Rückkehrerin Gerhardt: "Den FC nie aus den Augen verloren"

Bald geht es wieder los: Die neue Saison der Google Pixel Frauen-Bundesliga startet am 15. September mit dem Duell zwischen dem SC Freiburg und Titelverteidiger FC Bayern München (ab 18.15 Uhr, live im ZDF). DFB.de stellt bis dahin jeden Tag eine Mannschaft vor. Heute: den 1. FC Köln und Rückkehrerin Anna Gerhardt.

Zuhause ist es am Schönsten. Oder doch nicht? Für Anna Gerhardt ist die Antwort auf die Frage eindeutig: "Ich bin froh, wieder beim 1. FC Köln zu sein. Es war toll, in München und Potsdam wichtige Erfahrungen gesammelt zu haben – nicht nur sportlich, sondern auch menschlich. Aber jetzt bin ich glücklich, zurück zu sein. Bei meinen Freunden und meiner Familie." Gerhardt, 25, steht seit diesem Sommer wieder beim 1. FC Köln unter Vertrag. "Bei meinem Heimatverein", wie die Abwehrspielerin selbst sagt: "Ich fühle mich sehr wohl mit der Entscheidung."

"Anna Gerhardt kommt aus unserer Jugend und hat ihr Herz für den FC und ihre Verbindung nach Köln nie verloren. Wir haben ihren Weg in München und Potsdam stets verfolgt und freuen uns sehr, dass es uns nun gelungen ist, Anna zu uns zurückzuholen", sagte die Kölner Bereichsleiterin Frauen- und Mädchenfußball, Nicole Bender-Rummler: "Sie hat eine gute Technik und ein hervorragendes Spielverständnis, eine hohe Identifikation mit dem FC und wird für uns eine große Verstärkung sein."

Gerhardt kam mit elf Jahren zum FC und schaffte es über die verschiedenen Nachwuchsteams bis in die Bundesliga. Im Sommer 2016 entschied sie sich zu einer Veränderung und wechselt zum FC Bayern München: "Für mich war das ein Abenteuer und eine riesige Herausforderung, die ich gerne angenommen habe. Auch wenn es sicher nicht perfekt für mich lief, habe ich dort viel gelernt und denke gerne an die Zeit in München zurück."

Gerhardt und das Verletzungspech

Vor allem wurde die Juniorinnen-Nationalspielerin immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. Im Sommer 2017 riss sie sich im Training das vordere Kreuzband sowie den Innenmeniskus und musste mehrere Monate pausieren. Aber Gerhardt kämpfte sich zurück und entschied sich 2019 für einen Wechsel zu Turbine Potsdam. Dort erlitt sie jedoch dasselbe Schicksal: Erneut riss sie sich das Kreuzband, erneut fehlte sie lange.

"Die beiden Verletzungen haben mich natürlich zurückgeworfen", sagt Gerhardt. "Aber sie gehören zu meiner Vita dazu. Jetzt bin ich schon seit mehreren Monaten wieder richtig fit und freue mich auf die Aufgaben, die auf mich zukommen." Es kann im Grunde nur besser werden für Gerhardt, denn die abgelaufene Saison bei Turbine war für alle Seiten eine Enttäuschung. Zwar bestritt Gerhardt 16 Begegnungen, aber den erstmaligen Abstieg des Traditionsvereins in die 2. Bundesliga konnte auch sie nicht verhindern.

"Die letzte Saison bei Turbine war tatsächlich schwierig, weil es einen Nackenschlag nach dem nächsten gab und wir es leider nicht mehr geschafft haben, aus dieser Negativspirale herauszukommen", sagt Gerhardt rückblickend. "Wir hatten die sportliche Qualität, um den Abstieg zu vermeiden. Aber wir haben es nicht geschafft, unsere Leistung auf den Rasen zu bringen. Es tut weh, diesen tollen Verein nach einem Abstieg zu verlassen."

"Die nächsten Schritte gehen"

Nun allerdings richtet Gerhardt ihren vollen Fokus auf ihre Aufgabe beim FC: "Ich war sieben Jahre weg. Aber ich habe die Entwicklung des FC in dieser Zeit natürlich nie aus den Augen verloren. Inzwischen hat sich der Klub in der Bundesliga etabliert. Unser gemeinsames Ziel sollte es nun sein, die nächsten Schritte zu gehen und frühzeitig nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben."

