Sabine Loderer: "Wir sind richtig stolz"

Alles, was beim DFB unter der Überschrift U 17 aufläuft, präsentiert sich aktuell äußerst positiv. Die männlichen U 17-Junioren feierten in ihrer ersten Qualifikationsrunde zur Europameisterschaft den Gruppensieg, die "ältere" weibliche U 17-Nationalmannschaft steht bei der WM in Indien im Spiel um Platz drei und der "jüngere" weibliche U 17-Jahrgang hat mit drei Siegen aus drei Spielen ebenfalls schadlos die erste EM-Qualifikationsrunde bewältigt. Im DFB.de-Interview war DFB-Trainerin Sabine Loderer deshalb voll des Lobes über den Auftritt ihrer Mannschaft in der erstem EM-Qualifikationsrunde in Slowenien.

DFB.de: Drei Spiele – drei Siege. Gibt es da überhaupt Anlass zur Kritik?

Sabine Loderer: Nein, überhaupt nicht. Wir haben uns vorgenommen, Schritt für Schritt zu denken, um das übergeordnete Ziel - aus der Qualifikation als Gruppenkopf herauszugehen - zu erreichen. Das haben wir als Team sehr gut hinbekommen. Auch inhaltlich sind wir wieder neue Themen angegangen, welche die Mädels in ihren ersten Pflichtspielen im DFB-Trikot sehr gut umgesetzt haben. Was das Team in den letzten Tagen geleistet hat, macht uns richtig stolz.

DFB.de: Welche Erkenntnisse konnten Sie aus diesen Pflichtspielen ziehen?

Loderer: Es war für das gesamte Team - auch das Team ums Team – das erste Mal, dass es in Spiele ging, bei denen wir Zählbares mitnehmen konnten. Unser Anspruch war es, aus den drei Qualifikationsspielen mit neun Punkten herauszugehen. Wir haben gemerkt, dass wir, auch wenn Druck drauf ist, als Einheit gut funktionieren. Auch auf "Challenges", wie kurzfristige Ausfälle, Rückstände und die lange Spielphase in Unterzahl haben die Mädels toll reagiert. Bei sich selbst zu bleiben und dabei immer an sich zu glauben, sind wichtige Faktoren, um Spiele für sich zu entscheiden, auch wenn gerade nicht alles für einen läuft. Die Mädels haben immer versucht, spielerische Lösungen zu finden und den Ball laufen zu lassen. Wir waren spielbestimmend und sind geduldig geblieben.

DFB.de: Gegen die Türkei gab es einen Kantersieg gegen Slowenien und Serbien zwei knappe und späte Siege – was schaut sich eine Trainerin lieber an?

Loderer: Knappe, heiße Dinger sind immer deutlich emotionaler. Solche Spiele bringen das gesamte Team in seiner Entwicklung sicherlich auch weiter. Wir hatten jeweils Gegner, die sehr destruktiv gespielt haben. Deren Ansatz war es, hinten auf uns zu warten und dann über deren schnelle Umschaltspielerinnen zu kontern. Dadurch hatten wir ein Übermaß an Ballbesitz und mussten die Ruhe bewahren, wenn wir diese langen Ballbesitzphasen nicht direkt in Tore ummünzen konnten. Wir hatten in engen Spielen jederzeit die Überzeugung, dass wir als Siegerinnen vom Platz gehen werden. Wenn du dann kurz vor Schluss gegen Gegner, die eigentlich nur verhindern wollten, das Spiel für dich entscheidest, ist die Freude natürlich noch größer als bei klaren Angelegenheiten.

DFB.de: Welche Spiele wertvoller sind, ist damit dann auch klar.

Loderer: Ja, logisch. Wir sind froh über den neuen Qualifikationsmodus, der ein Stück weit verhindert, drei Mannschaften zugelost zu bekommen, die man vielleicht im Vorbeigehen schlägt. Die Serbinnen und Sloweninnen hatten ein paar wirklich gute Kickerinnen, die sehr schnell und robust waren in ihren Reihen. Auch wenn sie sehr tief verteidigt haben, konnten sie uns so immer wieder gefährlich werden. Wir sind dankbar für Spiele, die uns besonders herausfordern, denn nur solche Partien bringen uns auch weiter.

