Saarbrückens Jänicke: "Wir genießen es, so lange es anhält"

Der 1. FC Saarbrücken, Tabellenführer der Regionalliga Südwest, entwickelt sich in dieser Saison zum Spielverderber im DFB-Pokal. Die Mannschaft von Trainer Dirk Lottner steht nach dem 3:2 gegen den Bundesligisten 1. FC Köln im Achtelfinale. Im DFB.de-Interview spricht der 30 Jahre alte Saarbrückener Siegtorschütze Tobias Jänicke mit Dominik Dittmar über die Pokalüberraschung.

DFB.de: Wird ein 3:2 das Lieblingsergebnis des 1. FC Saarbrücken im DFB-Pokal, Herr Jänicke?

Tobias Jänicke: Das scheint fast so. Schon in der ersten Runde hatten wir uns 3:2 gegen den Zweitligisten SSV Jahn Regensburg durchgesetzt. Auch im Saarlandpokal war das Ergebnis schon dabei. Die Überraschung gegen den 1. FC Köln übertrifft den Erfolg aus der ersten Runde. Der "Effzeh" ist als Bundesligist nochmal ein anderes Kaliber. Viele Spieler kennt man sonst nur aus der Sportschau.

DFB.de: Nach einer Zwei-Tore-Führung kam der 1. FC Köln noch zum zwischenzeitlichen 2:2. Gab es da bei Ihnen für einen Moment Zweifel an einer Überraschung?

Jänicke: Ich war mit einem Fehlpass an der Entstehung leider wesentlich beteiligt. Die Vorzeichen hatten sich gedreht. Uns war klar, dass es in der Verlängerung noch schwerer sein würde, gegen die Qualität der Kölner anzukommen. Die Beine wurden durch den Ausgleich etwas schwerer. Uns war aber auch bewusst, dass wir schon gegen Regensburg in der Nachspielzeit die Partie für uns entscheiden konnten. Uns ist dann ja auch tatsächlich noch die Antwort gelungen.

DFB.de: Wie ist der Siegtreffer in der 90. Minute aus Ihrer Sicht gefallen?

Jänicke: Ein wesentlicher Grund war, dass wir noch mal den Mut hatten, die Kölner bei einem Einwurf in der eigenen Hälfte früh zu stören. Nach dem Ballgewinn haben wir schnell den Weg nach vorne gesucht. Über Kianz Froese kam der Ball dann zu mir. Ich habe es gar nicht so wahrgenommen, dass der Ball bei meiner Annahme etwas nach oben gesprungen ist. Ich wollte ihn einfach nur ins lange Eck platzieren und nicht mit voller Kraft auf das Tor schießen. Als der Ball dann tatsächlich im Netz war, gab es kein Halten mehr.

DFB.de: Ist der Einzug ins Achtelfinale auch ein besonderes Geschenk an Trainer Dirk Lottner, der als Aktiver und als Trainer beim 1. FC Köln tätig war?

Jänicke: Vor der Partie hatte er schon versucht, die besondere Bedeutung der Partie für ihn etwas von uns fernzuhalten. Uns war aber bewusst, dass es kein Tag wie jeder andere für unseren Trainer ist. Nach dem Spiel ist er ja dann auch sich herausgegangen. Mit José-Pierre Vunguidica, Nino Miotke und Christopher Schorch haben auch drei Spieler von uns eine Vergangenheit beim 1. FC Köln. Einige Jungs haben bei einem anderen Kölner Verein gespielt oder kommen ursprünglich aus der Domstadt. Das war für uns ein zusätzlicher Anreiz, die Überraschung zu schaffen.

DFB.de: Auch für Sie ist das mit nun 30 Jahren ein Highlight in Ihrer Karriere, oder?

Jänicke: Definitiv. Vor dieser Saison war ich schon neunmal im DFB-Pokal dabei. Gleich in fünf Begegnungen bin ich mit meinen Vereinen unglücklich im Elfmeterschießen oder in der Verlängerung ausgeschieden. Umso schöner ist es nun, mit dem 1. FC Saarbrücken für Aufsehen zu sorgen. Wir wissen, dass es für uns nicht ewig im DFB-Pokal so weitergehen wird. Wir genießen es aber, so lange es anhält.

