Saison 2016/2017: Weiter 99,51 Prozent der Spiele störungsfrei

Die Zahlen über Ausschreitungen im Amateurfußball stabilisieren sich auf niedrigem Niveau. In der Saison 2016/2017 mussten die Schiedsrichter lediglich 0,05 Prozent der Spiele abbrechen. Bei 99,51 Prozent der Spiele notierte der Schiedsrichter weder einen Gewaltvorfall noch eine Diskriminierung. Über den Online-Spielberichtsbogen wurden in der vergangenen Saison 1.353.379 Spiele erfasst und vom DFB ausgewertet. Seit der Saison 2014/2015 erstellt der DFB ein Lagebild des Amateurfußballs.

"Der Breitenfußball ist vor allem ein Ort der Gemeinschaft", sagt der 1. DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch. "Reißerische Meldungen spiegeln nur Einzelfälle wider und geben kein Abbild der wahren Situation. Statistisch müsste man tatsächlich 2000 Amateurspiele besuchen, um einen Spielabbruch zu erleben. Nun schon im dritten Jahr ist das Lagebild unser Seismograph, der es uns ermöglicht, auch kleine Verschiebungen frühzeitig zu erkennen."

"Jeder Spielabbruch ist einer zuviel"

Im dritten Jahr des Lagebilds konnten 86 Prozent der Spiele erfasst werden, gegenüber 84,5 Prozent im zweiten und 78 Prozent im ersten Jahr. Bei 1,35 Millionen Spielen der Saison 2016/17 füllten die Schiedsrichter den Online-Spielberichtsbogen sachgerecht aus. Trotz 11.000 mehr erfassten Spielen kam es zu 45 weniger Spielabbrüchen als im Vorjahr (von 717 auf 672 gefallen), wobei der Prozentsatz unverändert bei 0,05 Prozent liegt.

"0,05 Prozent sind aufgrund der großen Verbreitung des Fußballs trotzdem 672 Spielabbrüche. Und jeder einzelne ist einer zu viel. Gegen jeden, der seine Hand gegen einen Mitspieler oder Schiedsrichter erhebt, muss konsequent gehandelt und im Schuldfall auch streng geurteilt werden", sagt DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann, der unter anderem für das Schiedsrichterwesen zuständig ist.

Vorfälle melden via Online-Spielbericht

Über den Online-Spielbericht können die Schiedsrichter auch weniger gravierende Vorfälle melden, die nicht zu einem Abbruch führten. 99,51 Prozent der Spiele verliefen völlig störungsfrei. Als Störung gelten Gewalt- oder Diskriminierungsvorfälle. Es gab auch Spiele, bei denen beide Arten einer Störung notiert werden mussten. Bei 0,31 Prozent aller Spiele meldete der Schiedsrichter eine Gewalthandlung, bei 0,21 Prozent der Spiele eine Diskriminierung. Beide Werte sind im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert.

Seit drei Jahren werden die Daten mittels des Online-Spielberichts erfasst. In erster Linie informiert der Meldebogen über die Spieler, die in der jeweiligen Partie antreten. Seit der Saison 2014/2015 werden die Unparteiischen zusätzlich über ein Datenblatt zu besonderen Vorkommnissen bei der Begegnung abgefragt:

  • 1. Gibt es eine Meldung zu Gewalthandlungen und/oder Diskriminierungen?
  • 2. Wer war gemäß Ihrer Meldung beteiligt (Beschuldigter/ Geschädigter)?
  • 3. Hatte das Vorkommnis einen Spielabbruch zur Folge?

Bei Prävention nicht nachlassen

Als Gewalthandlung werden Vorkommnisse gemeldet, in denen ein Beschuldigter einen Geschädigten körperlich angreift - beispielsweise durch Schlagen, Treten oder Spucken. Auch Versuche sind zu melden. Eine Bedrohung wird als Gewalthandlung gewertet. Eine Diskriminierung liegt vor, wenn die Menschenwürde einer Person oder Gruppe verletzt wurde. Darunter fällt, wenn eine Person oder eine Gruppe durch eine herabwürdigende Äußerung, Geste oder Handlung in Bezug auf die Hautfarbe, Sprache, Religion, ethnische Herkunft, das Alter, Geschlecht oder die sexuelle Identität in ihrer Würde verletzt wird. Der höhere Wert der ersten Saison resultierte auch daraus, dass Schiedsrichter eine Beleidigung (zum Beispiel "Arschloch" oder "Penner") als Diskriminierung werteten. Weil Diskriminierungsvorfälle durchaus diffizil zu bewerten sind, ist dem Online-Spielberichtsbogen ein Merkblatt beigefügt, über das sich der Schiedsrichter mit einem Klick informieren kann.

Dass man in der Prävention nicht nachlassen darf, betont der Leiter der AG Fairplay und Gewaltprävention. Der als Fan- und Gewaltforscher bekannte Soziologe Professor Dr. Gunter A. Pilz sagt: "Im Oktober werden wir in Kaiserslautern wieder einmal den fairsten Amateurspieler des Jahres auszeichnen. Jedes Jahr melden die Vereine tausende von fairen Gesten, seit 1997 sind rund 8500 faire Gesten bei uns für den Preis vorgeschlagen worden. Und mit der Fairplay-Liga, nach deren Regeln mittlerweile die G- und F-Junioren in jedem Kreis ihre Spiele austragen, haben wir eine tolle Idee in die Fläche getragen. Die Maßnahmen des DFB greifen."

