Rostocks Schyrba: "Eine Explosion der Gefühle"

Bei seinem Trainer Peter Vollmann (52) hat Peter Schyrba (29), Rechtsverteidiger beim Drittliga-Tabellenzweiten FC Hansa Rostock, schon seit Jahren einen „Stein im Brett“. Kein Wunder, hatte Vollmann den Blondschopf doch zuvor schon in Münster und Kiel trainiert und ihn im Sommer nach Mecklenburg-Vorpommern geholt.

„Peter ist immer konzentriert, macht kaum Fehler. Einen solchen Spieler wünscht sich jeder Trainer“, sagt Vollmann zu DFB.de. Dieses Vertrauen zahlte Peter Schyrba am zehnten Spieltag in der 3. Liga mit dem umjubelten 2:1-Siegtreffer in letzter Sekunde zurück. Mit seinem Kopfball hielt er die „Hansa-Kogge“ auf einem Aufstiegsplatz.

Der Journalist Ralf Debat hat sich im DFB.de-Gespräch der Woche mit Peter Schyrba unterhalten, der bisher in allen zehn Punktspielen von der ersten bis zur letzten Minute für Rostock im Einsatz war.

DFB.de: Mit dem Schlusspfiff ist Ihnen im Spitzenspiel gegen Eintracht Braunschweig das entscheidende Tor geglückt. Wie wurde gefeiert?

Peter Schyrba: Ich werde bald 30, da muss ich es nach einer Englischen Woche vorsichtiger angehen lassen. Aber Spaß beiseite: Ich war mit meiner Freundin Julia und einigen Kollegen essen, habe den Abend ruhig ausklingen lassen und dann richtig ausgeschlafen. Schließlich wollen wir am nächsten Samstag in Jena wieder hellwach sein.

DFB.de: Die drei Punkte gegen den direkten Konkurrenten aus Braunschweig waren aber schon ein Hochgenuss, oder?

Schyrba: Unser später Siegtreffer hat im Stadion für eine echte Explosion der Gefühle gesorgt - und er war absolut verdient. Wir haben 90 Minuten gedrückt und in der Schlussphase alles investiert, um noch drei Punkte einzufahren. Dafür sind wir belohnt worden. Und es war der Ausgleich für unser spätes Gegentor beim 2:3 in Offenbach.

DFB.de: Sie sind nicht unbedingt als Torjäger bekannt...



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Bei seinem Trainer Peter Vollmann (52) hat Peter Schyrba (29), Rechtsverteidiger beim Drittliga-Tabellenzweiten FC Hansa Rostock, schon seit Jahren einen „Stein im Brett“. Kein Wunder, hatte Vollmann den Blondschopf doch zuvor schon in Münster und Kiel trainiert und ihn im Sommer nach Mecklenburg-Vorpommern geholt.

„Peter ist immer konzentriert, macht kaum Fehler. Einen solchen Spieler wünscht sich jeder Trainer“, sagt Vollmann zu DFB.de. Dieses Vertrauen zahlte Peter Schyrba am zehnten Spieltag in der 3. Liga mit dem umjubelten 2:1-Siegtreffer in letzter Sekunde zurück. Mit seinem Kopfball hielt er die „Hansa-Kogge“ auf einem Aufstiegsplatz.

Der Journalist Ralf Debat hat sich im DFB.de-Gespräch der Woche mit Peter Schyrba unterhalten, der bisher in allen zehn Punktspielen von der ersten bis zur letzten Minute für Rostock im Einsatz war.

DFB.de: Mit dem Schlusspfiff ist Ihnen im Spitzenspiel gegen Eintracht Braunschweig das entscheidende Tor geglückt. Wie wurde gefeiert?

Peter Schyrba: Ich werde bald 30, da muss ich es nach einer Englischen Woche vorsichtiger angehen lassen. Aber Spaß beiseite: Ich war mit meiner Freundin Julia und einigen Kollegen essen, habe den Abend ruhig ausklingen lassen und dann richtig ausgeschlafen. Schließlich wollen wir am nächsten Samstag in Jena wieder hellwach sein.

DFB.de: Die drei Punkte gegen den direkten Konkurrenten aus Braunschweig waren aber schon ein Hochgenuss, oder?

Schyrba: Unser später Siegtreffer hat im Stadion für eine echte Explosion der Gefühle gesorgt - und er war absolut verdient. Wir haben 90 Minuten gedrückt und in der Schlussphase alles investiert, um noch drei Punkte einzufahren. Dafür sind wir belohnt worden. Und es war der Ausgleich für unser spätes Gegentor beim 2:3 in Offenbach.

