zweitliga-Klubs in einem gesonderten Beschluss abschließend entscheiden.

[dfb/dfl]

Nach der Premieren-Spielzeit des Video-Assistenten in der Bundesliga ziehen der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die DFL Deutsche Fußball Liga ein positives Fazit. Das herausstechende Merkmal dieser Saisonbilanz 2017/2018 sind 64 verhinderte Fehlentscheidungen durch den Einsatz des Video-Assistenten. Diese Zahl zeigt eindeutig, dass sich das neue technische Hilfsmittel bewährt und den Fußball in der höchsten deutschen Spielklasse gerechter gemacht hat. Einigkeit bei den Verantwortlichen bei DFB und DFL besteht darüber, dass nach der Premieren-Saison weiterer Optimierungsbedarf besteht.

Lutz Michael Fröhlich, Vorsitzender der Schiedsrichterkommission Elite, sagt: "Wir haben auf der einen Seite 64 Entscheidungen, die durch den Video-Assistenten korrigiert und somit einer richtigen Entscheidung zugeführt wurden. Das ist ein sehr guter Wert. Leider gab es eben auch 14 Situationen, gerade in der Hinrunde, in denen am Ende trotz des Video-Assistenten nicht die korrekte Entscheidung stand. Daran werden wir weiter arbeiten." Darüber hinaus sieht Fröhlich weitere positive Entwicklungen, auch mit Blick auf den dauerhaften Einsatz des Video-Assistenten in der Bundesliga: "Wir hatten in der abgelaufenen Bundesliga-Saison keine unentdeckte Tätlichkeit hinter dem Rücken des Schiedsrichters. Ebenso gab es keine Strafstöße, bei denen der Tatort außerhalb des Strafraumes lag. Die Handspielbewertung ist einheitlicher geworden. Außerdem war die Vorgehensweise des Video-Assistenten in der Rückrunde deutlich zurückhaltender, da sich bei Eingriffen noch präziser an der Vorgabe, dass es sich um einen "klaren und offensichtlichen Fehler" handeln muss, orientiert wurde. Das sind insgesamt gute Entwicklungen, die auch auf den Austausch mit den Klubs in den gemeinsamen Workshops zurückzuführen sind."

Ansgar Schwenken, DFL-Direktor Fußball-Angelegenheiten und Fans sowie Mitglied der DFL-Geschäftsleitung, sagt: "Ganz wesentlich bei diesem positiven Fazit ist, dass es im Laufe der vergangenen Saison merkliche Verbesserungen gegeben hat. Diese wurden bei unserem jederzeit engen Austausch mit den Klubs auch von deren sportlich Verantwortlichen als Fortschritte bewertet. Diesen Weg gilt es in der kommenden Spielzeit fortzusetzen, damit der Video-Assistent noch zusätzliche Akzeptanz als Hilfsmittel für einen gerechteren Fußball bekommt. Verbessert werden muss parallel dazu die Transparenz insbesondere für die Fans in den Stadien. Diesbezüglich hat es bei der Messe SportsInnovation in der Düsseldorfer Arena Anfang Mai bei Spielen von Nachwuchsmannschaften schon Tests gegeben. Einerseits mit textlichen Erklärungen auf den Videowänden. Zudem wurden Durchsagen der Schiedsrichter über die Stadionbeschallung ausprobiert, wenn es Eingriffe von Video-Assistenten gab."

Eingriff erfolgt im Schnitt in jedem dritten Spiel der Saison

In den 306 Spielen der vergangenen Saison gab es insgesamt 1870 durch den Video-Assistenten überprüfte Situationen. 1321 Mal waren dies so genannte "Silent Checks", bei denen keine Kommunikation zwischen den Video-Assistenten und den Schiedsrichtern in den Bundesliga-Stadien bestand. 461 Checks führten zu einer Kommunikation und Bestätigung der jeweiligen Schiedsrichter-Entscheidung. 88 Eingriffe der Video-Assistenten mit der Empfehlung zur Entscheidungsumkehr komplettieren die Statistik der überprüften Situationen. Durch diese 88 Eingriffe konnten insgesamt 64 Fehlentscheidungen verhindert werden. In 13 Fällen behielten die Bundesliga-Schiedsrichter ihre Entscheidungen bei, hinzukommen elf fehlerhafte Eingriffe von Video-Assistenten. Im Schnitt erfolgte ein Eingriff in jedem dritten Spiel der Saison.

Hervorzuheben ist die positive Entwicklung des Video-Assistenten nach der Feinjustierung im Trainingslager der Schiedsrichter in der Winterpause. In der Bundesliga-Rückrunde sank der Wert der Interventionen pro Spiel von durchschnittlich 0,33 in der Hinrunde auf 0,25. Die Interventionen des Video-Assistenten nahmen im Schnitt 57 Sekunden in Anspruch, Checks wurden durchschnittlich in 29 Sekunden durchgeführt. Die Netto-Spielzeit stieg im Vergleich zur Vorsaison um durchschnittlich 80 Sekunden von 55:37 auf 57:03 Minuten. Lediglich drei Prozent aller Spielunterbrechungen in der vergangenen Bundesliga-Saison waren durch eine Intervention des Video-Assistenten begründet.

Nach einem Beschluss der 18 Erstliga-Klubs wird der Video-Assistent ab der kommenden Saison 2018/2019 in der Bundesliga offiziell zum Einsatz kommen. In der 2. Bundesliga wird der Video-Assistent in der Spielzeit 2018/2019 "offline" getestet. Über eine offizielle Einführung ab der Saison 2019/2020 werden die 18 Zweitliga-Klubs in einem gesonderten Beschluss abschließend entscheiden.

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