Saarbrücken-Kapitän Zeitz: "Den Druck hochhalten"

Nur noch zwei ausstehende Spiele, aber auch nur ein Punkt Rückstand auf einen direkten Aufstiegsrang: Der 1. FC Saarbrücken gehört in der 3. Liga zu den fünf Vereinen, die sich im Rennen um den Sprung in die 2. Bundesliga noch Chancen ausrechnen können. Im DFB.de-Interview spricht FCS-Kapitän Manuel Zeitz (32) mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Ausgangslage und den Saisonendspurt.

DFB.de: Der 1. FC Saarbrücken mischt kurz vor dem Saisonende weiterhin im Aufstiegsrennen mit. Was war beim 2:0-Heimsieg gegen den Halleschen FC der Schlüssel zum Erfolg, Herr Zeitz?

Manuel Zeitz: Wir sind vom ersten Moment an gut uns Spiel gekommen. Auch durch unseren verschossenen Elfmeter haben wir uns nicht aus dem Tritt bringen lassen. Wir sind dann zu einem günstigen Zeitpunkt unmittelbar vor der Pause in Führung gegangen. Im zweiten Durchgang waren wir mehr in der Defensive gefordert, haben aber auch nur wenige Möglichkeiten für den Gegner zugelassen. Indem wir einen Konter gut ausgespielt haben, konnten wir das Spiel schließlich beruhigen.

DFB.de: Aus den zurückliegenden elf Spielen stehen damit acht Siege für den FCS zu Buche. Was zeichnet die Mannschaft derzeit aus?

Zeitz: Es gab in diesem Zeitraum - so ehrlich müssen wir sein - nur wenige Partien, in denen wir den Gegner an die Wand gespielt hätten. Unsere mannschaftliche Geschlossenheit sorgt aber dafür, dass wir viele der engen Begegnungen für uns entscheiden konnten. Wir stehen defensiv sehr stabil, weil jeder Einzelne genau auf unsere Abläufe achtet. Das fängt schon im Sturm an, zieht sich bis hinten durch und macht sich dann bei der Bilanz von nur fünf Gegentoren in diesen Spielen bemerkbar.

DFB.de: Der Start ins Jahr 2023 verlief mit nur sechs Punkten aus acht Partien noch alles andere als rund. Was ist dann passiert?

Zeitz: Es gibt sicherlich ähnliche Szenarien, in denen es durch die aufkommende Unzufriedenheit zu Streitigkeiten innerhalb der Mannschaft kommt. Wir sind aber nie auseinandergebrochen. Durch das 2:0 beim SV Wehen Wiesbaden konnten wir uns aus dieser Phase befreien und sind auch schnell wieder in ein gutes Fahrwasser gekommen. Das gibt uns Zuversicht, dass wir auch die beiden noch ausstehenden Spiele für uns entscheiden können.

DFB.de: Bereits im Alter von 13 Jahren waren Sie erstmals für den FCS am Ball. Was bedeutet Ihnen der Verein?

Zeitz: Ich bin in der Stadt und beim FCS groß geworden. Auch wenn ich im Anschluss noch beim 1. FC Nürnberg, für den SC Paderborn 07 und den FC Energie Cottbus am Ball war: Der 1. FC Saarbrücken war stets mein Verein Nummer eins. Ich war hier nicht nur als Jugendspieler Balljunge, sondern auch als Fan im Stadion. Auch noch selbst auf dem Platz zu stehen, sorgt für eine ganz besondere Verbindung.

DFB.de: Sie haben Ihre Stationen in Nürnberg und Paderborn bereits angesprochen. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Zeitz: Beim FCN gehörte ich zu Bundesligazeiten in den Auswärtsspielen beim Hamburger SV und bei Bayer 04 Leverkusen jeweils zum Spieltagkader. Wie nah ich an einem Einsatz dran war, weiß ich nicht. Ich will die Zeit definitiv nicht missen, weil mich das tägliche Training auf diesem Niveau in meiner Entwicklung auf jeden Fall weitergebracht hat. Bei meinen Zweitligapartien für Paderborn fällt mir direkt mein Debüt ein. Ich wurde im Berliner Olympiastadion gegen Hertha BSC eingewechselt. Auch an meinen ersten Startelfeinsatz beim FC Erzgebirge Aue erinnere ich mich gut. Das waren jeweils coole Gegner.