DFB.de: Sie sind nicht unbedingt als Torjäger bekannt...

Schyrba: Das stimmt. Deshalb muss ich mich auch bei Tobias Jänicke für seine mustergültige Flanke bedanken. Ich musste den Ball nur noch einnicken.

DFB.de: Etwas über ein Viertel der Saison ist bereits vorbei, der FC Hansa mischt mit seiner neu formierten Mannschaft von Beginn an ganz oben mit. Wie fällt Ihre Zwischenbilanz aus?

Schyrba: Mich freut ganz besonders, dass wir in den vergangenen drei Partien gezeigt haben, dass wir auch Rückstände aufholen können. Das zeigt, dass sich die Mannschaft gefunden hat und schon sehr gut harmoniert. Schade nur, dass wir in Offenbach trotzdem leer ausgegangen sind. Sonst wäre unsere Ausgangsposition noch besser.

DFB.de: Sind Sie überrascht, dass es trotz des riesigen Umbruchs im Kader schon so gut läuft?

Schyrba: Unser Trainer Peter Vollmann und Manager Stefan Beinlich haben schon vor Saisonbeginn überragende Arbeit geleistet. Sie haben lern- und leistungsbereite Spieler verpflichtet und offenbar die richtigen Charaktere gefunden. Der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft ist hervorragend. Jeder gönnt dem anderen den Erfolg. Außerdem hat sich in den vergangenen Wochen schon eine echte Siegermentalität aufgebaut. Das sind auf jeden Fall gute Voraussetzungen für die nächsten Aufgaben.

DFB.de: Der FC Hansa hat sich in der Spitzengruppe etabliert, stand nach acht von zehn Spieltagen auf einem Aufstiegsplatz. Ist die sofortige Rückkehr in die 2. Bundesliga möglich?

Schyrba: Wir haben uns vor Saisonbeginn darauf eingeschworen, immer nur von Spiel zu Spiel zu denken. Damit sind wir bisher gut gefahren. Wir haben gegen Braunschweig drei wichtige Punkte geholt und fahren jetzt selbstbewusst nach Jena, wollen möglichst auch dort gewinnen. Aber das wird mit Sicherheit kein Selbstläufer.

DFB.de: Die Rostocker Anhänger mussten in den vergangenen drei Jahren gleich zwei Abstiege verkraften. Wie nehmen die Fans die neue Mannschaft an?

Schyrba: Die Fans und das gesamte Umfeld reagieren sehr gut. Es ist bereits ein großes Vertrauen entstanden, das wir uns aber auch durch gute Leistungen erarbeitet haben. Die Fans spüren, dass wir alles geben, und honorieren das. Selbst nach unserer desolaten Leistung beim 0:4 im DFB-Pokal gegen 1899 Hoffenheim gab es aufmunternden Beifall.

DFB.de: Sie haben schon in Münster und Kiel unter Peter Vollmann trainiert. Mussten Sie lange überlegen, als das Angebot aus Rostock kam?

Schyrba: Überhaupt nicht! Ich habe sofort gesagt, dass ich dabei bin. Nach nur einem Tag war schon alles geregelt. Um rechtzeitig beim Trainingsauftakt sein zu können, habe ich mit meiner Freundin sogar unseren Urlaub auf Kuba um vier Tage verkürzt. Denn bei einem solchen Projekt muss man von Beginn an vor Ort sein.

DFB.de: Bei Ihren vorherigen Vereinen waren Sie Kapitän, gehören auch in Rostock zum Mannschaftsrat. Wie beurteilen Sie Ihre Rolle als Führungsspieler?

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Schyrba: Im Vordergrund steht doch immer die eigene Leistung. Nur wer Leistung bringt, darf auch mal etwas sagen. Ich persönlich bin nicht unbedingt ein „Lautsprecher“, übernehme aber gerne Verantwortung.

DFB.de: Sie sind gelernter Innenverteidiger, spielen aber in Rostock auf der rechten Seite. Wie kommt das?

Schyrba: Ich habe in der Tat zehn Jahre lang in der Mitte der Vierer-Abwehrkette gespielt. Weil wir aber in Rostock mit Michael Wiemann und Stephan Gusche zwei gute, junge Innenverteidiger im Kader haben, plant Peter Vollmann mit mir auf der rechten Seite. Das hat er mir auch von Beginn an gesagt. Weil die Position für mich ungewohnt war, hatte ich während der Vorbereitung einige „Wackler“. Inzwischen läuft es aber ganz ordentlich und kann von mir aus gerne so weiter gehen.