Gerhardt will mit ihrer Erfahrung vorangehen. Mit ihren 25 Jahren zählt sie bereits zu den erfahrensten Spielerinnen im neuen FC-Kader. "Ich nehme diese Rolle gerne an und will mich auf und neben dem Rasen noch mehr einbringen. Ich bin davon überzeugt, dass wir eine gute Rolle spielen können, wenn wir schnell eine Mannschaft werden. Aber dass wir das hinbekommen, daran habe ich nach den Eindrücken während der Vorbereitung eigentlich keinen Zweifel."

Zum Start in die neue Saison kommt es direkt zu einem Duell mit einem der beiden Aufsteiger in die Google Pixel Frauen-Bundesliga. Am 17. September (ab 14 Uhr, live auf MagentaSport und DAZN) ist RB Leipzig in Köln zu Gast. "Dass Leipzig kein normaler Aufsteiger ist, haben sie durch ihre Leistungen in der 2. Bundesliga und mit ihrem Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals in der vergangenen Saison eindrucksvoll gezeigt", sagt Gerhardt: "Das ändert aber nichts daran, dass es natürlich unser Ziel ist, mit drei Punkten in die neue Saison zu starten."

Im steten Austausch mit Bruder Yannick

Gerhardt tauscht sich immer wieder auch mit ihrem älteren Bruder Yannick aus, der derzeit beim VfL Wolfsburg unter Vertrag steht und ebenfalls einige Jahre für den 1. FC Köln gespielt hat: "Wir sehen uns so oft es möglich ist und telefonieren regelmäßig. Yannick ist immer wieder mal bei meinen Spielen vor Ort oder ich besuche ihn in Wolfsburg. Man kann schon sagen, dass er ein Vorbild für mich ist."

Anna Gerhardt ist nun also zurück – bei ihrem Herzensverein. Bei dem sie groß geworden ist. Bei dem sie es zur Bundesligaspielerin geschafft hat. Den sie nun in der Google Pixel Frauen-Bundesliga ins sichere Mittelfeld führen möchte.

[sw]

Bald geht es wieder los: Die neue Saison der Google Pixel Frauen-Bundesliga startet am 15. September mit dem Duell zwischen dem SC Freiburg und Titelverteidiger FC Bayern München (ab 18.15 Uhr, live im ZDF). DFB.de stellt bis dahin jeden Tag eine Mannschaft vor. Heute: den 1. FC Köln und Rückkehrerin Anna Gerhardt.

Zuhause ist es am Schönsten. Oder doch nicht? Für Anna Gerhardt ist die Antwort auf die Frage eindeutig: "Ich bin froh, wieder beim 1. FC Köln zu sein. Es war toll, in München und Potsdam wichtige Erfahrungen gesammelt zu haben – nicht nur sportlich, sondern auch menschlich. Aber jetzt bin ich glücklich, zurück zu sein. Bei meinen Freunden und meiner Familie." Gerhardt, 25, steht seit diesem Sommer wieder beim 1. FC Köln unter Vertrag. "Bei meinem Heimatverein", wie die Abwehrspielerin selbst sagt: "Ich fühle mich sehr wohl mit der Entscheidung."

"Anna Gerhardt kommt aus unserer Jugend und hat ihr Herz für den FC und ihre Verbindung nach Köln nie verloren. Wir haben ihren Weg in München und Potsdam stets verfolgt und freuen uns sehr, dass es uns nun gelungen ist, Anna zu uns zurückzuholen", sagte die Kölner Bereichsleiterin Frauen- und Mädchenfußball, Nicole Bender-Rummler: "Sie hat eine gute Technik und ein hervorragendes Spielverständnis, eine hohe Identifikation mit dem FC und wird für uns eine große Verstärkung sein."

Gerhardt kam mit elf Jahren zum FC und schaffte es über die verschiedenen Nachwuchsteams bis in die Bundesliga. Im Sommer 2016 entschied sie sich zu einer Veränderung und wechselt zum FC Bayern München: "Für mich war das ein Abenteuer und eine riesige Herausforderung, die ich gerne angenommen habe. Auch wenn es sicher nicht perfekt für mich lief, habe ich dort viel gelernt und denke gerne an die Zeit in München zurück."

