Saglam: "Manchmal geht es ganz schnell"

Manchmal geht es ganz schnell in einem Fußballerleben. Vor ein paar Wochen war Görkem Saglam vom VfL Bochum nicht unter den 23 Spielern, die DFB-Trainer Frank Kramer für das EM-Trainingslager in Grassau nominierte. Als klar war, dass Borussia Dortmund Felix Passlack und Dzenis Burnic nicht für die EU19-Europameisterschaft in Georgien (2. bis 15. Juli) freigibt, rückte der Bochumer zusammen mit Felix Götze vom FC Bayern München nach. Beide nutzten ihre Chancen im Trainingslager und sind nun im finalen 18er-Kader dabei.

Vor dem ersten Spiel am Montag (ab 18 Uhr, live auf Eurosport) gegen die Niederlande spricht Sağlam mit DFB-Redakteur Peter Scheffler über die letzten Wochen, seine Ziele bei der U 19-EM und auf welche ungewöhnliche Weise er sich die Zeit in der Sommerpause vertrieben hat.

DFB.de: Herr Saglam, wie sind Ihre ersten Eindrücke aus Georgien?

Saglam: Alles ist top-organisiert hier, das Hotel und die Plätze sind gut. Da es sehr heiß ist, verbringen wir die meiste Zeit im Hotel und trainieren erst abends. Als Gruppe haben wir ganz schnell wieder zueinander gefunden, da wir nach dem einwöchigen Trainingslager in Grassau ja nur zwei Tage zuhause waren. Unsere Tischtennisduelle gehen hier weiter, denn das Funktionsteam hat uns wieder einen tollen Aufenthaltsraum eingerichtet.

DFB.de: Sie kamen nur als Nachrücker ins Trainingslager, da Felix Passlack und Dzenis Burnic absagen mussten. Anscheinend haben Sie ihre Chance in Grassau genutzt?

Saglam: Zu Beginn des Trainingslagers habe ich mir auch nicht allzu große Chancen auf die EM ausgerechnet. Aber nach den ersten paar Einheiten hatte ich gleich ein gutes Gefühl, dass es doch etwas werden könnte. Erstens habe ich gut trainiert, zweitens war das Feedback aus dem Trainerteam immer positiv. Manchmal geht es im Fußball halt ganz schnell.

DFB.de: Mit Salih Özcan ist ein Freund und der Kapitän des Teams kurzfristig ausgefallen. Wie werden Sie das als Mannschaft auffangen?

Saglam: Mir tut es Leid für Salih, da er nicht nur ein hervorragender Fußballer ist, sondern auch einen überragenden Charakter hat. Als Kapitän ist er immer vorneweg marschiert. Wir müssen die Verantwortung nun auf mehreren Schultern verteilen und auch für Salih hier Vollgas geben.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Chancen für die deutsche U 19 bei der EM?

Saglam: Wenn wir es als Mannschaft angehen, haben wir meiner Meinung nach gute Chancen, hier weit zu kommen. Wir müssen von Spiel zu Spiel denken und die fünf Zielscheiben nacheinander wegschießen.

DFB.de: Das haben Sie im Trainingslager während des Sommer-Biathlon-Wettbewerbs gelernt, oder?

Saglam: Richtig (lacht).



Manchmal geht es ganz schnell in einem Fußballerleben. Vor ein paar Wochen war Görkem Saglam vom VfL Bochum nicht unter den 23 Spielern, die DFB-Trainer Frank Kramer für das EM-Trainingslager in Grassau nominierte. Als klar war, dass Borussia Dortmund Felix Passlack und Dzenis Burnic nicht für die EU19-Europameisterschaft in Georgien (2. bis 15. Juli) freigibt, rückte der Bochumer zusammen mit Felix Götze vom FC Bayern München nach. Beide nutzten ihre Chancen im Trainingslager und sind nun im finalen 18er-Kader dabei.

Vor dem ersten Spiel am Montag (ab 18 Uhr, live auf Eurosport) gegen die Niederlande spricht Sağlam mit DFB-Redakteur Peter Scheffler über die letzten Wochen, seine Ziele bei der U 19-EM und auf welche ungewöhnliche Weise er sich die Zeit in der Sommerpause vertrieben hat.

DFB.de: Herr Saglam, wie sind Ihre ersten Eindrücke aus Georgien?

Saglam: Alles ist top-organisiert hier, das Hotel und die Plätze sind gut. Da es sehr heiß ist, verbringen wir die meiste Zeit im Hotel und trainieren erst abends. Als Gruppe haben wir ganz schnell wieder zueinander gefunden, da wir nach dem einwöchigen Trainingslager in Grassau ja nur zwei Tage zuhause waren. Unsere Tischtennisduelle gehen hier weiter, denn das Funktionsteam hat uns wieder einen tollen Aufenthaltsraum eingerichtet.

