Saarbrückens Günther-Schmidt: "Knifflige Aufgabe gegen Zwickau"

Nach zuvor drei Partien ohne Sieg in der 3. Liga hat Aufsteiger 1. FC Saarbrücken mit dem 1:0 bei der SpVgg Unterhaching dank des Siegtreffers von Julian Günther-Schmidt erstmals wieder die volle Punktausbeute eingefahren. Im DFB.de-Interview spricht der 26 Jahre alte Winterzugang vom West-Regionalligisten Fortuna Köln mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine ersten Wochen im Saarland und das Heimspiel heute (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) gegen den FSV Zwickau.

DFB.de: Durch Ihren Treffer setzte sich der FCS in Unterhaching durch. Was war für den Erfolg entscheidend, Herr Günther-Schmidt?

Julian Günther-Schmidt: Wir waren in den ersten 40 Minuten klar überlegen und haben uns in dieser Phase auch mit dem Führungstor belohnt. Danach ist das Spiel ein wenig gekippt. Für kurze Zeit hatten wir scheinbar ein wenig Angst, etwas verlieren zu können. Diese Phase haben wir aber durch unsere mannschaftliche Geschlossenheit unbeschadet überstanden und im Großen und Ganzen ordentlich verteidigt. Bei uns war der unbedingte Willen zu spüren, nach drei Partien endlich wieder einen Sieg zu landen. Diese Überzeugung war auch bei unserem Siegtor zu spüren, als wir nach einer Ecke noch einen Abpraller verwerten konnten.

DFB.de: Für Sie stehen nach fünf Einsätzen nun zwei Tore, aber auch schon eine Gelb-Rote Karte zu Buche. Wie bewerten Sie Ihre ersten Wochen beim 1. FC Saarbrücken?

Günther-Schmidt: Ich war sehr gespannt darauf, wie ich als Zugang in so kurzer Zeit in das Teamgefüge hineinfinde. Da es wegen der aktuellen Situation rund um das Coronavirus keine normale Wintervorbereitung und auch kein Trainingslager gab, war das schon eine kleine Unbekannte. Ich habe mich aber vom ersten Moment an gut aufgehoben gefühlt. Sportlich hat es für mich mit dem Platzverweis unglücklich begonnen. Ich bin glücklich, dass ich anschließend wieder das Vertrauen geschenkt bekommen habe und der Mannschaft auf dem Feld helfen konnte.

DFB.de: Mit sieben Treffern und sechs Vorlagen waren Sie bester Scorer bei Fortuna Köln in der Regionalliga. War daher Ihre Rückkehr in die 3. Liga die logische Folge?

Günther-Schmidt: Mir war schon bewusst, dass ich mich nach einem nicht einfachen Jahr beim FC Carl Zeiss Jena und dem Abstieg aus der 3. Liga mit meinen Leistungen bei der Fortuna wieder in den Fokus gespielt habe. Es war allerdings nicht so, dass ich unbedingt wegwollte. Mich haben aber die Bemühungen des 1. FC Saarbrücken überzeugt. Die Gespräche mit den Verantwortlichen um Sportdirektor Jürgen Luginger waren gut. Ich bin dankbar dafür, dass Fortuna Köln mir den Wechsel ermöglicht hat und ich mich jetzt wieder in der 3. Liga beweisen darf.

DFB.de: Mit FCS-Trainer Lukas Kwasniok hatten Sie bereits beim FC Carl Zeiss Jena zusammengearbeitet. Wie würden Sie ihn als Trainer beschreiben?

Günther-Schmidt: Lukas Kwasniok ist ein Topmotivator. Er hat ein enges Verhältnis zur Mannschaft und holt die Spieler mit seiner Art ab. Ich kann mich mit seiner Spielweise sehr identifizieren. Wir wollen mutigen Offensivfußball zeigen und die Initiative übernehmen. Vor allem als Offensivspieler macht das viel Spaß.

DFB.de: Wie hat die Mannschaft dann die Entscheidung von Lukas Kwasniok aufgenommen, seinen Vertrag für die 3. Liga nicht zu verlängern?

Günther-Schmidt: Wir waren von der Nachricht schon ein wenig überrascht. Und es ist auch schade, dass sich die Wege am Saisonende trennen werden. Der Verein war in dieser Konstellation bislang sehr erfolgreich. Wir wollen diesen Erfolg fortführen.

DFB.de: Der Rückstand auf Relegationsplatz drei beträgt aktuell fünf Punkte. Ist nach oben denn noch etwas möglich?

