RWE-Kapitän Baier: "Ziehe jeden Hut"

Benjamin Baier brachte eine Trophäe mit in die Mixed-Zone. Der 29 Jahre alte Kapitän des Regionalligisten Rot-Weiss Essen war nach dem Erstrunden-Spiel im DFB-Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach von den Zuschauern zum Man of the Match gewählt worden. Trotz der Auszeichnung überwog bei Baier die Enttäuschung. Schließlich hatte sein Team mit 1:2 (1:0) verloren und die große Sensation verpasst.

Baier hatte RWE per Kopf in Führung gebracht (29.). Späte Tore durch Jonas Hofmann (79.) und Raffael (82.) sicherten dem Bundesligisten das Weiterkommen. Im Interview auf DFB.de spricht Baier über die Stimmung im ausverkauften Stadion Essen, eine Rettungsaktion gegen Weltmeister Christoph Kramer und künftige Ziele im Pokal.

Frage: Darf man zu einer über 79 Minuten guten Leistung gratulieren?

Benjamin Baier: Wir können auch 90 Minuten daraus machen. Wir haben ein Riesenspiel abgeliefert. Am Ende hat es leider nicht gelangt. Gladbach hat halt eine enorme Qualität. Die Mannschaft kann mit einer Aktion das Spiel drehen. Das ist dann auch so passiert. Trotzdem: Wenn ich sehe, wie wir uns da reingehauen haben, ziehe ich jeden Hut vor der Truppe. Wir haben ein sensationelles Spiel abgeliefert.

Frage: Bezeichnend war die Situation, als Sie den Ball vor Christoph Kramer von der Linie gekratzt haben. Haben in dem Moment alle daran geglaubt, dass es mit dem Weiterkommen funktionieren kann.

Baier: Der Glaube war von Anfang an da. Ansonsten braucht man auch nicht spielen. Es war eine kleine Chance, die wir nutzen wollten. Sie ein Spiel kannst du nur mit Emotionen und Wille gewinnen. Das war bei jedem Spieler zu sehen. Auch bei den Jungs draußen, die nicht gespielt haben. Da muss man sagen: Respekt vor der Mannschaftsleistung. Das ist der Maßstab, den wir auch in der Liga bringen müssen.

Frage: Auch im Niederrheinpokal-Derby gegen den FC Kray am kommenden Mittwoch?

Baier: Klar, wir wollen auch in Zukunft wieder so Erlebnisse wie heute haben. Jeder, der heute im Stadion war, hatte glaube ich eine Gänsehaut. Die Stimmung war sensationell.

Frage: War das heute das stimmungsvollste Spiel der Karriere?

Baier: Schwer zu sagen. Ich habe ja schon einige Spiele erlebt, bin im DFB-Pokal auch schon mal weitergekommen (2008 gewann Kickers Offenbach das Erstrundenspiel gegen den Karlsruher SC durch ein Baier-Tor, Anm. d. Red). Aber in letzter Zeit sticht das schon heraus. Das war eine brutal gute Stimmung.

Frage: Beschreiben Sie das Führungstor aus Ihrer Sicht!

Baier: Ich habe nach vorne geschaut und Kai Pröger gesehen. Der war ganz alleine, hat dann gut verzögert und den Ball auf Dennis Malura gespielt. Ich muss dann sofort durchlaufen. Der Ball ist dann überragend gekommen. Ich habe versucht, mich da irgendwie reinzuschmeißen. Das ist mir auch ganz gut gelungen (lacht).

Frage: Ein Kopfballtor von Ihnen hat man an der Hafenstraße auch noch nicht häufig gesehen.

Baier: Ich glaube, ich habe mal eins gegen Rot Weiss Ahlen gemacht. Viel mehr fallen mir aber nicht ein. Da sind eigentlich andere für verantwortlich. Heute ist er reingegangen. Ich hätte diesen Erfolg aber gerne gegen das Weiterkommen eingetauscht.

Frage: Die Gegentore sind relativ spät gefallen. Man hatte das Gefühl, dass die Mannschaft da noch relativ offen gestanden hat. War das vielleicht zu riskant?

Baier: Wir haben schon versucht, unser Spiel durchzuziehen. Das heißt: Nadelstiche setzen, immer wieder anlaufen. Dass man gegen Gladbach nicht alles verteidigen kann, ist auch selbstverständlich. Im Endeffekt hat es nicht gelangt. Die Jungs sind enttäuscht, aber wir müssen das Positive mitnehmen.

Frage: Wie schwierig wird es jetzt gegen Kray?

Baier: Gar nicht schwierig. In solchen Spielen können wir uns das ermöglichen, was heute passiert ist. Deshalb müssen wir das genauso seriös wie die vergangenen Spiele angehen. Wir wollen es wieder in die Hauptrunde schaffen und dann auch mal weiterkommen. Ich bin jetzt zum dritten Mal mit RWE haarscharf gescheitert. Es gibt am Mittwoch kein Larifari. Jeder in der Truppe weiß, dass so Spiele extrem schwer werden.