Gerhardt und das Verletzungspech

Vor allem wurde die Juniorinnen-Nationalspielerin immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. Im Sommer 2017 riss sie sich im Training das vordere Kreuzband sowie den Innenmeniskus und musste mehrere Monate pausieren. Aber Gerhardt kämpfte sich zurück und entschied sich 2019 für einen Wechsel zu Turbine Potsdam. Dort erlitt sie jedoch dasselbe Schicksal: Erneut riss sie sich das Kreuzband, erneut fehlte sie lange.

"Die beiden Verletzungen haben mich natürlich zurückgeworfen", sagt Gerhardt. "Aber sie gehören zu meiner Vita dazu. Jetzt bin ich schon seit mehreren Monaten wieder richtig fit und freue mich auf die Aufgaben, die auf mich zukommen." Es kann im Grunde nur besser werden für Gerhardt, denn die abgelaufene Saison bei Turbine war für alle Seiten eine Enttäuschung. Zwar bestritt Gerhardt 16 Begegnungen, aber den erstmaligen Abstieg des Traditionsvereins in die 2. Bundesliga konnte auch sie nicht verhindern.

"Die letzte Saison bei Turbine war tatsächlich schwierig, weil es einen Nackenschlag nach dem nächsten gab und wir es leider nicht mehr geschafft haben, aus dieser Negativspirale herauszukommen", sagt Gerhardt rückblickend. "Wir hatten die sportliche Qualität, um den Abstieg zu vermeiden. Aber wir haben es nicht geschafft, unsere Leistung auf den Rasen zu bringen. Es tut weh, diesen tollen Verein nach einem Abstieg zu verlassen."

"Die nächsten Schritte gehen"

Nun allerdings richtet Gerhardt ihren vollen Fokus auf ihre Aufgabe beim FC: "Ich war sieben Jahre weg. Aber ich habe die Entwicklung des FC in dieser Zeit natürlich nie aus den Augen verloren. Inzwischen hat sich der Klub in der Bundesliga etabliert. Unser gemeinsames Ziel sollte es nun sein, die nächsten Schritte zu gehen und frühzeitig nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben."

Gerhardt will mit ihrer Erfahrung vorangehen. Mit ihren 25 Jahren zählt sie bereits zu den erfahrensten Spielerinnen im neuen FC-Kader. "Ich nehme diese Rolle gerne an und will mich auf und neben dem Rasen noch mehr einbringen. Ich bin davon überzeugt, dass wir eine gute Rolle spielen können, wenn wir schnell eine Mannschaft werden. Aber dass wir das hinbekommen, daran habe ich nach den Eindrücken während der Vorbereitung eigentlich keinen Zweifel."

Zum Start in die neue Saison kommt es direkt zu einem Duell mit einem der beiden Aufsteiger in die Google Pixel Frauen-Bundesliga. Am 17. September (ab 14 Uhr, live auf MagentaSport und DAZN) ist RB Leipzig in Köln zu Gast. "Dass Leipzig kein normaler Aufsteiger ist, haben sie durch ihre Leistungen in der 2. Bundesliga und mit ihrem Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals in der vergangenen Saison eindrucksvoll gezeigt", sagt Gerhardt: "Das ändert aber nichts daran, dass es natürlich unser Ziel ist, mit drei Punkten in die neue Saison zu starten."

Im steten Austausch mit Bruder Yannick

Gerhardt tauscht sich immer wieder auch mit ihrem älteren Bruder Yannick aus, der derzeit beim VfL Wolfsburg unter Vertrag steht und ebenfalls einige Jahre für den 1. FC Köln gespielt hat: "Wir sehen uns so oft es möglich ist und telefonieren regelmäßig. Yannick ist immer wieder mal bei meinen Spielen vor Ort oder ich besuche ihn in Wolfsburg. Man kann schon sagen, dass er ein Vorbild für mich ist."

Anna Gerhardt ist nun also zurück – bei ihrem Herzensverein. Bei dem sie groß geworden ist. Bei dem sie es zur Bundesligaspielerin geschafft hat. Den sie nun in der Google Pixel Frauen-Bundesliga ins sichere Mittelfeld führen möchte.

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