Günther-Schmidt: Der Sieg in Unterhaching war wichtig, um in einer guten Ausgangssituation zu sein. Als Aufsteiger richtet man im Endeffekt schon zuerst den Blick darauf, den Abstand nach unten so groß wie möglich zu halten. Den Vorsprung auf die Gefahrenzone haben wir auf 13 Punkte ausgebaut. Gleichzeitig ist der Rückstand auf die Spitzenplätze kleiner geworden. Nach der jetzt anstehenden Englischen Woche mit den Heimspielen gegen den FSV Zwickau und 1860 München werden wir ein wenig mehr wissen, wohin der Weg uns noch führen kann.

DFB.de: Für den FC Augsburg und FC Ingolstadt 04 waren Sie bereits höherklassig am Ball. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Günther-Schmidt: In Ingolstadt durfte ich schon als 19-Jähriger unter dem damaligen Cheftrainer Ralph Hasenhüttl täglich beim Profitraining dabei sein und meine ersten Erfahrungen sammeln. Das hat mich als jungen Spieler geprägt. Auch die ersten Einsätze beim FC Augsburg werden mir immer in Erinnerung bleiben. Es war etwas ganz Besonderes, dass ich unter anderem im DFB-Pokal vor mehr als 70.000 Zuschauern in der Allianz Arena gegen den FC Bayern München auf dem Feld stand.

DFB.de: Statt als Mittelstürmer spielen Sie beim 1. FC Saarbrücken etwas defensiver. Wie gefällt Ihnen die neue Rolle?

Günther-Schmidt: Ich bin als zentraler Mittelfeldspieler jetzt noch mehr in den Spielaufbau eingebunden. Dass ich schon als Stürmer nicht nur auf die Zuspiele gewartet habe, sondern ein eher spielstarker Angreifer bin, kommt mir da sicherlich zugute. Ich kann mich auch in meiner neuen Rolle weiterhin mit Läufen in den gegnerischen Strafraum in der Offensive einschalten. Das macht mir echt Spaß.

DFB.de: Schon heute geht es mit der Nachholpartie gegen den FSV Zwickau weiter. Welchen Eindruck haben Sie vom Gegner?

Günther-Schmidt: Das wird eine knifflige Aufgabe. Der FSV war zuletzt gut drauf. Das 2:3 im zurückliegenden Spiel bei der U 23 des FC Bayern München war mit zwei Eigentoren unglücklich. Wir müssen uns auf einen körperbetonten und physisch starken Gegner und viele intensive Zweikämpfen einstellen.

[mspw]

Nach zuvor drei Partien ohne Sieg in der 3. Liga hat Aufsteiger 1. FC Saarbrücken mit dem 1:0 bei der SpVgg Unterhaching dank des Siegtreffers von Julian Günther-Schmidt erstmals wieder die volle Punktausbeute eingefahren. Im DFB.de-Interview spricht der 26 Jahre alte Winterzugang vom West-Regionalligisten Fortuna Köln mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine ersten Wochen im Saarland und das Heimspiel heute (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) gegen den FSV Zwickau.

DFB.de: Durch Ihren Treffer setzte sich der FCS in Unterhaching durch. Was war für den Erfolg entscheidend, Herr Günther-Schmidt?

Julian Günther-Schmidt: Wir waren in den ersten 40 Minuten klar überlegen und haben uns in dieser Phase auch mit dem Führungstor belohnt. Danach ist das Spiel ein wenig gekippt. Für kurze Zeit hatten wir scheinbar ein wenig Angst, etwas verlieren zu können. Diese Phase haben wir aber durch unsere mannschaftliche Geschlossenheit unbeschadet überstanden und im Großen und Ganzen ordentlich verteidigt. Bei uns war der unbedingte Willen zu spüren, nach drei Partien endlich wieder einen Sieg zu landen. Diese Überzeugung war auch bei unserem Siegtor zu spüren, als wir nach einer Ecke noch einen Abpraller verwerten konnten.

DFB.de: Für Sie stehen nach fünf Einsätzen nun zwei Tore, aber auch schon eine Gelb-Rote Karte zu Buche. Wie bewerten Sie Ihre ersten Wochen beim 1. FC Saarbrücken?

Günther-Schmidt: Ich war sehr gespannt darauf, wie ich als Zugang in so kurzer Zeit in das Teamgefüge hineinfinde. Da es wegen der aktuellen Situation rund um das Coronavirus keine normale Wintervorbereitung und auch kein Trainingslager gab, war das schon eine kleine Unbekannte. Ich habe mich aber vom ersten Moment an gut aufgehoben gefühlt. Sportlich hat es für mich mit dem Platzverweis unglücklich begonnen. Ich bin glücklich, dass ich anschließend wieder das Vertrauen geschenkt bekommen habe und der Mannschaft auf dem Feld helfen konnte.

