Saarbrückens Zellner: "Zum richtigen Zeitpunkt zuschlagen"

Allein unter Bundesligisten: Der 1. FC Saarbrücken, Spitzenreiter der Regionalliga Südwest, empfängt als einziger unterklassiger Verein im DFB-Pokalviertelfinale heute (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) Fortuna Düsseldorf. Zu den vielseitigsten Spielern beim FCS gehört Steven Zellner. Im DFB.de-Interview spricht der 28-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Chancen aufs Halbfinale.

DFB.de: Der 1. FC Saarbrücken steht als einziger Nicht-Bundesligist im DFB-Pokalviertelfinale. Mussten Sie sich ab und zu kneifen, um das zu realisieren, Herr Zellner?

Steven Zellner: Nicht unbedingt. Im DFB-Pokal gab es in der Vergangenheit immer mal wieder Überraschungen. Uns habe ich auch zugetraut, an einem sehr guten Tag einen Bundes- oder Zweitligisten in Bedrängnis zu bringen. Dass uns das jetzt schon dreimal gelungen ist, bedeutet einen schönen Zusatz zum bisher guten Abschneiden in der Regionalliga Südwest.

DFB.de: Welches Spiel war im bisherigen Pokalwettbewerb für Sie das größte Highlight?

Zellner: Da will ich mich nicht festlegen. Die Erinnerungen an das 5:3 nach Elfmeterschießen gegen den Karlsruher SC im Achtelfinale sind natürlich noch am präsentesten. Aber auch die 3:2-Erfolge gegen den SSV Jahn Regensburg und den 1. FC Köln - jeweils durch ein Tor nach der 90. Minute - waren sehr emotional. Jede Runde war für sich etwas Besonderes. Alle drei Spiele hatten eine hervorragende Mannschaftsleistung gemeinsam.

DFB.de: Gegen den Karlsruher SC waren Sie der erste Schütze im Elfmeterschießen. Würden Sie sich auch dieses Mal den Ball schnappen?

Zellner: Wenn ich zu dem Zeitpunkt auf dem Platz stehe: Klar. Es ist aber nicht so, dass wir das vor dem KSC-Spiel besonders geübt hätten. Nach dem Training legen wir uns zwar ab und zu den Ball zum Elfmeter hin - allerdings nicht, um uns speziell auf ein Elfmeterschießen vorzubereiten. Nach 90 Minuten zu gewinnen, ist mir persönlich auch lieber. (lacht)

DFB.de: Zu Beginn des Jahres hat Lukas Kwasniok die Mannschaft als Trainer übernommen. Wie ist bislang Ihr Eindruck?

Zellner: Lukas Kwasniok weiß ganz genau, was er von der Mannschaft sehen will und stellt uns immer gut ein. Wenn wir Spieler das umsetzen, merken wir direkt, welcher Plan dahintersteckt. Er ist insgesamt ein wenig emotionaler als sein Vorgänger Dirk Lottner, der aber auch während der Spiele von außen eingegriffen hatte, wenn es seiner Meinung nach nötig war.

DFB.de: Der Trainerwechsel bedeutete für Sie auch eine neue Position. Statt Innenverteidiger sind Sie nun Stürmer. Wie kommen Sie mit der doch recht gegensätzlichen Rolle zurecht?

Zellner: In der Nachwuchsabteilung des 1. FC Kaiserslautern und auch bei meinen ersten Schritten in der zweiten Mannschaft des FCK wurde ich oft als Stürmer eingesetzt. Von damals sind noch ein paar Dinge hängengeblieben. (lacht) Im Angriff muss ich mehr Laufarbeit verrichten, es kommt mir allerdings zu Gute, dass ich ein recht schneller Spieler bin. Meine Ruhe am Ball hilft auch auf beiden Positionen. Da ich beide Seiten schon kenne, kann ich erahnen, wie sich mein Gegenspieler verhält. Ich verlasse mich aber nicht zu sehr darauf. Dafür sind die Spielertypen und die Situation oft zu unterschiedlich.

DFB.de: In der Regionalliga Südwest belegt der FCS den ersten Platz. Was wäre Ihnen lieber, wenn Sie wählen könnten: Der Aufstieg in die 3. Liga oder der DFB-Pokalsieg?