DFB.de: Wie wurde nach dem Spiel noch gefeiert?

Jänicke: Für das Bad in der Menge hatte ich leider nicht so viel Zeit. Erst standen ein, zwei Interviews an. Anschließend ging es direkt zur Dopingkontrolle. Weil bei mir zunächst nichts kam, hat sich das bis 21.30 Uhr hingezogen. (lacht) Wir haben ausschließlich im Stadion gefeiert. So habe ich dann noch meine siebenjährige Tochter Nahla und meinen dreijährigen Sohn Elijah ins Bett gebracht. Am nächsten Vormittag stand auch schon eine Trainingseinheit auf dem Programm. Zumal wir am Samstag das wichtige Meisterschaftsspiel gegen die zweitplatzierte SV 07 Elversberg haben. Dort wollen wir den nächsten Schritt machen, um am Saisonende einen weiteren Grund zum Feiern zu haben.

DFB.de: Die Pläne für den 4. und 5. Februar waren ursprünglich andere, oder?

Jänicke: Das stimmt. Da es nach der Winterpause erst am 22. Februar in der Regionalliga Südwest weitergeht, war zu diesem Zeitpunkt ursprünglich unser Trainingslager in der Türkei geplant. So müssen wir da ein bisschen umplanen. Der Trainingsstart wird vermutlich schon etwas früher und der Urlaub kürzer sein. Aber das haben wir uns selbst eingebrockt. (lacht) Für ein DFB-Pokalachtelfinale unter Flutlicht nehmen wir das aber sehr gerne in Kauf.

DFB.de: Welchen Gegner wünschen Sie sich im Achtelfinale?

Jänicke: Das ganz große Los - wie der FC Bayern München oder Borussia Dortmund - muss es für mich nicht unbedingt sein. Bei den anderen Gegnern stehen die Chancen gut, dass wir mit einem perfekten Tag für die nächste Überraschung sorgen können. Ich bin jedenfalls gespannt, wen wir am Sonntag zugelost bekommen. Vielleicht werden wir die Auslosung gemeinsam als Mannschaft verfolgen.

[mspw]

Der 1. FC Saarbrücken, Tabellenführer der Regionalliga Südwest, entwickelt sich in dieser Saison zum Spielverderber im DFB-Pokal. Die Mannschaft von Trainer Dirk Lottner steht nach dem 3:2 gegen den Bundesligisten 1. FC Köln im Achtelfinale. Im DFB.de-Interview spricht der 30 Jahre alte Saarbrückener Siegtorschütze Tobias Jänicke mit Dominik Dittmar über die Pokalüberraschung.

DFB.de: Wird ein 3:2 das Lieblingsergebnis des 1. FC Saarbrücken im DFB-Pokal, Herr Jänicke?

Tobias Jänicke: Das scheint fast so. Schon in der ersten Runde hatten wir uns 3:2 gegen den Zweitligisten SSV Jahn Regensburg durchgesetzt. Auch im Saarlandpokal war das Ergebnis schon dabei. Die Überraschung gegen den 1. FC Köln übertrifft den Erfolg aus der ersten Runde. Der "Effzeh" ist als Bundesligist nochmal ein anderes Kaliber. Viele Spieler kennt man sonst nur aus der Sportschau.

DFB.de: Nach einer Zwei-Tore-Führung kam der 1. FC Köln noch zum zwischenzeitlichen 2:2. Gab es da bei Ihnen für einen Moment Zweifel an einer Überraschung?

Jänicke: Ich war mit einem Fehlpass an der Entstehung leider wesentlich beteiligt. Die Vorzeichen hatten sich gedreht. Uns war klar, dass es in der Verlängerung noch schwerer sein würde, gegen die Qualität der Kölner anzukommen. Die Beine wurden durch den Ausgleich etwas schwerer. Uns war aber auch bewusst, dass wir schon gegen Regensburg in der Nachspielzeit die Partie für uns entscheiden konnten. Uns ist dann ja auch tatsächlich noch die Antwort gelungen.

DFB.de: Wie ist der Siegtreffer in der 90. Minute aus Ihrer Sicht gefallen?