DFB.de: In dieser Saison waren Sie als Kapitän bis Ende Februar hauptsächlich Einwechselspieler. Wie sind Sie mit der Situation umgegangen?

Zeitz: Das war tatsächlich eine ungewohnte Rolle, die ich so in Saarbrücken noch nicht kannte. Es ist dann schon ein wenig schwieriger, sich als Kapitän einzubringen. Zu dem Zeitpunkt lief es für uns als Mannschaft aber auch gut. Deshalb gab es nur wenig Gründe, Veränderungen vorzunehmen. Für mich ging es dann darum, immer positiv zu bleiben, mich weiterhin fokussiert reinzuhängen und auf meine Chance zu warten. Ich denke, ich konnte sie dann auch nutzen.

DFB.de: Wie schätzen Sie nun die Aufstiegschancen mit dem FCS ein?

Zeitz: Uns wäre es natürlich schon lieber, wenn wir den Aufstieg selbst in der Hand hätten. Die Situation ist dennoch nicht schlecht. Für uns gilt es, den Druck auf die Konkurrenz hochzuhalten, indem wir unsere Hausaufgaben machen. Wozu es dann am Ende reichen wird, werden wir sehen. Wir wollen zur Stelle sein, wenn ein Konkurrent etwas liegenlässt.

DFB.de: Am Samstag stehen sich Tabellenführer SV 07 Elversberg und der viertplatzierte SV Wehen Wiesbaden im direkten Duell gegenüber. Werden Sie dem saarländischen Nachbarn die Daumen drücken?

Zeitz: Warum? Wir könnten bei derzeit fünf Punkten Abstand schließlich auch noch an der SV 07 Elversberg vorbeiziehen. Zum Zeitpunkt des Spiels werden wir vermutlich auf dem Weg nach Duisburg sein. Gut möglich, dass die Partie dann im Bus laufen wird. Ich mache mir aber keine Gedanken über den Ausgang eines Spiels, da wir es ohnehin nicht beeinflussen können. Unser Fokus ist darauf gerichtet, dass wir am Sonntag gegen den MSV Duisburg als Sieger vom Platz gehen.

DFB.de: Ist es ein Vor- oder eher ein Nachteil, nachlegen zu können?

Zeitz: Unabhängig von unserer Situation, ob wir möglicherweise am SV Wehen Wiesbaden vorbeiziehen können oder gefordert sind nachzuziehen: Ich persönlich würde es besser finden, wenn auch am 37. Spieltag - wie es noch vor einigen Jahren der Fall war - ebenfalls alle Spiele zeitgleich stattfinden würden. So entsteht nun beispielsweise die Situation, dass der SV Meppen schon vor seinem Spiel am Montag gegen Dynamo Dresden abgestiegen sein könnte, wenn der Hallesche FC am Samstag gegen Rot-Weiss Essen gewinnt. Das verändert möglicherweise die Ausgangslage vor dem Spiel erheblich. Wir nehmen die Situation aber so an, wie sie ist, und wollen das Bestmögliche herausholen.

DFB.de: Welchen Eindruck haben Sie vom MSV Duisburg, Ihrem nächsten Gegner?

Zeitz: Für den MSV ist es das letzte Heimspiel der Saison. Das Team wird sich anständig aus der Saison verabschieden wollen und bestimmt nicht schon im Sommermodus auftreten. Wir treffen auf eine gute Mannschaft, die lediglich längerfristig nicht auf Touren gekommen ist. Beim 2:3 im Hinspiel hatten wir unsere Probleme.

DFB.de: Für die Partie in Duisburg werden mehr als 3000 FCS-Fans erwartet, einige wollen im Autokorso anreisen. Wie finden Sie das?

Zeitz: Das ist eine weitere von insgesamt vielen coolen Aktionen. Der Support ist schon während der gesamten Saison ausgezeichnet - bei Heim- und bei Auswärtsspielen. Zwischen Team und Fans passt es einfach. Ich bin gespannt, was dann bei der Hinfahrt auf den Straßen los sein wird. (lacht)

DFB.de: Worauf wird es für Ihr Team ankommen, um im Aufstiegsrennen zu bleiben?

Zeitz: Wir müssen einmal mehr das abrufen, was uns in den zurückliegenden Wochen ausgezeichnet hat. Wir benötigen eine geschlossene Mannschaftsleistung, bei der jeder für den anderen rennt und alles aus sich herausholt. Offensiv haben wir das Zeug dazu, immer wieder zu Chancen zu kommen.