Zellner: Der Pokalsieg wäre natürlich genial. Wir sind aber nicht naiv, was unsere Chancen angeht. Im DFB-Pokal müsste immer alles passen. Die Regionalliga Südwest steht bei uns an erster Stelle, zumal wir in den vergangenen Jahren den Sprung in die 3. Liga jeweils nur knapp verpasst hatten. Für mich als gebürtiger Saarländer wäre der Aufstieg mit dem FCS etwas ganz Besonderes. In meinem Umfeld spielt der Verein häufig eine Rolle. Wir nehmen auf jeden Fall einen Schritt nach dem anderen in Angriff. Vielleicht reden wir ja auch am Saisonende zusammen mit dem Saarlandpokal über das mögliche Triple. (lacht)

DFB.de: Was ist Ihnen bei der Viertelfinalauslosung durch den Kopf gegangen, als Fortuna Düsseldorf gezogen wurde?

Zellner: Man macht sich selbstverständlich im Vorfeld seine Gedanken. Wenn man schon einmal im Viertelfinale steht, dann will man immer noch eine Runde weiterkommen. Mit Fortuna Düsseldorf haben wir meiner Meinung nach einen Bundesligisten bekommen, gegen den zumindest eine kleine Chance auf das Halbfinale da ist. Allerdings benötigen wir dafür einen herausragenden Tag und auch das nötige Glück.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um für eine erneute Überraschung zu sorgen?

Zellner: Wir dürfen vor allem in der Defensive nur wenig zulassen. Je länger es 0:0 steht, umso nervöser wird die Fortuna vielleicht und bietet uns dann Fehler an, die wir ausnutzen wollen. Wir müssen zum richtigen Zeitpunkt zuschlagen.

DFB.de: Dann auch mit Ihrem ersten Tor für den 1. FC Saarbrücken als Stürmer?

Zellner: Ich würde mich auf jeden Fall nicht dagegen wehren. (lacht) Letztlich ist es mir aber egal, wer von uns den Treffer erzielt, wenn wir als Mannschaft erfolgreich sind. Auch wenn ich nicht an einem Tor beteiligt sein sollte, wäre der Einzug in die nächste Runde nicht weniger schön.

[mspw]

Allein unter Bundesligisten: Der 1. FC Saarbrücken, Spitzenreiter der Regionalliga Südwest, empfängt als einziger unterklassiger Verein im DFB-Pokalviertelfinale heute (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) Fortuna Düsseldorf. Zu den vielseitigsten Spielern beim FCS gehört Steven Zellner. Im DFB.de-Interview spricht der 28-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Chancen aufs Halbfinale.

DFB.de: Der 1. FC Saarbrücken steht als einziger Nicht-Bundesligist im DFB-Pokalviertelfinale. Mussten Sie sich ab und zu kneifen, um das zu realisieren, Herr Zellner?

Steven Zellner: Nicht unbedingt. Im DFB-Pokal gab es in der Vergangenheit immer mal wieder Überraschungen. Uns habe ich auch zugetraut, an einem sehr guten Tag einen Bundes- oder Zweitligisten in Bedrängnis zu bringen. Dass uns das jetzt schon dreimal gelungen ist, bedeutet einen schönen Zusatz zum bisher guten Abschneiden in der Regionalliga Südwest.

DFB.de: Welches Spiel war im bisherigen Pokalwettbewerb für Sie das größte Highlight?

Zellner: Da will ich mich nicht festlegen. Die Erinnerungen an das 5:3 nach Elfmeterschießen gegen den Karlsruher SC im Achtelfinale sind natürlich noch am präsentesten. Aber auch die 3:2-Erfolge gegen den SSV Jahn Regensburg und den 1. FC Köln - jeweils durch ein Tor nach der 90. Minute - waren sehr emotional. Jede Runde war für sich etwas Besonderes. Alle drei Spiele hatten eine hervorragende Mannschaftsleistung gemeinsam.

DFB.de: Gegen den Karlsruher SC waren Sie der erste Schütze im Elfmeterschießen. Würden Sie sich auch dieses Mal den Ball schnappen?