DFB.de: Gegen Slowenien und Serbien hat Ihre Mannschaft zweimal Moral bewiesen. Ist es das, was die Mannschaft ausmacht?​

Loderer: Absolut. Der Zusammenhalt und das gegenseitige Pushen sind Markenzeichen unseres Teams. Die Mädels haben sich über die letzten Monate hinweg zu "Mentalitätsmonstern" entwickelt. Zu beobachten, wie die Mädels in schwierigen Phasen bei sich bleiben, die Ruhe bewahren und versuchen, Situationen weiter spielerisch zu lösen, macht schlichtweg richtig Spaß. Auch in Spielen wie gegen die Türkei hat unsere Mannschaft nicht nach den ersten Toren aufgehört, sondern ist bis zum Schluss torhungrig geblieben. Der Mix aus den drei Partien war ein guter Schritt für unsere Entwicklung im gesamten Team.

DFB.de: Wie wichtig war es trotz des zuvor feststehenden Weiterkommens sich gegen Serbien die optimale Ausgangssituation zu sichern?

Loderer: Unser Anspruch war ja nicht nur das Weiterkommen, sondern Platz eins in unserer Qualifikationsgruppe. Das gesteckte Ziel zu erreichen ist zum einen eine Bestätigung für uns und darüber hinaus ein Booster für das Selbstbewusstsein der Mädels, die sich zum ersten Mal so einer sportlichen Drucksituation stellen mussten. Besonders freut uns, dass wir fußballerisch in der letzten Zeit einen riesigen Schritt nach vorne gemacht haben. Außerdem haben die Mädels Maßnahme um Maßnahme eine Entwicklung in ihrer Persönlichkeit vollzogen.

DFB.de: Was erwarten Sie jetzt in der zweiten Qualifikationsrunde?

Loderer: Darauf schauen wir auf jeden Fall mit großer Vorfreude und sind gespannt, wie sich unsere Gruppe in der zweiten Qualifikationsrunde zusammensetzen wird. Durch den Gruppensieg sind wir in Lostopf eins, aber auch in den Töpfen zwei und drei sind sehr interessante und gute Mannschaften wie Frankreich und Italien. Gegen die Italienerinnen haben wir uns vor Kurzem intensive Duelle geliefert. Die zweite Qualifikationsrunde wird also mit Sicherheit ebenfalls eine spannende Aufgabe. Bis dahin haben wir aber noch Zeit, um in mehreren Maßnahmen die nächsten Schritte zu gehen. "One step at a time" ist eine gute Marschroute für uns. Wir freuen uns auf alles, was kommt.

[lh]

Alles, was beim DFB unter der Überschrift U 17 aufläuft, präsentiert sich aktuell äußerst positiv. Die männlichen U 17-Junioren feierten in ihrer ersten Qualifikationsrunde zur Europameisterschaft den Gruppensieg, die "ältere" weibliche U 17-Nationalmannschaft steht bei der WM in Indien im Spiel um Platz drei und der "jüngere" weibliche U 17-Jahrgang hat mit drei Siegen aus drei Spielen ebenfalls schadlos die erste EM-Qualifikationsrunde bewältigt. Im DFB.de-Interview war DFB-Trainerin Sabine Loderer deshalb voll des Lobes über den Auftritt ihrer Mannschaft in der erstem EM-Qualifikationsrunde in Slowenien.

DFB.de: Drei Spiele – drei Siege. Gibt es da überhaupt Anlass zur Kritik?

Sabine Loderer: Nein, überhaupt nicht. Wir haben uns vorgenommen, Schritt für Schritt zu denken, um das übergeordnete Ziel - aus der Qualifikation als Gruppenkopf herauszugehen - zu erreichen. Das haben wir als Team sehr gut hinbekommen. Auch inhaltlich sind wir wieder neue Themen angegangen, welche die Mädels in ihren ersten Pflichtspielen im DFB-Trikot sehr gut umgesetzt haben. Was das Team in den letzten Tagen geleistet hat, macht uns richtig stolz.

DFB.de: Welche Erkenntnisse konnten Sie aus diesen Pflichtspielen ziehen?

Loderer: Es war für das gesamte Team - auch das Team ums Team – das erste Mal, dass es in Spiele ging, bei denen wir Zählbares mitnehmen konnten. Unser Anspruch war es, aus den drei Qualifikationsspielen mit neun Punkten herauszugehen. Wir haben gemerkt, dass wir, auch wenn Druck drauf ist, als Einheit gut funktionieren. Auch auf "Challenges", wie kurzfristige Ausfälle, Rückstände und die lange Spielphase in Unterzahl haben die Mädels toll reagiert. Bei sich selbst zu bleiben und dabei immer an sich zu glauben, sind wichtige Faktoren, um Spiele für sich zu entscheiden, auch wenn gerade nicht alles für einen läuft. Die Mädels haben immer versucht, spielerische Lösungen zu finden und den Ball laufen zu lassen. Wir waren spielbestimmend und sind geduldig geblieben.