DFB.de: Sie kamen nur als Nachrücker ins Trainingslager, da Felix Passlack und Dzenis Burnic absagen mussten. Anscheinend haben Sie ihre Chance in Grassau genutzt?

Saglam: Zu Beginn des Trainingslagers habe ich mir auch nicht allzu große Chancen auf die EM ausgerechnet. Aber nach den ersten paar Einheiten hatte ich gleich ein gutes Gefühl, dass es doch etwas werden könnte. Erstens habe ich gut trainiert, zweitens war das Feedback aus dem Trainerteam immer positiv. Manchmal geht es im Fußball halt ganz schnell.

DFB.de: Mit Salih Özcan ist ein Freund und der Kapitän des Teams kurzfristig ausgefallen. Wie werden Sie das als Mannschaft auffangen?

Saglam: Mir tut es Leid für Salih, da er nicht nur ein hervorragender Fußballer ist, sondern auch einen überragenden Charakter hat. Als Kapitän ist er immer vorneweg marschiert. Wir müssen die Verantwortung nun auf mehreren Schultern verteilen und auch für Salih hier Vollgas geben.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Chancen für die deutsche U 19 bei der EM?

Saglam: Wenn wir es als Mannschaft angehen, haben wir meiner Meinung nach gute Chancen, hier weit zu kommen. Wir müssen von Spiel zu Spiel denken und die fünf Zielscheiben nacheinander wegschießen.

DFB.de: Das haben Sie im Trainingslager während des Sommer-Biathlon-Wettbewerbs gelernt, oder?

Saglam: Richtig (lacht).

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DFB.de: Die U 21 hat vor gerade mal zwei Tagen vorgemacht, was über den Teamgeist möglich ist. Sie haben der Mannschaft auch einen Videogruß gesendet. Sind die Jungs Vorbilder für Sie?

Saglam: Auf jeden Fall. Das Finale haben wir alle gesehen. Die Spanier waren vor dem Spiel klarer Favorit, weil sie mit der ersten Elf angereist waren und über jede Menge Erfahrung aus der Primera División verfügen. Aber unsere Mannschaft hat sich mit viel Willen und Entschlossenheit durchgesetzt. Das möchten wir hier nun auch tun.

DFB.de: Obwohl Sie bereits 30 U-Länderspiele haben, stehen Sie vor Ihrem Debut in der U 19.

Saglam: Das stimmt. Bei den Lehrgängen habe ich oft im Profikader gestanden und trainiert, so dass mich der VfL gebraucht hat. Umso schöner wäre es nun, bei der EM zu debütieren.

DFB.de: Sie haben sich dann im Laufe der Saison immer mehr in den Zweitligakader gespielt, kamen auf 14 Einsätze, in den letzten vier Spielen waren Sie immer dabei. Wie lautet ihr Saisonfazit?

Saglam: Für meine erste Profisaison war das okay, vor allem, da ich noch für die U 19 spielberechtigt war. Aber zufrieden bin ich noch lange nicht. Jetzt möchte ich mich weiter etablieren.

DFB.de: Gegen Dynamo Dresden schossen Sie Ende April Ihr erstes Tor in der Zweiten Liga. Was war das für ein Gefühl?

Saglam: Ich bin ja schon seit 10 Jahren bei Bochum. In einem Heimspiel dann ein Tor zu erzielen, ist etwas ganz Besonderes. So etwas muss man selbst erleben, damit man es nachvollziehen kann.

DFB.de: Während Ihre Kollegen in der Sommerpause im Urlaub waren, haben Sie sich ein Standbein für die Zeit nach der Karriere aufgebaut. Wurden Sie von den Teamkameraden schon als „Filmstar“ aufgezogen? 

Saglam: Nein, die meisten haben es kaum mitbekommen (lacht)..

DFB.de: Dann klären Sie uns doch auf!

Saglam: Sönke Wortmanns neuer Film "Sommerfest" spielt im Ruhrpott. Über den VfL wurde ein Fußballer mit türkischen Wurzeln gesucht und so kam der Kontakt zustande. Ich habe vorgesprochen und wurde direkt verpflichtet. Wir haben dann fünf Tage in der Sommerpause gedreht. Das Ergebnis habe ich noch gar nicht gesehen, da ich während der Premiere mit der U 19 im Trainingslager war. Ich bin aber sehr gespannt auf den Film.

DFB.de: War das eine einmalige Sache oder können Sie sich das wirklich nach der Karriere vorstellen?

Saglam: Es hat mir schon sehr viel Spaß gemacht, insofern wäre ich nicht abgeneigt. Aber ich habe ja hoffentlich noch ein paar Jahre als Fußballer vor mir. Die will ich zuerst einmal genießen.