Zellner: Wenn ich zu dem Zeitpunkt auf dem Platz stehe: Klar. Es ist aber nicht so, dass wir das vor dem KSC-Spiel besonders geübt hätten. Nach dem Training legen wir uns zwar ab und zu den Ball zum Elfmeter hin - allerdings nicht, um uns speziell auf ein Elfmeterschießen vorzubereiten. Nach 90 Minuten zu gewinnen, ist mir persönlich auch lieber. (lacht)

DFB.de: Zu Beginn des Jahres hat Lukas Kwasniok die Mannschaft als Trainer übernommen. Wie ist bislang Ihr Eindruck?

Zellner: Lukas Kwasniok weiß ganz genau, was er von der Mannschaft sehen will und stellt uns immer gut ein. Wenn wir Spieler das umsetzen, merken wir direkt, welcher Plan dahintersteckt. Er ist insgesamt ein wenig emotionaler als sein Vorgänger Dirk Lottner, der aber auch während der Spiele von außen eingegriffen hatte, wenn es seiner Meinung nach nötig war.

DFB.de: Der Trainerwechsel bedeutete für Sie auch eine neue Position. Statt Innenverteidiger sind Sie nun Stürmer. Wie kommen Sie mit der doch recht gegensätzlichen Rolle zurecht?

Zellner: In der Nachwuchsabteilung des 1. FC Kaiserslautern und auch bei meinen ersten Schritten in der zweiten Mannschaft des FCK wurde ich oft als Stürmer eingesetzt. Von damals sind noch ein paar Dinge hängengeblieben. (lacht) Im Angriff muss ich mehr Laufarbeit verrichten, es kommt mir allerdings zu Gute, dass ich ein recht schneller Spieler bin. Meine Ruhe am Ball hilft auch auf beiden Positionen. Da ich beide Seiten schon kenne, kann ich erahnen, wie sich mein Gegenspieler verhält. Ich verlasse mich aber nicht zu sehr darauf. Dafür sind die Spielertypen und die Situation oft zu unterschiedlich.

DFB.de: In der Regionalliga Südwest belegt der FCS den ersten Platz. Was wäre Ihnen lieber, wenn Sie wählen könnten: Der Aufstieg in die 3. Liga oder der DFB-Pokalsieg?

Zellner: Der Pokalsieg wäre natürlich genial. Wir sind aber nicht naiv, was unsere Chancen angeht. Im DFB-Pokal müsste immer alles passen. Die Regionalliga Südwest steht bei uns an erster Stelle, zumal wir in den vergangenen Jahren den Sprung in die 3. Liga jeweils nur knapp verpasst hatten. Für mich als gebürtiger Saarländer wäre der Aufstieg mit dem FCS etwas ganz Besonderes. In meinem Umfeld spielt der Verein häufig eine Rolle. Wir nehmen auf jeden Fall einen Schritt nach dem anderen in Angriff. Vielleicht reden wir ja auch am Saisonende zusammen mit dem Saarlandpokal über das mögliche Triple. (lacht)

DFB.de: Was ist Ihnen bei der Viertelfinalauslosung durch den Kopf gegangen, als Fortuna Düsseldorf gezogen wurde?

Zellner: Man macht sich selbstverständlich im Vorfeld seine Gedanken. Wenn man schon einmal im Viertelfinale steht, dann will man immer noch eine Runde weiterkommen. Mit Fortuna Düsseldorf haben wir meiner Meinung nach einen Bundesligisten bekommen, gegen den zumindest eine kleine Chance auf das Halbfinale da ist. Allerdings benötigen wir dafür einen herausragenden Tag und auch das nötige Glück.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um für eine erneute Überraschung zu sorgen?

Zellner: Wir dürfen vor allem in der Defensive nur wenig zulassen. Je länger es 0:0 steht, umso nervöser wird die Fortuna vielleicht und bietet uns dann Fehler an, die wir ausnutzen wollen. Wir müssen zum richtigen Zeitpunkt zuschlagen.

DFB.de: Dann auch mit Ihrem ersten Tor für den 1. FC Saarbrücken als Stürmer?

Zellner: Ich würde mich auf jeden Fall nicht dagegen wehren. (lacht) Letztlich ist es mir aber egal, wer von uns den Treffer erzielt, wenn wir als Mannschaft erfolgreich sind. Auch wenn ich nicht an einem Tor beteiligt sein sollte, wäre der Einzug in die nächste Runde nicht weniger schön.

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