Jänicke: Ein wesentlicher Grund war, dass wir noch mal den Mut hatten, die Kölner bei einem Einwurf in der eigenen Hälfte früh zu stören. Nach dem Ballgewinn haben wir schnell den Weg nach vorne gesucht. Über Kianz Froese kam der Ball dann zu mir. Ich habe es gar nicht so wahrgenommen, dass der Ball bei meiner Annahme etwas nach oben gesprungen ist. Ich wollte ihn einfach nur ins lange Eck platzieren und nicht mit voller Kraft auf das Tor schießen. Als der Ball dann tatsächlich im Netz war, gab es kein Halten mehr.

DFB.de: Ist der Einzug ins Achtelfinale auch ein besonderes Geschenk an Trainer Dirk Lottner, der als Aktiver und als Trainer beim 1. FC Köln tätig war?

Jänicke: Vor der Partie hatte er schon versucht, die besondere Bedeutung der Partie für ihn etwas von uns fernzuhalten. Uns war aber bewusst, dass es kein Tag wie jeder andere für unseren Trainer ist. Nach dem Spiel ist er ja dann auch sich herausgegangen. Mit José-Pierre Vunguidica, Nino Miotke und Christopher Schorch haben auch drei Spieler von uns eine Vergangenheit beim 1. FC Köln. Einige Jungs haben bei einem anderen Kölner Verein gespielt oder kommen ursprünglich aus der Domstadt. Das war für uns ein zusätzlicher Anreiz, die Überraschung zu schaffen.

DFB.de: Auch für Sie ist das mit nun 30 Jahren ein Highlight in Ihrer Karriere, oder?

Jänicke: Definitiv. Vor dieser Saison war ich schon neunmal im DFB-Pokal dabei. Gleich in fünf Begegnungen bin ich mit meinen Vereinen unglücklich im Elfmeterschießen oder in der Verlängerung ausgeschieden. Umso schöner ist es nun, mit dem 1. FC Saarbrücken für Aufsehen zu sorgen. Wir wissen, dass es für uns nicht ewig im DFB-Pokal so weitergehen wird. Wir genießen es aber, so lange es anhält.

DFB.de: Wie wurde nach dem Spiel noch gefeiert?

Jänicke: Für das Bad in der Menge hatte ich leider nicht so viel Zeit. Erst standen ein, zwei Interviews an. Anschließend ging es direkt zur Dopingkontrolle. Weil bei mir zunächst nichts kam, hat sich das bis 21.30 Uhr hingezogen. (lacht) Wir haben ausschließlich im Stadion gefeiert. So habe ich dann noch meine siebenjährige Tochter Nahla und meinen dreijährigen Sohn Elijah ins Bett gebracht. Am nächsten Vormittag stand auch schon eine Trainingseinheit auf dem Programm. Zumal wir am Samstag das wichtige Meisterschaftsspiel gegen die zweitplatzierte SV 07 Elversberg haben. Dort wollen wir den nächsten Schritt machen, um am Saisonende einen weiteren Grund zum Feiern zu haben.

DFB.de: Die Pläne für den 4. und 5. Februar waren ursprünglich andere, oder?

Jänicke: Das stimmt. Da es nach der Winterpause erst am 22. Februar in der Regionalliga Südwest weitergeht, war zu diesem Zeitpunkt ursprünglich unser Trainingslager in der Türkei geplant. So müssen wir da ein bisschen umplanen. Der Trainingsstart wird vermutlich schon etwas früher und der Urlaub kürzer sein. Aber das haben wir uns selbst eingebrockt. (lacht) Für ein DFB-Pokalachtelfinale unter Flutlicht nehmen wir das aber sehr gerne in Kauf.

DFB.de: Welchen Gegner wünschen Sie sich im Achtelfinale?

Jänicke: Das ganz große Los - wie der FC Bayern München oder Borussia Dortmund - muss es für mich nicht unbedingt sein. Bei den anderen Gegnern stehen die Chancen gut, dass wir mit einem perfekten Tag für die nächste Überraschung sorgen können. Ich bin jedenfalls gespannt, wen wir am Sonntag zugelost bekommen. Vielleicht werden wir die Auslosung gemeinsam als Mannschaft verfolgen.

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