[dfb]

Die Zahlen über Ausschreitungen im Amateurfußball stabilisieren sich auf niedrigem Niveau. In der Saison 2016/2017 mussten die Schiedsrichter lediglich 0,05 Prozent der Spiele abbrechen. Bei 99,51 Prozent der Spiele notierte der Schiedsrichter weder einen Gewaltvorfall noch eine Diskriminierung. Über den Online-Spielberichtsbogen wurden in der vergangenen Saison 1.353.379 Spiele erfasst und vom DFB ausgewertet. Seit der Saison 2014/2015 erstellt der DFB ein Lagebild des Amateurfußballs.

"Der Breitenfußball ist vor allem ein Ort der Gemeinschaft", sagt der 1. DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch. "Reißerische Meldungen spiegeln nur Einzelfälle wider und geben kein Abbild der wahren Situation. Statistisch müsste man tatsächlich 2000 Amateurspiele besuchen, um einen Spielabbruch zu erleben. Nun schon im dritten Jahr ist das Lagebild unser Seismograph, der es uns ermöglicht, auch kleine Verschiebungen frühzeitig zu erkennen."

"Jeder Spielabbruch ist einer zuviel"

Im dritten Jahr des Lagebilds konnten 86 Prozent der Spiele erfasst werden, gegenüber 84,5 Prozent im zweiten und 78 Prozent im ersten Jahr. Bei 1,35 Millionen Spielen der Saison 2016/17 füllten die Schiedsrichter den Online-Spielberichtsbogen sachgerecht aus. Trotz 11.000 mehr erfassten Spielen kam es zu 45 weniger Spielabbrüchen als im Vorjahr (von 717 auf 672 gefallen), wobei der Prozentsatz unverändert bei 0,05 Prozent liegt.

"0,05 Prozent sind aufgrund der großen Verbreitung des Fußballs trotzdem 672 Spielabbrüche. Und jeder einzelne ist einer zu viel. Gegen jeden, der seine Hand gegen einen Mitspieler oder Schiedsrichter erhebt, muss konsequent gehandelt und im Schuldfall auch streng geurteilt werden", sagt DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann, der unter anderem für das Schiedsrichterwesen zuständig ist.

Vorfälle melden via Online-Spielbericht

Über den Online-Spielbericht können die Schiedsrichter auch weniger gravierende Vorfälle melden, die nicht zu einem Abbruch führten. 99,51 Prozent der Spiele verliefen völlig störungsfrei. Als Störung gelten Gewalt- oder Diskriminierungsvorfälle. Es gab auch Spiele, bei denen beide Arten einer Störung notiert werden mussten. Bei 0,31 Prozent aller Spiele meldete der Schiedsrichter eine Gewalthandlung, bei 0,21 Prozent der Spiele eine Diskriminierung. Beide Werte sind im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert.

Seit drei Jahren werden die Daten mittels des Online-Spielberichts erfasst. In erster Linie informiert der Meldebogen über die Spieler, die in der jeweiligen Partie antreten. Seit der Saison 2014/2015 werden die Unparteiischen zusätzlich über ein Datenblatt zu besonderen Vorkommnissen bei der Begegnung abgefragt:

  • 1. Gibt es eine Meldung zu Gewalthandlungen und/oder Diskriminierungen?
  • 2. Wer war gemäß Ihrer Meldung beteiligt (Beschuldigter/ Geschädigter)?
  • 3. Hatte das Vorkommnis einen Spielabbruch zur Folge?

Bei Prävention nicht nachlassen

Als Gewalthandlung werden Vorkommnisse gemeldet, in denen ein Beschuldigter einen Geschädigten körperlich angreift - beispielsweise durch Schlagen, Treten oder Spucken. Auch Versuche sind zu melden. Eine Bedrohung wird als Gewalthandlung gewertet. Eine Diskriminierung liegt vor, wenn die Menschenwürde einer Person oder Gruppe verletzt wurde. Darunter fällt, wenn eine Person oder eine Gruppe durch eine herabwürdigende Äußerung, Geste oder Handlung in Bezug auf die Hautfarbe, Sprache, Religion, ethnische Herkunft, das Alter, Geschlecht oder die sexuelle Identität in ihrer Würde verletzt wird. Der höhere Wert der ersten Saison resultierte auch daraus, dass Schiedsrichter eine Beleidigung (zum Beispiel "Arschloch" oder "Penner") als Diskriminierung werteten. Weil Diskriminierungsvorfälle durchaus diffizil zu bewerten sind, ist dem Online-Spielberichtsbogen ein Merkblatt beigefügt, über das sich der Schiedsrichter mit einem Klick informieren kann.

Dass man in der Prävention nicht nachlassen darf, betont der Leiter der AG Fairplay und Gewaltprävention. Der als Fan- und Gewaltforscher bekannte Soziologe Professor Dr. Gunter A. Pilz sagt: "Im Oktober werden wir in Kaiserslautern wieder einmal den fairsten Amateurspieler des Jahres auszeichnen. Jedes Jahr melden die Vereine tausende von fairen Gesten, seit 1997 sind rund 8500 faire Gesten bei uns für den Preis vorgeschlagen worden. Und mit der Fairplay-Liga, nach deren Regeln mittlerweile die G- und F-Junioren in jedem Kreis ihre Spiele austragen, haben wir eine tolle Idee in die Fläche getragen. Die Maßnahmen des DFB greifen."

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