DFB.de: Mit sieben Treffern und sechs Vorlagen waren Sie bester Scorer bei Fortuna Köln in der Regionalliga. War daher Ihre Rückkehr in die 3. Liga die logische Folge?

Günther-Schmidt: Mir war schon bewusst, dass ich mich nach einem nicht einfachen Jahr beim FC Carl Zeiss Jena und dem Abstieg aus der 3. Liga mit meinen Leistungen bei der Fortuna wieder in den Fokus gespielt habe. Es war allerdings nicht so, dass ich unbedingt wegwollte. Mich haben aber die Bemühungen des 1. FC Saarbrücken überzeugt. Die Gespräche mit den Verantwortlichen um Sportdirektor Jürgen Luginger waren gut. Ich bin dankbar dafür, dass Fortuna Köln mir den Wechsel ermöglicht hat und ich mich jetzt wieder in der 3. Liga beweisen darf.

DFB.de: Mit FCS-Trainer Lukas Kwasniok hatten Sie bereits beim FC Carl Zeiss Jena zusammengearbeitet. Wie würden Sie ihn als Trainer beschreiben?

Günther-Schmidt: Lukas Kwasniok ist ein Topmotivator. Er hat ein enges Verhältnis zur Mannschaft und holt die Spieler mit seiner Art ab. Ich kann mich mit seiner Spielweise sehr identifizieren. Wir wollen mutigen Offensivfußball zeigen und die Initiative übernehmen. Vor allem als Offensivspieler macht das viel Spaß.

DFB.de: Wie hat die Mannschaft dann die Entscheidung von Lukas Kwasniok aufgenommen, seinen Vertrag für die 3. Liga nicht zu verlängern?

Günther-Schmidt: Wir waren von der Nachricht schon ein wenig überrascht. Und es ist auch schade, dass sich die Wege am Saisonende trennen werden. Der Verein war in dieser Konstellation bislang sehr erfolgreich. Wir wollen diesen Erfolg fortführen.

DFB.de: Der Rückstand auf Relegationsplatz drei beträgt aktuell fünf Punkte. Ist nach oben denn noch etwas möglich?

Günther-Schmidt: Der Sieg in Unterhaching war wichtig, um in einer guten Ausgangssituation zu sein. Als Aufsteiger richtet man im Endeffekt schon zuerst den Blick darauf, den Abstand nach unten so groß wie möglich zu halten. Den Vorsprung auf die Gefahrenzone haben wir auf 13 Punkte ausgebaut. Gleichzeitig ist der Rückstand auf die Spitzenplätze kleiner geworden. Nach der jetzt anstehenden Englischen Woche mit den Heimspielen gegen den FSV Zwickau und 1860 München werden wir ein wenig mehr wissen, wohin der Weg uns noch führen kann.

DFB.de: Für den FC Augsburg und FC Ingolstadt 04 waren Sie bereits höherklassig am Ball. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Günther-Schmidt: In Ingolstadt durfte ich schon als 19-Jähriger unter dem damaligen Cheftrainer Ralph Hasenhüttl täglich beim Profitraining dabei sein und meine ersten Erfahrungen sammeln. Das hat mich als jungen Spieler geprägt. Auch die ersten Einsätze beim FC Augsburg werden mir immer in Erinnerung bleiben. Es war etwas ganz Besonderes, dass ich unter anderem im DFB-Pokal vor mehr als 70.000 Zuschauern in der Allianz Arena gegen den FC Bayern München auf dem Feld stand.

DFB.de: Statt als Mittelstürmer spielen Sie beim 1. FC Saarbrücken etwas defensiver. Wie gefällt Ihnen die neue Rolle?

Günther-Schmidt: Ich bin als zentraler Mittelfeldspieler jetzt noch mehr in den Spielaufbau eingebunden. Dass ich schon als Stürmer nicht nur auf die Zuspiele gewartet habe, sondern ein eher spielstarker Angreifer bin, kommt mir da sicherlich zugute. Ich kann mich auch in meiner neuen Rolle weiterhin mit Läufen in den gegnerischen Strafraum in der Offensive einschalten. Das macht mir echt Spaß.

DFB.de: Schon heute geht es mit der Nachholpartie gegen den FSV Zwickau weiter. Welchen Eindruck haben Sie vom Gegner?

Günther-Schmidt: Das wird eine knifflige Aufgabe. Der FSV war zuletzt gut drauf. Das 2:3 im zurückliegenden Spiel bei der U 23 des FC Bayern München war mit zwei Eigentoren unglücklich. Wir müssen uns auf einen körperbetonten und physisch starken Gegner und viele intensive Zweikämpfen einstellen.

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