[mspw]

Nur noch zwei ausstehende Spiele, aber auch nur ein Punkt Rückstand auf einen direkten Aufstiegsrang: Der 1. FC Saarbrücken gehört in der 3. Liga zu den fünf Vereinen, die sich im Rennen um den Sprung in die 2. Bundesliga noch Chancen ausrechnen können. Im DFB.de-Interview spricht FCS-Kapitän Manuel Zeitz (32) mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Ausgangslage und den Saisonendspurt.

DFB.de: Der 1. FC Saarbrücken mischt kurz vor dem Saisonende weiterhin im Aufstiegsrennen mit. Was war beim 2:0-Heimsieg gegen den Halleschen FC der Schlüssel zum Erfolg, Herr Zeitz?

Manuel Zeitz: Wir sind vom ersten Moment an gut uns Spiel gekommen. Auch durch unseren verschossenen Elfmeter haben wir uns nicht aus dem Tritt bringen lassen. Wir sind dann zu einem günstigen Zeitpunkt unmittelbar vor der Pause in Führung gegangen. Im zweiten Durchgang waren wir mehr in der Defensive gefordert, haben aber auch nur wenige Möglichkeiten für den Gegner zugelassen. Indem wir einen Konter gut ausgespielt haben, konnten wir das Spiel schließlich beruhigen.

DFB.de: Aus den zurückliegenden elf Spielen stehen damit acht Siege für den FCS zu Buche. Was zeichnet die Mannschaft derzeit aus?

Zeitz: Es gab in diesem Zeitraum - so ehrlich müssen wir sein - nur wenige Partien, in denen wir den Gegner an die Wand gespielt hätten. Unsere mannschaftliche Geschlossenheit sorgt aber dafür, dass wir viele der engen Begegnungen für uns entscheiden konnten. Wir stehen defensiv sehr stabil, weil jeder Einzelne genau auf unsere Abläufe achtet. Das fängt schon im Sturm an, zieht sich bis hinten durch und macht sich dann bei der Bilanz von nur fünf Gegentoren in diesen Spielen bemerkbar.

DFB.de: Der Start ins Jahr 2023 verlief mit nur sechs Punkten aus acht Partien noch alles andere als rund. Was ist dann passiert?

Zeitz: Es gibt sicherlich ähnliche Szenarien, in denen es durch die aufkommende Unzufriedenheit zu Streitigkeiten innerhalb der Mannschaft kommt. Wir sind aber nie auseinandergebrochen. Durch das 2:0 beim SV Wehen Wiesbaden konnten wir uns aus dieser Phase befreien und sind auch schnell wieder in ein gutes Fahrwasser gekommen. Das gibt uns Zuversicht, dass wir auch die beiden noch ausstehenden Spiele für uns entscheiden können.

DFB.de: Bereits im Alter von 13 Jahren waren Sie erstmals für den FCS am Ball. Was bedeutet Ihnen der Verein?

Zeitz: Ich bin in der Stadt und beim FCS groß geworden. Auch wenn ich im Anschluss noch beim 1. FC Nürnberg, für den SC Paderborn 07 und den FC Energie Cottbus am Ball war: Der 1. FC Saarbrücken war stets mein Verein Nummer eins. Ich war hier nicht nur als Jugendspieler Balljunge, sondern auch als Fan im Stadion. Auch noch selbst auf dem Platz zu stehen, sorgt für eine ganz besondere Verbindung.

DFB.de: Sie haben Ihre Stationen in Nürnberg und Paderborn bereits angesprochen. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Zeitz: Beim FCN gehörte ich zu Bundesligazeiten in den Auswärtsspielen beim Hamburger SV und bei Bayer 04 Leverkusen jeweils zum Spieltagkader. Wie nah ich an einem Einsatz dran war, weiß ich nicht. Ich will die Zeit definitiv nicht missen, weil mich das tägliche Training auf diesem Niveau in meiner Entwicklung auf jeden Fall weitergebracht hat. Bei meinen Zweitligapartien für Paderborn fällt mir direkt mein Debüt ein. Ich wurde im Berliner Olympiastadion gegen Hertha BSC eingewechselt. Auch an meinen ersten Startelfeinsatz beim FC Erzgebirge Aue erinnere ich mich gut. Das waren jeweils coole Gegner.

DFB.de: In dieser Saison waren Sie als Kapitän bis Ende Februar hauptsächlich Einwechselspieler. Wie sind Sie mit der Situation umgegangen?