DFB.de: Gegen die Türkei gab es einen Kantersieg gegen Slowenien und Serbien zwei knappe und späte Siege – was schaut sich eine Trainerin lieber an?

Loderer: Knappe, heiße Dinger sind immer deutlich emotionaler. Solche Spiele bringen das gesamte Team in seiner Entwicklung sicherlich auch weiter. Wir hatten jeweils Gegner, die sehr destruktiv gespielt haben. Deren Ansatz war es, hinten auf uns zu warten und dann über deren schnelle Umschaltspielerinnen zu kontern. Dadurch hatten wir ein Übermaß an Ballbesitz und mussten die Ruhe bewahren, wenn wir diese langen Ballbesitzphasen nicht direkt in Tore ummünzen konnten. Wir hatten in engen Spielen jederzeit die Überzeugung, dass wir als Siegerinnen vom Platz gehen werden. Wenn du dann kurz vor Schluss gegen Gegner, die eigentlich nur verhindern wollten, das Spiel für dich entscheidest, ist die Freude natürlich noch größer als bei klaren Angelegenheiten.

DFB.de: Welche Spiele wertvoller sind, ist damit dann auch klar.

Loderer: Ja, logisch. Wir sind froh über den neuen Qualifikationsmodus, der ein Stück weit verhindert, drei Mannschaften zugelost zu bekommen, die man vielleicht im Vorbeigehen schlägt. Die Serbinnen und Sloweninnen hatten ein paar wirklich gute Kickerinnen, die sehr schnell und robust waren in ihren Reihen. Auch wenn sie sehr tief verteidigt haben, konnten sie uns so immer wieder gefährlich werden. Wir sind dankbar für Spiele, die uns besonders herausfordern, denn nur solche Partien bringen uns auch weiter.

DFB.de: Gegen Slowenien und Serbien hat Ihre Mannschaft zweimal Moral bewiesen. Ist es das, was die Mannschaft ausmacht?​

Loderer: Absolut. Der Zusammenhalt und das gegenseitige Pushen sind Markenzeichen unseres Teams. Die Mädels haben sich über die letzten Monate hinweg zu "Mentalitätsmonstern" entwickelt. Zu beobachten, wie die Mädels in schwierigen Phasen bei sich bleiben, die Ruhe bewahren und versuchen, Situationen weiter spielerisch zu lösen, macht schlichtweg richtig Spaß. Auch in Spielen wie gegen die Türkei hat unsere Mannschaft nicht nach den ersten Toren aufgehört, sondern ist bis zum Schluss torhungrig geblieben. Der Mix aus den drei Partien war ein guter Schritt für unsere Entwicklung im gesamten Team.

DFB.de: Wie wichtig war es trotz des zuvor feststehenden Weiterkommens sich gegen Serbien die optimale Ausgangssituation zu sichern?

Loderer: Unser Anspruch war ja nicht nur das Weiterkommen, sondern Platz eins in unserer Qualifikationsgruppe. Das gesteckte Ziel zu erreichen ist zum einen eine Bestätigung für uns und darüber hinaus ein Booster für das Selbstbewusstsein der Mädels, die sich zum ersten Mal so einer sportlichen Drucksituation stellen mussten. Besonders freut uns, dass wir fußballerisch in der letzten Zeit einen riesigen Schritt nach vorne gemacht haben. Außerdem haben die Mädels Maßnahme um Maßnahme eine Entwicklung in ihrer Persönlichkeit vollzogen.

DFB.de: Was erwarten Sie jetzt in der zweiten Qualifikationsrunde?

Loderer: Darauf schauen wir auf jeden Fall mit großer Vorfreude und sind gespannt, wie sich unsere Gruppe in der zweiten Qualifikationsrunde zusammensetzen wird. Durch den Gruppensieg sind wir in Lostopf eins, aber auch in den Töpfen zwei und drei sind sehr interessante und gute Mannschaften wie Frankreich und Italien. Gegen die Italienerinnen haben wir uns vor Kurzem intensive Duelle geliefert. Die zweite Qualifikationsrunde wird also mit Sicherheit ebenfalls eine spannende Aufgabe. Bis dahin haben wir aber noch Zeit, um in mehreren Maßnahmen die nächsten Schritte zu gehen. "One step at a time" ist eine gute Marschroute für uns. Wir freuen uns auf alles, was kommt.

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