[dd]

Benjamin Baier brachte eine Trophäe mit in die Mixed-Zone. Der 29 Jahre alte Kapitän des Regionalligisten Rot-Weiss Essen war nach dem Erstrunden-Spiel im DFB-Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach von den Zuschauern zum Man of the Match gewählt worden. Trotz der Auszeichnung überwog bei Baier die Enttäuschung. Schließlich hatte sein Team mit 1:2 (1:0) verloren und die große Sensation verpasst.

Baier hatte RWE per Kopf in Führung gebracht (29.). Späte Tore durch Jonas Hofmann (79.) und Raffael (82.) sicherten dem Bundesligisten das Weiterkommen. Im Interview auf DFB.de spricht Baier über die Stimmung im ausverkauften Stadion Essen, eine Rettungsaktion gegen Weltmeister Christoph Kramer und künftige Ziele im Pokal.

Frage: Darf man zu einer über 79 Minuten guten Leistung gratulieren?

Benjamin Baier: Wir können auch 90 Minuten daraus machen. Wir haben ein Riesenspiel abgeliefert. Am Ende hat es leider nicht gelangt. Gladbach hat halt eine enorme Qualität. Die Mannschaft kann mit einer Aktion das Spiel drehen. Das ist dann auch so passiert. Trotzdem: Wenn ich sehe, wie wir uns da reingehauen haben, ziehe ich jeden Hut vor der Truppe. Wir haben ein sensationelles Spiel abgeliefert.

Frage: Bezeichnend war die Situation, als Sie den Ball vor Christoph Kramer von der Linie gekratzt haben. Haben in dem Moment alle daran geglaubt, dass es mit dem Weiterkommen funktionieren kann.

Baier: Der Glaube war von Anfang an da. Ansonsten braucht man auch nicht spielen. Es war eine kleine Chance, die wir nutzen wollten. Sie ein Spiel kannst du nur mit Emotionen und Wille gewinnen. Das war bei jedem Spieler zu sehen. Auch bei den Jungs draußen, die nicht gespielt haben. Da muss man sagen: Respekt vor der Mannschaftsleistung. Das ist der Maßstab, den wir auch in der Liga bringen müssen.

Frage: Auch im Niederrheinpokal-Derby gegen den FC Kray am kommenden Mittwoch?

Baier: Klar, wir wollen auch in Zukunft wieder so Erlebnisse wie heute haben. Jeder, der heute im Stadion war, hatte glaube ich eine Gänsehaut. Die Stimmung war sensationell.

Frage: War das heute das stimmungsvollste Spiel der Karriere?

Baier: Schwer zu sagen. Ich habe ja schon einige Spiele erlebt, bin im DFB-Pokal auch schon mal weitergekommen (2008 gewann Kickers Offenbach das Erstrundenspiel gegen den Karlsruher SC durch ein Baier-Tor, Anm. d. Red). Aber in letzter Zeit sticht das schon heraus. Das war eine brutal gute Stimmung.

Frage: Beschreiben Sie das Führungstor aus Ihrer Sicht!

Baier: Ich habe nach vorne geschaut und Kai Pröger gesehen. Der war ganz alleine, hat dann gut verzögert und den Ball auf Dennis Malura gespielt. Ich muss dann sofort durchlaufen. Der Ball ist dann überragend gekommen. Ich habe versucht, mich da irgendwie reinzuschmeißen. Das ist mir auch ganz gut gelungen (lacht).

Frage: Ein Kopfballtor von Ihnen hat man an der Hafenstraße auch noch nicht häufig gesehen.

Baier: Ich glaube, ich habe mal eins gegen Rot Weiss Ahlen gemacht. Viel mehr fallen mir aber nicht ein. Da sind eigentlich andere für verantwortlich. Heute ist er reingegangen. Ich hätte diesen Erfolg aber gerne gegen das Weiterkommen eingetauscht.

Frage: Die Gegentore sind relativ spät gefallen. Man hatte das Gefühl, dass die Mannschaft da noch relativ offen gestanden hat. War das vielleicht zu riskant?

Baier: Wir haben schon versucht, unser Spiel durchzuziehen. Das heißt: Nadelstiche setzen, immer wieder anlaufen. Dass man gegen Gladbach nicht alles verteidigen kann, ist auch selbstverständlich. Im Endeffekt hat es nicht gelangt. Die Jungs sind enttäuscht, aber wir müssen das Positive mitnehmen.

Frage: Wie schwierig wird es jetzt gegen Kray?

Baier: Gar nicht schwierig. In solchen Spielen können wir uns das ermöglichen, was heute passiert ist. Deshalb müssen wir das genauso seriös wie die vergangenen Spiele angehen. Wir wollen es wieder in die Hauptrunde schaffen und dann auch mal weiterkommen. Ich bin jetzt zum dritten Mal mit RWE haarscharf gescheitert. Es gibt am Mittwoch kein Larifari. Jeder in der Truppe weiß, dass so Spiele extrem schwer werden.

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