Zeitz: Das war tatsächlich eine ungewohnte Rolle, die ich so in Saarbrücken noch nicht kannte. Es ist dann schon ein wenig schwieriger, sich als Kapitän einzubringen. Zu dem Zeitpunkt lief es für uns als Mannschaft aber auch gut. Deshalb gab es nur wenig Gründe, Veränderungen vorzunehmen. Für mich ging es dann darum, immer positiv zu bleiben, mich weiterhin fokussiert reinzuhängen und auf meine Chance zu warten. Ich denke, ich konnte sie dann auch nutzen.

DFB.de: Wie schätzen Sie nun die Aufstiegschancen mit dem FCS ein?

Zeitz: Uns wäre es natürlich schon lieber, wenn wir den Aufstieg selbst in der Hand hätten. Die Situation ist dennoch nicht schlecht. Für uns gilt es, den Druck auf die Konkurrenz hochzuhalten, indem wir unsere Hausaufgaben machen. Wozu es dann am Ende reichen wird, werden wir sehen. Wir wollen zur Stelle sein, wenn ein Konkurrent etwas liegenlässt.

DFB.de: Am Samstag stehen sich Tabellenführer SV 07 Elversberg und der viertplatzierte SV Wehen Wiesbaden im direkten Duell gegenüber. Werden Sie dem saarländischen Nachbarn die Daumen drücken?

Zeitz: Warum? Wir könnten bei derzeit fünf Punkten Abstand schließlich auch noch an der SV 07 Elversberg vorbeiziehen. Zum Zeitpunkt des Spiels werden wir vermutlich auf dem Weg nach Duisburg sein. Gut möglich, dass die Partie dann im Bus laufen wird. Ich mache mir aber keine Gedanken über den Ausgang eines Spiels, da wir es ohnehin nicht beeinflussen können. Unser Fokus ist darauf gerichtet, dass wir am Sonntag gegen den MSV Duisburg als Sieger vom Platz gehen.

DFB.de: Ist es ein Vor- oder eher ein Nachteil, nachlegen zu können?

Zeitz: Unabhängig von unserer Situation, ob wir möglicherweise am SV Wehen Wiesbaden vorbeiziehen können oder gefordert sind nachzuziehen: Ich persönlich würde es besser finden, wenn auch am 37. Spieltag - wie es noch vor einigen Jahren der Fall war - ebenfalls alle Spiele zeitgleich stattfinden würden. So entsteht nun beispielsweise die Situation, dass der SV Meppen schon vor seinem Spiel am Montag gegen Dynamo Dresden abgestiegen sein könnte, wenn der Hallesche FC am Samstag gegen Rot-Weiss Essen gewinnt. Das verändert möglicherweise die Ausgangslage vor dem Spiel erheblich. Wir nehmen die Situation aber so an, wie sie ist, und wollen das Bestmögliche herausholen.

DFB.de: Welchen Eindruck haben Sie vom MSV Duisburg, Ihrem nächsten Gegner?

Zeitz: Für den MSV ist es das letzte Heimspiel der Saison. Das Team wird sich anständig aus der Saison verabschieden wollen und bestimmt nicht schon im Sommermodus auftreten. Wir treffen auf eine gute Mannschaft, die lediglich längerfristig nicht auf Touren gekommen ist. Beim 2:3 im Hinspiel hatten wir unsere Probleme.

DFB.de: Für die Partie in Duisburg werden mehr als 3000 FCS-Fans erwartet, einige wollen im Autokorso anreisen. Wie finden Sie das?

Zeitz: Das ist eine weitere von insgesamt vielen coolen Aktionen. Der Support ist schon während der gesamten Saison ausgezeichnet - bei Heim- und bei Auswärtsspielen. Zwischen Team und Fans passt es einfach. Ich bin gespannt, was dann bei der Hinfahrt auf den Straßen los sein wird. (lacht)

DFB.de: Worauf wird es für Ihr Team ankommen, um im Aufstiegsrennen zu bleiben?

Zeitz: Wir müssen einmal mehr das abrufen, was uns in den zurückliegenden Wochen ausgezeichnet hat. Wir benötigen eine geschlossene Mannschaftsleistung, bei der jeder für den anderen rennt und alles aus sich herausholt. Offensiv haben wir das Zeug dazu, immer wieder zu Chancen zu kommen.

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